ResC4EU: Widerstandsfähige Lieferketten schaffen

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ResC4EU: Widerstandsfähige Lieferketten schaffen

Resilient Supply Chains for Europe (ResC4EU) heißt eine neue Initiative von zehn Unternehmen, Verbänden und Institutionen aus sieben Ländern. Diese haben sich – finanziell unterstützt von der EU – zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um EU- und EFTA-Unternehmen dabei zu unterstützen, mittels fortschrittlicher Technologien widerstandsfähiger und nachhaltiger zu werden und sich schnell an Unterbrechungen ihrer Lieferketten anzupassen.

Das ResC4EU-Konsortium will Modelle und Tools entwickeln und bereitstellen, die Unternehmen bei der Erkennung und Antizipation von Störungen in ihrer Lieferkette unterstützen können. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und soll sich unter anderem an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) richten. Diesen sollen im Rahmen der ResC4EU Net-Zero Industry Academies maßgeschneiderte Unterstützungs- und Schulungsprogramme angeboten werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Initiative liegt auf der Erkundung von Kooperationsmöglichkeiten und dem Aufbau von Allianzen zwischen traditionellen KMU im verarbeitenden Gewerbe, die fortschrittliche Technologien implementieren müssen, und technisch versierten KMU, die innovative Lösungen für widerstandsfähigere und nachhaltigere Prozesse anbieten. Die Unterstützung durch das Konsortium beginnt mit einer Bewertung der Bedürfnisse, Risiken, Störungen, Herausforderungen und Chancen für KMU.

Das ResC4EU-Konsortium will Unterstützung in folgenden Branchen bieten: Mobilität, Transport und Automobil; Einzelhandel; Sozialwirtschaft; Textilindustrie; Tourismus; Luft- und Raumfahrt & Verteidigung; erneuerbare Energien; energieintensive Industrien, Elektronik; Digital; Konstruktion; Agrarwirtschaft; Gesundheitswirtschaft sowie Kreativ- und Kulturindustrie.

Das Konsortium besteht aus sechs der führenden Industriecluster Europas, einem Cluster- und Innovationsmanagement-Experten (KMU), einem technisch versierten KMU und zwei Forschungsorganisationen mit direktem Kontakt zu bis zu 1000 KMU in ganz Europa. Koordiniert wird das Projekt vom deutschen Spitzencluster Composites United e.V.

PQCDSM: Parallelen in Unternehmen und beim Bergsport

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PQCDSM: Parallelen in Unternehmen und beim Bergsport

Zum Thema „PQCDSM-Logic in Maintenance (TPM) and Mountaineering“ hat Wirtschaftsingenieur Stefan Schmidt (VWI-Kompetenznetzwerk Produktion und Logistik) im Technical Journal einen Fachbeitrag veröffentlicht (https://doi.org/10.31803/tg-20230518082456). Total Productive Maintenance (TPM) bedeutet so viel wie vollständige Aufrechterhaltung der Produktivität. TPM ist die Grundlage für JIT (Just in Time) und Lean Manufacturing und bildet die Basis für JIT oder termingerechte Lieferung. Das Ziel von TPM ist die Verbesserung der Anlageneffektivität und die Optimierung der Anlagenleistung, nämlich PQCDSM (Produktivität, Qualität, Kosten und Lieferung, Sicherheit und Gesundheit, Umwelt und Moral). Viele Hersteller haben versucht, ihr Produktionssystem auf ein JIT- oder Lean-Produktionssystem umzustellen, um die Produktivität und Qualität zu steigern – bisher jedoch sehr häufig (oder meistens) mit wenig Erfolg; nur einige sehr wenige Unternehmen mit frühzeitiger nachhaltiger Lean-Einführung sind vorhanden. Der Beitrag zeigt, wie anhand von Trekking- und Klettertouren die Anwendung der PQCDSM-Logik im Bergsport veranschaulicht und auf die Logistik- und Instandhaltungspraxis übertragen werden kann.

Stefan Schmidt hat jahrzehntelange Erfahrungen mit Expeditionen, Trekking- und Klettertouren sowie TPM-Implementierungen. Aus seiner Sicht gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen der Anwendung der PQCDSM-Logik im Bergsport und in der Logistik- und Instandhaltungspraxis, die sowohl für die betriebliche Praxis in der Industrie als auch für Hochgebirgstouren hilfreich sind, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit in einem sich verändernden Umfeld sowie auf die notwendige Ausdauer.

„Von den vielen Ähnlichkeiten zwischen der Anwendung der PQCDSM-Logik im Bergsport und in der Logistik- und Instandhaltungspraxis, sollte die Sicherheit sowohl in der betrieblichen Praxis als auch bei Hochgebirgstouren besonders betont werden“, schreibt Stefan Schmidt. „Das wichtigste Ziel im Bergsport ist die sichere Rückkehr, während es in der Industrie das Überleben des Unternehmens ist. Allerdings sinkt die Lebensdauer von Unternehmen seit Jahren dramatisch ab.“ Bei den 2015 in Deutschland gegründeten Unternehmen beispielsweise lag die Überlebensrate nach fünf Jahren nur bei 37,1 Prozent.

