Sommerzeit

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Sommerzeit: Energie sparen in Bürogebäuden

Ursprünglich sollte die Sommerzeit dazu dienen, Energie für künstliche Beleuchtung zu sparen. Die einstündige Verschiebung der Arbeitszeiten hat jedoch auch Auswirkungen auf den aktuellen und zukünftigen Heiz- und Kühlbedarf von Gebäuden und damit auf deren CO2-Bilanz. Das zeigt eine aktuelle Veröffentlichung von Empa-Forschenden in den Environmental Research Letters (Climate change shifts the trade-off between lower cooling and higher heating demand from daylight saving time in office buildings).

Die grundlegende Hypothese des Forschungsteams lautete, dass Büroangestellte durch die Zeitumstellung im Sommer früher am Morgen im Büro sind und dieses dadurch auch früher am Nachmittag wieder verlassen. Da der größte Teil der Kühlleistung am späteren Nachmittag anfällt, kann dadurch Energie eingespart werden – unter der Annahme, dass bei einem leeren Büro die Kühlung heruntergefahren oder ganz abgestellt werden kann. Im Hinblick darauf, dass Gebäude immer intelligenter werden, wäre dies künftig relativ einfach zu bewerkstelligen.

Um die Hypothese zu überprüfen, simulierten die Forschenden basierend auf Daten von verschiedenen Bürogebäuden in 15 US-amerikanischen Städten die aufgewendete Heiz- und Kühlenergie mit und ohne Sommerzeit für unterschiedliche Klimaregionen. Dabei wurden neben dem aktuellen Klima auch künftige Klimaszenarien bis 2050 berücksichtigt, da die Veränderung des Klimas einen enormen Einfluss auf den Energieverbrauch eines Gebäudes hat.

Die Ergebnisse der neuen Studie zeichnen nun ein Bild, das die Befürworter der Sommerzeit freuen dürfte. „Die Umstellung auf die Sommerzeit kann die Kühlenergie eines Bürogebäudes um bis zu 6 Prozent verringern. Gleichzeitig kann der Heizbedarf aufgrund des früheren Arbeitsbeginns am Morgen um bis zu 4,4 Prozent ansteigen. Da im Sommer aber viel mehr Kühl- als Heizenergie verbraucht wird, hat die Zeitumstellung gesamthaft gesehen einen positiven Einfluss auf die Energiebilanz eines Gebäudes“, so die Forschenden. Über die unterschiedlichen Klimaszenarien und Klimazonen hinweg variierte die eingesparte Energie zwar, schlug aber überall zu Buche – mit bis zu 3 Prozent.

Das Team weist jedoch darauf hin, dass die Zeitumstellung nur eine von vielen Möglichkeiten ist, den Energieverbrauch eines Bürogebäudes zu beeinflussen. Auch die Verbesserung des Gebäudebestandes, Verhaltensänderungen oder eine generelle Anpassung der Arbeitszeit könnten einen Beitrag zur Energieeinsparung und damit zur CO2-Reduktion leisten – unabhängig davon, ob dazu die Uhren umgestellt werden müssen oder nicht.

Autonomie

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Autonomie im Job: Aktuelle Studie

Die ambivalente Wirkung von Autonomie untersuchen Studierende der Fernuni Hagen im Rahmen von Doktor- und Bachelorarbeiten im Bereich Arbeits- und Organisationspsychologie. Inhaltlich geht es darum, welche Bedingungen zeitlicher, örtlicher oder inhaltlicher Autonomie Beschäftigte stressen oder motivieren, sowie um mögliche Instrumente, um eine hohe Autonomie bestmöglich zu nutzen. Ziel sind forschungsbasierte Handlungsempfehlungen für gesundes und motivierendes Arbeiten für die Arbeitswelt von heute und morgen.

Im Zuge der Forschungsarbeiten führen die Studierenden unter anderem eine Tagebuchstudie durch. Dabei werden demographische und persönliche Daten erhoben sowie Fragen gestellt, welche die Arbeitssituation, die Verhaltensweisen und das Erleben während der Arbeit betreffen. Teilnehmen können Angestellte mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von mehr als 20 Stunden.

