DERA

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DERA: Rohstoffmärkte wandeln sich

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) hat einen neuen Bericht zum Rohstoffmonitoring veröffentlicht: Die „DERA-Rohstoffliste 2023“ umfasst 36 Metalle, 27 Industrieminerale, Kokskohle sowie 221 Handelsprodukte. Demnach unterliegen 46 Prozent der Bergwerks-, Raffinade- und Handelsprodukte erhöhten Lieferrisiken. Weiteres Ergebnis: Die Volksrepublik China nimmt eine dominierende Rolle als wichtigster Anbieter bei einer Vielzahl von Rohstoffen ein und ist bei 21 der 55 untersuchten Bergwerksprodukte das größte Förderland. Noch signifikanter ist die Situation bei der Raffinadeproduktion: Bei 26 der 29 untersuchten Produkte dominiert das Land die Weiterverarbeitung.

„Rohstoffmärkte sind meist nachfragegetrieben. Hauptnachfragetreiber sind Industrialisierungsprozesse und technologische Umbrüche“, so die DERA. „Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, mit welchen tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen sich die Rohstoffmärkte durch die angestrebte Dekarbonisierung der Wirtschaft konfrontiert sehen. Der notwendige Fokus auf klimaneutrale Technologien wird die Rohstoffmärkte auf Jahrzehnte verändern.“

Die DERA weist darauf hin, dass mineralische Rohstoffe am Anfang der industriellen Wertschöpfung stehen und das Fundament der industriellen Produktion sind – von der Grundstoff- bis zur Hightech-Industrie. Die sichere sowie ökologisch und ökonomisch nachhaltige Bereitstellung der benötigten Rohstoffe sei daher essenzielle Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Technologiestandortes Deutschland. Großen Einfluss auf die europäische Rohstoffversorgung könne der geplante Critical Raw Materials Act der EU (CRMA) haben, da er Ausbauziele für die Produktions- und Verarbeitungskapazitäten innerhalb der EU vorsehe.

Im Rahmen ihres Rohstoffmonitorings untersucht die DERA alle zwei Jahre die Angebotskonzentration und das Länderrisiko der Produktion zahlreicher mineralischer Rohstoffe und deren Zwischenprodukte verschiedener Wertschöpfungsstufen. Mithilfe der Rohstoffliste sollen Unternehmen mögliche Risiken in der Lieferkette mineralischer Rohstoffe identifizieren. Sie soll zudem als Anregung dienen, tiefergehende Marktanalysen zu einzelnen Rohstoffen durchzuführen, um geeignete Ausweich- und Diversifizierungsstrategien zu entwickeln.

FFBT WI

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FFBT WI: VWI-Beiräte im Vorstand

Das Wirtschaftsingenieurwesen zukunftsweisend aufzustellen – das ist das Ziel des neu gewählten Vorstands des Fakultäten- und Fachbereichstags Wirtschaftsingenieurwesen FFBT WI e.V. Mit Prof. Uwe Dittmann und Prof. Dr. Hermann Englberger sind wieder zwei Beiräte des VWI im Vorstandsteam vertreten.

Prof. Uwe Dittmann (Bildmitte) von der Hochschule Pforzheim ist seit 2012 Vorsitzender des FFBT WI und wurde von der Mitgliederversammlung in diesem Amt nun erneut bestätigt. Unterstützt wird er von drei ebenfalls seit Vereinsgründung aktiven Vorstandsmitgliedern: Pof. Dr.-Ing. Yvonne Leipnitz-Ponto von der Hochschule Ansbach als stellvertretende Vorsitzende und Schatzmeisterin, Prof. Dr. Hermann Englberger (rechts) von der Hochschule München, sowie Prof. Dr.-Ing. Burkhard Schmager von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Prof. Gunter Olsowski von der Fachhochschule Vorarlberg verabschiedet sich nach ebenso vielen engagierten Jahren in den Ruhestand. An seine Stelle tritt Prof. Dr. Erich Markl (links) von der Fachhochschule Technikum Wien.

