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Rheinschwimmer: 25 Tage, knapp 1233 Kilometer

2017 hat Wirtschaftsingenieur Joseph Heß den deutschen Teil der Elbe schwimmend bewältigt – über 600 Kilometer in zehn Tagen. Nun wurde der Elbeschwimmer zum Rheinschwimmer. 25 Schwimmtage nach dem Start an der Rheinquelle Toma See in der Schweiz erreichte er die Mündung bei Rotterdam und unterbot damit den bisherigen Rekord um drei Tage. Vor Heß ist übrigens erst drei Menschen das vollständige Durchschwimmen des Rheins gelungen.

Der passionierte Schwimmer hat neben Elbe und Rhein bereits einige weitere ambitionierte Schwimmprojekte hinter sich gebracht. 2016 etwa durchschwamm er die Straße von Gibraltar. 2017 absolvierte er die Drei-Länder-Querung des Bodensees und die Strecke von Sardinien nach Korsika. 2018 stand die Querung von Deutschlands größten Seen auf dem Programm. Und berufstätig ist der Wirtschaftsingenieur auch: 2020 promovierte er an der TU Chemnitz und leitet dort als Projektverantwortlicher den Accelerator.

Mit seinem Rhein-Projekt hat Joseph Heß übrigens nicht nur eine sportliche Herausforderung angenommen, sondern auch verschiedene wissenschaftliche Fragestellungen in den Fokus gerückt. So haben Sportmediziner und -psychologen der Universitäten Chemnitz und Leipzig die körperlichen und mentalen Auswirkungen eines solchen Extremprojekts untersucht, für das Institut für Hydrochemie der Hochschule Furtwangen entnahm der Rheinschwimmer unterwegs zahlreiche Wasserproben, die Aufschluss über die Schadstoff-Belastung in fließenden Gewässern geben sollen, und ein Team der Hochschule Mittweida nutzte die Gelegenheit für einen Dokumentarfilm.

Wie Joseph Heß auf Facebook schreibt, hat er „nur ein einziges Mal ans Aufgeben gedacht auf der gesamten Rhein-Tour. Und zwar als unser Motorboot in Basel kaputtgegangen ist und wir, auch wenn nur für wenige Stunden, keine Lösung zum Fortsetzen des Projektes hatten.“ Durch andere Schwimmprojekte und langes Training habe er sowohl seinen Körper als auch sein Team sehr gut kennengelernt. Heß: „Mental Breakdown im Team? Wir stehen das durch! Magen-Darm? Dauert 2,5 Tage und dann ist es auch wieder vorbei! Die 8 bis 10 Stunden Schwimmen müssen auf 10 bis 12 Stunden angehoben werden? Auch das halten die Schultern aus!“ Natürlich sei es nicht immer leicht gewesen. Aber die Freude am Projekt und die Zuversicht hätten immer überwogen. „Außerdem war es ein gewisses Pflichtbewusstsein, das aus dem einen oder anderen Motivationstal geholfen hat. Immerhin hat sich mein ganzes Team extra für mein Projekt Zeit genommen. Und das große Ziel stand immer vor Augen: die Nordsee hinter Rotterdam.“

Zement

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Zement: Auf dem Weg zur CO2-Senke?

Dass Gebäude aus Holz als CO2-Senken genutzt werden können, hat bereits die Studie eines Wissenschaftlerteams gezeigt, die unter dem Titel „Buildings as a global carbon sink“ in der Zeitschrift Nature Sustainability vorgestellt wurde. Demnach vermeidet der Baustoff Holz zum einen die Treibhausgasemissionen aus der Zement- und Stahlproduktion, zum anderen lassen sich damit Gebäude in Kohlenstoffsenken verwandeln, da im Bauholz das von den Bäumen zuvor aus der Luft aufgenommene und in ihren Stämmen eingelagerte CO2 gespeichert wird. Ein Forschungsteam der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) widmet sich jetzt dem Ziel, auch Zement zu einer CO2-Senke zu machen.

