Platooning

Beitragsbild: MAN

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Lkw-Platooning im Praxistest

Platooning

15 Meter statt wie biesher 50 – das könnte in Zukunft der Abstand sein, in dem Lkw in einer Kolonne sicher auf Autobahnen fahren können. Platooning nennt sich das dafür eingesetzte Fahrzeugsystem: Alle im Platoon fahrenden Fahrzeuge sind durch eine sogenannte elektronische Deichsel mittels einer Car-to-Car-Kommunikation miteinander verbunden. Das führende Fahrzeug gibt Geschwindigkeit und Richtung vor, die elektronische Kopplung der Fahrzeuge soll die Verkehrssicherheit gewährleisten. Ziel dieses Windschattenfahren ist vor allem ein niedrigerer Kraftstoffverbrauch bei den beteiligten Lkw.

Platooning auf der A9 zwischen München und Nürnberg

DB Schenker, MAN Truck & Bus und die Hochschule Fresenius testen vernetzte Lkw jetzt im Logistikalltag. Dass Platooning technisch funktioniert, haben den Partnern zufolge bereits mehrere Projekte gezeigt. Jetzt geht es um die Anpassung dieser Technologie an die realen Alltagsbedingungen der Logistik. Im Rahmen der Kooperation sollen daher Lkw-Kolonnen im Regelbetrieb von DB Schenker über mehrere Monate im realen Straßenverkehr auf der A9 zwischen München und Nürnberg eingesetzt werden – nicht mit Testfahrern, sondern mit Berufskraftfahrern von DB Schenker am Steuer. „Wir möchten herausfinden, welche Auswirkungen die neue Technologie auf die Fahrer hat“, erläutert Prof Dr. Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius. „Die Resultate der Untersuchung an der Mensch-Maschine-Schnittstelle sollen unmittelbar zurück in die Technologieentwicklung fließen.“

Unterwegs im Logistikalltag

Ab April sind die ersten vereinzelten Fahrten des Platoons auf der A9 vorgesehen. Dabei sollen die Lkw zunächst noch ohne Ladung unterwegs sein, um zunächst die Fahrbedingungen im alltäglichen Verkehrsfluss zu untersuchen und die am Projekt beteiligten Fahrer in der Bedienung der Fahrzeuge zu schulen. Nach Abschluss dieser Phase sind zunächst wöchentliche und schließlich tägliche Testfahrten geplant. Diese sollen im Laufe des Jahres 2018 zu Linienfahrten mit realen Ladungen ausgebaut werden. Geplant ist, dass dann bis zu dreimal täglich Platoons zwischen den DB Schenker-Logistikzentren in München und Nürnberg fahren werden.

PyeongChang 2018

Beitragsbild: PyeongChang2018

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PyeongChang: Gold für angehenden Wirtschaftsingenieur

(Update) Bei den olympischen Spielen von PyeongChang bekommt ein angehender Wirtschaftsingenieur besonders viel Aufmerksamkeit: Eric Frenzel. Bereits bei der Eröffnungsfeier stand der 29 Jahre alte Sachse im Rampenlicht, als er mit der Fahne die deutsche Delegation anführte. Zuvor hatte sich der Nordische Kombinierer beim Rennen um diese Aufgabe in einer Online-Wahl unter Athleten und Fans gegen die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg, Rodlerin Natalie Geisenberger und den Eishockey-Nationalspieler Christian Ehrhoff durchgesetzt.

Eine Goldmedaille sicher – und zwei weitere Chancen in PyeongChang

Auch beim ersten olympischen Wettkampf der Nordischen Kombinierer machte Eric Frenzel das Rennen: Am 14. Februar wurde er Olympiasieger auf der Normalschanze. Und in dieser Woche sind für Frenzel, der in Mittweida Wirtschaftsingenieurwesen studiert, sogar zwei weitere Medaillen möglich. Am 20. Februar findet der Einzelwettbewerb auf der Großschanze statt, am 22. Februar der Teamwettbewerb. Bei der nordischen Kombination werden die beiden Einzeldisziplinen Skispringen und Skilanglauf kombiniert; sie gilt als Königsdisziplin des nordischen Skisports.