„Auch die Zukunft verlangt nach dem Kompetenzprofil von Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieuren. Die immer rasantere Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie der stetige Kostendruck führt zu immer komplexeren Systemen und Anwendungen, die wiederum immer größere Projekte bedingen. Um diese Komplexität beherrschen zu können, braucht es entsprechend generalistisch ausgebildete Fachkräfte, die Zusammenhänge der technischen und wirtschaftlichen Aspekte verbunden mit rechtlichen, sozialen, informellen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen erkennen, verstehen und anwenden können. Die zunehmende Verflechtung und Vernetzung von Unternehmen führt zu immer mehr Schnittstellen, die eine integrierte Sichtweise erfordern. Durch die Inter- und Transdisziplinarität sind Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure besonders prädestiniert, diese Herausforderungen zu meistern. Sie handeln als Generalisten mit strategischem Weitblick und Kompetenz im Detail“, fasst Prof. Uwe Dittmann die Stärke des Wirtschaftsingenieurwesens zusammen.

Ein wichtiger Meilenstein, den der FFBT WI in den letzten Jahren platziert hat, ist gemeinsam mit dem VWI die Herausgeberschaft des Qualifikationsrahmens Wirtschaftsingenieurwesen – einem Leitfaden und Qualitätssicherungsinstrument mit systematischer Formulierung von Lernergebnissen und Eckpfeilern für die Konstruktion von Modulen und Studienfächern. In den kommenden zwei Jahren wird es eine neue Überarbeitung geben, die ein erweitertes Qualifikationsprofil sowie neue Lehr- und Lernformen beschreiben wird. Ein weiterer Meilenstein, der ebenfalls in Kooperation mit dem VWI erreicht werden soll, ist die Einrichtung eines Gütesiegels für Studiengänge des Wirtschaftsingenieurwesens. Darüber hinaus arbeitet der FFBT WI an der Integration weiterer Mitgliedshochschulen sowie am Aufbau eines Netzwerks, das die internationale, fachliche Zusammenarbeit mit Hochschulen aus allen Kontinenten stärken soll.

 

ifaa-Broschüre

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Broschüre: CO2-Bilanzierung in Unternehmen

Das ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. hat eine Broschüre mit dem Titel „CO2-Bilanzierung – Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in der Unternehmenspraxis“ veröffentlicht. Sie entstand im Rahmen eines internen Projekts des ifaa in Zusammenarbeit mit den Arbeitsgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie und zeigt ein erstes Bild, wie die CO2-Bilanzierung in der Unternehmenspraxis gehandhabt wird.

Die Erstellung von CO2-Bilanzen wird für Unternehmen zunehmend wichtig. „CO2-Emissionen werden ein wichtiger Kosten- und Erfolgsfaktor für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Die gezielte Überwachung und Steuerung der CO2-Emissionen gewinnen deshalb als Managementaufgaben an Bedeutung“, schreibt Prof. Dr.-Ing. habil. Sascha Stowasser im Vorwort. Der Wirtschaftsingenieur ist Direktor des ifaa. „Die Basis für ein aktives Management der CO2-Emissionen bilden aussagefähige Emissionsdaten und CO2-Bilanzen. Eine CO2-Bilanzierung wird nicht nur für interne Managementzwecke benötigt, sondern vom Gesetzgeber auch für eine Berichterstattung an externe Anspruchsgruppen wie Kundinnen und Kunden, Kapitalgeberinnen und -geber gefordert.“

Die Broschüre enthält unter anderem die Anforderungen an Unternehmen bei der CO2-Bilanzierung, schildert verschiedene Arten der CO2-Bilanzierung und stellt Umrechnungsfaktoren, Daten, Standards und digitale Hilfsmittel vor. Generell ist demnach die CO2-Bilanzierung in den meisten Unternehmen noch mit einer Reihe von Herausforderungen und Schwierigkeiten verbunden. Dazu gehören die Komplexität der Datenbeschaffung, die Vielfalt der Methoden und Werkzeuge, die eingeschränkte Datenverfügbarkeit, die Datenqualität sowie der Erstellungsaufwand. Das Autorenteam stellt daher fest, dass noch erheblicher Handlungs- und Unterstützungsbedarf für die Unternehmen besteht, wenn diese ihre CO2-Emissionen ermitteln und bilanzieren wollen.