Das Projekt „Low Carbon Magnesium-Based Binders“ (Low CM) startet der Empa zufolge Anfang 2023 und ist auf fünf Jahre angelegt. Hintergrund ist, dass Zement mit großem Abstand der meistverwendete Baustoff ist und bei seiner Herstellung aus gebranntem Kalk große Mengen CO2 freisetzt. Die Forschenden konzentrieren sich nun auf Zemente, die nicht auf Kalkstein beziehungsweise Calciumcarbonat basieren, sondern auf Magnesiumcarbonaten. Auf der Basis des Minerals Olivin, das etwa in Norwegen in großen Mengen verfügbar ist, finden an der Empa bereits seit Jahren Forschungen zu solchen Bindemitteln statt. Vereinfacht dargestellt, lässt sich dieses aus Magnesiumsilicat gewonnene Magnesiumoxid mit Wasser und CO2 zu einem Zement verarbeiten, unterm Strich wird dabei mehr Kohlendioxid gebunden als emittiert. Allerdings gibt es bei diesen Werkstoffen noch viele offene Fragen.

In sieben Schwerpunkten wollen die Empa-Forschenden gemeinsam mit einem Team der finnischen Universität Oulu erkunden, was sich auf molekularer Ebene abspielt. Wie erhärten solche Zement bei welchen Rezepturen? Wie wirken sich Temperatur, pH-Wert und andere Faktoren wie Reaktionsbeschleuniger aus? Bleibt das Volumen eines solchen „Magnesium-Betons“ auf lange Sicht stabil? Und wie widerstandsfähig ist er? Für die Praxis könnten nach Abschluss der Grundlagenforschung zwei Produktionsverfahren zur Verfügung stehen: die Härtung mit CO2 unter erhöhtem „Gasdruck“, was sich wegen des aufwändigen Verfahrens vor allem für Betonfertigteile anbieten würde, sowie die Hydratation, also eine Härtung mit Wasser bei Umgebungsbedingungen, was sich für die Herstellung auf Baustellen eignen würde.

DAAD

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DAAD: Austausch und Wandel

„Wandel durch Austausch“ ist das Motto des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD). Damit verbunden ist der Ansatz, dass Austausch zu einem besseren Verständnis zwischen Völkern und Individuen führt und dabei hilft, den Frieden zu sichern – und auch, dass Kooperation zu politischem und sozialem Fortschritt beiträgt.

In Anlehnung an dieses Motto hatte VWI-Geschäftsführer Axel Haas seinen Vortrag beim jüngsten Alumni-Event des DAAD mit „Austausch durch Wandel – eine Welt im Umbruch“ überschrieben. Basis war die Überlegung, dass Entwicklung und Austausch weltweit zum Wandel in den Regionen beitragen. Diesen Austausch treiben übergeordnete Trends voran wie etwa die Globalisierung, aber auch lokale Ereignisse wie Naturkatastrophen oder bewaffnete Konflikte, die zu Flüchtlingsbewegungen führen.

„Wandel durch Austausch ist keine Einbahnstraße“, so Axel Haas in seinem Vortrag. Deutsche Akademiker erleben bei internationalen Begegnungen andere Kulturen, hinterlassen dort einen Eindruck und bringen Erfahrungen mit zurück. Ebenso erleben und bereichern internationale Gäste die Kultur in Deutschland. „Gemeinsam voneinander profitieren ist das Stichwort“, so Haas. Gerade Entwicklungs- und Schwellenländer sind dabei auf Kapitalimporte angewiesen, wobei es bei diesem Kapital um produktive Ziele geht und nicht um Konsum – etwa um den Aufbau von Bildungskapital, um die Steigerung von Produktivität und Wohlstand, um das Schaffen von Netzwerken. Ziel ist es, den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden, wirtschaftlich wie sozial. Zu dieser Kapitalbildung leistet der DAAD seit 1925 einen großen Beitrag.

