Millionäre

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Forschende des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster haben erstmals auf Basis von belastbaren Daten die Persönlichkeit von Hochvermögenden beschrieben: Millionäre sind risikobereiter, emotional stabiler, offener, extrovertierter und gewissenhafter als die Allgemeinbevölkerung. Das zeigt die jetzt in der Fachzeitschrift „Humanities and Social Sciences Communications“ erschienene Studie „The personality traits of self-made and inherited millionaires“.

Das Persönlichkeitsprofil ist den Forschenden zufolge besonders stark unter Selfmade-Millionären ausgeprägt, die ihr Vermögen als selbst erwirtschaftet ansehen. Millionäre, die der Ansicht sind, dass sie ihr heutiges Vermögen vor allem einem Erbe zu verdanken haben, entsprechen diesem Persönlichkeitsprofil weniger.

Weiteres Ergebnis der Studie: Das Vermögen derjenigen Reichen ist besonders hoch, deren Persönlichkeit stärker dem typischen Profil entspricht. In der restlichen Bevölkerung lässt sich die Millionärspersönlichkeit in abgeschwächter Form ebenfalls bei denjenigen nachweisen, die sich aus eigener Kraft hochgearbeitet haben. Diese Menschen verfügen zwar noch nicht über ein Millionenvermögen, aber auch sie sind der Ansicht, dass sie aus eigener Kraft zu Reichtum gekommen sind. Zusammengenommen deuten die Ergebnisse den Forschenden zufolge darauf hin, dass Persönlichkeit ein relevanter Faktor für die Vermögensbildung ist.

Datengrundlage der Persönlichkeitsanalyse ist das SOEP, eine repräsentative Zufallsstichprobe aus der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Diese wurde 2019 um eine Zufallsstichprobe von mehr als 2000 Hochvermögenden ergänzt. Als Folge werden im SOEP nun über 1100 Millionärinnen und Millionäre befragt, die im Durchschnitt über ein Nettovermögen von etwa vier Millionen Euro verfügen. „Damit sind die Hochvermögenden nun im SOEP stark überrepräsentiert, sodass es möglich ist, diese sehr kleine Bevölkerungsgruppe aussagekräftig zu analysieren“, erläutert SOEP-Forscher Carsten Schröder, der die Hochvermögenden-Erhebung initiiert hat.

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