Brennstoffzellen

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Brennstoffzellen: Technologien, Markt und Produktion

Wasserstoff gilt als wichtiger zukünftiger Energieträger und spielt im Rahmen der weiteren Ausgestaltung der Energiewende und aus energiestrategischer Sicht eine zentrale Rolle. Brennstoffzellen sind dabei eine Schlüsseltechnologie für den flexiblen Einsatz des Energieträgers etwa im Verkehrssektor. Im Projekt „H2GO – Nationaler Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion“ arbeiten 19 Fraunhofer-Institute gemeinsam an der Entwicklung von technischen Lösungen für einen zügigen Markthochlauf der Brennstoffzellen-Produktion, um damit eine nachhaltige Antriebsoption zur signifikanten CO2-Reduzierung im Schwerlastverkehr in Deutschland zu etablieren.

Eine Innovationsanalyse zu Brennstoffzellen, die Forschungsnetzwerke, Patentdaten, Markterwartungen und Produktionsaufbau berücksichtigt, ist der Beitrag des Fraunhofer ISI zum Projekt H2GO. Dabei werden drei Technologie-Bereiche differenziert, die sich unter anderem nach Arbeitstemperatur und elektrochemischem Zellaufbau unterscheiden: Erstens die Polymerelektrolytmembran beziehungsweise PEM-Brennstoffzellen, die sich besonders für Anwendungen im Verkehr eignen, heute schon in Schienenfahrzeugen oder U-Booten verbaut werden und künftig im Schwerlastverkehr Anwendung finden könnten. Zweitens Hochtemperatur-Brennstoffzellen, die sich aufgrund ihrer höheren Arbeitstemperatur eher für Kraft-Wärme-Kopplung eignen. Und drittens alternative Brennstoffzellentypen, die sich deutlich von den anderen beiden unterscheiden und derzeit eine untergeordnete Rolle spielen.

Das Monitoring nahm unter anderem relevante Patentanmeldungen unter die Lupe, um globale Aktivitäten nach Ländern, Akteuren und Technologien aufzuschlüsseln. Im Zeitraum von 1985 bis 2020 sind demnach weltweit über 30.000 Erfindungen mit Bezug zu Brennstoffzellen marktübergreifend angemeldet worden. Rund ein Drittel davon stammt aus Japan. Deutschland rangiert mit 4642 Patentanmeldung hinter den USA (7339) international auf dem dritten Platz, gefolgt von Südkorea (1658), Frankreich (1280), Kanada (996), Großbritannien (980) und China (777). Unter industriellen Akteuren stechen drei japanische Unternehmen heraus, die im Patent-Ranking die drei ersten Plätze belegen: Toyota, Matsushita und Nissan. Deutschland ist mit der Robert Bosch GmbH, der Siemens AG und der Daimer AG dreimal unter den Top 10 vertreten, was seine starke Position auf dem globalen Brennstoffzellen-Markt untermauert. Eine Differenzierung der Patente nach Technologien zeigt eine besondere Dynamik bei PEM-Brennstoffzellen auf. Die jüngsten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2020 weisen 305 einschlägige PEM-Patentanmeldungen aus, gefolgt von Hochtemperatur-Technologien (185), während für alternative Brennstoffzellen in 2020 nur 65 Patentanmeldungen erfasst wurden.

Die Ergebnisse hat das Fraunhofer ISI auf einer neuen Webseite veröffentlicht. Erkenntnisse zur Entwicklung und Diffusion neuer Technologien gehören ebenso dazu wie Einschätzungen zur Entstehung neuer Märkte und zum Aufbau von Produktionskapazitäten. Gemeinsam mit komplementären Untersuchungen zur Elektrolyse soll so eine Basis für ein umfassendes Roadmapping für Wasserstofftechnologien entstehen.

 

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HdM Stuttgart: Award für VWI-Hochschulgruppe

Das britische Finanzmagazin Acquisition International hat die VWI-Hochschulgruppe HdM Stuttgart bei den Non-Profit Organisation Awards 2023 in der Kategorie „Most Engaging Student Developmental Studies Organisation 2023 – Germany“ ausgezeichnet. Dem Magazin zufolge sollen mit diesem Award die innovativsten, kreativsten und mitfühlendsten gemeinnützigen Organisationen ausgezeichnet und ihnen eine Plattform geboten werden, auf der sie zeigen können, dass sie im gemeinnützigen Bereich wirklich führend sind.

