Privat-o-Mat

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Privat-o-Mat: Wege zu mehr Datenschutz

Die Hochschule der Medien hat im Forschungsprojekt „Digital Dialog 21“ ein Tool entwickelt, mit dem Nutzer ihren Umgang mit digitalen Diensten und Angeboten hinsichtlich des Datenschutzes hinterfragen können. Der Privat-o-Mat funktioniert ähnlich wie der Wahl-o-Mat, den viele Menschen seit Jahren von Bundes- oder Landtagswahlen kennen. Das neu entwickelte Tool soll mit Hilfe von 15 Fragen User dafür sensibilisieren, wie sie mit ihren Daten umgehen und zu welchem Daten-Typ ihr Verhalten am besten passt. Ist man eher Teilzeitdatenschützer? Oder unbedarfter Surfer? Oder doch ein reflektierter Datenschützer?

Daten speichert der Privat-o-Mat bei der Nutzung übrigens nicht. „In der Forschung ist schon lange bekannt, dass wir uns in Sachen Schutz unserer Daten – vor allem unserer privaten Daten – immer noch schwer tun“, sagte Projektleiterin Petra Grimm dem SWR. „Wir haben festgestellt, dass sich die Menschen oft überfordert fühlen.“ Der Privat-o-Mat soll daher mit niederschwelligen Tipps weiterhelfen.

Eine einfache Möglichkeit, selbst in Sachen Datenschutz tätig zu werden, ist beispielsweise das Data Detox Kit. Es bietet Tipps und praktische Anleitungen, wie man Datenspuren im Internet kontrolliert oder das Smartphone von unliebsamen Standardeinstellungen befreit. Und: Datenschutz muss nicht unbedingt Verzicht bedeuten. Für viele digitale Anwendungen, Tools und Services gibt es auch Alternativen, die ethische Facetten berücksichtigen. Eine umfangreiche Sammlung vom datenschutzfreundlichen Web-Browser bis hin zum fairen Smartphone gibt es unter Ethical Alternatives & Resources.

Das Forschungsprojekt „Digital Dialog 21“ wird seit 2019 vom Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert und läuft noch bis April 2022. Neben dem Institut für Digitale Ethik der HdM sind daran die Hochschule Furtwangen und die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, der SWR, die Bischöfliche Medienstiftung, die Landesanstalt für Kommunikation, die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest und der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Baden-Württemberg beteiligt. Zu den Zielen des Forschungsprojektes gehört es, die Digitalkompetenz der Bürger zu stärken und zu diesem Zweck medienethische Tools zu entwickeln.

Klimaziele

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Klimaziele: Recycling als Schlüsselfaktor

Recycling gehört zu den Schlüsselfaktoren, um Treibhausgasemissionen zu vermindern und die Klimaziele der EU zu erreichen. Das zeigt die Studie „resources SAVED by recycling“, die das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT im Auftrag des Recyclingunternehmens ALBA Group erstellt hat. Demnach hat das Unternehmen durch die Kreislaufführung von 4,8 Millionen Tonnen Wertstoffen allein im Jahr 2020 rund 3,5 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase eingespart – plus 28,8 Millionen Tonnen Ressourcen wie Rohöl oder Eisenerz durch das Recycling wertvoller Rohstoffe für die Industrie im Vergleich zur Primärproduktion.

Den konkreten Nutzen der Kreislaufführung untersucht das Fraunhofer UMSICHT für die ALBA Group seit mittlerweile 14 Jahren. Die Primär- und Recyclingprozesse für die unterschiedlichen Stoffströme werden dabei detailliert gegenübergestellt. Aus Sicht von Markus Hiebel lassen sich die größten Einspareffekte erzielen, wenn die gesamte Wertschöpfungskette konsequent nach dem Kreislauf-Prinzip ausgerichtet wird. Der promovierte Wirtschaftsingenieur leitet die Abteilung Nachhaltigkeit und Partizipation im Fraunhofer UMSICHT. „Die Transformation hin zu einer echten ‚Circular Economy‘ erfordert ein rundum neues Denken“, so Hiebel. „Produkte sollten von Anfang an so konzipiert und behandelt werden, dass sie Recyclingrohstoffe enthalten – und sich am Ende sinnvoll stofflich verwerten lassen.“