Einer der Gründe ist laut Schmidt das Fehlen einer langfristigen Ausrichtung für die Umstellung auf ein schlankes Produktionssystem. Die Umstellung auf eine schlanke Produktion werde im Allgemeinen relativ gut eingeleitet, dann aber vom Top-Management kaum weiterverfolgt, so dass die erzielten Erfolge in den nächsten Jahren verpuffen – nicht nur einmal, sondern mehrmals in Wellenbewegungen über Jahrzehnte hinweg. „Die Sicherheit in den Bergen und die langfristige, nachhaltige Unternehmensentwicklung sichern das Überleben in einem feindlichen Natur- und Geschäftsumfeld. Beide erfordern jedoch Ausdauer, denn kein Berg kann ohne Ausdauer bestiegen werden, und kein nachhaltiger Veränderungsprozess in Unternehmen kann ohne langfristige Ausdauer stattfinden“, so Schmidt. „Solange die Unternehmen jedoch weiterhin ihre Richtung in Form von Quartalsberichten vorgeben, werden Veränderungen, wie der Übergang zu einem schlanken Produktionssystem, überwiegend von vielen Rückschlägen, Misserfolgen und Flickschusterei begleitet sein.“

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Wirtschaftsingenieurwesen: Portrait von VWI-Mitglied Martin Theobald auf abi.de

Unser langjähriges Verbandsmitglied und ehemaliges Mitglied im Bundesvorstand Martin Theobald hat in Kaiserslautern Wirtschaftsingenieurwesen studiert und arbeitet nun als Bereichsleiter Qualität bei Hilti Kunststofftechnik. Der 35-Jährige ist für die Qualitätssicherung der Wertschöpfungskette des Unternehmens in Nersingen bei Ulm verantwortlich. Marin Theobald kann damit bereits in jungen Jahren auf eine beeindruckende Karriere im Qualitätsmanagement zurückblicken. Warum das Wirtschaftsingenieurwesen dafür eine hervorragende Basis seiner Berufspraxis darstellt, hat abi.de recherchiert – ein Informationsangebot der Bundesagentur für Arbeit. Zum Beitrag auf abi.de.

Energieverbrauch: Weltweit auf neuem Rekordniveau

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Energieverbrauch: Weltweit auf neuem Rekordniveau

Der weltweite Energieverbrauch hat im Jahr 2022 mit 650 Exajoule ein neues Rekordniveau erreicht: Trotz der enormen Marktturbulenzen bei fossilen Energierohstoffen ist der Verbrauch bei sämtlichen Energieträgern mit Ausnahme von Erdgas deutlich gestiegen. Das zeigt die aktuelle Energiestudie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Die Studie stellt Informationen zur weltweiten Rohstoffversorgung mit fossilen Energieträgern, Kernbrennstoffen und erneuerbaren Energien zur Verfügung. Außerdem werden die Entwicklungen rund um das Thema Wasserstoff für eine nachhaltige Energieversorgung betrachtet.

Die globale Erdölförderung erhöhte sich der Studie zufolge um 5 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Tonnen. Auch die weltweite Hartkohlenförderung stieg deutlich um 8 Prozent auf rund 7,5 Milliarden Tonnen an. Das war die mit Abstand höchste globale Zuwachsrate in den letzten zehn Jahren. Einen Zuwachs von 1,2 Prozent verzeichnete nach jahrelangen Rückgängen auch die globale Uranproduktion. Dagegen blieb die Erdgasproduktion mit knapp über 4 Billionen Kubikmetern auf dem Niveau von 2021; den kriegsbedingten Förderrückgang in Russland glichen Produktionssteigerungen unter anderem in den USA, in Kanada und Norwegen aus. Der Handel mit verflüssigtem Erdgas (LNG) hat deutlich zugenommen; 2022 wurden insgesamt 124 Milliarden Kubikmeter LNG in die EU importiert – ein Anstieg um mehr als 60 Prozent.

Die erneuerbaren Energien erlebten weltweit 2022 einen Rekordzubau von 295 Gigawatt an Leistung, davon allein 140 Gigawatt in China. In Deutschland hatten 2022 die erneuerbaren Energien einen Anteil von rund 46 Prozent an der Stromerzeugung, wobei Windkraft und Photovoltaik den größten Anteil aufwiesen. Am Energieverbrauch erreichten Windkraft und Photovoltaik in Deutschland zusammen einen Anteil von knapp 6 Prozent.

Aber: Während sich in der EU die energiebedingten CO2-Emissionen aufgrund von Einsparungen um rund 100 Millionen auf 2,48 Milliarden Tonnen verringerten, stieg der weltweite CO2-Ausstoß um mehr als 300 Millionen auf fast 37 Milliarden Tonnen an. Die CO2-Emissionen aus Kohle erreichten dabei mit fast 15,5 Milliarden Tonnen einen neuen Höchststand. Dabei verstärkt der Einsatz fossiler Brennstoffe die Klimaerwärmung weiter, so die BGR weiter: Nach neuesten Erhebungen war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Datenaufzeichnung.

Brennstoffzellen

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Brennstoffzellen: Auf dem Weg zur Massenproduktion

Einen Roboter, der Brennstoffzellen vollkommen automatisiert innerhalb von Sekunden stecken kann, haben Forschende vom Fraunhofer IPA und vom Campus Schwarzwald im Projekt „H2FastCell“ entwickelt. Dem Team zufolge ist diese Entwicklung wesentlich dafür, dass die Preise für Brennstoffzellen fallen und diese im Schwerlastverkehr den Verbrenner ablösen können. Bislang werden Brennstoffzellenstacks manufakturartig gefertigt, also mit viel Handarbeit und entsprechend zeit- und kostenaufwändig.