Die Anmeldung zur Studie ist über diesen Link möglich, dort gibt es auch weitere Informationen: https://ww2.unipark.de/uc/M_AO_Adami/2644/

Die Tagebuchstudie selbst besteht aus einer Basisbefragung sowie zwei täglichen Befragungen im Zeitraum vom 24. bis zum 28. April 2023. Die einmalige Basisbefragung dauert rund 30 Minuten. Die erste tägliche Befragung soll direkt nach dem Beenden der Arbeit ausgefüllt werden und dauert etwa fünf Minuten, die zweite tägliche Befragung soll möglichst kurz vor dem Schlafen ausgefüllt werden und dauert etwa zwei Minuten. Alle Angaben werden vertraulich behandelt und anonymisiert, die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.

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PANDA-Labs 2023: Jetzt bewerben!

Seit 2021 hat der VWI eine Verbandskooperation mit PANDA – The Women Leadership Network. Das Netzwerk richtet sich an Frauen, die sich gerne Herausforderungen stellen, an ihnen wachsen und sich dabei gegenseitig unterstützen wollen. Zurzeit sind wieder Bewerbungen für mehrere PANDA-Labs möglich – Tage mit viel Austausch und Interaktion, Peer-Feedback, inspirierenden Impulsvorträgen und Gelegenheit zum Netzwerken.

Das PANDA Software & Automotive presented by CARIAD am 12. Mai 2023 in Berlin ist ein Offline-Event für Frauen, die Software- und Automotive-Expertinnen sind und einen Hintergrund im Software-, Technology- oder Engineering-Bereich mitbringen. Darüber hinaus haben sie über zwei Jahre Berufserfahrung, sind bereits in Führungsrollen oder haben Lust auf Führung. Für das Event stehen 70 Plätze zur Verfügung.

Das PANDA Digital & Tech presented by PAYBACK am 23. Juni 2023 in München ist ein Offline-Event für Frauen, die aus den Bereichen Technology, Data Science und Financial Services kommen oder einen Hintergrund in Blockchain, Software-as-a-Service, Artificial Intelligence, Cloud, Enterprise IT, UX und Product Design mitbringen. Sie haben mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und bereits eine Führungsrolle inne beziehungsweise Lust auf Führung. Für das Event stehen 70 Plätze zur Verfügung.

Das PANDA Strategy & Consulting 2023 presented by Deloitte am 22. September 2023 in Berlin ist ein Offline-Event für Frauen mit einem Hintergrund im Technology-Bereich, in Strategie-Beratungen, im Consulting oder in der Start-up-Szene, die sich mit digitaler Transformation, Cloud, KI, SAP und IT-Management oder IT-Architektur auskennen, mindestens zwei Jahre Berufserfahrung haben und bereits in Führungsrollen sind beziehungsweise Lust auf Führung haben. Für das Event stehen 70 Plätze zur Verfügung.

Das PANDA Law 2023 presented by YPOG am 27. Oktober 2023 in Frankfurt ist ein Netzwerk-Event für Juristinnen mit bis zu sechs Jahren Berufserfahrung, Jura-Berufsanfängerinnen mit mindestens erstem Staatsexamen, Master- und Promotionsstudentinnen sowie Rechtsreferendarinnen.Für das Event stehen 40 Plätze zur Verfügung.

PANDA-Labs: Vereinfachter Bewerbungsprozess

VWI-Mitglieder profitieren im Rahmen der Kooperation mit PANDA unter anderem von einem vereinfachten Bewerbungsprozess für das Netzwerk und die Veranstaltungen wie die PANDA-Labs. Für Verbandsmitglieder ist kein Empfehlungsschreiben erforderlich. Statt dessen bitte im Feld des Bewerbungsformulars „Ich wurde empfohlen von“ einfach „VWI + Mitgliedsnummer“ eintragen.

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12. Mai 2023 in Berlin: 16. Deutscher Wirtschaftsingenieurtag

„Herausfordernde Zeiten: Wirtschaftsingenieure gestalten den Wandel. Leidenschaftlich. Visionär.“ Unter diesem Motto veranstaltet der VWI am 12. Mai 2023 in Berlin den 16. Deutschen Wirtschaftsingenieurtag. Veranstaltungsort ist der Spreespeicher in der Berliner City. Eröffnet wird der DeWIT 2023 am Vorabend mit einem lockeren Empfang an der TU Berlin. Am Kongresstag selbst erwarten das Publikum aktuelle Impulse aus Technologie und Management sowie neueste Entwicklungen, Strategien und Trends in Wissenschaft und Praxis.