Für Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der ALBA Group, zählt die Kreislaufwirtschaft zu den stärksten Schrittmachern auf dem Weg zum Erreichen der Klimaziele und zur Klimaneutralität. Auch Schweitzer ist promovierter Wirtschaftsingenieur. Als Beispiel führt er den Bereich Kunststoffe an: Im Vergleich zu Primärkunststoffen aus Rohöl spart demnach etwa die Nutzung hochwertiger Recyclingkunststoffe mehr als 50 Prozent Treibhausgasemissionen ein. Um den Übergang in eine kreislauffähige Wirtschaftsweise voranzutreiben, schlägt Schweitzer unter anderem klare Industriestandards für Rezyklate in Verbindung mit Mindestquoten für den Einsatz von Recyclingrohstoffen in Produkten und Verpackungen vor. Zudem müssten sich die Umweltvorteile des Recyclings durch die eindeutig bessere CO2-Bilanz auch preislich widerspiegeln.

Günther Werner-von-Siemens-Ring

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Werner-von-Siemens-Ring: WiIng übernimmt stellvertretenden Vorsitz des Stiftungsrats

Prof. Oliver Günther ist der neue stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring. Der diplomierte Wirtschaftsingenieur und promovierte Informatiker ist seit 2012 Präsident der Universität Potsdam. Zuvor war Günther Professor für Wirtschaftsinformatik an der Humboldt-Universität zu Berlin und Dekan der dortigen Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie Gastprofessor in Berkeley, Paris, Kapstadt und an der ESMT Berlin.

Den Vorsitz des Stiftungsrats hat satzungsgemäß der Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, also derzeit Prof. Dr. Dr. E.h. Joachim Ullrich. Als Vertreter der Gesellschaft für Informatik, deren Präsident er von 2012 bis 2013 war, ist Oliver Günther bereits seit 2016 im Rat der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring tätig. Den stellvertretenden Vorsitz hat er nun von Prof. Dr.-Ing. Eveline Gottzein übernommen, die in dieser Rolle die Arbeit der Stiftung 25 Jahre lang prägte.

Erklärte Ziele der Stiftung sind die Auszeichnung von Lebensleistungen in Technik- und Naturwissenschaften sowie die Förderung der aktuellen Technikforschung. Dafür engagieren sich im Stiftungsrat sowohl Ringträgerinnen und Ringträger als auch hochrangige Vertreterinnen und Vertreter technisch-naturwissenschaftlicher Fachgesellschaften: der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, des Bundesverbands der Deutschen Industrie und des Deutschen Verbands Technisch-Wissenschaftlicher Vereine.

Der Werner-von-Siemens-Ring gilt als die höchste deutsche Auszeichnung für Personen, die durch ihre Leistung die technischen Wissenschaften gefördert oder als Vertreter der Wissenschaft durch ihre Forschung der Technik neue Wege erschlossen haben. Der Ring wird seit 1916 vergeben, in der Regel alle drei Jahre. Seit 1978 werden von den technisch-wissenschaftlischen Vereinigungen, die dem Stiftungsrat angehören, außerdem begabte junge Naturwissenschaftler und Ingenieure ausgezeichnet. Darüber hinaus ehrt die Stiftung verstorbene Personen, die sich um die Technik in Verbindung mit den technischen Wissenschaften große Verdienste erworben haben. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Denkmäler und Gedenktafeln errichtet.

VWI we care 2022

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2022: VWI we care widmet sich der Biodiversität

Grüne Energie für morgen war das Thema des Spendenjahres 2021 von VWI we care: Rund 3500 Euro sammelte die Bundesteam-Initiative VWImpact für den Verein Fi Bassar e.V. und damit für den Bau einer Solaranlage in Togo. Das Team bedankt sich herzlich bei allen Mitgliedern, die dem Spendenaufruf gefolgt sind und VWI we care unterstützt haben! Das Spendenjahr 2022 wird sich der Leitfrage „Leben und Vielfalt – wie erhalten wir die Biodiversität für morgen?“ widmen.

Jetzt sind die Mitglieder des VWI gefragt, um eine zu diesem Themenfeld passende Organisation zu finden, an die das 2022 gesammelte Spendengeld fließen soll. Egal, ob es die kleine Gruppe aus dem Nachbardorf ist, die sich mit der Aufforstung des Waldes beschäftigt, oder eine weltweit agierende Organisation, die sich für die Tiervielfalt einsetzt – das VWImpact-Team freut sich über jede Idee.

