Hochschulkontaktmesse

Beitragsbild: Hochschule München

VWI Redaktion Keine Kommentare

Hochschulkontaktmesse: In München den Horizont erweitert

Unter dem Motto „Expand Your Horizon“ öffnete am 7. Novemver die 26. HOKO – Hochschulkontaktmesse der HM München ihre Türen im Roten Würfel. Dekan Prof. Dr. Hermann Englberger (VWI-Beirat), die beiden studentischen HOKO-Projektleiter und HM-Präsident Prof. Dr. Martin Leitner eröffneten die Messe. Bis zum 9. November hatten dann die rund 12.000 Besucher täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr die Möglichkeit, auf einer der größten studentischen Karrieremessen Deutschlands mit über 300 potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten, darunter namhafte Größen wie MAN, MTU und Knorr Bremse, aber auch diverse Mittelständler und Start-ups – „Expand Your Horizon“ eben.

Insbesondere Studierende konnten während der Hochschulkontaktmesse wertvolle Kontakte mit potenziellen Arbeitgebern knüpfen und konkrete Angebote für Praktika, Werkstudentenstellen oder Praxissemester einholen. Beim CV-Check konnten Interessierte ihre Bewerbungsunterlagen von Expert prüfen lassen und konstruktives Feedback einholen. Außerdem gab es die Möglichkeit, kostenlose Bewerbungsfotos machen zu lassen.

Die HOKO wird traditionell von Studierenden der VWI-Hochschulgruppe München organisiert und ermöglicht den Austausch zwischen den Teilnehmenden und den Unternehmen sowie Start-ups. Die Messe findet bereits seit 1997 regelmäßig statt. Sie ist eine der größten Karrieremessen in Deutschland und laut FOCUS-Business eine „TOP-Karrieremesse in Deutschland“.

MINT-Herbstreport

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

Herbstreport: MINT-Lücke bleibt groß

Der aktuelle konjunkturelle Einbruch in Deutschland – das Bruttoinlandsprodukt soll 2023 um etwa 0,5 (IW Köln) beziehungsweise 0,6 Prozent (Gemeinschaftsdiagnose) schrumpfen – führt nur zu einem sehr leichten Rückgang der MINT-Lücke. Das zeigt der MINT-Herbstreport 2023, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln jetzt im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), des Gesamtverbands der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie (Gesamtmetall) und der Iniative MINT Zukunft schaffen vorgelegt hat (Report als PDF).

In den MINT-Berufen insgesamt gibt es dem Herbstreport zufolge im September 2023 rund 476.400 zu besetzende Stellen. Gleichzeitig waren bundesweit 195.920 Personen arbeitslos gemeldet, die gerne einem MINT-Erwerbsberuf nachgehen würden. Unter Berücksichtigung des qualifikatorischen Mismatches gab es damit im September 2023 über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien hinweg eine Arbeitskräftelücke von 285.800 Personen. Im Vergleich zum Rekordwert aus dem September 2018 mit 338.200 ist die MINT-Lücke leicht um 15,5 Prozent gesunken, liegt aber immer noch auf dem vierthöchsten Septemberwert seit Beginn der Aufzeichnungen.

Mit 132.100 Personen bilden im September 2023 die MINT-Facharbeiterberufe die größte Engpassgruppe, gefolgt von 122.300 Personen im Segment der MINT-Expertenberufe sowie 31.400 im Segment der Spezialisten- beziehungsweise Meister- und Technikerberufe. Differenziert man die Lücke nach MINT-Bereichen, so zeigen sich die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen mit 81.900, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 53.900, in den IT-Berufen mit 43.600 und in den Berufen der Metallverarbeitung mit 38.200. An fünfter Stelle folgen die Bauberufe mit 37.800. Mittelfristig wird der Bedarf an MINT-Kräften durch die Digitalisierung, die Dekarbonisierung, die Demografie und die Deglobalisierung zudem stark zunehmen.