Laut Homepage werden zunächst Nominierungen über ein Online-Nominierungsformular von Abonnenten des Magazins, Online-Besuchern, Social-Media-Followern, Kunden und der breiteren Öffentlichkeit gesammelt. Alle Nominierten werden gefragt, ob sie Material zur weiteren Prüfung einreichen möchten. Ein Rechercheteam bewertet schließlich alle vorgelegten Informationen, um die Gewinner zu ermitteln, und greift dafür auch auf Informationen aus einer Reihe von öffentlich zugänglichen Quellen zurück.

Die VWI-Hochschulgruppe HdM Stuttgart ist eine recht junge Hochschulgruppe; sie wurde während der Corona-Pandemie im Oktober 2020 gegründet. Wie HG-Vorstandsvorsitzender Johannes Merschroth schildert, hat es viel Zeit und Engagement gebraucht, um die neue HG zu etablieren sowie um während und nach dem Lockdown Studierende zum Mitmachen zu motivieren. Mit Blick auf den Award sagt Johannes: „Wir haben uns einfach als Studentische Organisation online beworben und beschrieben, wie wir uns einsetzen und wer wir sind. Der Award bedeutet für uns als Hochschulgruppe, dass sich die viele Arbeit und Zeit, die wir investiert haben, absolut gelohnt haben – das ist ein schöner Motivationsschub, auch für andere Hochschulgruppen.“

Train The Trainer 2021 TTT

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TTT: Neue Trainer-Koordinatoren gewählt

„Habemus Trainer-Koordinatoren!“, sagte Wahlleiter Jan Rupprecht erleichtert nach dem ersten Wahldurchgang: Mit Tim Niefer, Philipp Lebedies, Jakob Siebeneiker und Kate Weber wurden vier neue TraKos für das VWI-Programm Train The Trainer (TTT) gewählt. Vervollständigt wird der Leitungskreis durch Sarah Lamparter, die in ihre zweite Amtszeit geht.

Parallel zur (Neu-)Wahl fand auch die Verabschiedung der bisherigen TraKos statt. Nach zwei und teilweise vier Jahren dankt der VWI Jan Rupprecht, Robert Voß, Valeria Cravciuc und Maximilian Russig für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in dieser Position.

Zu den Erfolgen des nun ausscheidenden Teams zählen Promotion und Umsetzung vor allem von Trainings bei Bundesevents wie HGV und Kreati. Als zweites Standbein haben sich die Seminare zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Basiszertifikat der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement e. V. (GPM) etabliert. Dies drückt sich auch durch den deutlich erhöhten Anteil an Trainings des Bundesverbands aus: Im Jahr 2021 wurden 80 Prozent, im Jahr 2022 immerhin noch über 40 Prozent aller Trainings auf Bundesevents gehalten. Wir sind sehr stolz darauf, eine Antwort auf die Pandemie und die damit einhergegangen Einschränkungen gefunden zu haben. Im Endeffekt feiern wir eine höhere Zahl an Trainingsstunden als im Jahr 2018.

TTT

Vor diesem Hintergrund danken wird unserem langjährigen Partner, der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement. Außerdem gilt ein großer Dank den Vorständen und Mitgliedern der Hochschulgruppen Hannover, Dresden und Aachen für die Ausrichtung der Train-The-Trainer-Seminare – ihr seid spitze!

Fragen, Wünsche und Trainingsanfragen können jederzeit an trainer@vwi.org gerichtet werden.