Über mehr „Flexibilität für das Energiesystem“ wird am 12. Mai 2023 beispielsweise Dr. Fabian Ocker vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT sprechen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die damit einhergehende Elektrifizierung der Wirtschaft wird in den kommenden Jahren weiter an Fahrt aufnehmen. Der aufwändige und komplexe Ausbau des Stromnetzes kann bei diesem Tempo nicht mithalten, sodass die Kosten für das Netzengpassmanagement weiter zu steigen drohen. Ein wichtiges Hilfsmittel, um das Netz zu stabilisieren und Kosten zu sparen, sind Flexibilitäten auf der Verbrauchsseite, etwa Batteriespeicher oder Elektromobilität. Fabian Ocker erläutert das Potenzial dieser neuen Flexibilitäten und stellt mit Fokus auf batterieelektrische Nutzfahrzeuge ein mögliches Marktdesign für ihre Integration vor.

Wie es für das Wirtschaftsingenieurwesen typisch ist, werden beim DeWIT alle Themen interdisziplinär und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Ein inspirierendes Rahmenprogramm und ausreichende Pausen während des Kongresses laden zu weiteren Gesprächen und zum Netzwerken zwischen Teilnehmenden und Referierenden ein.

Seit 1995 bietet der Deutsche Wirtschaftsingenieurtag als Nachfolger des traditionellen VWI-Kongresses die ideale Gelegenheit zum Dialog und Networking zwischen Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren, Führungskräften aus Wirtschaft, Universitäten und Hochschulen, Wissenschaft und Forschung sowie engagierten Studierenden. Er ist das Aushängeschild des VWI.

Logistikzentren

Beitragsbild: Jaspers-Eyers Architects, Philippe van Gelooven

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Logistikzentren: Wege zu mehr Ressourceneffizienz

Daten zur Energieeffizienz und zu Treibhausgas-Emissionen von verschiedenen Logistikzentren sammelt das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML gerade im Rahmen des Forschungsprojekts „GILA“ (German, Italian & Latin American consortium for resource efficient logistics hubs & transport). Hintergrund ist das ehrgeizige Ziel der Branche, die Logistik bis 2050 emissionsfrei zu gestalten.

Wie das Fraunhofer IML erläutert, fehlt Betreibern und Eigentümern von Logistikzentren häufig die Transparenz, welche Ressourcen und welche Mengen verbraucht und welche Emissionen verursacht werden. Das gelte teilweise für den jährlichen Bedarf, vor allem aber für den Verbrauch auf Prozess- oder Equipment-Ebene. Diese Transparenz sei jedoch entscheidend, um Reduktionspotenziale zu identifizieren und Nachhaltigkeitsmaßnahmen abzuleiten.

Interessierte Unternehmen willkommen

Die Datensammlung erfolgt von März bis Mai 2023.Interessierte, die an der Studie teilnehmen möchten, wenden sich an contact-reff@iml.fraunhofer.de. Weitere Informationen gibt es unter https://reff.iml.fhg.de. Die Teilnahme an der globalen Marktstudie ermöglicht es den Forschenden zufolge, die gewonnenen Erkenntnisse direkt in die Planung und Umsetzung der eigenen Nachhaltigkeitsziele einzubinden.

Das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts ist es, durchschnittliche KPI-Werte (Key Performance Indicators) für ausgewählte Standorttypen zu erarbeiten und Abhängigkeiten zwischen Nachhaltigkeitsmaßnahmen und unter anderem dem CO2-Fußabdruck zu identifizieren. Darüber hinaus wird eine Roadmap als Online-Plattform entwickelt, auf der Basisinformationen zu Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Checklisten zur Überprüfung des Status quo für Logistikstandorte zur Verfügung gestellt werden sollen.

CO2-Emissionen

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CO2-Emissionen: Online oder per App kompensieren

Neun Prozent der Internetnutzer in Deutschland haben schonmal online CO2-Emissionen kompensiert, 38 Prozent können sich das künftig vorstellen. Das zeigt eine aktuelle Erhebung von Bitkom Research. Demnach nutzen vor allem die jungen Internetnutzer zwischen 16 und 29 Jahren die Möglichkeit, online CO2 zu kompensieren (17 Prozent). Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 9 Prozent, unter den 50- bis 64-Jährigen 8 Prozent und unter den Über-65-Jährigen 5 Prozent.