Zur Funktionsweise der neuen Technik: Ein Fließband befördert Bipolarplatten ins Sichtfeld eines Roboters, dessen Bildverarbeitungssoftware das Bauteil erkennt. Mit seinem Sauggreifer nimmt der Roboter die Bipolarplatte auf und hält sie kurz in eine weitere Kamera. Diese scannt die Bipolarplatte von unten ab, erfasst die genauen Abmessungen und erkennt die Beschaffenheit der feinen Strukturen auf der Unterseite – ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Dann legt der Roboter die Bipolarplatte auf einem Stapel ab. Zwei Sekunden dauert dieser Arbeitsablauf.

Um eine Sekunde zeitversetzt erkennt, greift und legt ein zweiter Roboter Membran-Elektrodeneinheiten ab – die zweite Schicht, aus der eine Brennstoffzelle besteht. Über die Bipolarplatte werden Wasserstoff und Sauerstoff eingeleitet, in der Membran-Elektrodeneinheit reagieren die beiden chemischen Elemente miteinander. Weil dabei nur eine Spannung von maximal einem Volt entsteht, müssen für einen Brennstoffzellenmotor, der beispielsweise einen Lastwagen antreiben soll, ungefähr 400 Brennstoffzellen zu einem sogenannten Brennstoffzellenstack gestapelt werden. Pro Sekunde legt das Roboter-Duo eine Bipolarplatte oder Membran-Elektrodeneinheit auf dem Brennstoffzellenstack ab. Ein Stack, der aus 400 einzelnen Brennstoffzellen zusammengesetzt ist, ist also schon nach etwa 13 Minuten fertig. Die manuelle Produktion würde dafür ein Vielfaches der Zeit benötigen.

Ein weiteres Kriterium für die industrielle Massenproduktion von Brennstoffzellenstacks ist Präzision. Denn jede Abweichung – und sei es im Mikrometerbereich – kann die Leistung des Brennstoffzellensystems mindern. Deshalb schichten die beiden Roboter parallel zwei Brennstoffzellenstacks auf. Registrieren ihre Kameras bei der Qualitätskontrolle winzige Abweichungen bei Form und Größe, ordnen sie die Bipolarplatte oder Membran- Elektrodeneinheit dem jeweils passenden Stack zu.

Ein digitaler Zwilling dokumentiert die Hochgeschwindigkeitsmontage in Echtzeit. Mit diesen Daten lässt sich simulieren, wie sich die fertigen Stacks später verhalten. Zudem kann mit den Daten eine Simulation durchgeführt werden, die bei der Qualitätskontrolle der Bipolarplatten und Membran-Elektrodeneinheiten zum Einsatz kommt.

Diamanten

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Diamanten: Kühlung für elektronische Bauteile

Die Wärmeleitfähigkeit von Diamanten ist unerreicht. Forschenden von Fraunhofer USA ist es nun gelungen, hauchdünne Nanomembranen aus synthetischen Diamanten zu entwickeln, die sich in elektronische Bauteile integrieren lassen. Dort können sie die lokale Wärmebelastung um das bis zu Zehnfache reduzieren – besonders interessant für die Kühlung von Leistungselektronik in den Bereichen Elektromobilität, Photovoltaik oder Speichersysteme. Bei E-Autos beispielsweise wird den Forschenden zufolge Energieeffizienz, Lebensdauer und Fahrleistung durch die Diamantmembranen maßgeblich verbessert, und in der Ladeinfrastruktur tragen sie zu einer fünffach höheren Ladegeschwindigkeit bei.

Bislang verbessert in der Regel eine unter dem Bauteil angebrachte Kupferschicht den Wärmefluss. Zwischen Kupfer und Bauteil befindet sich eine elektrisch isolierende Oxid- oder Nitridschicht, die jedoch Wärme schlecht leitet. Diese Zwischenschicht soll die neue Diamant-Nanomembran ersetzen. Diese kann die Hitze höchst effektiv an das Kupfer weiterleiten, da Diamant zu leitenden Bahnen verarbeitet werden kann. Und da die Membran flexibel und freistehend ist, lässt sie sich beliebig am Bauteil oder am Kupfer positionieren oder direkt in den Kühlkreislauf integrieren.

Dafür lassen die Forschenden die polykristalline Diamant-Nanomembran auf einem separaten Siliziumwafer wachsen, lösen sie anschließend ab, drehen sie um und ätzen die Rückseite der Diamantschicht weg. So entsteht ein freistehender, glatter Diamant, der sich bei einer Niedrigtemperatur von 80 Grad Celsius aufheizen und nachträglich auf das Bauteil aufsetzen lässt. Durch die Wärmebehandlung verbindet sich die mikrometerdicke Membran automatisch mit der elektronischen Komponente; der Diamant ist dann nicht mehr freistehend, sondern ins System integriert.

Wie die Forschenden weiter mitteilen, lässt sich die Nanomembran im Wafer-Maßstab von vier Zoll und mehr realisieren, wodurch sie sich für Industrieanwendungen eignet. Die Entwicklung ist bereits zum Patent angemeldet. Noch in diesem Jahr sollen Applikationstests mit Invertern und Transformatoren in Anwendungsfeldern wie der Elektromobilität oder der Telekommunikation starten.