„Austausch und Begegnung von Menschen über Landesgrenzen hinweg führt zu Wandel in den Heimat- wie den Zielregionen“, so Haas abschließend. „Und Bildung ist ein wichtiger Faktor zur Steigerung des Wohlstandes und zu einem gemeinsamen Verständnis zwischen unterschiedlichen Kulturen und Ländern.“ Wandel durch Austausch eben – und Austausch durch Wandel.

Automobilbranche

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Automobilbranche: Anforderungen an Ingenieure ändern sich

Die Dekra-Akademie untersucht seit 2008 jährlich, wie sich der Fachkräftebedarf entwickelt. Im Fokus der vertiefenden Analyse standen in diesem Jahr unter anderem Ingenieurberufe im Bereich der Automobilbranche. Dem Dekra Arbeitsmarkt-Report 2022 zufolge haben sich in diesem Segment die Anforderungen aufgrund des ständig voranschreitenden technischen Fortschritts deutlich verändert. Die meisten der analysierten Stellenausschreibungen setzten demnach ein abgeschlossenes Studium voraus. 60 Prozent von ihnen richteten sich an Ingenieure mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik, alternativ wurden in 32,6 Prozent der Stellenausschreibungen das Fach Mechatronik und in 30,9 Prozent das Fach Informatik genannt.

18 Prozent der Arbeitgeber erwarteten außerdem, dass Bewerberinnen und Bewerber Hard- und Softwarearchitektur auslegen können, ebenso viele setzten Kenntnisse in den Programmiersprachen C und C++ voraus. Darüber hinaus forderten 16 Prozent der Unternehmen Kenntnisse in der Softwareentwicklung. Auch wenn komplexe Programmieraufgaben häufig Spezialisten übernehmen, so die Dekra, müssen die Ingenieure die Grundlagen beherrschen und das Zusammenspiel zwischen Soft- und Hardware verstehen.

Zu den Aufgaben, die Bewerberinnen und Bewerber bei dem zukünftigen Arbeitgeber in der Automobilbranche übernehmen sollten, wurde mit 30,3 Prozent am häufigsten das Anforderungsmanagement genannt. An der Schnittstelle zwischen Auftraggeber und Entwicklung erheben die Fachkräfte beispielsweise die Anforderungen, prüfen diese oder stimmen sie im Entwicklungsteam ab. Sie sorgen dafür, dass die Entwicklung komplizierter Produkte, an denen stark arbeitsteilig gearbeitet wird, reibungslos und zügig läuft und ein Produkt am Ende die technischen Anforderungen und die Kundenerwartungen erfüllt.

Aus 28,6 Prozent der Anzeigen ging außerdem hervor, dass die Stelle eine Schnittstellenfunktion beispielsweise zu anderen Abteilungen beinhaltet. Arbeitgeber wünschen sich hierfür erfahrene Fachkräfte, die nicht nur technisch stark sind, sondern auch teamfähig, kommunikativ und durchsetzungsfähig. Rund ein Viertel der ausgeschriebenen Stellen umfasste außerdem das Testen von Fahrzeugen und deren Komponenten. Und in nicht ganz einem Fünftel wurden Aufgabenfelder wie Betriebsorganisation und Kostenmanagement genannt.

Product Claims

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Product Claims: Nachhaltigkeit korrekt kommunizieren

Ökologisch, klimaneutral, nachhaltig, regional – wo Produkte vertrieben werden, gibt es Aussagen zu ihrem Ursprung, ihren Bestandteilen, ihren Eigenschaften, ihrer Herstellung und ihrer Verpackung. Solche Product Claims stehen immer häufiger im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsbotschaften. Allerdings verlangen steigende gesetzliche und kundenseitige Anforderungen einen sensiblen Umgang mit diesem Thema. GS1 Germany hat daher für Marketing- und Kommunikationsfachleute, aber auch für Verantwortliche in den Bereichen Verpackungsdesign und Produktentwicklung den Leitfaden „Sustainable Product Claims 2.0“ herausgegeben.