Bitkom Research weist darauf hin, dass es im Zuge von Online-Shopping oder bei einer Reisebuchung inzwischen häufig möglich ist, direkt bei der Bezahlung einen Kompensationsbeitrag für das verursachte CO2 zu leisten. Darüber hinaus gibt es spezielle Anbieter, die eine CO2-Kompensation unabhängig von Kauf oder Buchung ermöglichen – hier ein paar Beispiele.

„Wichtig ist, dass wir als Gesellschaft unseren CO2-Ausstoß insgesamt drastisch senken. Überall da, wo Vermeidung nicht möglich ist, kann eine freiwillige CO2-Kompensation über vertrauenswürdige Anbieter helfen“, so Niklas Meyer-Breitkreutz, Nachhaltigkeits-Experte bei Bitkom. Er rät Nutzern, dabei auf die Einhaltung internationaler Qualitätsstandards beziehungsweise Siegel zu achten. Zu den wichtigsten zählen etwa der Verified Carbon Standard (VCS) oder der Gold Standard.

Inzwischen kann nach fast jede Aktivität, bei der Treibhausgase freigesetzt werden, kompensiert werden: Pkw-, Bahn- oder Flugreisen ebenso wie der Gas-, Strom- oder Heizenergieverbrauch im Haushalt sowie Waren oder Veranstaltungen. Für diese Kompensation finanziert derjenige, dessen Aktivitäten CO2-Emissionen verursachen, bestimmte Maßnahmen, mit deren Hilfe an anderer Stelle der Treibhausgasausstoß reduziert werden soll. Das kann zum Beispiel ein Zuschuss zum Aufbau einer Windkraftanlage in Costa Rica sein oder zur Bereitstellung von effizienten Kochöfen für Familien im ländlichen Raum Afrikas.

 

Steuerbelastung

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Steuerbelastung: Deutschland riskiert Standortattraktivität

Der Mannheim Tax Index, den das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung regelmäßig für die EU-Kommission erstellt, misst die effektive Steuerbelastung von Unternehmen in Europa. Angesichts der aktuellen Zahlen kommt das ZEW zu dem Schluss, dass Deutschland im internationalen Steuerwettbewerb weiter an Boden verloren hat. Die Unternehmenssteuerbelastung in Deutschland ist demnach inzwischen im unmittelbaren Vergleich mit wichtigen Wettbewerbern am höchsten: „Die effektive Durchschnittssteuerbelastung eines profitablen Investitionsprojekts in Deutschland liegt im Jahr 2022 bei 28,8 Prozent und übersteigt somit den EU-Durchschnitt um 10 Prozentpunkte“, so das Institut.

Die effektive Durchschnittsteuerbelastung in Deutschland liegt 10 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt. Nur zwei der betrachteten Länder haben im Vergleich einen noch höheren Prozentsatz.

Dem ZEW zufolge hat Deutschland gegenüber Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich für Investitionen inzwischen Hochsteuerlandcharakter. Die Position Deutschlands im Mittelfeld der Steuerbelastungen vergleichbarer großer Industrie-Nationen sei aufgrund fehlender Reformen seit der grundlegenden Steuerreform aus dem Jahr 2008 gefährdet. Ohne deutliche Reformen in der Körperschaftsteuer sei Deutschland aus steuerlicher Perspektive ein vergleichsweise unattraktiver Standort für Unternehmen mit internationalen Investitionsalternativen.

Dem ZEW zufolge könnten eine generelle Absenkung des hohen Gewinnsteuersatzes – wie in Frankreich praktiziert – sowie Sonder- und Sofortabschreibungen nach dem Beispiel Großbritanniens Deutschlands Standortattraktivität verbessern. Denn von diesen profitieren nur Unternehmen, die tatsächlich investieren. Eine deutliche Verbesserung der Investitionsdynamik sei allerdings nur zu erwarten, wenn diese Sonder- und Sofortabschreibungsmöglichkeiten breit ausgestaltet sind, sodass eine Vielzahl von Unternehmen und Investitionen profitieren können.