Schon 2014 in Sotschi erfolgreich

Bereits 2014 in Sotschi holte Eric Frenzel eine olympische Goldmedaille. Kein Wunder also, dass viele Studierende und Lehrende der Hochschule Mittweida Frenzels ersten Wettkampf in PyeongChang live verfolgten und auch in dieser Woche weiter die Daumen drücken werden. „Er ist natürlich in seinem Olympia-Semester und macht deshalb nicht so viel für das Studium“, zitiert die Freie Presse den für Frenzel zuständigen Professor André Schneider. Frenzel hat sich demnach „nicht nur eine der schwersten Sportarten, sondern mit dem Wirtschaftsingenieur mit Diplom auch eines unserer schwersten Studienfächer ausgesucht.“

Frenzel nicht der einzige angehende Wirtschaftsingenieur

Eric Frenzel ist übrigens nicht allein mit dem Studienfach Wirtschaftsingenieurwesen. Auch sein Teamkollege Johannes Rydzek, der als Nordischer Kombinierer in PyeongChang bei den gleichen Wettkämpfen startet, ist angehender WiIng. Rydzek studiert an der Hochschule Kempten.

Update 20. Februar

Beim Wettbewerb der Nordischen Kominierer von der Großschanze war der angehende Wirtschaftsingenieur Johannes Rydzek erfolgreich: Er sicherte sich die Goldmedaille vor seinem Teamkollegen Fabian Rießle. Wirtschaftsingenieurwesen-Student Eric Frenzel gewann die Bronzemedaille.

Update 22. Februar

Und noch eine Goldmedaille: Vinzenz Geiger, Fabian Rießle sowie die beiden angehenden Wirtschaftsingenieure Eric Frenzel und Johannes Rydzek haben in PyeongChang den Teamwettbewerb der Nordischen Kombinierer gewonnen.

Update Biathlon

Der angehende Wirtschaftsingenieur Benedikt Doll stand in PyeongChang übrigens ebenfalls zwei mal auf dem Treppchen: Der Biathlet gewann bei der Verfolgung sowie bei der Herrenstaffel jeweils die Bronzemedaille. Doll studiert Wirtschaftsingenieurwesen – Marketing und Vertrieb an der Hochschule Furtwangen.

Dragon ISS

Beitragsbild: DLR

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„Die Erde als Ganzes betrachten“

Als im Dezember eine US-amerikanische Dragon-CRS-13-Kapsel mit einer Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral zur Internationalen Raumstation ISS startete, waren drei Zellkultur-Experimente von deutschen Wissenschaftlern mit an Bord. 30 Tage blieben die biologischen Proben mit Immun-, Nerven- und Krebszellen in der Schwerelosigkeit. Seit ihrer Rückkehr zur Erde werden sie im Labor untersucht. Langfristig sollen die neuen Erkenntnisse aus dem Experiment Patienten auf der Erde zugute kommen. Beteiligt an dem Forschungsprojekt war auch die Wirtschaftsingenieurin Sabrina Herbst.

Wirtschaftsingenieurin unterstützte das Projekt technisch

Die Doktorandin der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und der Universität Magdeburg hat an den Behältern mitgearbeitet, in denen die Immunzellen in das Dragon-Raumschiff eingesetzt wurden – ein modulares System, das unter anderem die Sterilität jedes Bauteils erfordert. „Immunzellen müssen unter einer gleichbleibenden Temperatur von 37 Grad Celsius in einer Wärmebox transportiert und in einem exakt definierten Zeitfenster zeitnah vor dem Start in die Rakete montiert werden“, erklärt Sabrina Herbst: „Das ist ein Prozess, bei dem nichts schiefgehen darf.“