Die Arbeitsbedingungen in den MINT-Berufen sind dem Herbstreport zufolge weiterhin sehr gut. Das durchschnittliche Monatsbruttoeinkommen von vollzeitbeschäftigten MINT-Akademikerinnen und -Akademikern betrug nach Angaben des SOEP im Jahr 2021 rund 5900 Euro und lag damit über dem Durchschnittswert aller vollzeitbeschäftigten Akademikerinnen und Akademiker mit 5700 Euro. Rund 35 Prozent der erwerbstätigen MINT-Akademikerinnen und -Akademiker übten demnach im Jahr 2020 eine leitende Position aus. Bei Akademikerinnen und Akademikern anderer Fachrichtungen trifft dies auf 31 Prozent zu.

Resilienz

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

Resilienz: Regionales Sourcing reicht nicht aus

Um Unternehmen zu mehr Resilienz zu führen, reicht die Nutzung regionaler Zulieferer und Werke allein nicht aus. Darüber hinaus muss in Fähigkeiten und Technologien investiert werden, die transparente und autonome Lieferketten- und Produktionsprozesse, eine widerstandsfähige Produktentwicklung und digital geschulte Beschäftigte fördern. Zu diesem Schluss kommt die Accenture-Studie „Resiliency in the making“.

Der Erhebung zufolge wollen 65 Prozent der weltweit befragten Unternehmen bis 2026 den Großteil ihrer wichtigsten Produkte von regionalen Zulieferern beziehen – bisher sind es erst 38 Prozent. In Deutschland sind es mit aktuell 23 Prozent deutlich weniger, bis 2026 streben 54 Prozent der befragten deutschen Unternehmen eine Veränderung an. 85 Prozent der Befragten planen zudem, bis 2026 den Großteil ihrer gesamten Produkte regional zu produzieren und zu verkaufen – bisher sind es 43 Prozent. Auch hier liegt Deutschland mit aktuell 32 Prozent etwas hinter dem Durchschnitt, strebt aber bis 2026 eine Erhöhung auf 79 Prozent an.

In den letzten Jahren haben sich disruptive Ereignisse gehäuft, von geopolitischen Spannungen und Wetterextremen über technologische Durchbrüche bis zu Material- und Fachkräfteknappheit. In den Jahren 2021 und 2022 entgingen Unternehmen zusätzliche jährliche Einnahmen in Höhe von 1,6 Billionen US-Dollar, weil ihre Technik, ihre Lieferkette, ihre Produktion oder der laufende Betrieb gestört wurden, so Accenture. Gleichzeitig erzielten die 25 Prozent resilientesten Unternehmen einen um 3,6 Prozent höheren Jahresumsatz als die 25 Prozent anfälligsten Unternehmen.

Die Autoren der Accenture-Studie empfehlen drei Schwerpunktbereiche, um die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens zu verbessern.

  • Berechenbare und autonome Lieferketten und Produktionsprozesse: In intelligenten Kontrolltürmen kann man beispielsweise Prozesse überwachen und verschiedene Szenarien in Echtzeit analysieren, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
  • Widerstandsfähigkeit im Design: Unternehmen sollten bereits in der Produktentwicklung Kosten-Nutzen-Analysen und Überlegungen zum Ökodesign anstellen, um potenzielle Probleme vor Produktionsbeginn anzugehen.
  • Neue Arbeitsweisen: Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden für die Nutzung von Prognose- und Visualisierungstools und für datengestützte Entscheidungen qualifizieren.
Peter Bauditz

Beitragsbild: Thomas Ritter

VWI Redaktion Keine Kommentare

Peter Bauditz: Ehrenmitglied im VWI

Am 26. Oktober 2023 hat sich der VWI in den Räumen der TU Berlin turnusgemäß zu seiner Mitgliederversammlung getroffen. Zur Tagesordnung gehörte ein ganz besonderer Punkt: Präsidentin Frauke Weichhardt ernannte Peter Bauditz zum Ehrenmitglied des Verbandes.

Peter Bauditz engagiert sich seit 1958 im VWI. Er hat an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen studiert und zuletzt als Vertriebsleiter bei Siemens in Rödelheim gearbeitet. Der Rentenbeginn bedeutete für den Wirtschaftsingenieur eher den sprichwörtlichen Unruhestand, denn es folgten Tätigkeiten unter anderem als Lehrbeauftragter an der Frankfurt University of Applied Sciences, als Wirtschaftspate und als Unternehmensberater. Seine reiche berufliche Erfahrung stellt Bauditz seit vielen Jahren immer wieder dem VWI zur Verfügung, unter anderem als Ehrenmitglied des Beirats. Im VWI-Blog hat er sich ebenfalls bereits mehrfach zu Wort gemeldet, etwa mit Beiträgen zu den Berufsaussichten von Wirtschaftsingenieuren, zur Industrie 4.0 als möglichem Einsatzfeld und zu dem Schlüsselgebiet Retrofit.