Wie das ZEW weiter ausführt, bildet die effektive durchschnittliche Steuerbelastung auf Unternehmensebene bei Standortentscheidungen multinational agierender Konzerne den wesentlichen Entscheidungsrahmen. In den Mannheim Tax Index fließen deshalb Steuern auf die Gewinne und das eingesetzte Kapital der Kapitalgesellschaften mit ein. In den Berechnungen werden sowohl die Tarifbelastungen dieser Steuern als auch die Interaktion der verschiedenen Steuerarten und die wichtigsten Regelungen zur Ermittlung der steuerlichen Bemessungsgrundlage berücksichtigt. Der Index beinhaltet eine umfassende Reihe von Ländern (EU 27, Großbritannien, Schweiz, Norwegen, USA, Kanada, Japan, Nord-Mazedonien und Türkei) für den Zeitraum von 1998 bis 2022.

Verpackungen

Beitragsbild: Haepsi

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Verpackungen: Worldstar für WiIng-Start-up

Der Worldstar-Wettbewerb ist eine der wichtigsten Veranstaltungen der World Packaging Organisation (WPO) und die bedeutendste internationale Auszeichnung im Bereich Verpackungen. Für die Preisverleihung 2023 gingen 488 Bewerbungen aus 41 Ländern ein, insgesamt wurden 223 Gewinner gekürt. Zu ihnen gehört das deutsche Start-up Haepsi, gemeinsam gegründet von dem in München lebenden Wirtschaftsingenieur Cihan Dalgic und seinem Bruder Bilal.

Schon 2021 wurde die Idee der beiden mit dem Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Funktionalität & Convenience ausgezeichnet. Haepsi konzentriert sich auf nachhaltige Verpackungen für Döner und andere To-go-Produkte wie Sandwiches, Burger, Nuggets oder Fritten. Die Döner-Verpackung Kebag war das erste Produkt des Unternehmens. Dank FSC- oder PEFC-zertifizierter Papiere ist die Kebag vollständig recyclebar und kommt ohne Aluminium oder Plastik aus, trotzdem tropfen keine Saucen heraus und der Inhalt bleibt warm.

2019 haben Cihan und Bilal Dalgic begonnen, an der Idee zu tüfteln. Ihre Eltern betreiben seit vielen Jahren einen Imbiss in Weilheim und wollten die Verpackungen ihrer Speisen nachhaltiger gestalten. In Zusammenarbeit mit einem Designer und dem Spezialisten Weber Verpackungen entstand dann die neue Dönertüte – dank einer Perforierung lässt sich der obere Teil der Tüte abreißen und kann im Papiermüll entsorgt werden, der untere Teil, der mit Soßen und Fett in Berührung kommt, kann in den Biomüll. Für das Papier nutzen die beiden Gründer Pergamin, ein aus fein gemahlenem natürlichen Zellstoff hergestelltes, weitgehend fettdichtes Material, das auch die Wärme gut hält.

Ziel der beiden Gründer ist es nun, die Verpackungsindustrie auf den Kopf zu stellen und die Gastronomie- und Take-away-Branche mit Lösungen zu versorgen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch funktional, nachhaltig und ressourcenschonend sind. Neben der Kebag in drei Varianten bieten sie daher inzwischen auch eine Rollbag und eine Fries Bag an. So soll in Imbissen nicht nur die Verwendung von Plastik und Alufolie ein Ende haben, sondern auch das beim Verpacken bislang notwendige, aber umständliche Hantieren mit verschiedenen Schalen, Tüten und Rollen.

Fortschrittsmonitor

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Fortschrittsmonitor: Deutsche Energiewende zu langsam

Der BDEW und das Beratungshaus Ernst & Young (EY) haben gemeinsam einen „Fortschrittsmonitor Energiewende“ veröffentlicht. Darin haben sie anhand von Kennzahlen den aktuellen Stand der Energiewende in Deutschland und die größten Hemmnisse analysiert. Ergebnis: Die Energiewende und insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien verlaufen noch viel zu langsam, um die von der Bundesregierung für das Jahr 2030 formulierten Ziele zu erreichen. Die Gründe für den hinkenden Fortschritt sind BDEW und EY zufolge vielfältig. Unter anderem seien der Fachkräftemangel in allen relevanten Sektoren, die mangelnde Verfügbarkeit von Flächen, langwierige und aufwändige Genehmigungs- und Bauverfahren sowie Engpässe bei verschiedenen wichtigen Rohstoffen wie Lithium, seltenen Erden, Kupfer und Silizium ein Problem.