Social Media

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Social Media: Karrierewerkzeug für WiIngs

Social Media hat sich zu einem zentralen Werkzeug für professionelles Networking und Karriereentwicklung entwickelt. Für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure ergibt sich daraus die Chance, ihre Karrierechancen zu verbessern. Durch gezieltes Personal Branding und professionelles Netzwerken können sie ihre Sichtbarkeit auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Die strategische Nutzung von Social Media umfasst die Auswahl der richtigen Plattformen und die Erstellung von Inhalten, welche die eigene Expertise widerspiegeln. Angesichts der stetigen Entwicklungen in digitalen Netzwerken ist es entscheidend, Trends zu verfolgen und Social-Media-Aktivitäten anzupassen, um sich erfolgreich in der Branche zu positionieren.

10 interessante Fakten über Social Media

  1. Social Media hat sich als entscheidendes Instrument für WiIngs zur Karriereentwicklung und Positionierung im Berufsfeld etabliert.
  2. Plattformen wie LinkedIn, Xing und Twitter ermöglichen es Fachleuten, ihr Netzwerk zu erweitern und als Experten in ihrem Bereich anerkannt zu werden.
  3. Die regelmäßige Aktualisierung von Social-Media-Profilen ist essenziell, um Karrierechancen zu verbessern und berufliche Erfolge sichtbar zu machen.
  4. Eine effektive Content-Strategie, die sowohl originäre Beiträge als auch kuratierte Inhalte umfasst, steigert die Sichtbarkeit und fördert das professionelle Image.
  5. Aktive Interaktion und Engagement auf Social-Media-Plattformen sind unerlässlich, um die Reichweite zu erhöhen und wertvolle Verbindungen zu knüpfen.
  6. Die Herausforderungen beim Einsatz von Social Media beinhalten Datenschutzbedenken, Zeitmanagement und den professionellen Umgang mit Kritik.
  7. Tools zur Automatisierung und Analyse von Social-Media-Aktivitäten unterstützen eine effiziente Nutzung und Erfolgsmessung.
  8. Die kontinuierliche Weiterbildung über neue Funktionen und Trends in sozialen Netzwerken ist notwendig, um effektiv zu bleiben.
  9. Die Pflege eines authentischen Personal Brandings, das die eigenen Stärken und beruflichen Leidenschaften widerspiegelt, ist für den Erfolg auf Social Media kritisch.
  10. Langfristig gesehen wird die Bedeutung von Social Media für die Karriereentwicklung weiter zunehmen, was strategische und bewusste Nutzung erfordert, um berufliche Ziele zu erreichen.

Soziale Netzwerke als Drehscheibe beruflicher Möglichkeiten

Social Media hat die Landschaft der Arbeitswelt nachhaltig verändert. Plattformen wie LinkedIn, Xing und Twitter sind längst über ihre ursprüngliche Funktion als Kommunikationskanäle hinausgewachsen und haben sich als unverzichtbare Werkzeuge für die Karriereentwicklung etabliert. Für WiIngs bieten sie die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und Berufserfahrungen wirkungsvoll zu präsentieren und direkt mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten. Dabei nutzen auch Social-Recruiting-Agenturen diese Netzwerke aktiv, um Talente zu identifizieren und anzusprechen, was die Wichtigkeit einer prägnanten Online-Präsenz unterstreicht.

Über die digitale Vernetzung eröffnen sich neue berufliche Perspektiven und tiefe Einblicke in die Unternehmenskultur möglicher Arbeitgeber. Diese Transparenz ermöglicht es Fachkräften, informierte Entscheidungen zu treffen und Unternehmen zu finden, die zu ihren beruflichen Zielen und persönlichen Werten passen. Gleichzeitig kann die aktive Teilnahme an Fachdiskussionen und das Teilen von branchenrelevantem Wissen den eigenen Status als Experte im Fachbereich festigen.

Durch gezieltes Personal Branding und strategisches Networking haben WiIngs die Möglichkeit, ihre Karriere signifikant voranzutreiben. Die Entwicklung von digitalen Kompetenzen und eine bewusste Präsenz in sozialen Netzwerken sind dabei entscheidend. Es geht darum, sich geschickt zu positionieren und eine sichtbare berufliche Identität aufzubauen, die in der modernen, vernetzten Arbeitswelt wahrgenommen wird. Die Fähigkeit, Social Media effektiv für die eigene Karriere zu nutzen, ist somit zu einem Schlüsselfaktor für beruflichen Erfolg geworden. WiIngs, die diese digitalen Plattformen strategisch einsetzen, können sich in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Arbeitsmarkt erfolgreich behaupten und ihre beruflichen Chancen maßgeblich verbessern.

Wichtigste Social-Media-Plattformen und ihre Zielgruppen

Für WiIngs sind insbesondere LinkedIn und Xing die Schlüsselplattformen, da sie speziell auf berufliches Networking und Karriereentwicklung ausgerichtet sind. LinkedIn bietet global vernetzte Möglichkeiten und Zugang zu einer breiten Palette von Industrien, während Xing besonders im deutschsprachigen Raum stark vertreten ist. Beide Plattformen ermöglichen es, berufliche Erfahrungen und Fähigkeiten zu präsentieren, sich mit Fachkollegen zu vernetzen und sich über branchenspezifische News zu informieren. Twitter kann ebenfalls nützlich sein, um Gedankenführerschaft in einem bestimmten Bereich zu etablieren, indem man branchenrelevante Inhalte teilt und an Fachdiskussionen teilnimmt. Instagram und Facebook bieten Potenzial für das Personal Branding, indem sie einen Einblick in die Persönlichkeit hinter dem beruflichen Profil geben.