„Peter Bauditz hat sich um die Weiterentwicklung des Verbands Deutscher Wirtschaftsingenieure außerordentlich verdient gemacht“, heißt es in der Urkunde zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. „Im Laufe der Jahre hat er sich in unzähligen Gremien eingebracht und war fortwährend an der Weiterentwicklung des Verbandes interessiert.“ Im Namen des VWI dankte Frauke Weichhardt Bauditz für sein Engagement, das dem Verband eine Freude und eine Ehre sei. Der VWI hofft, von Peter Bauditz noch lange ebenso konstruktiv wie kritisch begleitet zu werden.

 

Supply Chains

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

Supply Chains: Cybersicherheit kommt zu kurz

Für die meisten Unternehmen ist eine unternehmensübergreifende Absicherung von Lieferketten gegen Cyberangriffe bislang nur ein Randthema. Das zeigt eine Studie, welche die Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr München, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie den Unternehmenspartnern One Identity, Schunck Group und Secida erstellt hat (hier geht es zum Executive Summary, hier zur Langfassung). Dabei gaben lediglich 42 Prozent der befragten Unternehmen an, Cybersicherheit bereits für die gesamten Supply Chains zu betrachten – insbesondere kleine und besonders große Unternehmen haben keinen Überblick.

Dabei zeigt die Studie auch, dass Cyberangriffe zu einer Alltagskriminalität geworden sind. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen wurde in den vergangenen fünf Jahren mindestens einmal Opfer von Cyberkriminellen, etwa ein Drittel war mehrfach betroffen. Häufig waren Webseiten (30 Prozent) und sensible Daten (25 Prozent) das Ziel, auch Datenverschlüsselung mit anschließender Erpressung kam häufig vor (15 Prozent). Bei der Analyse der Angriffsfälle hat sich herausgestellt, dass vielfach Beschäftigte in den Unternehmen dazu gebracht wurden, Schadsoftware zu installieren (37 Prozent). Auch aus dem Internet zugängliche Schwachstellen waren ein Einfallstor (28 Prozent). Benutzerkennungen und Passwörter wurden in 15 Prozent der Fälle missbraucht.

Die Auswirkungen von Cyberangriffen auf Supply Chains und andere Bereiche sind häufig dramatisch: Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) gab an, dass die Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit nach einem Cyberangriff mehrere Tage oder länger gedauert hat, bei 24 Prozent waren es sogar mehrere Wochen, Monate oder über ein Jahr. Insbesondere bei kleinen Unternehmen mit wenig Kompetenz in der Cybersicherheit oder bei sehr großen Unternehmen mit komplexer IT-Landschaft dauert es lange, bis wieder gearbeitet werden kann.

Weiteres Ergebnis: Obwohl eine Zugehörigkeit zur gesetzlich regulierten kritischen Infrastruktur deutlich höhere Anforderungen an das Management von Cyberrisiken stellt, kann ein Viertel der befragten Manager nicht sagen, ob das eigene Unternehmen zur kritischen Infrastruktur gehört. Über 40 Prozent der Manager konnten nicht sagen, ob das Unternehmen gegen Cyberangriffe versichert ist oder nicht. Und 28 Prozent der Befragten wissen nicht, ob das Unternehmen in den letzten fünf Jahren Opfer von Cyberangriffen wurde. Nur jeweils ein gutes Drittel der Unternehmen steuert die Cybersicherheit über entsprechende KPIs oder führt Cybersicherheitsübungen durch.

 

VWI Redaktion Keine Kommentare

Digital Leadership Academy: Jetzt bewerben!

Master-Studierende aus ganz Deutschland mit Führungsambitionen und Leidenschaft für digitale Themen können parallel zu ihrem Studium die Digital Leadership Academy (DLA) der Universität Bayreuth absolvieren. Bewerbungen für die nächste Runde sind noch bis zum 19. November 2023 möglich. Wer mehr über die DLA erfahren möchte, kann sich zu einer der Informationsveranstaltungen am 7. beziehungsweise 13. November 2023 anmelden.