Investitionen von geschätzt insgesamt 600 Milliarden Euro wären bis 2030 erforderlich, um die von der Bundesregierung für 2030 gesteckten Ziele erreichen zu können – also 54 bis 57 Milliarden Euro pro Jahr. Der größte Anteil an diesen Investitionen verteilt sich laut Fortschrittmonitor auf den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten mit erneuerbaren Energien (351 Milliarden Euro), den Ausbau der Übertragungsnetze (126 Milliarden Euro), den Aufbau der Erzeugungskapazitäten für klimaneutrale Gase (12 Milliarden Euro) sowie die Förderung der E-Mobilität durch den Ausbau der öffentlichen Elektro-Ladeinfrastruktur (9 Milliarden Euro).

Für Deutschland schätzen EY und BDEW die auf diese Weise ausgelösten Wertschöpfungseffekte bei den Herstellern auf durchschnittlich knapp 33 Milliarden Euro jährlich – das entspräche einem Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland. Da die nötigen Fortschritte in fast allen relevanten Bereichen ausbleiben, könnten allerdimgs auch die Investitionen bislang nicht die erhoffte volkswirtschaftliche Wirkung entfalten. Im Jahr 2021 etwa seien nur rund 14,5 Milliarden Euro investiert und damit nur rund ein Viertel der möglichen Wertschöpfung realisiert worden.

Den Autoren zufolge muss die Bundesregierung nun alle bestehenden Hemmnisse für die Energie-, Wärme- und Verkehrswende beseitigen: Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen, mehr Flächen für erneuerbare Erzeugungsanlagen, Netze und Ladeinfrastruktur bereitstellen, einen Markt für Wasserstoff schaffen und die Weichen für ein Marktdesign stellen, in dem sich auch Investitionen in steuerbare Stromerzeugungskapazitäten lohnen. Der „Fortschrittsmonitor Energiewende“ soll jährlich aktualisiert werden.

Energiepreispauschale

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Energiepreispauschale: Einmalzahlung für Studierende

Schon im Dezember hat der Bundesrat der Energiepreispauschale für Studierende zugestimmt, welche die steigenden Kosten abfedern soll. Alle Studierenden sowie Fachschüler, die am 1. Dezember 2022 an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben oder in einer Fachausbildung waren sowie einen deutschen Wohnsitz haben, sollen auf Antrag eine Einmalzahlung von 200 Euro erhalten. Diese Anträge sollen nun ab Mitte März 2023 möglich sein.

Über alle Fragen rund um die Auszahlung informiert die Homepage www.einmalzahlung200.de. Dort findet sich auch eine umfangreiche FAQ-Sammlung.
Für individuelle Fragen gibt es zudem eine Info-Hotline: +49 800 2623003, zu erreichen dienstags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr.

Um im März die Antragstellung zu beschleunigen, lassen sich übrigens einige Schritte schon jetzt vorab erledigen. Für die Anmeldung beispielsweise wird ein BundID-Konto benötigt, das man bereits anlegen kann. Um die eigene Identität nachzuweisen, braucht man zusätzlich das persönliche Elster-Zertifikat oder einen Online-Ausweis. Zum Online-Ausweisen lassen sich der Personalausweis, der elektronische Aufenthaltstitel, die EU-Identität oder die Unionsbürgerkarte nutze, in Verbindung mit einem aktuellen Smartphone und einer Identifizierungs-App.

Und warum dauert die Auszahlung so lange? Diese Frage beantwortet die Bundesregierung so: „Die für eine unmittelbare Auszahlung nötigen Daten, wie zum Beispiel die Bankverbindungen, liegen leider so nicht vor. Das ist beispielsweise bei Rentnern, die ohnehin regelmäßig ihre Rentenzahlung bekommen, anders. Deshalb muss die Energiepreispauschale von den Studierenden beziehungsweise Fachschülerinnen und Fachschülern beantragt werden. Eine Auszahlung an rund 3,5 Millionen Menschen in 16 Bundesländern an mehr als 4.000 unterschiedlichsten Ausbildungsstätten hat es so noch nicht gegeben. Sowohl für die Antragstellung als auch die Auszahlung sind deshalb neue Strukturen notwendig. Auch rechtliche Grundlagen müssen dafür in jedem Bundesland geschaffen werden.“