Die Forschung an Immunzellen ist ein Vorhaben von Prof. Dr. Dr. Oliver Ullrich von den Universitäten Magdeburg und Zürich. Zu diesem Team gehört auch Sabrina Herbst als Vertreterin der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Frank Engelmann vom Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Die Wirtschaftsingenieurin unterstützte das Projekt vor allem technisch: „In der Schwerelosigkeit wirken enorme Kräfte auf den Menschen wie auf die Technik“, so Sabrina Herbst. „Das bedeutet, dass die technischen Systeme komplexe Anforderungen erfüllen müssen. Beispielsweise muss der Austritt jeglicher Flüssigkeiten verhindert werden.“

Vor Ort im Kennedy Space Center

Den Start der Rakete hat Sabrina Herbst im vergangenen Dezember zwar nicht live miterleben können. Der Termin musste mehrmals verschoben werden, so dass der Start schließlich erst nach ihrer Abreise stattfand. Aber zuvor war sie im Team im Kennedy Space Center nicht zuletzt auch als Kommunikatorin aktiv: „Die Züricher und Magdeburger Wissenschaftler sind Mediziner und Biologen. Die Kollegen, die den Einbau der Testbehälter in die Rakete verantworten, sind Maschinenbauer. Da gibt es schon die ersten Unterschiede bei den Fachbegriffen. Durch meine mehrjährige Arbeit in der Forschungsgruppe von Prof. Ullrich und Prof. Engelmann und durch meinen Masterabschluss als Wirtschaftsingenieurin verstehe ich beide ‘Sprachen’ und konnte oft ‘übersetzen’.“

Der Wissenschaftlerin liegt das interdisziplinäre Arbeiten sehr. Sabrina Herbst wünscht sich daher, die Vorbereitungen für die geplanten neuen Versuchsreihen mit Immunzellen für die ISS erneut mit begleiten zu dürfen. Dass die Forschungsergebnisse für die Medizin, die Biologie und die Raumfahrt gleichermaßen bedeutend sind, ist dabei nur ein Grund. „Die Erde als großes Ganzes zu betrachten ist nicht nur eine Philosophie“, sagt die Wirtschaftsingenieurin: „Das ist eine Herausforderung.“

Dragon ISS
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VWI-Aktivitäten in Ihrer Nähe

Auch im Jahr 2018 will der VWI seinen Mitgliedern wieder zahlreiche Aktivitäten und Netzwerktreffen in den Regionen anbieten. Gerade wird für das Jahr 2018 eine aktualisierte Auflage der Regionalgruppenbroschüre erstellt. Diese Broschüre enthält nicht nur alle wichtigen Informationen zur Regionalgruppenarbeit, sondern auch die langfristig vorausgeplanten Termine der Regionalgruppen für das laufende Jahr. Sobald die Broschüre fertig ist, wird sie den VWI-Mitgliedern per E-Mail zugehen.

Vitales Netzwerk im gesamten Bundesgebiet

Die mehr als 20 Regionalgruppen des VWI sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Sie bilden mit ihren Aktivitäten und mit ihrem Engagement ein vitales Netzwerk von und für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure. Die Veranstaltungen und Treffen in den Regionalgruppen sind Angebote für alle Mitglieder des Verbandes. Neben einem breiten Spektrum an fachlichen Themen bieten sie auch die Gelegenheit, neue Kontakte zu anderen Mitgliedern zu knüpfen, bestehende Kontakte weiter zu vertiefen und sich in persönlichen Gesprächen auszutauschen und besser kennenzulernen.

Der VWI lädt alle Mitglieder herzlich ein, an den Stammtischen und Veranstaltungen in den Regionen teilzunehmen und die vielfältigen Angebote des VWI aktiv zu nutzen. Auch neue Ideen für die Regionalgruppenarbeit vor Ort sind jederzeit willkommen. Die aktuellen Termine und Themen finden sich online in der aktuellen Regionalgruppenbroschüre. Der VWI wünscht allen Teilnehmenden interessante Treffen und einen informativen Austausch.