Personal Branding: Sich als Marke etablieren

Personal Branding ist der Prozess, durch den WiIngs ihre einzigartigen Fähigkeiten, Erfahrungen und Werte definieren und kommunizieren, um sich als Marke zu etablieren. Dies beinhaltet die konsistente Präsentation von sich selbst über verschiedene Social-Media-Kanäle, um eine erkennbare und ansprechende berufliche Identität zu schaffen. Durch regelmäßiges Posten von qualitativ hochwertigen Inhalten, die Fachwissen und Einblicke in die eigene Arbeit bieten, können WiIngs ihre Sichtbarkeit erhöhen und als Experten in ihrem Feld anerkannt werden. Ein authentischer Auftritt, der die persönlichen Stärken und beruflichen Leidenschaften widerspiegelt, ist dabei essenziell, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen.

Networking: Verbindungen aufbauen und pflegen

Effektives Networking auf Social Media geht über das bloße Sammeln von Kontakten hinaus. Es erfordert aktive Bemühungen, um sinnvolle Beziehungen zu Kollegen, Branchenführern und potenziellen Arbeitgebern aufzubauen und zu pflegen. Dies kann durch das Kommentieren und Teilen von Beiträgen, die Teilnahme an Gruppendiskussionen sowie das Initiieren von Gesprächen über Direktnachrichten erfolgen. Ein zielgerichteter Austausch und das Teilen von Wissen stärken nicht nur die eigene Position im Netzwerk, sondern öffnen auch Türen zu neuen beruflichen Chancen und Kollaborationen. Dabei ist Kontinuität und Authentizität entscheidend, um langfristige und fruchtbare Beziehungen zu etablieren.

Content-Strategie: Was posten? Wann posten?

Eine erfolgreiche Content-Strategie ist das Herzstück jeder Social-Media-Aktivität. WiIngs sollten Inhalte teilen, die ihre Fachkompetenz und Branchenkenntnisse hervorheben, dabei jedoch auch persönliche Einblicke gewähren, um Authentizität zu vermitteln. Die Entscheidung, was und wann zu posten, hängt von der Zielgruppe ab. Analyse der besten Zeiten für Engagement und die Nutzung von Trends können die Sichtbarkeit erhöhen. Es ist wichtig, einen ausgewogenen Mix aus originären Beiträgen, wie Artikel und Erfahrungsberichte, und kuratierten Inhalten, die relevante Branchennachrichten und -trends aufgreifen, zu erstellen. Regelmäßigkeit ist dabei entscheidend, um in den Feeds präsent zu bleiben, ohne jedoch die Follower mit zu vielen Posts zu überfluten.

Interaktion und Engagement: Wie man seine Reichweite erhöht

Um die Reichweite auf Social Media zu erhöhen, ist es unerlässlich, nicht nur Inhalte zu posten, sondern auch aktiv mit der Community zu interagieren. Das Kommentieren, Teilen und Beantworten von Nachrichten fördert das Engagement und baut Beziehungen auf. Die Teilnahme an relevanten Diskussionen und das Verwenden von branchenspezifischen Hashtags kann helfen, eine größere Zielgruppe zu erreichen. Ein Schlüssel zum Erfolg ist es, konsistent zu interagieren und Echtzeit-Feedback zu geben, was zeigt, dass man ein aktiver und engagierter Teil der Community ist. Durch die Pflege dieser Interaktionen können WiIngs ihr Netzwerk erweitern und ihre Online-Präsenz stärken.

Analyse und Anpassung: Erfolgsmessung der Social-Media-Aktivitäten

Die kontinuierliche Analyse und Anpassung der Social-Media-Strategie ist entscheidend, um den Erfolg zu messen und die Aktivitäten zu optimieren. Die meisten Plattformen bieten detaillierte Analysen, die Einblicke in Reichweite, Engagement und Entwicklung der Follower-Zahl geben. Diese Daten ermöglichen es zu verstehen, welche Inhalte am besten funktionieren und zu welchen Zeiten die Zielgruppe am aktivsten ist. Basierend auf diesen Erkenntnissen können WiIngs ihre Strategie feinjustieren, um ihre Ziele effektiver zu erreichen. Regelmäßige Bewertungen und Anpassungen gewährleisten, dass die Social-Media-Bemühungen im Einklang mit den sich ändernden Trends und den Bedürfnissen der Zielgruppe bleiben.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Nutzung von Social Media birgt neben zahlreichen Chancen auch spezifische Herausforderungen. Eines der Hauptprobleme ist die Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes. In der digitalen Welt ist es entscheidend, sensibel mit persönlichen Informationen umzugehen und den Datenschutzeinstellungen auf den genutzten Plattformen besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Eine Lösung hierfür ist, regelmäßig die Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen und sich bewusst zu sein, welche Informationen öffentlich geteilt werden.