Die Digital Leadership Academy ist ein studienbegleitendes Zusatzprogramm für engagierte Masterstudierende sowie Studierende am Ende ihres Bachelors, die sich über ihr Studium hinaus mit der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigen sowie später im Beruf Führungsverantwortung übernehmen möchten. In zwei jeweils dreiwöchigen Präsenzphasen während der vorlesungsfreien Zeit geht es in interaktiven Formaten um wichtige Hard- und Softskills jenseits des normalen Studienprogramms. Renommierte Unternehmen gestalten das Programm mit und bieten allen Teilnehmenden die Möglichkeit, bei Unternehmensbesuchen, Kaminabenden und Praktika wertvolle Erfahrungen zu sammeln und spannende Einblicke hinter die Kulissen zu erhalten. Die aktuellen Praxispartner sind Allianz, Arthur D. Little, KUKA, Schott, Bausparkasse Schwäbisch Hall, zeb und Zeiss.

Neben der Vermittlung und Anwendung von Wissen und der Praxisnähe bietet die DLA auch die Möglichkeit, sich mit dem Ziel einer wissenschaftlichen Publikation mit spannenden zukunftsorientierten Fragestellungen auseinanderzusetzen und vertiefte Einblicke in aktuelle Forschungsthemen zu erhalten. Über die gesamte Dauer der Digital Leadership Academy hinweg stehen den Teilnehmenden zudem erfahrene wissenschaftliche Mentorinnen und Mentorinnen der Praxispartner zur Seite.

Alle aktuellen Informationen zum Programm, den Infoveranstaltungen, den beteiligten Partnern sowie zur Bewerbung gibt es unter www.DigitalLeadershipAcademy.de. Rückfragen sind unter dla@uni-bayreuth.de möglich.

Online-Forum

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

Online-Forum: DVT diskutiert Fachkräftemangel und Fachkräftegewinnung

Das nächste Online-Forum des Deutschen Verbands Technisch-Wissenschaftlicher Vereine e. V. (DVT) findet am 6. Dezember 2023 von 10:30 bis 12 Uhr zum Thema „Fachkräftemangel und Fachkräftegewinnung“ statt. Im Zentrum wird der Austausch über Aktivitäten in den einzelnen Mitgliedsorganisationen rund um dieses Thema stehen.

Eröffnet wird das Online-Forum mit einem Beitrag aus dem VDI. Darin wird es in einem ersten Schritt um die Beleichtung der aktuellen Ausgangslage gehen, bevor dann ein konkreter Lösungsansatz vorgestellt wird: ein Projekt des VDI mit dem Schwerpunkt Fachkräftezuwanderung.

Die Teilnahme an dem Meeting per MS-Teams ist über diesen Link möglich.

Der Deutsche Verband Technisch-Wissenschaftlicher Vereine e. V. ist der Zusammenschluss technisch-wissenschaftlicher und naturwissenschaftlicher Gesellschaften mit zurzeit 25 Mitgliedsvereinen. Diese repräsentieren gemeinsam insgesamt 210.000 Einzelpersonen und über 17.000 Institutionen. Der DVT wurde 1916 als gemeinnütziger, partei- und industriepolitisch unabhängiger Dachverband durch die Gründungsmitglieder VDI, VDE, VDEh, STG, VDCh (heute GDCh) und DAI ins Leben gerufen. Der DVT sieht eine seiner wichtigsten Aufgaben darin, durch den Kontakt zwischen den Spitzen seiner Mitgliedsverbände Gemeinsamkeiten in der Arbeit aufzuzeigen, Anregungen zu geben und dadurch zu helfen, die erfolgreiche Arbeit der Verbände zu fördern. Auch der VWI ist Mitglied des DVT.

KI-Lösungen

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

KI-Lösungen: Faktor für Marketing, Vertrieb und Service

Künstlicher Intelligenz (KI) wird auch in Marketing, Vertrieb und Kundenservice großes Potenzial zugesprochen. 72 Prozent der Beschäftigten in diesen Bereichen bewerten KI als treibenden Erfolgsfaktor für ihr Unternehmen, so die ECC-Club-Studie „Hello World – Künstliche Intelligenz in Marketing und Vertrieb“. 64 Prozent der Unternehmen haben entsprechende KI-Lösungen demnach bereits implementiert. Beliebt ist die Unterstützung durch KI bei 56 Prozent in den Bereichen Marketing und Vertrieb (B2B: 66 Prozent, B2C: 47 Prozent) sowie bei 54 Prozent im Kundenservice (B2B: 62 Prozent, B2C: 46 Prozent).