Vorschläge können bis zum 6. Februar 2022 per E-Mail an impact@vwi.org oder über Instagram eingereicht werden.

Nach Einsendeschluss trifft das VWImpact-Team eine Vorauswahl. Die endgültige Entscheidung fällt durch ein Voting der VWI-Mitglieder. Danach geht es bundesweit ans Spendensammeln – bei Grillabenden, Stammtischen oder anderen Events.

Das Konzept VWI we care ergänzt die Aktion VorWI im Dezember und ist ein zusätzlicher Baustein für die VWI-Aktivitäten im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR). Denn das Team ist überzeugt, dass der VWI als Berufsverband noch mehr zum Thema Nachhaltigkeit und dem Lösen gesellschaftlicher Missstände beitragen kann.

Hochschule Mainz

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Mainz: VWI-Hochschulgruppe gegründet

Zehn Studierende der Hochschule Mainz haben im Oktober eine neue VWI-Hochschulgruppe gegründet. Die HG Mainz ist aus der Gruppe „StudiWing“ entstanden, die in den vergangenen Jahren für die Studierenden im Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen Bau“ bereits ein Netzwerk geboten hat – aber nur lokal und ohne Vereinscharakter.

Die Teilnehmenden an der Gründungsversammlung haben die Satzung verabschiedet und den Vorstand der neuen VWI-Hochschulgruppe gewählt. Die Ämter übernehmen Lars Baur (1. Vorsitz), Nicolas Hecker (2. Vorsitz), Christopher Kruse (Finanzen) und Jana Prüfer (Eventmanagement). Dank des VWI können sich die Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure aus Mainz jetzt auch überregional einbringen und vernetzen. Fachlich ist die Hochschulgruppe im Fachbereich Bau angesiedelt, denn der Bachelorstudiengang „Wirtschaftsingenieurwesen (Bau)“ ist der einzige Studiengang im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen, der bis dato an der Hochschule Mainz gelehrt wird.

Insgesamt lernen und lehren an der Hochschule 5700 Studierende und 170 Professorinnen und Professoren in den drei Fachbereichen Gestaltung, Technik und Wirtschaft. Der Bachelorstudiengang „Wirtschaftsingenieurwesen (Bau)“ soll im Rahmen einer interdisziplinären Ausbildung auf die vielfältigen Anforderungen der modernen Bau- und Immobilienwirtschaft vorbereiten. In sieben Semestern werden ingenieurwissenschaftliche Grundlagen der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie praxisorientierten betriebswirtschaftliche, volkswirtschaftliche und rechtswissenschaftliche Inhalte vermittelt. Dabei wird großer Wert auf Integrationsfächer wie Mathematik und Physik gelegt.

Kriterien

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Kriterien: Wie nachhaltig ist Künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen werden im Alltag immer häufiger – von der Spracherkennung bis hin zu maschinell optimierten Industrieprozessen. Parallel zu dieser Ausbreitung kommen neue Fragen auf, etwa hinsichtlich der Transparenz von Entscheidungsprozessen, Inklusion und Diskriminierung oder steigender Energieverbräuche. Ein Forschungsteam von AlgorithmWatch, dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und dem Distributed Artificial Intelligence Laboratory der Technischen Universität Berlin hat sich nun damit befasst, wie sich soziale, ökologische und ökonomische Wirkungen von KI-Systemen systematisch und vergleichbar analysieren lassen. Ergebnis ist ein Set von Kriterien und Indikatoren für nachhaltige KI.

Die Studie „Nachhaltigkeitskriterien für Künstliche Intelligenz“ ist Teil des Projekts „SustAIn – Nachhaltigkeitsindex für Künstliche Intelligenz“, das in der Förderinitiative KI-Leuchttürme vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Die Forschenden haben darin analysiert, welche Nachhaltigkeitseffekte entlang des KI-Lebenszyklusses auftreten, von Datenmodell und Systemdesign über Modellentwicklung und -nutzung bis hin zur Entsorgung der Hardware. Über 50 Indikatoren beschreiben, wie sich Kriterien wie Transparenz, Selbstbestimmung, inklusives Design und kulturelle Sensibilität, aber auch Ressourcenverbräuche, Treibhausgasemissionen oder die Verteilungswirkungen in Zielmärkten der KI-Anwendungen erfassen lassen. Denn die aktuelle Diskussion, wie sich KI einsetzen lässt, um zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, lässt die Nachhaltigkeitswirkungen der KI-Systeme selbst bislang außen vor.

