Kundenmanagemrnt

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Nachholbedarf beim Kundenmanagement

Benchmarking, strategische Planung und Change Management – das sind die am häufigsten verwendeten Management-Tools in deutschen Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie ‘Management Tools & Trends‘ des Beratungsunternehmens Bain & Company, für die mehr als 1000 Führungskräfte in Europa, Asien, Nord- und Lateinamerika befragt wurden. Europa- und weltweit steht laut Studie dagegen das Kundenmanagement auf Platz eins. Aus Sicht von Bain ist es daher kein Wunder, dass zwei von drei deutschen Managern – mehr als in anderen Ländern – die Loyalität ihrer Kunden schwinden sehen.

Die Bain-Studie attestiert deutschen Managern jedoch nicht nur Nachholbedarf beim Kundenmanagement, sondern auch bei der digitalen Transformation, die weltweit zu den wichtigsten Managementaufgaben gehöre. Im Gegensatz zu vor allem asiatischen Wettbewerbern nutzen deutsche Unternehmen laut Bain deutlich seltener innovative Tools wie Agile Management und Advanced Analytics. „Während in Asien der intelligente Umgang mit Daten mittlerweile an der Tagesordnung ist, finden sich die zukunftsorientierten Analyseverfahren hierzulande nicht einmal in den Top 10“, so die Unternehmensberatung. Agile Management beispielsweise komme in Deutschland nicht nur vergleichsweise selten zum Einsatz, sondern sorge auch für mehr Frustration als die meisten anderen Instrumente – mit Blick auf die Zufriedenheit mit den eingesetzten Managementtechniken schneide nur die Komplexitätsreduktion noch schlechter ab.

Kundenmanagement: Weltweit immer wichtiger

Change Management und Mitarbeiterbindung gehören der Bain-Studie zufolge zu den Managementtechniken, deren Bedeutung in diesem Jahr wachsen wird. Mit dem größten Zuwachs rechnet die Unternehmensberatung jedoch beim Thema Kundenmanagement. Wichtig ist für deutsche Manager auch der Bereich Mergers & Akquisitions, den sie mehrheitlich als erfolgskritischen Faktor einstufen. Auf organisches Wachstum aus dem Bestand heraus wollen sich deutsche Manager also laut Bain weniger verlassen als die ausländische Konkurrenz.

Bain-Studie Kundenmanagement

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Start-up-Studie: Jung, dynamisch, geringes Gehalt

Die Gehälter in der deutschen Start-up-Szene haben Gehalt.de und Gründerszene Karriere in einer gemeinsamen Studie untersucht. Dafür wurden den beiden Portalen zufolge knapp 1600 Beschäftigte in jungen, meist digitalen Unternehmen zu ihrer Vergütung befragt und die Angaben zudem nach verschiedenen Parametern analysiert. Das Ergebnis der Start-up-Studie unterstreicht das gängige Bild: Die Gehaltsunterschiede zwischen der klassischen Industrie und neu gegründeten Wirtschaftsunternehmen sind groß.

Start-up-Studie zeigt Unterschiede

Der Studie zufolge verdienen Fachkräfte in der sogenannten Old Economy im Durchschnitt 57.491 Euro im Jahr – Start-ups hingegen vergüten mit 40.978 Euro jährlich. Die vertragliche Arbeitszeit ist demnach bei beiden Arbeitnehmergruppen mit 39 Stunden gleich, allerdings liege die tatsächlich geleistete Zeit in Start-ups mit 42 Stunden etwas höher. Bei den Urlaubstagen müssten Beschäftigte in Start-ups mit 27 Tagen kürzer treten als in der Industrie, wo laut Start-up-Studie 29 Tage Urlaub gewährt werden. Bei Führungskräften fällt der Gehaltsunterschied der Studie zufolge noch gravierender aus: Während leitende Beschäftigte in der Old Economy über alle Altersklassen hinweg durchschnittlich 95.797 Euro im Jahr verdienen, erhalten Führungskräfte in Start-ups ein jährliches Durchschnittsgehalt von 54.295 Euro.

Folgende Tabelle der Start-up-Studie 2018 zeigt Gehälter für unterschiedliche Berufsgruppen:Startup-StudieDie Jobaussichten in der deutschen Start-up-Szene gelten 2018 übrigens als gut. Dem jüngsten Start-up-Monitor der Unternehmensberatung KPMG zufolge planen Start-ups im Jahr 2018 mehr als 8600 Neueinstellungen – was auf mehr als sieben neue Jobs pro Start-up herausläuft. Der regionale Vergleich zeigt laut KPMG, dass Berliner Start-ups mit 14,4 geplanten Neueinstellungen gut doppelt so viele neue Jobs schaffen wollen wie die nächstplatzierten Regionen München (6,9 Neueinstellungen) und Rhein-Ruhr (6,5 Neueinstellungen).