Als größte Vorteile von KI werden bereichsübergreifend Effizienzsteigerung (89 Prozent), eine bessere Datenanalyse (87 Prozent) und Prozessautomatisierung (87 Prozent) genannt. Aber auch das Einsparen von Kosten (80 Prozent) sowie ein besseres Risikomanagement (66 Prozent) durch die fortlaufende Datenüberwachung und -analyse sind für die Mehrheit der befragten Unternehmen wichtige Mehrwerte.

Effektives Marketing wird aus Sicht der Unternehmen durch die Verarbeitung großer Datenmengen (84 Prozent) vereinfacht, aber auch in den Bereichen Erfolgsmessung (87 Prozent) und Zielgruppenanalyse (83 Prozent) sehen die Befragten Vorteile durch KI-Lösungen. Im Kundenservice wird der Einsatz von KI in Form von virtuellen Assistenten eher bei automatisierten Prozessen wie einer schnellen Kundenbetreuung (80 Prozent), reduzierten Wartezeiten (78 Prozent) oder personalisierten Empfehlungen (78 Prozent) als hilfreiche Lösung gesehen. Ein Einsatz für personalisierte Kundenerlebnisse (70 Prozent) oder eine bessere Kundenbindung (66 Prozent) wird derzeit noch etwas verhaltener bewertet.

Insbesondere bei jenen, die KI bisher noch nicht nutzen, gibt es weiterhin grundsätzliche Vorbehalte: Neben mangelndem Vertrauen (74 Prozent) und Wissen (73 Prozent) fehlt es auch an Ressourcen (70 Prozent), um Bedenken aus dem Weg zu räumen und sich mit möglichen Einsatzfeldern zu beschäftigen.

Startups

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

Startups: Innovationsmotor auch in der Krise

Die Stimmung unter deutschen Gründerinnen und Gründern war schonmal besser: Das Geschäftsklima liegt angesichts von Inflation, Zinswende und Wirtschaftsflaute nur knapp über dem bisherigen Tiefpunkt im Corona-Jahr 2020. Neben der Geschäftslage hat sich auch die generelle Einschätzung zum Startup-Ökosystem eingetrübt. Gleichzeitig bleibt die große Mehrheit der Startups auf Wachstumskurs, verfolgt ehrgeizige Ziele und stellt sich den gegenwärtigen Herausforderungen. Das zeigt der Deutsche Startup Monitor 2023, den der Startup-Verband und PwC Deutschland vorgelegt haben.

Seit dem Rekord-Finanzierungsjahr 2021 wird die Kapitalbeschaffung für Startups schwieriger – angesichts des neuen Finanzierungsumfelds bewerten aktuell nur 15 Prozent der Gründer die Investmentbereitschaft von VCs und Business Angels positiv. Zudem passen viele ihre Strategie an: Während im vergangenen Jahr noch 44 Prozent der Startups in ihrer Planung eine Finanzierung durch Venture Capital bevorzugt haben, sinkt dieser Wert deutlich auf knapp über ein Drittel. Gleichzeitig rückt das Thema Liquidität wieder stärker in den Fokus und ist aktuell für rund ein Drittel eine zentrale Herausforderung, gegenüber einem Viertel im Vorjahr. Davon sind vor allem die wachstumsstärksten Startups betroffen, denn größere Finanzierungsrunden werden schwieriger.

Trotz der vielfältigen Herausforderungen kann von einem Einbruch des Startup-Ökosystems jedoch keine Rede sein: Die durchschnittliche Mitarbeitendenzahl in deutschen Startups bleibt stabil und liegt bei 19. Zwar mussten 15 Prozent der Startups innerhalb des letzten Jahres Entlassungen vornehmen, im gleichen Zeitraum konnte allerdings mit 56 Prozent die große Mehrheit weiter einstellen und im Schnitt acht neue Stellen schaffen. Auch bei den Gründern lässt sich keine Frustration feststellen – neun von zehn würden erneut ein Startup gründen und davon die große Mehrheit am Standort Deutschland (83 Prozent).