Dabei sind aus Sicht der Forschenden diese Nachhaltigkeitswirkungen hochrelevant, um ein Bewusstsein für Nachhaltigkeitsrisiken zu schaffen und diese zu minimieren. Die entwickelten Kriterien und Indikatoren sollen die Basis für die Entwicklung konkreter Bewertungsinstrumente sein, mit deren Hilfe Systeme maschinellen Lernens nachhaltiger gestaltet werden können. Das Team weist darauf hin, dass die Nachhaltigkeit von Systemen Künstlicher Intelligenz auch im Hinblick auf politische Regulierungsansätze wie den Artificial Intelligence Act der Europäischen Union, die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Ampel-Koalition bei Rechenzentren oder Leitlinien wie die neue KI-Ethik-Empfehlung der UNESCO wichtig sind.

Kriterien KI

Zukunftsbranche

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Zukunftsbranche: Szenarien für die Logistik

„Zukunftsbranche Logistik – Zwischen digitaler Industrialisierung und analoger Herausforderung“ heißt das neue Fachbuch von Stefan Iskan. Wie ist es um die Zukunft der europäischen Logistikbranche bestellt? Und was ist zu tun, um das Transportwesen in Zeiten von Digitalisierung, Green Deal und Fachkräftemangel erfolgreich auf- und umzustellen? Das sind die Kernfragen, denen der Professor für Logistik und Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen in seinem neuen Buch nachgeht. Er untersucht darin den drittgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands auf seine Zukunftstauglichkeit und entwirft praxisnah Szenarien für die kommenden Jahre der europäischen Transport- und Logistikbranche.

Ausgehend vom aktuellen Stand der Branche identifiziert Iskan zunächst die globalen Megatrends und den Einfluss neuer Technologien sowie die Chancen und Herausforderungen, die sich daraus für Logistikunternehmen ergeben. Dabei sind insbesondere die Konsequenzen einer sich rasant entwickelnden digitalen 4.0-Wirtschaftswelt seiner Ansicht nach für die Logistik- und Transportakteure von zentraler Bedeutung. Im Anschluss benennt Iskan die zentralen technologischen Module der Zukunftsbranche und erläutert die notwendigen Transformationsprozesse bei der Entwicklung der Logistik hin zum Prozess- und Wertschöpfungslieferanten. Dabei beleuchtet er das Spannungsfeld zwischen Digitalisierungsdruck und analogen Herausforderungen ebenso wie die notwendigen Veränderungen in Bezug auf Prozesse, Technologien und Personal.

Abschließend gibt Iskan den Logistikakteuren wie auch deren Kunden aus Industrie und Handel einen konkreten Transformationsplan an die Hand, wie aus seiner Sicht die Umstellung der Branche zukunftsträchtig gelingen kann. Der Autor ist überzeugt, dass die Transport‐ und Logistikbranche eine immense Aufwertung in ihrer Bedeutung, in ihrer Leistungsfähigkeit und ihrem Serviceumfang weltweit erfahren wird.

„Ein Buch von einem absoluten Kenner der Szene aus dem Innersten heraus, das nicht nur zum Mitdenken anregt, sondern bei vielen auch für einen Hallo-Wach-Effekt sorgen dürfte“, so die Einschätzung von Matthias Braun. Der Wirtschaftsingenieur ist Leiter Digitalisierung und Konzeptentwicklung bei Volkswagen Konzernlogistik.

2022

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2022: Mehr Vorsätze für das neue Jahr

37 Prozent der für den Statista Global Consumer Survey befragten Menschen in Deutschland haben gute Vorsätze für 2022 – das sind acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Ganz oben auf der Liste steht dabei ganz klassisch die Gesundheit, etwa mehr Sport, gesünderes Essen, weniger Nikotin und Alkohol oder die Optimierung des Körpergewichts. Aber auch mehr Zeit für Freunde und Familie, weniger Stress im Büro und bessere Leistungen im Job haben sich die Befragten für 2022 vorgenommen.