Das Herzstück des Dokuments bildet ein Glossar mit 55 Begriffen zu Themenclustern wie „Klima”, „Recycling und Verwertung” sowie „Inhaltsstoffe”. Für jede Aussage werden eine abgestimmte Definition, Empfehlungen zur Anwendung, Anwendungsbeispiele sowie dazugehörige Siegel und Zertifikate zusammengefasst. Des Weiteren stehen zu ausgewählten Aussagen Einblicke in das aktuelle Verbraucherverständnis zur Verfügung, denn für eine effektive Produktkommunikation ist es wichtig, dass die Adressaten die Inhalte verstehen. Dazu bündelt das Werk die Definitionen und Anforderungen führender globaler, europäischer sowie nationaler Standards, Normen und Gesetze.

GS1 weist darauf hin, dass mit der zunehmenden Kommunikation von Nachhaltigkeitseigenschaften auch die unpassende Verwendung von Produktaussagen mit Nachhaltigkeitsbezug zunimmt. So seien Unternehmen in den vergangenen Jahren wiederholt dem Vorwurf des Greenwashings ausgesetzt gewesen. In diversen Urteilen sei die Nutzung von bestimmten Product Claims in ihren jeweiligen Anwendungsfällen untersagt worden oder es habe eine Verfügung gegeben, bei der Werbung ergänzende Angaben zu machen. Wegen der fehlerhaften Verwendung der nachhaltigkeitsbezogenen Produktaussagen seien den Unternehmen direkte Kosten sowie Reputationsschäden entstanden, die durch eine korrekte Verwendung oder den Verzicht auf die Aussage hätten vermieden werden können.

Die aktuelle Version des Leitfadens hat Empfehlungscharakter und basiert auf einer ersten Auflage aus dem Jahr 2014. Zwischenzeitlich haben sich laut GS1 jedoch das Verständnis und die Anwendung von Informationen, die Angaben zu nachhaltigkeitsrelevanten Produkteigenschaften machen, verändert. Der überarbeitete Leitfaden zahle auf diese Entwicklung ein.

 

Logistikbude

Beitragsbild: Logistikbude

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Logistikbude: Am Puls der Paletten

Paletten, Getränkekisten und andere Ladungsträger sind unverzichtbar für den Transport von Waren aller Art. Doch während der Verbleib der Waren genau registriert und verfolgt wird, wird den Ladungsträgern bislang eher weniger Aufmerksamkeit zuteil. Oft bleiben sie tagelang unbeachtet in Lagerhallen liegen. Um hier für mehr Effizienz so sorgen, hat ein Forschungsteam des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund eine Software entwickelt, die den Standort und den Weg der Ladungsträger verfolgt und einsehbar macht. Ein eigenes Spin-off namens Logistikbude bringt die Lösung jetzt auf den Markt.

Die webbasierte Software generiert zunächst für jeden Ladungsträger ein Label und legt eine digitale Akte an. Parallel dazu werden die Mehrwegladungsträger – Paletten, Tanks, Gestelle, Behälter, Kisten – mit Barcodes oder auch mit aktiven Sensoren versehen. Diese können beispielsweise Werte wie den Standort, die Temperatur oder die Luftfeuchtigkeit registrieren und in die digitale Ladungsträgerakte schreiben. Sowohl vor dem Transport als auch beim Eintreffen der Ware beim Empfänger erfasst eine Smartphone-App für Android oder iOS jeden Ladungsträger über das Label. Hier lassen sich auch weitere Eintragungen über den Status vornehmen. Diese Daten wandern dann sofort in die Software-Plattform. Neben der Nachverfolgung mittels Scan gibt es auch die Möglichkeit Mengen zu verbuchen.

Auch der Kunde oder Empfänger der Ware greift auf das Konto zu und vermerkt beispielsweise, wenn die Ware abgeladen ist und die Paletten für die Rücksendung oder den Transport anderer Waren bereit sind. Auf diese Weise entsteht ein gemeinsames Tauschkonto, in dem sich die Geschäftspartner über den aktuellen Status der Ladungsträger auf dem Laufenden halten. Wurden bereits geleerte Ladungsträger nicht rechtzeitig zurückgeschickt, wird automatisch eine Erinnerungsmail ausgelöst.