Ihr Engagement vor Ort

Sie möchten eine Regionalgruppe leiten oder durch Ihr Engagement unterstützen? Wenden Sie sich an VWI-Vorstandsmitglied Matthias Maroske (E-Mail).

Avatare

Beitragsbild: EmpaT

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Bewerbungsdialoge mit Avataren trainieren

Empathische Trainingsbegleiter für den Bewerbungsprozess müssen nicht länger Menschen sein: EmpaT heißt das Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), in dessen Rahmen jetzt eine interaktive 3D-Trainingsumgebung für Bewerbungsgespräche erforscht und entwickelt wurde. Nutzer sollen damit ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten in einem interaktiven Dialog mit virtuellen Avataren einschätzen und verbessern können. EmpaT koppelt den Projektinformationen zufolge erstmals eine Echtzeit-Analyse sozialer Signale wie Sprache, Mimik oder Körperhaltung mit einem neu entwickelten Benutzermodell für Emotionen. Dieses Modell namens MARSSI – Model for Appraisal, Regulation and Social Signal Interpretation – kann das Verhalten des interaktiven Avatars an die sozio-emotionale Situation des Gegenübers anpassen.

Den Avataren Leben einhauchen

Eine besondere Herausforderung war den Projektpartnern zufolge die realitätsnahe Gestaltung des emotionalen Feedbacks durch den Avatar. Ein Team aus Informatikern, Psychologen und 3D-Grafik-Experten hat dafür die Interpretation von sozialen und emotionalen Signalen erforscht, die für eine Einfühlung und Anpassung an den jeweiligen Benutzer und seine Situation notwendig sind. Zum Einsatz kommen unter anderem hoch entwickelte Hardwaresensoren, die soziale Kommunikationssignale wie Blick-, Augen-, Hand- und Körperbewegungen erfassen und diese Informationen für eine adaptiv-reaktive Steuerung des EmpaT-Trainingsavatars nutzbar machen. MARSSI beschreibt auf symbolischer Ebene, wie Sequenzen sozialer Signale mit internen emotionalen Zuständen verknüpft werden können und vereint erstmals verschiedenartige Erkenntnisse – aus der Psychologie, den Kognitionswissenschaften und der Künstlichen Intelligenz. So werden in Echtzeit eine aufeinander abgestimmte Kommunikation zwischen Benutzern und Avataren sowie die Simulation verschiedener emotional-sozialer Interaktionsmuster möglich. Um detailliertere Hypothesen bezüglich interner Benutzer-Emotionen automatisch erzeugen zu können, ist dem Projektteam zufolge allerdings zusätzliche (Grundlagen-)Forschung notwendig.

Guter Ansatz hinsichtlich Angstreduktion, Körpersprache und Interviewperformance

„Der EmpaT-Ansatz ist ein weiterer Schritt in Richtung sozial-emotionale interaktive Systeme, die zu unterschiedlichen Trainingszwecken eingesetzt werden können“, erklärt Projektleiter Dr. Patrick Gebhard vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Im Projekt wurden laut Gebhard 22 Akzeptanz- und Evaluationsstudien durchgeführt, um ein möglichst breites Bild zu bekommen, welche Faktoren ein Bewerbungsgespräch beeinflussen und wie die EmpaT-Simulation akzeptiert wird. Dabei habe sich gezeigt, dass der EmpaT-Ansatz der klassischen Vorbereitung auf Job-Interviews hinsichtlich Angstreduktion, Körpersprache und Interviewperformance überlegen sei (Dear Computer Teach Me Manners: Testing Virtual Employment Interview Training). Virtuelles Training – gestützt durch automatische Erkennung von non-verbalem Verhalten und erweitert um Analyse und Feedback zum non-verbalen Verhalten – könne dazu dienen, echte Bewerbungsgespräche effektiv vorzubereiten.

