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Die Revision der Norm ISO 9001:2015 wird stark veränderte Anforderungen für das Qualitätsmanagement bringen. Davon ist zumindest Werner Lobinger überzeugt. Lobinger ist Mitglied des Deutschen Normenausschusses für Qualitätsmanagement und erwartet, dass Qualitätsmanagement-Systeme in der Praxis immer stärker Teil einer ganzheitlichen Unternehmensführung werden. „Verabschieden wir uns von dem Gedanken an einen Qualitätsmanager, der sowohl Qualitätsstrategien auf Top-Management-Level entwickelt als auch gleichzeitig Prüfanweisungen festlegt“, so Lobinger. Er will den Begriff Qualitätsmanager eher als Rollenprofil verstanden wissen, nicht als Organigrammstelle. Aber wie wird die Rolle des Qualitätsmanagers in Zukunft aussehen? Und wie können Synergieeffekte zugunsten einer ganzheitlichen Unternehmensführung eingesetzt werden?

Aktiv werden über die Norm hinaus

Lobingers Erfahrung nach ist es für viele Unternehmen sinnvoll, über das in der Norm geforderte Minimum hinaus alle Bereiche zu benennen und in das QM-System einzubeziehen, die für den Geschäftserfolg wichtig sind. Das macht einen umfassenderen Blick über den eigenen Betrieb und die wirtschaftlichen Bedingungen möglich, sodass unternehmerische Entscheidungen fundierter getroffen werden können. „Insbesondere die Punkte Prozessindikatoren, Umsetzungslösungen zum risikobasierten Denken, das Wissen der Organisation sowie der Umgang mit internen und externen Themenfeldern und interessierten Parteien stehen zunehmend im Fokus“, sagt Lobinger. Wenn sich das Qualitätsmanagement weiterhin in diese Richtung bewegt, sollte ein Qualitätsmanager gleichzeitig durch entsprechende Fort- und Weiterbildungen als Manager eines Gesamtsystems qualifiziert werden: Er sollte in der Lage sein, die Geschäftsführung bei der Entwicklung einer strategischen Ausrichtung zu unterstützen. Um potenzielle Synergien erkennen und nutzen zu können, sind wiederum Kenntnisse weiterer vorhandener Managementsysteme notwendig, beispielsweise des Umwelt- oder Arbeitsschutzmanagements. Gleichzeitig bleiben die klassischen Werkzeuge der Qualitätssicherungsaspekte aber nach wie vor elementarer Teil der Disziplin.

Ab dem 15. September 2018 verlieren Qualitätsmanagement-Zertifikate nach der bisherigen Norm ISO 9001:2008 ihre Gültigkeit. Nachfolgenorm ist die ISO 9001:2015. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität hat hier die Aufgaben zusammengestellt, die für eine Re-Zertifizierung nach ISO 9001:2015 angegangen werden müssen.

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