Ein weiteres Problem stellt der Umgang mit Kritik und negativem Feedback dar. In sozialen Netzwerken können negative Kommentare schnell eine große Reichweite erlangen. Wichtig ist, professionell und überlegt zu reagieren. Eine Strategie kann sein, auf konstruktive Kritik sachlich zu antworten und aus jedem Feedback zu lernen, während man ungerechtfertigte Angriffe ignoriert oder in einem professionellen Rahmen adressiert.

Zeitmanagement ist ebenfalls eine Herausforderung, da Social Media sehr zeitintensiv sein kann. Die Lösung liegt in der effizienten Planung und Nutzung von Tools zur Automatisierung von Posts und zur Überwachung von Aktivitäten. So kann vermieden werden, dass zu viel Zeit in Social Media fließt, die sonst für andere berufliche Aufgaben oder persönliche Interessen genutzt werden könnte.

Zuletzt ist die ständige Weiterbildung über neue Funktionen und Trends in sozialen Netzwerken notwendig, um effektiv zu bleiben. Hier helfen regelmäßige Fortbildungen und der Austausch mit anderen Fachleuten, um auf dem Laufenden zu bleiben und die eigenen Social-Media-Strategien kontinuierlich zu verbessern.

Fazit

Social Media hat sich als unverzichtbares Instrument für WiIngs etabliert, um ihre Karriere voranzutreiben und sich in einem dynamischen Berufsfeld zu positionieren. Durch den strategischen Einsatz von Plattformen wie LinkedIn, Xing und Twitter können Fachleute nicht nur ihr Netzwerk erweitern und ihre Sichtbarkeit erhöhen, sondern auch als Experten in ihrem Bereich anerkannt werden. Die Herausforderungen, die mit der Nutzung von Social Media einhergehen – wie Datenschutzbedenken, Zeitmanagement und der Umgang mit negativem Feedback – erfordern jedoch eine durchdachte Herangehensweise und kontinuierliche Anpassung der eigenen Strategien.
Blickt man in die Zukunft, so wird die Bedeutung von Social Media für die Karriereentwicklung nur noch weiter zunehmen. WiIngs, die lernen, diese Werkzeuge effektiv zu nutzen, indem sie relevante Inhalte teilen, sich aktiv in ihrer Community engagieren und ihre Online-Präsenz sorgfältig pflegen, werden besser positioniert sein, um die sich bietenden beruflichen Chancen zu ergreifen. Die Investition in das eigene Personal Branding und die kontinuierliche Weiterbildung im Bereich der digitalen Kommunikation sind Schlüsselelemente, um Social Media erfolgreich als Karrieresprungbrett zu nutzen und in der modernen Arbeitswelt erfolgreich zu sein.

FAQ: Social Media als Karrierespringbrett

Wie oft sollte ich meine Social Media Profile aktualisieren, um meine Karrierechancen zu verbessern?
Eine regelmäßige Aktualisierung Ihrer Social-Media-Profile ist entscheidend, um Ihre Karrierechancen zu maximieren. Idealerweise sollten Sie Ihr Profil alle drei bis sechs Monate überprüfen und aktualisieren, um sicherzustellen, dass alle Informationen – insbesondere zu Ihrer beruflichen Erfahrung, Kompetenzen und Bildung – auf dem neuesten Stand sind. Bei beruflichen Veränderungen oder neuen Qualifikationen sollten Updates umgehend erfolgen, um Ihre Erfolge sichtbar zu machen.

Wie kann ich negative Erfahrungen auf Social Media professionell handhaben?
Bei negativen Erfahrungen auf Social Media ist es wichtig, professionell und besonnen zu reagieren. Konstruktive Kritik bietet die Möglichkeit, aus Feedback zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Bei ungerechtfertigten Angriffen ist es ratsam, emotional distanziert zu bleiben und, wenn nötig, das Gespräch in einen privaten Rahmen zu verlagern oder den Nutzer zu blockieren. Wahren Sie stets einen professionellen Ton, um Ihre Reputation zu schützen.

Wie wichtig ist die Interaktion mit Inhalten anderer auf Social Media für meine Karriere?
Die Interaktion mit Inhalten anderer auf Social Media ist sehr wichtig, um Sichtbarkeit und Netzwerk zu erweitern. Durch das Kommentieren, Teilen und Liken von Beiträgen zeigen Sie Präsenz und Engagement in Ihrer Fachgemeinschaft. Diese Aktivitäten können zu neuen Verbindungen führen und Ihre Expertise unterstreichen. Eine aktive Beteiligung fördert nicht nur die eigene Sichtbarkeit, sondern unterstützt auch den Aufbau von Beziehungen und den Austausch von Wissen.

Wie messe ich den Erfolg meiner Social-Media-Aktivitäten in Bezug auf meine Karriereentwicklung?
Den Erfolg Ihrer Social-Media-Aktivitäten können Sie anhand verschiedener Indikatoren messen, wie dem Wachstum Ihres Netzwerks, der Anzahl der Interaktionen (Likes, Kommentare, Shares) und dem Erhalt von Jobangeboten oder beruflichen Anfragen. Tools zur Analyse von Social Media bieten detaillierte Einblicke in Ihre Reichweite und Engagement-Raten. Langfristig ist der erfolgreichste Maßstab jedoch die Erreichung Ihrer beruflichen Ziele durch die Nutzung von Social Media.