Von Valeria Cravciuc, Robert Voß, Jan Rupprecht und Maximilian Russig

Transformation: Vom Produkthersteller zum Serviceanbieter

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Transformation: Vom Produkthersteller zum Serviceanbieter

Mit Smart Services können produzierende Unternehmen ihre Dienstleistungen und Produkte noch kundenorientierter anbieten. Möglich macht das die Auswertung großer Datenmengen, die vernetzte, intelligente Maschinen und Anlagen bereitstellen. Doch wie müssen sich Unternehmen verändern, um Smart Services erfolgreich anbieten zu können? Als Unterstützung dieser Transformation haben Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft – neben Konsortialführer Acatech das Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn, das Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM, das FIR an der RWTH Aachen sowie das Industrie 4.0 Maturity Center – in einem Projekt ein neues Werkzeug entwickelt.

Basis ist das Reifegradmodell „Acatech Maturity Index Smart Services“, das Acatech unter anderem in einer im Mai vorgelegten Publikation vorstellt. Dabei werden Unternehmen anhand von 78 Fähigkeiten untergliedert in sechs Gestaltungsfelder analysiert und sechs Reifegraden zugeordnet. Für eine erste Schnellbeurteilung steht Unternehmen ein frei zugängliches „Quick Assessment“ zur Verfügung. Das Online-Werkzeug erfragt 20 der 78 zentralen Fähigkeiten. Nach Abschluss erhalten Unternehmen eine personalisierte Auswertung und Benchmarking.

Die sechs verschiedenen Reifegrade stellen den Projektbeteiligten zufolge die archetypischen Entwicklungsstufen des Weges hin zum Smart-Service-Anbieter dar:

  1. Digitale Starter zeichnen sich dadurch aus, dass sie bereits ein grundsätzliches Bewusstsein für die Notwendigkeit der Smart-Service-Transformation aufbringen, sich aus unterschiedlichen Gründen jedoch noch nicht auf den Weg begeben konnten, sich den Herausforderungen des Wandels zu stellen. Ihre Produkte sind derzeit noch nicht vernetzt oder an das Internet angebunden und verfügen nur über einfache digitale Funktionen. Produkt und Service werden isoliert betrachtet.
  2. Bei Smart-Product-Herstellern sind Ansätze und erste Initiativen für eine Transformation erkennbar. An vielen Stellen wird der Prozess jedoch gehemmt. So sind etwa die smarten Produkte dieser Unternehmen in der Regel in der Lage, Daten zu erfassen. Oftmals handelt es sich jedoch nur um einfache Daten, die sich lediglich auf den Produktstatus beziehen. Eine standardisierte und systematische Nutzung der Daten für den Service findet ebenfalls noch nicht statt.
  3. Smart-Service-Pilotierer sind bereits in der Lage, erste Smart-Service-Konzepte zu entwickeln und zu erproben. Diese sind noch nicht am Markt verfügbar, sondern werden oftmals explorativ mit Pilotkunden im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungskooperationen ausgearbeitet und getestet. Für diese Unternehmen besteht die Herausforderung insbesondere darin, die richtigen und genügend Daten für ihre neuen Services zu bekommen.
  4. Unternehmen der Reifegradstufe „Smart-Service-Anbieter“ haben Smart Services bereits initial erprobt, als erfolgsversprechendes Geschäft identifiziert und erste Produkte auf den Markt gebracht. Die Smart-Service-Anbieter nutzen die Smart Services vor allem dafür, ihr Portfolio zu komplettieren. Die vollständige Transformation vom Produktionsunternehmen hin zu einer primär servicedominierten Organisation ist noch nicht erfolgt.
  5. Die weitere Professionalisierung und Ausweitung des Smart-Service-Geschäfts führt vom Smart-Service-Anbieter zum Smart-Solution-Integrator: Die Smart Products dieser Unternehmen erfassen alle für die Kundenwertschöpfung relevanten Daten; die Unternehmen haben Retrofits und Updates in den Produkten implementiert. Ihre Kunden profitieren von klar definierten Lösungspaketen sowie transparenten Preisen und erhalten genau die Leistungen, die sie für die Erreichung ihrer individuellen Ziele benötigen.
  6. Unternehmen, die mit ihren Angeboten das gesamte Marktumfeld prägen, werden im Reifegradmodell als „Ökosystemvorreiter“ bezeichnet. Diese Unternehmen entwickeln gemeinsam mit Kunden, Partnern und zum Teil sogar Wettbewerbern Smart Services für ganze (digitale) Ökosysteme. Das befähigt sie dazu, Nutzenpotenziale zu erschließen, die für sie als einzelnes Unternehmen nicht erreichbar wären.
Verbandskreditkarte weltweit Zahlungsmittel