Avatare
Innovationsfähigkeit

Beitragsbild: Pixabay

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Wirtschaftskrisen schaden der Innovationsfähigkeit

Die Länder Europas driften hinsichtlich ihrer Innovationsfähigkeit immer weiter auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Grund sind demnach vor allem die unterschiedlichen Reaktionen auf Wirtschaftskrisen: Während die führenden Innovationsnationen innerhalb und außerhalb der Europäischen Union eine antizyklische Strategie bei öffentlich geförderten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) verfolgen, verhalten sich die sogenannten „innovation followers“ – gemeint sind starke, aber nicht führende Innovationsnationen – und mäßig innovative Länder eher prozyklisch. Zudem zeige sich, dass auch kurz- und langfristige Finanzierungsbedingungen wie Haushaltsüberschüsse und Staatsverschuldung die öffentlichen FuE-Ausgaben beeinflussen.

In Krisenzeiten weniger Mittel für Forschung und Entwicklung

Für die Studie haben die ZEW-Forschenden untersucht, wie Staaten angesichts wirtschaftlicher Krisenzeiten mit ihren öffentlichen FuE-Ausgaben – gemessen als staatliche Mittelzuweisungen – umgehen. Basis waren Paneldaten aus 26 Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Zeitraum zwischen 1995 und 2015. Im Durchschnitt richten demnach Staaten ihre FuE-Ausgaben stark prozyklisch aus: Die Wachstumsrate öffentlicher FuE-Ausgaben ist während einer Krise durchschnittlich 2,5 Prozentpunkte niedriger als sonst, und umgekehrt führt ein Anstieg des realen BIP um ein Prozent zu einer Steigerung öffentlicher FuE-Ausgaben um rund 0,2 Prozent.

Starke Innovationsnationen handeln antizyklisch

Zwischen den betrachteten OECD-Ländern gibt es dem ZEW zufolge jedoch enorme Unterschiede. Vor allem europäische Staaten wie zum Beispiel Deutschland, die Niederlande und Schweden sowie Nicht-EU-Länder wie etwa die USA, Australien, Kanada und Südkorea gelten als führende Innovationsnationen, die sich mit Blick auf ihre FuE-Investitionen antizyklisch verhalten. Das heißt, dass diese Länder auch in Krisenzeiten öffentliche FuE-Ausgaben steigern. Dagegen verfolgen Länder wie Frankreich und Österreich als „innovation followers“ oder Spanien, Portugal und Italien als mäßig innovative Nationen eine prozyklische Haushaltspolitik, kürzen ihre öffentlichen FuE-Ausgaben in Krisenzeiten also drastisch.

Unternehmen in Deutschland investieren in ihre Innovationsfähigkeit

Das ZEW hat inzwischen auch Zahlen zu den Innovationsausgaben von Unternehmen in Deutschland vorgelegt: 2016 haben sich diese Innovationsausgaben leicht auf 158,8 Milliarden Euro erhöht und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Auch 2017 und 2018 wollen die Unternehmen laut ZEW zum Teil weiter kräftig in Innovationen investieren: Für das Jahr 2017 wird ein Volumen von 160,5 Milliarden Euro erwartet, für 2018 ein Umfang von 170 Milliarden Euro. Treiber dieses Anstiegs ist vor allem der Fahrzeugbau, aber auch die Metallindustrie, der Maschinenbau und die Kunststoffverarbeitung.

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Graduation Awards 2018 – Jetzt bewerben!

Herausragende Bachelor- und Masterarbeiten wird der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure (VWI) e.V. auch 2018 wieder mit den VWI Graduation Awards prämieren. „Der VWI will mit den Graduation Awards exzellente wissenschaftliche Arbeiten von Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren auszeichnen“, sagt VWI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Wolf-Christian Hildebrand. „Preiswürdig sind für den VWI dabei vor allem Arbeiten, die einen starken interdisziplinären Ansatz vertreten und den Innovationsgedanken nach vorne bringen.“

Interdisziplinäre Ausrichtung im Fokus

2017 erlebte die Auszeichnung eine gelungene Premiere. Anlass war das 90-jährige Bestehen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, der 1927 an der heutigen TU Berlin aus der Taufe gehoben wurde. Echte Inter- und Multidisziplinarität sind seitdem Markenzeichen des Wirtschaftsingenieurwesens und haben den Studiengang international zu einem Erfolgsmodell gemacht. Die Jury legt bei der Bewertung der eingereichten Arbeiten daher besonderen Wert auf den wissenschaftlicher Anspruch, den Innovationsgehalt und die interdisziplinäre Ausrichtung.