Die Software der Logistikbude vermeidet auch regelmäßig auftretende Probleme zwischen Geschäftspartnern. Belädt zum Beispiel ein Glashersteller seine Transportgestelle mit Fenstern und lässt diese vom Spediteur abholen, dann erhält er entweder gleich leere Gestelle zurück oder die Spedition liefert die Ware beim Empfänger ab und bringt dann die Gestelle zurück. Dabei kommt es jedoch immer wieder zu Missverständnissen oder Konflikten, etwa wenn ein Gestell fehlt oder dieses nach Auffassung des Empfängers beschädigt ist. Das gemeinsame Management der Ladungsträger hilft, Irrtümer und Überraschungen von vornherein zu vermeiden. Denn Status und Position jedes Ladungsträgers sind transparent einsehbar. So könnte beispielsweise der Empfänger über die Smartphone-App vermerken, wenn ein Gestell beschädigt angekommen ist.

Auch Unternehmen, die bereits über ein eigenes Ladungsträgermanagement verfügen, sollen den Gründern der Logistikbude zufolge von der Lösung profitieren. Denn ein dynamisches Tracking all dieser Packmittel entlang des Transportwegs und der nahtlose Austausch der Daten mit dem Geschäftspartner seien bisher nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich gewesen.

Millennial Survey

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Millennial Survey: Klimawandel größte Sorge

Der Klimawandel ist für junge Menschen in Deutschland das zentrale Thema – trotz Pandemie und wirtschaftlicher Unsicherheiten. Das zeigt der Millennial Survey 2022 von Deloitte. Demnach bezeichnen knapp ein Drittel der 28- bis 39-jährigen Millenials die globale Erwärmung als größte Sorge, bei der 19- bis 27-jährigen Generation Z sind es sogar 39 Prozent. Zwei Drittel der Befragten versuchen ihre persönlichen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Außerdem haben sie hohe Erwartungen an Unternehmen und Politik. Rund vier von zehn Befragten haben bereits Druck auf die eigenen Arbeitgeber ausgeübt, mehr für den Klimaschutz zu tun. Und dass die Bundesregierung genug für die Bekämpfung des Klimawandels unternimmt, finden lediglich 13 Prozent der Millennials und acht Prozent der Gen Z. Die zweitgrößte Sorge sowohl für Millennials als auch für die Gen Zs sind die Lebenshaltungskosten. Vier von zehn Befragten fürchten in den nächsten zwölf Monaten eine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist das steigende Sicherheitsbedürfnis: Fast die Hälfte der Millennials möchte dem Arbeitgeber in den nächsten fünf Jahren die Treue halten, in der Gen Z gilt das immerhin für ein Drittel. Die Zahl derer, die ihre Jobs innerhalb der kommenden zwei Jahre kündigen wollen, ist insbesondere bei der Gen Z stark zurückgegangen: von 55 im letzten auf nur noch 31 Prozent in diesem Jahr. Gleichzeitig sagen bei den Wechselwilligen 44 Prozent der Millennials und 33 Prozent der Gen Z, dass sie ihren derzeitigen Job ohne sofortige Aussicht auf eine neue Stelle kündigen würden.

Die häufigsten Gründe für einen Arbeitgeberwechsel sind eine gute Work-Life-Balance, Entwicklungsmöglichkeiten und eine sinnstiftende Tätigkeit. Auch die Flexibilität bei Arbeitsort und -zeit sind für die jungen Beschäftigten ein wichtiges Thema. 51 Prozent der Millennials und 58 Prozent der Gen Z wollen nicht ausschließlich im Büro arbeiten, sondern lieber in hybriden Modellen. Viele wollen außerdem mit verkürzten Wochenarbeitszeiten experimentieren.