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Zahlungsmittel: VWI-Verbandskreditkarte statt Debit Card

Seit dem 1. Juli 2023 werden keine neuen EC-/Girokarten mehr mit Maestro- oder V-PAY-Funktion ausgestellt. Noch gültige Karten können zwar bis zum Ablaufdatum genutzt werden, allerdings führt der Wegfall der Maestro- oder V-Pay-Funktion dazu, dass sie im Ausland nicht mehr als Zahlungsmittel funktionieren. Die Alternativlösung heißt Co-Badge-Lösung: eine Debit Card mit VISA- oder Mastercard-Logo. Darauf weist VWI-Kooperationspartner John Kames hin.

Bargeld nimmt in Deutschland mittlerweile eine weniger wichtige Funktion ein. In anderen europäischen und internationalen Ländern ist die Kartenzahlung schon länger die vorherrschende Zahlungsmethode. Sicher ist, dass Mastercard und VISA bei Käufen im Online-Handel mitverdienen möchten, was mit der alten EC-Karte kaum möglich war. Bei Umsätzen mit Kredit- oder Debitkarten mit ihren Logos erhalten Mastercard und VISA dagegen Entgelte von Online-Shops, und die Karten werden uneingeschränkt akzeptiert.

In Deutschland können die alten EC-/Girokarten noch zum Bezahlen sowie zum Geldabheben eingesetzt werden; der Transaktionsbetrag und gegebenenfalls eine Buchungsgebühr werden sofort dem IBAN-Konto belastet. Das wird auch bei den neuen Debitkarten mit Mastercard- oder VISA-Logo so sein. Die Banken könnten sich also dazu entscheiden, künftig die EC-/Girokarten nicht mehr anzubieten. Aber bisher akzeptieren nicht alle Geschäfte die neuen Karten, außerdem würden für die Händler höhere Kosten entstehen, weil Entgelte an das Karten-Unternehmen anfallen.

Werden für die Nutzer zusätzliche Kosten für diese neue Karte entstehen? Wahrscheinlich. Jedes Geldinstitut entscheidet selbst über seine Produkt- und Preispolitik. Daher empfiehlt sich gerade jetzt, beim jeweiligen Kartenanbieter die Preise und Leistungen für die neue Debit Card einschließlich anfallender Kosten auf dem Girokonto für jede Transaktion nachzusehen.

Alternative: Die VWI-Verbandskreditkarte

Wo liegt nun der Vorteil der Mastercard Gold Verbandskreditkarte gegenüber der neuen Debit Card? Das Wichtigste: Die Akzeptanz beider Karten ist gleich, aber die Verbandskreditkarte ist als Zahlungsmittel mit Blick auf Gebühren und Abwicklung die weitaus günstigere Alternative. Warum also für eine Karte zahlen, wenn der VVI sie seinen Mitgliedern fast umsonst anbietet? Ein kurzer Überblick.

Mastercard Gold Verbandskreditkarte:

  • Kein Girokonto beim Herausgeber erforderlich
  • Im In- und Ausland einsetzbar, ob für Bargeldabhebungen an Geldautomaten mit Mastercard-Logo oder für Zahlungen mittels kontaktloser Kartenzahlung
  • Sehr hoher Sicherheitsstandard beim Bezahlen im Internet
  • Monatlicher Verfügungsrahmen wird vom Herausgeber festgelegt
  • Karteninhaber erhält einmal im Monat eine Monatsrechnung mit allen Ausgaben
  • Im Urlaub und vor allem auch bei der Buchung von Hotel und Mietwagen sind Kreditkarten fast unabdingbar
  • Umfangreiche Leistungspakete wie Versicherungen oder Sonderrabatte bei Buchung von Reisen
  • Online-Zugriff auf das Kartenkonto
  • Hohe Transparenz aller Ausgaben und Monatsrechnungen
  • Möglichkeit der Reklamation von Kartenumsätzen

Debit Card:

