Retrofit

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VWI Redaktion Ein Kommentar

Der Begriff „Retrofit“ kommt eigentlich aus dem Bereich der technischen Dienstleistungen. Retrofit setzt sich aus dem lateinischen retro für rückwärts und dem englischen fit für anpassen zusammen. Ein Retrofit ist also beispielsweise ein bereits bestehendes Produkt, das bezüglich aktueller Anforderungen verbessert wurde. Gemeint ist damit auch, im Rahmen von interdisziplinären Strategie- und Kreativprozessen sowie einer Bedarfsanalyse Fertigungsprozesse als Teil eines ganzheitlichen Shopfloor-Managements zu optimieren, das heißt auch neuen Gesellschafts- und Markterfordernissen anzupassen.

Die wachsenden Anforderungen an Unternehmen hinsichtlich Automatisierung, Digitalisierung, Energieeinsparung, Recycling und Umweltschonung sind auch unter Wettbewerbsgesichtspunkten so groß, dass die Geschäftsstrategien innovativ neu entwickelt werden müssen. Nicht nur die Entwicklungen der Volkswagen AG hin zur Elektromobilität oder der Thyssen-Krupp AG hin zur wasserstoffbasierten Stahlerzeugung weisen auf neue Wege hin. Auch der gesamte Mittelstand wird gedrängt, mehr für die genannten Anforderungen zu investieren. Da liegt es nahe, den Begriff „Retrofit“ auch auf den Wandel von Geschäftsmodellen und Geschäftsprozessen zu übertragen.

Es liegt in der DNA des Wirtschaftsingenieurwesens, solche Change-Prozesse technisch-wirtschaftlich zu planen und umzusetzen. Wir können also durchaus das Retrofit des Shopfloor-Managements eins zu eins auf Unternehmensstrategien und Geschäftsprozesse übertragen, denn die Zielsetzungen sind annähernd die gleichen.

Ideal ist sogar, bereits gemachte Erfahrungen aus Retrofit-Projekten im technischen Dienstleistungsbereich in gehobener Verantwortung in Strategieentwicklungsprozesse mitzunehmen. So gesehen sind die beruflichen Weiterentwicklungschancen für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure – seien es Young Professionals oder Fachkräfte mit langjähriger Berugserfahrung – auch in Zukunft hervorragend.

Eine Voraussetzung ist allerdings gegeben: Nach der Maxime des lebenslangen Lernens ist die Erlangung und Erarbeitung von Kompetenzen für das neue Schlüsselgebiet wichtig.

Von Peter Bauditz, Ehrenmitglied des VWI-Beirats

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