Die Graduation Awards werden in zwei Kategorien vergeben. Der Preis für die Bachelor-Thesis ist mit 500 Euro dotiert, der Preis für die Master-Thesis mit 1000 Euro. Außerdem erhält jeder Gewinner eine zweijährige Mitgliedschaft im VWI e.V., ein Ticket für den Deutschen Wirtschaftsingenieurtag (DeWIT) sowie eine Urkunde über die Auszeichnung.

Bis 30. Juni 2018 für die Graduation Awards bewerben

Bewerberinnen und Bewerber müssen an einer deutschen Hochschule das Fach Wirtschaftsingenieurwesen oder einen vergleichbaren Studiengang abgeschlossen haben. Die Bachelor- oder Master-Arbeit muss auf deutsch oder englisch vorliegen und über eine sehr gute Bewertung verfügen, darf allerdings noch nicht anderweitig prämiert worden sein. Für die Bewerbung ist ein einseitiges Abstract erforderlich. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2018.

Bewerbungen nimmt der VWI unter folgender Adresse entgegen:
Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e.V.
Stichwort: Graduation Award
Geschäftsstelle Bremen
Hermann-Köhl-Straße 7
28199 Bremen

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Vorreiter oder Nachzügler?

Industrie 4.0 nutzt Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen und wird zu mehr Gerechtigkeit und Stabilität führen – das glaubt international die große Mehrheit der Führungskräfte, die Deloitte für den „Industry 4.0 Readiness Report“ befragt hat. Gleichzeitig sind viele unsicher, wie gut sie selbst aufgestellt sind und welchen Einfluss ihr Unternehmen insbesondere in gesellschaftlichen und sozialen Fragen künftig haben wird. Dass in Deutschland beim Blick auf Industrie 4.0 eine gewisse Unsicherheit berechtigt ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands Bitkom. Demnach muss sich die deutsche Wirtschaft anstrengen, um beim Einsatz neuer Technologien im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.

Abgeschlagen beim Thema Künstliche Intelligenz

68 Prozent der von Bitkom befragten Vorstände und Geschäftsführer sagen, dass deutsche Unternehmen bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz nur zu den Nachzüglern gehören oder sogar weltweit abgeschlagen sind. Diese Position vertreten viele Befragte auch bei anderen Technologien: 3D-Druck (48 Prozent), Blockchain (47 Prozent) und Robotik (45 Prozent), Internet of Things (42 Prozent) und Virtual Reality (41 Prozent) sowie Big Data (37 Prozent) und Drohnen (31 Prozent).

Mehrheit sieht deutsche Wirtschaft in Mittelfeld

Grundsätzlich sehen die befragten Unternehmensmanager die deutsche Wirtschaft bei der Digitalisierung zwar auf einem guten Weg. 36 Prozent verorten die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich aktuell in der Spitzengruppe, weitere zwei Prozent positionieren sie sogar weltweit auf Rang eins. 44 Prozent sehen sie im Mittelfeld, und 13 Prozent geben an, dass die deutsche Wirtschaft zu den digitalen Nachzüglern gehört. Aber nur eine Minderheit der Befragten spricht den deutschen Unternehmen eine Führungs- oder Spitzenposition beim Technologieeinsatz zu. Am ehesten trifft dies noch auf Drohnen (26 Prozent) zu, danach folgen Internet of Things (24 Prozent), Blockchain (18 Prozent), Robotik (16 Prozent), Big Data (15 Prozent), Virtual Reality (13 Prozent) und 3D-Druck (12 Prozent). Schlusslicht bildet der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen (6 Prozent).