  • Girokonto beim Herausgeber erforderlich
  • Deutschlandweit weitgehend akzeptiertes Zahlungsmittel
  • Mit Visa- und Mastercard-Logos auch international beste Akzeptanz
  • Kein Kreditrahmen/Verfügungsrahmen (außer gewährter Dispo-Kredit) und damit weniger Flexibilität
  • Bei der Debit Card wird die Ausgabe sofort vom Girokonto abgebucht
  • Buchungsgebühr pro Ausgabe wird oft verlangt
  • Versicherungspakete oder Bonusprogramme dürften fehlen
  • Bargeldabhebung an Fremdbank-Instituten meist teurer
  • Bei Mietwagenverleih oder im Hotel wird oft eine vollwertige Kreditkarte oder Debit Card mit Mastercard-/VISA-Logo verlangt
  • Transparente Kostenkontrolle durch zeitnahe Abbuchung
  • Oft kostenfreie Bargeldabhebung an eigenen Automaten oder denen verbundener Institute.

Kostenlose Mastercard Gold für VWI-Mitglieder

Der VWI bietet seinen Mitgliedern als Verbandskreditkarte eine gebührenfreie Mastercard Gold an. Möglich macht das eine Kooperation mit der Advanzia Bank. Jedes VWI-Mitglied kann für sich und den Partner zu gleichen Konditionen diese Verbandskreditkarte beantragen. Über die Details informiert der VWI im Mitgliederbereich. Bei Fragen ist der VWI-Kooperationspartner John Kames unter john.kames@t-online.de oder telefonisch unter 06432/9369860 erreichbar.

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Luftverkehr

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Luftverkehr: Konzepte für die Stadt

Hochautomatisierte Flugtaxis und Drohnen gelten als vielversprechende Optionen für den urbanen Luftverkehr. Doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit in einigen Jahren die urbane Mobilität tatsächlich in der Luft genutzt werden kann? Welche Ansprüche gibt es an Sicherheit, Effizienz, Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit? Um diese Fragen drehte sich das Forschungsprojekt HorizonUAM (Urban Air Mobility), dessen Ergebnisse das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) jetzt vorgestellt hat. Unter anderem haben die Forschenden Konzepte für Lufttaxis, Haltepunkte, Streckenführungen und Luftverkehrsmanagement entworfen.

Um sich ein umfassendes Bild zu machen, entwickelten die Forschenden eine Gesamtsystemsimulation sowie eine Methodik zur Prognose der weltweiten Nachfrage nach UAM-Verkehrsdiensten. Diese Methode wendeten sie auf 990 städtische Gebiete mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern weltweit an und identifizierten dabei mehr als 200 Städte als „UAM-geeignet“. Auch die Kosten nahmen die Forschenden unter die Lupe. Das Ergebnis: Um die Betriebskosten zu decken und gleichzeitig einen Gewinn zu erzielen, müssten Unternehmen für Lufttaxis und Shuttle-Services je nach Gegebenheiten Preise in einer Spanne von vier bis acht Euro pro Kilometer veranschlagen.

Wie sollte ein Vehikel, das einen Personentransport im städtischen Luftverkehr von A nach B ermöglicht, idealerweise aussehen? Auch dieser Frage gingen die Forschenden im Projekt HorizonUAM nach und erstellten verschiedene Vorentwürfe für senkrecht startende Lufttaxis. Zu einem der Konzepte mit sechs schwenkbaren Rotoren wurde auch ein detailliertes Kabinendesign angefertigt und hinsichtlich Sicherheit, Passagierkomfort und Betriebsabläufen für den UAM-Betrieb optimiert. In einem am DLR-Standort Braunschweig neu aufgebauten Kabinensimulator wurde der Flug in einem Lufttaxi für 30 Probandinnen und Probanden mittels Mixed-Reality erlebbar durchgespielt.