Die Sorgen und Herausforderungen des Alltags führen übrigens dazu, dass vier von zehn Befragten in Deutschland sich dauerhaft gestresst fühlen – damit hat sich das hohe Stressniveau dem aktuellen Millennial Survey zufolge im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Auffällig ist: Während rund 30 Prozent der Männer ständig gestresst sind, sind es unter weiblichen Millennials 43 Prozent und bei Frauen der Gen Z sogar 52 Prozent. Gleichzeitig bleibt die psychische Gesundheit aus Sicht vieler ein Tabuthema. Etwas mehr als ein Drittel der Gen Z und der Millennials geben an, dass sie mit Vorgesetzten nicht über Stress- oder Angstgefühle sprechen. Ebenso viele Befragte haben wegen psychischer Probleme bereits eine Auszeit genommen.

CO2-Fußabdruck

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CO2-Fußabdruck: Klimaforschung analysiert künstliche Intelligenz

Wie groß der CO2-Fußabdruck von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen ist und wie sich deren Wachstum auf die globalen Treibhausgasemissionen auswirken könnte, rückt mehr und mehr in den Fokus der Klimaforschung. Das Berliner Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) war nun an einer in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlichten Studie beteiligt, die einen systematischen Rahmen für die Beschreibung der Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen vorstellt (Aligning artificial intelligence with climate change mitigation). Dieser Rahmen umfasst drei Kategorien:

  • die direkten Folgen in Form der CO2-Emissionen beim Betrieb von Endgeräten, Servern und Rechenzentren für KI-Entwicklung und -Nutzung,
  • die unmittelbaren Folgen einzelner KI-Anwendungen für den Treibhausgas-Ausstoß in den verschiedensten Bereichen des privaten Alltags und der Wirtschaft sowie
  • die übergreifenden Folgen von KI durch Strukturwandel, zum Beispiel durch vermehrte Nachfrage nach bestimmten Produkten und Dienstleistungen, neue dominante Anbieter auf einzelnen Märkten und Lebensstil-Änderungen.

Der CO2-Fußabdruck von Autos ist schon seit drei Jahrzehnten ein politisches und gesellschaftliches Thema; es gibt Berichtspflichten für Hersteller, staatliche Regulierung und viel begleitende Forschung. Ähnliches erwartet das Autorenteam für die künstliche Intelligenz. „KI ist von der Wirkung her vergleichbar mit einem Hammer – sie kann segensreiche Dinge bewirken, aber auch viel kaputtmachen“, sagt Felix Creutzig, Leiter der MCC-Arbeitsgruppe Landnutzung, Infrastruktur und Transport und Co-Autor der Studie. „Deshalb ist es höchste Zeit, sie durch klug gesetzte Regeln in die richtigen Bahnen zu lenken. Das gilt nicht nur mit Blick auf Auswirkungen am Arbeitsmarkt oder beim Datenschutz, sondern in hohem Maße auch mit Blick auf das Klima.“

Die unmittelbaren und übergreifenden Folgen der KI-Anwendungen können sowohl günstig als auch ungünstig für das Klima sein. So wie das Auto und andere physische Produkte dürften daher künftig auch die Produktion und Nutzung von KI-Anwendungen auf ihren CO2-Fußabdruck abgeklopft werden. „Forschungsbereiche wie die Lebenszyklusanalyse und die Industrieökologie können nun auf den KI-spezifischen Überlegungen in unserer Studie aufbauen“, erklärt Lynn Kaack, Professorin für Computerwissenschaft und Politik an der Hertie School in Berlin und Leitautorin der Studie. „In der Zukunft möchten wir beurteilen können, wie die Treibhausgas-Emissionen durch einzelne KI-Serviceleistungen, durch Unternehmen oder auch durch bestimmte politische Maßnahmen verändert werden. Wenn sich das besser messen lässt, könnte der Staat zum Beispiel für die Wirtschaft entsprechende Berichtspflichten einführen, Prioritäten in der Förderung definieren und Anreize für KI-Anwendungen schaffen, die zur Bewältigung des Klimawandels beitragen.“

Global Top 100

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Global Top 100: SAP einziges deutsches Unternehmen

Das Beratungsunternehmen PwC hat sein Ranking „Global Top 100“ vorgelegt, das mit Blick auf die Marktkapitalisierung die 100 wertvollsten Aktiengesellschaften weltweit auflistet. Spitzenreiter ist weiterhin US-Technologiekonzern Apple mit einem Marktwert von 2,85 Billionen US-Dollar, die folgenden Plätze belegen Microsoft, Saudi Aramco, Alphabet und Amazon. Anders als 2021 ist aktuell nur ein deutsches Unternehmen im Ranking vertreten: SAP, das sich mit einer Marktkapitaliserung von 127 Milliarden US-Dollar von Rang 79 auf Rang 92 verschlechterte. Im vergangenen Jahr hatten es noch Volkswagen und Siemens in die Global Top 100 geschafft.