Ein Gastbeitrag von Matthäus Schwitalla, Gründer & Geschäftsinhaber Easy Talents

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Benefizaktion: Vor-Weihnachtliche Initiative spendet 4000 Euro

Zum elften Mal in Folge hat der VWI im Jahr 2023 seine Vor-Weihnachtliche Initiative organisiert – und konnte an den Erfolg der Vorjahre anknüpfen. Insgesamt 4000 Euro sammelten die Mitglieder bei zahlreichen regionalen Veranstaltungen im Rahmen der Benefizaktion. Ein besonders großes Dankeschön geht an die VWI-Hochschulgruppen in Erlangen-Nürnberg, München, Bayreuth, Karlsruhe und Berlin für ihren Beitrag zum Erfolg bei der Erreichung des Spendenziels. Das Geld wird im Frühjahr an Save the Children übergeben. Die Mittel werden dann für vielfältige Projekte zur Nothilfe bei Naturkatastrophen oder in Kriegsgebieten eingesetzt. In zahlreichen Ländern sind die Lebensbedingungen für Millionen von Kindern äußerst prekär, da sie von Bombardierungen, Hunger und Krankheiten wie Cholera und Diphtherie bedroht sind. Trotz der unsicheren Situation in diesen Regionen sind Teams von Save the Children vor Ort aktiv, um Kindern und ihren Familien Unterstützung zu bieten, beispielsweise mit sauberem Trinkwasser, Grundnahrungsmitteln und Lernmaterialien.

Save the Children setzt sich weltweit in rund 120 Ländern für die Rechte aller Kinder auf Gesundheit und Überleben, Schule und Bildung sowie Schutz vor Gewalt, Ausbeutung und Gefahren im Not- und Katastrophenfall ein. Eins der Hauptthemen, mit dem sich Save the Children zurzeit beschäftigt, ist „Hunger und Mangelernährung“. Genau da setzte das Leitthema der Vor-Weihnachtlichen Initiative 2023 an.

Bis zu 45 Prozent der Sterblichkeit bei Kindern unter fünf Jahren ist auf Hunger und Mangelernährung zurückzuführen, das bedeutet, dass diese Kinder keinen oder nicht ausreichend Zugang zu Nahrung haben, mit der ihr Nährstoffbedarf gedeckt werden kann. Unterernährung trägt zu einer eingeschränkten körperlichen wie auch kognitiven Entwicklung bei. Kinder, die hungern, leiden also ihr ganzes Leben darunter. Folgen sind ein geschwächtes Immunsystem, schwere Erkrankungen, Schwierigkeiten in der Schule und damit schlechtere Chancen auf eine Ausbildung und geregeltes Einkommen.

Save the Children sagt ganz klar: Eine Welt ohne Hunger ist möglich! Kein Kind sollte sterben, weil es zu wenig zu essen hat.

Spenden zu 100 Prozent für Save the Children

VWI-Mitglieder haben das Projekt in der Adventszeit 2023 unterstützt, indem sie Punsch oder Glühwein tranken: Statt sich das Pfand für den Becher selbst zurückzuholen, gaben sie den Becher oder auch das Pfand an den Organisator – also an jemanden aus der Gruppe vor Ort, der sich dazu bereit erklärt hatte, das Geld einzusammeln und es dann auf das eingerichtete Spendenkonto einzuzahlen. Zudem sammelten Mitglieder durch den Verkauf von Glühwein oder Waffeln an der Hochschule oder Universität Spenden. Der erreichte Betrag geht zu 100 Prozent an das oben genannte Projekt.

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Celine Höpfner (Bundesteam, links) und Franziska Kroggel (VWI-Vorstand) mit Geschäftsführer Thomas Ritter sowie VWI-Präsidentin Dr.-Ing Frauke Weichhardt (rechts) im Rahmen der ersten Vorstandssitzung Ende Januar.

 

 

Innovationsstandort: Automatisiertes und vernetztes Fahren

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Innovationsstandort: Automatisiertes und vernetztes Fahren

Aus Sicht des Expertenkreises Transformation der Automobilwirtschaft (ETA) ist Deutschland als Industrie- und Innovationsstandort grundsätzlich gut gerüstet für die Zukunft des autonomen Fahrens. Um automatisierte und vernetzte Fahrzeuge (AVF) auch wirklich auf die Straße zu bringen, seien nun aber konkrete und zügige Maßnahmen notwendig, so der Expertenkreis in seinem aktuellen Strategiepapier „Automatisiertes und vernetztes Fahren auf die Straße bringen – Empfehlungen zum Markthochlauf in Deutschland“. Das Strategiepapier identifiziert fünf Handlungsfelder, die aus Sicht des Expertenkreises entscheidend für die weitere Entwicklung dieser Zukunftstechnologie und ihren tatsächlichen Einsatz im Straßenverkehr sind. Dazu gehören sowohl technologische Herausforderungen als auch die Akzeptanz in der Bevölkerung. Als aktuell besonders wichtig gilt die Umsetzung des automatisierten und vernetzten Fahrens von der prinzipiellen Erprobung in den Regelbetrieb. Alle Empfehlungen sollen daher dazu dienen, dass sie die Umsetzung von skalierbaren und innovativen AVF-Systemen im Regelbetrieb erleichtern und ambitioniert vorantreiben sollen.