Damit Lufttaxis im städtischen Raum überhaupt zum Einsatz kommen können, brauchen sie Haltepunkte, also kleine innerstädtische Flugplätze, sogenannte Vertidrome. Diese müssen sich in die vorhandene urbane Infrastruktur und das jeweilige Stadtbild integrieren lassen. In diesem Zusammenhang errichteten die Forschenden am DLR-Standort Cochstedt eine Modellstadt im Maßstab 1:4, in der sie auch das Management eines Vertidroms untersuchten. Parallel führten die Forschenden mehrere Studien zum Feedback von Bürgerinnen und Bürgern durch. Heraus kam ein breites Stimmungsbild. Für zivile Drohnen zeigte sich im Allgemeinen eine Tendenz zu einem eher positiven Meinungsbild, bei Flugtaxis waren die Befragten im Schnitt eher zurückhaltender.

Nach dem Abschluss des Projekts HorizonUAM ist bereits ein Nachfolgeprojekt in Planung. In diesem sollen die Arbeiten zur Gesamtsystemsimulation fortgeführt werden. Auch die Modellstadt soll weiter ausgebaut und um Infrastruktur für einen Vertidromdemonstrator erweitert werden. Die Fernführung mehrerer Lufttaxis in einem Kontrollzentrum soll erprobt werden. Außerdem wollen die Forschenden das Konsortium um die Themenfelder Multimodalität und Energiemanagement erweitern.

 

Börse

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Börse: KI-Euphorie lässt Kurse steigen

Kursschwankungen sind an der Börse ganz normal – und haben viel mit Hoffnungen und Erwartungen zu tun. Nachdem im vergangenen Jahr gerade Technologieunternehmen massive Wertverluste hinnehmen mussten, ließen die aktuellen Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz im ersten Halbjahr 2023 die Aktien vieler Technologieunternehmen auf Rekordhöhe steigen. Im Ranking der 100 höchstbewerteten börsennotierten Unternehmen der Welt konnten sich zur Jahresmitte 23 Technologieunternehmen platzieren – zu Jahresbeginn waren es nur 19 Unternehmen. Das sind Ergebnisse einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, welche die Marktkapitalisierung der am höchsten bewerteten Unternehmen weltweit halbjährlich untersucht. Stichtag für die jüngste Analyse ist der 30. Juni 2023 (Börsenschluss).

An der Dominanz der USA an den Weltbörsen hat der KI-Boom hat nichts geändert, so EY weiter. Die Zahl der US-amerikanischen Unternehmen, die sich zur Jahresmitte unter den 100 wertvollsten Unternehmen der Welt platzieren können, liegt bei 62 – vor einem Jahr waren es 61. Und von den zehn höchstbewerteten Unternehmen der Welt haben neun ihren Hauptsitz in den USA. Das wertvollste Unternehmen der Welt ist zum Halbjahresende 2023 das gleiche wie vor einem halben Jahr: Apple.

Europäische Unternehmen schaffen es demnach derzeit nicht unter die weltweiten Top 10. Und von den 100 wertvollsten Unternehmen haben nur 19 ihren Hauptsitz in Europa – 16 stammen aus Asien. Das wertvollste europäische Unternehmen ist aktuell der französische Luxuskonzern LVMH auf Rang 12.

War Deutschland noch vor einem halben Jahr nicht im Top-100-Ranking vertreten, schafften es zur Jahresmitte zwei Unternehmen mit Sitz in Deutschland in die Top-100-Liste. SAP belegt mit einem Börsenwert von 159 Milliarden US-Dollar Rang 71 (zu Jahresbeginn Rang 106). Und Siemens klettert von Rang 115 auf Rang 91 und ist aktuell knapp 132 Milliarden US-Dollar wert. Zudem belegt der Industriegasekonzern Linde, der seit der Fusion mit Praxair seinen Hauptsitz in Irland hat, Rang 57 im weltweiten Ranking.

„Auch wenn derzeit noch weitgehend unklar ist, welche Geschäftsmodelle von diesen technologischen Durchbrüchen besonders stark profitieren werden, wird doch immer klarer: KI bringt enorme Produktivitätspotenziale mit sich, senkt Produktionskosten, ermöglicht neue Produkte und führt zu einem tiefgreifenden Wandel der Arbeitswelt, der für die allermeisten Beschäftigten auch ganz konkret im Alltag spürbar wird“, so EY. Angesichts dieser Perspektiven sei es wenig verwunderlich, dass das Thema auch an der Börse für Furore sorgt.