Der längerfristige Trend ist laut PwC eindeutig: Die Top-Unternehmen weltweit gewinnen weiter an Wert. Zum Stichtag Ende März 2022 lag die Marktkapitalisierung der 100 wertvollsten AGs der Welt bei 35,17 Billionen US-Dollar und damit elf Prozent höher als Ende März 2021 – ein neues Allzeithoch. Insgesamt dominieren das Ranking Technologiekonzerne aus den USA.

Den größten prozentualen Wertzuwachs verzeichnete im Betrachtungszeitraum der britische Öl- und Gas-Konzern Shell (+161 Prozent), gefolgt vom US-Technologiekonzern NVIDIA (+107 Prozent) und dem US-Elektroauto-Produzenten Tesla (+74 Prozent). Der Branchenvergleich zeigt das starke Wachstum des Technologiesektors, dessen Marktkapitalisierung sich seit 2018 um 149,5 Prozent erhöhte. Zum Stichtag 31. März 2022 entfielen 34 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der weltweit wertvollsten Unternehmen auf insgesamt 20 Tech-Firmen. Von den Top-10-Unternehmen stammen allein sechs aus dem Technologie-Sektor.

Aufsteiger des Jahres bei den Regionen ist übrigens das Vereinigte Königreich, das sich nach dem Brexit von Platz elf auf Platz sechs verbesserte. Als Grund gibt PwC die Verlegung des Shell-Firmensitzes von den Niederlanden nach Großbritannien sowie den Erfolg des Pharmaunternehmens Astrazeneca an.

Karriere-Event Car Connects München

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Karriere-Event: Car Connects in München

„Future. Mobility. Career.“ Unter diesem Motto geht die Car Connects in München in die nächste Runde. Am 5. Juli findet Deutschlands größtes Karriere-Event für die Mobilitätsindustrie von 10 bis 16 Uhr im MVG Museum statt. Dort soll die Car Connects erneut über 800 Besuchende der MINT-Fachrichtungen und Wirtschaftswissenschaften mit über 20 Ausstellern aus der Mobilitätsindustrie vernetzen, darunter beispielsweise Accenture, Autoscout 24, Alten, Brunel, Capgemini, CarWow, EDAG, Valtech Mobility, Webasto und viele mehr.

Teilnehmende können die Veranstaltung als Karriereplattform nutzen und vor Ort Unternehmen von ihrem Know-how überzeugen. Das Karriere-Event bietet interessante Gespräche mit Personalverantwortlichen zu Themen wie Praktika, Abschlussarbeiten oder Direkteinstiege. Zusätzlich zu den Messeständen haben die Verranstalter ein vielfältiges und kostenloses Rahmenprogramm vorbereitet. Dazu gehören unter anderem Company Attack, Job-Speed-Dating, Bewerbungsfotos, Bewerbungsmappenchecks sowie Karriere-Workshops und Beratung. Lebenslauf nicht vergessen!

Die Teilnahme ist kostenlos. Im Vorfeld ist jedoch eine Anmeldung auf der Homepage des Events erforderlich.

Nächstes Karriere-Event in Stuttgart

Der VWI kooperiert mit der Karrieremesse, deren Veranstalter das Event als der „place to be“ für Studierende, Absolventen und (Young) Professionals mit Leidenschaft für Themen rund um die Mobilität beschreiben. Nach den Events am 31. Mai in Bochum und am 5. Juli in München ist am 16. November 2022 noch ein Termin in Stuttgart geplant.