Weitere Fakten aus dem Deutschen Startup Monitor 2023:

  • Der Anteil der Startups mit Kooperationsbeziehungen zur etablierten Wirtschaft geht weiter zurück: 2020 lag der Wert bei 72 Prozent, heute nur noch bei 61 Prozent.
  • 47 Prozent der Startups sehen sich als Teil der Green Economy und wollen einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten, deutlich mehr als noch 2018.
  • Die Zahl der deutschen Unicorns hat sich seit 2018 auf 33 mehr als vervierfacht – im internationalen Vergleich liegt Deutschland aber pro Kopf noch klar hinter Standorten wie den USA oder Israel.
  • RWTH Aachen, TU München und WHU sind die Top-3-Gründungshochschulen – hier haben 13 Prozent der befragten Gründer ihren Abschluss gemacht.
Seltene Erden

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Ein Kommentar

Seltene Erden: Wege in den Kreislauf

Windkraftturbinen und Elektromotoren, Smartphones, Plasmabildschirme, künstliche Gelenken – für viele Produkte spielen seltene Erden eine entscheidende Rolle. Entsprechend groß ist die Konkurrenz um diese wertvollen Ressourcen; die USA und die EU haben die Metalle als kritische Rohstoffe eingestuft. Im Fachmagazin Nature haben Forschende nun mögliche Wege dargelegt, eine Kreislaufwirtschaft für seltene Erden auf den Weg zu bringen („How to build a circular economy for rare-earth elements“).

„Um die steigende Nachfrage zu befriedigen, ohne die Umwelt zu schädigen, muss die gesamte Industrie rund um die Seltenen Erden überdacht werden“, so Raimund Bleischwitz. Der Wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung in Bremen ist einer der Autoren. „Der Markt für Seltene Erden ist aktuell ein Nullsummenspiel, bei dem Gewinne für eine Nation gleichzeitig Verluste für eine andere Nation bedeuten, ohne dass ein Nutzen für die Allgemeinheit entsteht.“ Denn viele Länder fördern die Suche und den Abbau im eigenen Land, schränken jedoch gleichzeitig die Exportmöglichkeiten ein. Hinzu kommt, dass die Wertschöpfungskette große Mengen an Energie und Wasser verbraucht und Schadstoffe und Kohlenstoffemissionen freisetzt. Recycelt werden demnach nur etwa ein Prozent der Seltenerdmetalle, da es nirgendwo auf der Welt dafür Strategien oder Programme gibt.

Die Forschenden haben Möglichkeiten geprüft, wie man das globale Recycling von Seltenen Erden anheizen könnte, um gleichzeitig Druck aus dem geopolitischen Wettlauf zu nehmen und Ressourcen zu schonen. In ihrem Artikel zeigen sie konkrete Beispiele der Umsetzung auf, wägen Für und Wider ab und brechen eine Lanze für Investitionen in Forschung und innovative Recycling-Technologien. Unter anderem beschreiben sie folgende mögliche Maßnahmen für einen Einstieg in die Kreislaufwirtschaft.

  1. Globales Recycling von Seltenen Erden ankurbeln, indem Regierungen verpflichtende Rücknahmeregelungen für Produkte mit hohem Seltene-Erden-Gehalt einführen und lizenzierte Recyclingunternehmen aufbauen, verbindliche Quoten für den Anteil von rückgewonnenen Seltenerdmetallen festgelegt werden und Regierungen sich auf einen globalen Standard für die Produktkennzeichnung einigen.
  2. Rückgewinnung und Rückverfolgung von Seltenen Erden durch Investitionen in entsprechende Systeme und Technologien, in öffentlich-private Partnerschaften sowie in eine Infrastruktur zur Rückverfolgung der Mengen auf individueller Produktebene.
  3. Überarbeitung der REE-Lieferketten durch die Neugestaltung von Geschäftsmodellen und Lieferketten bis hin zu Rückverfolgungssystemen, die Entwicklung von Recycling-Infrastrukturen, Finanzen, Plattformen, Rückverfolgbarkeit und Standards für den Informationsaustausch sowie die Schaffung einer globalen Datenplattform für Sekundärmaterialien und Szenarien.