Viele Hürden für Industrie 4.0

Als größte Hürde beim Einsatz von Technologien für Industrie 4.0 im eigenen Unternehmen nehmen 45 Prozent der Befragten die Anforderungen an den Datenschutz wahr. Weitere kritische Faktoren sind Anforderungen an die technische Sicherheit (39 Prozent) und der Mangel an Fachkräften (33 Prozent) sowie langwierige Entscheidungsprozesse (27 Prozent) und fehlende Zeit im Alltagsgeschäft (18 Prozent). Geld spielt letztlich auch eine Rolle: 14 Prozent der Befragten fehlen finanzielle Mittel für den Einsatz, 7 Prozent bezweifeln den wirtschaftlichen Nutzen.

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secIT 2018 – Sonderkonditionen für VWI-Mitglieder

Die secIT 2018 findet am 6. und 7. März im Hannover Congress Centrum (HCC) statt. Die Veranstaltung versteht sich als Treffpunkt für Security-Anwender und -Anbieter und will dem Fachpublikum – IT-Security-Verantwortlichen, Admins, Datenschutzbeauftragten und Entscheidern – eine intensive Austauschmöglichkeit zum Thema Sicherheitsstrategien bieten. Unter anderem soll es um die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), Forensik, Incident Response, Industrie 4.0, IoT, Pentesting, Social Engineering und Threat Intelligence gehen. Auf 2000 Quadratmetern werden sich zudem die wichtigsten Security-Unternehmen der Branche treffen.

Redaktionelle Vorträge und Workshops

Die meiste Redezeit auf der Hauptbühne werden dem Veranstalter zufolge Referenten haben, welche die Redaktionen von c’t, heise Security und iX ausgewählt haben – dabei handelt es sich um herstellerunabhängige Vorträge, die im Programm entsprechend gekennzeichnet sind. Auf der Bühne klärt etwa Joerg Heidrich, Justiziar und Datenschutzbeauftragter der Heise Medien GmbH & Co. KG, in seinem Vortrag „Anforderungen der DSGVO an die IT-Sicherheit“ über die Datenschutz-Grundverordnung auf. Und die White Head Hacker Thomas Krauss und Marco di Filippo nehmen die Besucher in ihrem Vortrag „Piraten 4.0 – Datenleck Mensch und Maschine“ auf eine spannende Reise in die Welt des Social Engineering mit.

Bei den redaktionellen Workshops geht es beispielsweise mit dem Geschäftsführer der SySS GmbH, Sebastian Schreiber, um „Steuerung von Pentests in Großunternehmen“. Im Workshop „Wirtschaftsspionage – bin ich betroffen?“ zeigt Jörg Peine-Paulsen von der Abteilung Wirtschaftsschutz der niedersächsischen Verfassungsschutzbehörde, wie es in Deutschland um das Thema steht. Der Workshop ist bewusst offen gehalten, damit Teilnehmer den Inhalt mit eigenen Beispielen und Fragen mitgestalten können.

Fachwissen von Partnern

Natürlich gibt es bei der secIT 2018 auch Vorträge und Workshops von Partnern, in denen diese zum Teil konkrete Sicherheitslösungen vorstellen, mit denen man sich vor aktuellen Angriffstechniken schützen kann. Das und noch viel mehr führen diese Unternehmen zudem in diversen Expert-Talks weiter aus. Darüber hinaus können sich Besucher auf zwei Themeninseln untereinander und mit Security-Anbietern austauschen. Auf der ersten Themeninsel geht es um Industrie 4.0, IoT und kritische Infrastrukturen. Die zweite Themeninsel hat das Oberthema Sicherheit in Unternehmen und fächert sich auf in Endpoint sowie Managed und Mobile Security. Am Abend des ersten Veranstaltungstages gibt es außerdem eine secIT-Party, die zum entspannten Netzwerken einlädt; zudem ist ein Kickerturnier geplant.