Das Problem: Häufig folgt nach dem spätestens in der Sylvesternacht gefassten Entschluss, im neuen Jahr vieles anders zu machen, nach wenigen Tagen oder Wochen die Ernüchterung. Alte Marotten lassen sich nunmal nicht so einfach ablegen wie alte Kleidung. Das frustriert – vor allem dann, wenn es um existenziellere Ziele geht, etwa einen Jobwechsel oder die Lösung eines beruflichen oder privaten Konflikts.

Um beruflich und privat erfolgreich sein zu können, braucht jeder Mensch klar formulierte, individuelle Ziele. Diese sollten einem persönlichen, inneren Antrieb folgen, da dieser die Kraft verleiht, die gesteckten Ziele auch zu erreichen. Wie sich das 2022 umsetzen lässt, zeigt Persönlichkeits-Trainerin Melanie Vogel mit Ihrer BIRD-Methode:

B = Bauchgefühl wecken
Stellen Sie sich folgende Fragen: Was ist Ihr Herzenswunsch? Wie möchten Sie bei anderen Menschen in Erinnerung bleiben? Was möchten Sie mit Ihrem Leben anfangen? Folgen Sie Ihrem Bauchgefühl, hören Sie auf Ihre innere Stimme. Besinnen Sie sich auf Ihre Werte, Ihre Wünsche, Ihre Lebensideale – und überdenken Sie dann Ihre aktuelle Situation noch einmal. Wie antworten Sie jetzt auf folgende Fragen: Warum möchten Sie Ihre momentane Situation ändern? Was stresst Sie? Warum sind Sie im Job oder im Privatleben unzufrieden?

I = Individualität akzeptieren
Ihre Lebensplanung und Ihre Lebenswerte sind zwingend nicht die von anderen. Sollte Sie das aufhalten? Sicher nicht, denn Sie haben das Recht, Ihr Leben nach Ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Entfesseln Sie Ihr Potenzial, Ihre Stärken und Talente. Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Werden Ihr Potenzial, Ihre Stärken und Talente in Ihrem Leben von Ihnen (und anderen) gewürdigt? Falls nicht, ist jetzt der Zeitpunkt einer Änderung gekommen.

R = Richtung festlegen
Menschen sind nur dann wirklich glücklich und zufrieden, wenn sie sich Stück für Stück auf etwas zubewegen, was ihnen Freude bereitet. Glück und Erfolg brauchen folglich eine Richtung – und den Kompass halten Sie in der Hand. Wenn Sie Ihre eigene Lebensrichtung festgelegt haben, finden sich die Ziele oft von selbst – und Veränderungen machen weniger Angst.

D = Durchstarten
Ist die Richtung gefunden, in die Sie Ihr Leben und Ihre Ziele lenken wollen, dann gilt: mutig sein und durchstarten! Mit dem Durchstarten – also der konkreten Umsetzung eines Vorsatzes – beginnt das Arbeiten an Ihren Zielen und Teilzielen.

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VWI-Podcast #07: Dr. Wolfgang Huhn zur Automotive-Branche im Wandel

Ein „Man of the Decade“ ist beim VWI-Podcast #07 zu Gast: Wolfgang Huhn, promovierter Elektroingenieur und langjähriger Leiter Licht und Sicht der Audi AG. Die Internetplattform Driving Vision News hatte ihm 2011 die Auszeichnung für sein großes Engagement verliehen, die Bedeutung von Lichttechnik für Sicherheit und Design aufzuzeigen. Damals fielen unter anderem die für Audi typischen LED-Tagfahrlichter und die Voll-LED-Scheinwerfer-Technologie, bei der Audi die Pionierrolle innerhalb der Fahrzeugindustrie einnahm, in Huhns Ressort. Im gleichen Jahr erhielt Huhn zudem den renommierten Professor Ferdinand Porsche Preis der Technischen Universität Wien für die Entwicklung und den Einsatz der LED-Technik in Automobilen.

Im VWI-Podcast #07 sprechen Wolfgang Huhn und Jan Rupprecht über Karriere in der Automobilindustrie. Der Podcast-Gast erzählt interessante Episoden aus seinem beruflichen Werdegang, spricht aber auch darüber, wie im Beruf Druck entsteht und wie er in seiner Rolle als Leiter Licht und Sicht bei der Audi AG damit umgegangen ist. Abschließend thematisieren die Gesprächspartner, welche Fähigkeiten in der Automobilindustrie gefragt sind und wie Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure in dieser Branche beruflich Fuß fassen können.