Auch eine Studie des Fraunhofer IAO und des Center of Automotive Management (CAM) hat Herausforderungen und Handlungsempfehlungen mit Blick darauf formuliert, Deutschland zu einem führenden Innovationsstandort für das autonome Fahren zu machen. Zwei Maßnahmen sind demnach entscheidend, damit sich das automatisierte Fahren in der Breite durchsetzen kann: Zum einen müssen die beteiligten Akteure miteinander vernetzt, befähigt und motiviert werden, damit Produkte im Bereich des automatisierten und vernetzten Fahrens Marktreife erlangen sowie praktische Hürden überwunden und gewinnbringende Geschäftsmodelle entwickelt werden. Dazu empfehlen die Studienautoren die Einrichtung einer nationalen Koordinationsstelle für automatisiertes und vernetztes Fahren. Zum anderen müssen Hürden auf behördlicher Seite aus dem Weg geräumt werden, womit beispielsweise die bundesweite Vereinheitlichung und unbürokratische Definition von Genehmigungsprozessen gemeint ist. Ein weiterer Erfolgsfaktor für das automatisierte Fahren ist das Vorhandensein von HD-Karten sowie die Bereitstellung von Verkehrsinformationen. Um diese Karten- und Verkehrsdaten empfangen zu können, ist außerdem ein flächendeckender Mobilfunkausbau notwendig.

Industrielle Abwärme: Mit Kolbenmaschine zu mehr Strom

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Industrielle Abwärme: Mit Kolbenmaschine zu mehr Strom

Das Spin-off Etavalve will industrielle Abwärme mit Hilfe einer neu entwickelten Kolbenmaschine künftig effizienter nutzen, als es mit heute gängigen Methoden möglich ist, die mit Turbinen arbeiten. Da Zylinder und Kolben einen geschlossenen Raum bilden, erfolgen Kompression und Expansion des Prozesses in beinahe idealer Weise, was eine äußerst hohe Energieausbeute ermöglicht. Die Abwärme wird über die Kolben in mechanische Kraft umgewandelt, mit der schließlich Strom erzeugt wird. Aber erst dank einer neuartigen flexiblen Steuerung der Ventile wird dieser Prozess überhaupt umsetzbar.

Entstanden ist die Idee bei einem anderen Empa-Projekt, bei dem über Jahre hinweg an einer innovativen Ventilsteuerung für Verbrennungsmotoren gearbeitet wurde. Ergebnis: Elektrohydraulisch betätigte Ventile ermöglichen es, den Gaswechsel viel flexibler als bei herkömmlicher Nockenwellentechnologie zu gestalten. In einem Ottomotor ließ sich der Treibstoffverbrauch so im typischen Normalbetrieb für Pkw um rund 20 Prozent senken. Mittlerweile wird dieser Ansatz für treibstoff-flexible Motoren von Nutzfahrzeugen zusammen mit einem Lkw-Hersteller weiterentwickelt.

An dem Einsatz dieser Technologie im Bereich industrielle Abwärme arbeitet nun Etavalve, ein Spin-off der Empa und der ETH Zürich. Turbinen sind den Gründern Andyn Omanovic, Patrik Soltic und Wolfgang Schneider zufolge vor allem für hohe Temperaturen und bei Leistungsanforderungen von mehreren hundert Megawatt effektiv. Für Temperaturbereiche von etwa 500 bis 900 Grad, bei denen die Abwärme unregelmässig anfällt, und bis zum Leistungsbereich von einigen Megawatt sei Etavalves Kolbenmaschine besser geeignet. Das Potenzial ist hoch: Für Deutschland beispielsweise wurde 2016 die Menge der industriellen Abwärme über 300 Grad auf rund 10 Terawattstunden pro Jahr beziffert.

Als aussichtsreich gilt auch die Nutzung von Abwärme aus Pyrolyseanlagen, die Biomasse in Pflanzenkohle verwandeln, um Kohlenstoff dauerhaft zu binden. Dabei fällt als Nebenprodukt sogenanntes Schwachgas an, das Methan und gasförmige Schadstoffe enthält und nach dem Willen des Gesetzgebers verbrannt werden muss. Das geschieht zuweilen mit einer Gasfackel ohne jegliche Verwertung der Energie. Etavalve will auch diese Hitze nutzen, um mit der Kolbenmaschine Strom zu erzeugen. Bis Anfang 2025 soll für die Energieversorgerin IWB in Basel, die den Aufbau von Pflanzenkohle-Anlagen in der Schweiz vorantreibt, eine Pilotmaschine entstehen – ausgelegt und realisiert eigens für die spezifischen Eigenschaften der Abwärme, die bei der Pyrolyse anfällt. Rund ein Jahr später soll eine Kleinserie von Kolbenmaschinen an ein Unternehmen geliefert werden, das auf Anlagen für die Verbrennung von Schwachgasen aus Deponien oder der Biogasaufbereitung spezialisiert ist.

Die Etavalve-Gründer sind zuversichtlich, dass ihre Technologie in absehbarer Zeit auf den Markt kommen und dort bestehen kann – obwohl einige technische Details wie temperaturbeständige Materialien für die Maschine und die Regelungsstrategie für den thermodynamischen Prozess noch zu meistern sind. Immerhin lässt sich die erste Pilotmaschine schon fast kostendeckend herstellen und betreiben – den Gründern zufolgenicht selbstverständlich bei einer innovativen Technologie im aufwändigen Maschinenbau.