Sonderkonditionen für VWI-Mitglieder

Tickets für die secIT2018 gibt es direkt im Onlineshop. VWI-Mitglieder bekommen im Zuge einer Kooperation einen Nachlass von 25 Prozent auf den Ticketpreis. Den für den Nachlass notwendigen Aktionscode erfahren VWI-Mitglieder in der VWI-Geschäftsstelle.

3D-Scansystem

Beitragsbild: Fraunhofer IGD

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Vorschau auf die Produktion von morgen

Offiziell öffnet die Hannover-Messe zwar erst im April. Aber rund 40 Unternehmen erlaubten den Medien bereits am 6. Februar ein Preview. Einer dieser Aussteller war das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, das ein neuartiges 3D-Scansystem präsentierte. „Das Besondere an unserem System: Es scannt Bauteile erstmals autonom – und zwar in Echtzeit“, so Pedro Santos vom Fraunhofer IGD. Das Potenzial der Technik erläutern die Forscher anhand von Oldtimern. Auf den Straßen sind sie rar und etwas Besonderes. Geht jedoch etwas am Fahrzeug kaputt, wird diese Sonderstellung schnell zum Problem, da Ersatzteile nicht mehr produziert werden. Im Zuge von Industrie 4.0 und der Produktion mit Losgröße eins soll sich das ändern – und mit Hilfe des neuen 3D-Scansystems.

Produktion mit Losgröße eins

Das defekte Bauteil wird auf einen Drehteller gelegt, der sich unter einem Roboterarm mit dem Scanner befindet. Der Roboterarm fährt den Scanner dann so um das Bauteil herum, dass er mit möglichst wenigen Aufnahmen die komplette Geometrie erfassen kann. Dafür braucht er, je nach Größe und Komplexität des Bauteils, einige Sekunden bis Minuten. Bereits während des Scans erstellen intelligente Algorithmen im Hintergrund ein dreidimensionales Abbild des Objekts. Danach wird mit einer Materialsimulation überprüft, ob ein 3D-Druck den Anforderungen in punkto Stabilität genügt. Im nächsten Schritt wird das Bauteil über einen 3D-Drucker ausgedruckt – und kann im Oldtimer verbaut werden.

Wie Santos betont, liegt die Entwicklungsleistung jedoch nicht im Scanner an sich, sondern in der Kombination des Scanners mit einer Ansichtenplanung zu einem autonomen Gesamtsystem. Für diese ebenfalls vom Fraunhofer IGD stammende Ansichtenplanung ermitteln Algorithmen anhand eines ersten Scans, welche weiteren im Anschluss sinnvoll sind, um das Objekt mit möglichst wenigen Scans zu erfassen. Diese Vorgehensweise ermögliche es dem System, ihm vollkommen unbekannte Objekte selbständig und schnell zu vermessen. Dies sei bislang einmalig, denn bei bisherigen Scannern sei entweder ein Anlernen nötig gewesen oder das CAD-Modell des Bauteils, um die Lage des Objekts relativ zum Scanner zu erkennen – kein Problem in der Massenproduktion, aber zu aufwändig für Losgröße eins.

Fertigungsassistent für die Industrie 4.0

Das Fraunhofer IGD sieht vielfältige mögliche Anwendungen für den autonomen Scanner. Beispielsweise könne er als Fertigungsassistenz dienen und die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine verbessern. Diese Interaktion stehe im aktuellen Projekt „Autoware“ im Fokus, bei dem es um das Zusammensetzen von Zylindern samt Kolben, Gehäuse und Dichtungen geht. „Unser 3D-Scansystem versetzt Roboter in die Lage, über einen Abgleich mit der Datenbank sowohl zu erkennen, welches Bauteil er gerade vor sich hat, als auch zu ermitteln, welches sein menschlicher Mitarbeiter zum Zusammensetzen des Zylinders als nächstes braucht“, erklärt Santos. Zudem übernehme die Maschine die abschließende Qualitätskontrolle. Im Rahmen weiterer Projekte wollen die Forscher die gesamte Kette von Erfassung, Visualisierung und 3D-Reproduktion durchspielen.