 

„Technologie und Management – Der VWI-Podcast“ thematisiert regelmäßig die vielfältigen Aktivitäten und Projekte, mit denen sich der VWI befasst. Dazu tauscht sich das Podcast-Team mit ausgewählten Mitgliedern und Ansprechpartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft aus. Behandelt werden Themen auf der Schnittstelle zwischen Technologie und Management und wie Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure diese gestalten. Wegen der breiten Aufstellung des Wirtschaftsingenieurwesens bietet der VWI Interessenten aus allen Fachrichtungen ein fachliches Forum. Zudem geht es auch um den Verband selbst – und die Chancen und Möglichkeiten zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung, die das Netzwerk allen Mitgliedern bietet.

Alle Folgen und das Team des Podcast sind unter vwi.org/podcast zu finden. Anregungen, Ideen für Themen und Ansprechpartner oder konstruktive Kritik sind unter podcast@vwi.org willkommen.

Beitragsbild: TU Chemnitz/Susanne Viertel

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Weihnachtlicher Leichtbau: Ein Schwibbogen aus 3D-Betondruck

Die Holzrahmenbauweise ist ein typisches Beispiel für Leichtbau. Aber auch faserverstärkte Betonelemente können leichtbaugerecht sein. Das zeigt ein aktuelles Projekt an der TU Chemnitz: Das Team des Forschungsbereichs „Leichtbau im Bauwesen“ am Institut für Strukturleichtbau hat den weltweit ersten Schwibbogen mittels 3D-Betondruck gefertigt. Der 120 Zentimeter breite, 60 Zentimeter hohe und 14 Kilogramm schwere Schwibbogen wurde in einem additiven Fertigungsverfahren mit Hilfe von zwei Robotern und auf Basis einer speziellen Rezeptur hergestellt. Schwibbögen sind als dekoratives Element der Weihnachtszeit eine alte Tradition, die im 18. Jahrhundert im Erzgebirge und damit in der Region um Chemnitz ihren Ursprung fand.

Der Forschungsbereich unter Leitung von Prof. Dr. Sandra Gelbrich befasst sich seit mehr als fünf Jahren mit der Entwicklung additiver Fertigungstechnologien zur effizienten Herstellung leichtbaugerechter Betonelemente mit Faserverstärkung. „Basis für den 3D-Betondruck ist ein Komplex aus zwei Robotern“, so die Bauingenieurin, die übrigens Mitglied der Studienkommission Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Chemnitz ist. Gelbrich: „Der erste Roboter generiert den Materialaustrag über die Betonextrusion, wobei wir hier durch die Nutzung verschiedener Düsen sehr flexibel sind. Die Betonfördereinheit besteht aus einer speziellen Mischpumpe und einer Förderschnecke mit Behälter. Der zweite Roboter kann durch den Einbau verschiedener Werkzeuge beispielsweise zum Fräsen, zum Verlegen von Fasersträngen oder für das Positionierung von Ankern genutzt werden.“

Bevor die Roboter ans Werk gehen können, kommt im Rahmen der Fertigungsplanung eine spezielle Software zum Einsatz, mit der verschiedene Designvarianten fertigungsgerecht gestaltet werden können. „Mit dieser Software erfolgt die Erstellung und das parametrische Aufbereiten der Geometrien, die Zerlegung dieser Geometrien in Einzelschichten und die Bahnplanung für die Roboter. Darauf aufbauend werden die finalen Roboterbefehle abgeleitet“, so Enrico Rudolph. Der Wirtschaftsingenieur leitet die Arbeitsgruppe „Additive Leichtbautechnologien“ des Forschungsbereichs.

Die Idee, Schwibbögen als Referenzbauteil zu drucken, setzte das Team gemeinsam mit dem Steinbeis-Innovationszentrums FiberCrete in Chemnitz um, das die geeignete faserbewehrte Betonrezeptur entwickelte. Dabei kommt es auf die richtige Mischung an, die während der Förderung pumpfähig sein, aber nach dem Austrag schnell ansteifen muss, um den Aufbau mehrerer Schichten zu gewährleisten.