RG Rhein-Neckar: Wirtschaft und Menschenrechte

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Menschenrechte in Unternehmen diskutiert

Von Guido Schäffer, VWI-ESTIEM Hochschulgruppe Karlsruhe

Mit der Verantwortung von Wirtschaftsunternehmen für die Achtung der Menschenrechte beschäftigte sich die VWI-Regionalgruppe Rhein-Neckar bei ihrem jüngsten Treffen in Karlsruhe. Den Beginn bildete ein interaktiver Vortrag über die Leitprinzipien, welche die UN schon 2011 in einer Resolution verabschiedete. Nachdem die einzelnen Teilnehmer ihre Vorstellungen von solchen Leitprinzipien für den Umgang mit Beschäftigten in Unternehmen geschildert hatten, stellte Wirtschaftsingenieurin Dr. Gabriele N. Alpers vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zunächst die Hauptprinzipien vor (Protect, Respect und Remedy). Nach dieser Einführung in das Thema erläuterte Prof. Dr. Artur Wollert der Gruppe die Art der Umsetzung dieser Prinzipien in Deutschland. Im Mittelpunkt standen hier die Schutzpflicht des Staates, die Erwartungshaltung der Bundesregierung an die unternehmerische Sorgfalt, die Unterstützung bei der Umsetzung durch den Staat sowie das Monitoring der gesamten Prozesse.

Menschenrechte als Teil der sozialen Verantwortung

Einen insgesamt 42 Seiten umfassenden Nationalen Aktionsplan zu Wirtschaft und Menschenrechten (NAP) hat die deutsche Bundesregierung am 21. Dezember 2016 verabschiedet. Zuvor hatte die EU-Kommission im Zusammenhang mit ihrer Strategie zur sozialen Verantwortung der Unternehmen (CSR) alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, solche Nationalen Aktionspläne zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien zu entwickeln. Wie Artur Wollert bei seinem Vortrag betonte, profitiert die Gesellschaft jeden Tag von diesen Prinzipien und deren Umsetzung, gleichzeitig ist der Aktionsplan jedoch weitestgehend unbekannt. Umso wichtiger sei es daher, potenziellen Führungskräften schon früh diese Prinzipien verständlich zu machen und so für eine kontinuierliche Durchsetzung und Verbesserung der Rechte der Beschäftigten zu sorgen.

Wie vielfältig Wirtschaft und Menschenrechte ineinandergreifen, hat Artur Wollert unter anderem in seinem Text „Wirtschaft und Menschenrechte – Forderungen an die Unternehmen und die Personalverantwortlichen“ geschildert. Demnach trägt eine werteorientierte Unternehmensführung zur Wertsteigerung und zur Überlebensfähigkeit des Unternehmens bei. Den Menschen im Unternehmen kommt dabei eine zentrale Rolle zu, so Wollert, denn die vereinbarten Werte und Normen werden durch Menschen umgesetzt. Wollert erinnert hier an die These des früheren Deutsche-Bank-Managers Alfred Herrhausen: „Ohne Wirtschaftlichkeit schaffen wir es nicht, ohne Menschlichkeit ertragen wir es nicht.“

Für Themenfeld sensibilisiert

Mit ihren Vorträgen gelang es Gabriele N. Alpers und Artur Wollert, die Teilnehmer des Regionalgruppentreffen für das spannende Themenfeld Wirtschaft und Menschenrechte zu sensibilisieren, so dass diese sich nun kritischer mit Problemen in diesem Kontext auseinandersetzen können. Als Dankeschön überreichte der neue Vorstand der Hochschulgruppe Karlsruhe den beiden Vortragenden den „Wein des Jahres der HG“.

RG Rhein-Neckar: Wirtschaft und Menschenrechte

 

Studie Innovationsideen

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Innovationsideen: Die meisten scheitern

Eine Flopquote von 95 Prozent – das attestieren Wissenschaftler des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) an der Ruhr-Universität Bochum den Neuproduktideen technologieorientierter Unternehmen. Und von den Innovationsideen, die es bis zur Markteinführung schaffen, wird nur jede zweite zum Markterfolg. Das sind Ergebnisse der vom Bundesforschungsministerium geförderten empirischen Studie „FuE-Management: Mehr aus knappen Innovationsressourcen machen“. Als Hintergrund nennen die Wissenschaftler vor allem „eine häufig falsch verstandene Kundenorientierung“: Die Vermutung, was der Kunde (ge)brauchen können müsste, ersetze nicht echte Innenkenntnis der An- und Verwendungsbedingungen der Kunden. In diesem Sinne werde der Faktor ‘Kunde’ für die Suche nach neuen Innovationsimpulsen jedoch nur bei 38 Prozent der befragten Unternehmen einbezogen.

Innovationsideen greifen oft zu kurz

Den Studienautoren zufolge schätzen selbst viele Forscher und Entwickler in den befragten 370 technologieorientierten Unternehmen das eigene Innovationsportfolio als begrenzt zukunftsfähig ein. Rund 75 Prozent sind demnach überzeugt, zu wenig aus den Möglichkeiten ihres Unternehmens zu machen; 57 Prozent bemängeln die strategische Ausrichtung der eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Als Hauptgründe nennen die Befragten das hektische, eher kurzfristig ausgerichtete Tagesgeschäft sowie zu geringe Budgets, aber auch mangelnde Orientierung wird als Ursache angeführt. Neben dem strategischen Bereich haben die Studienautoren auch Probleme im operativen Bereich festgestellt: zu viele Projekte gleichzeitig, zu langwierige Entscheidungen, zu wenig Personal, überlastete Schlüsselpersonen.

Die Bochumer Innovationsforscher haben eigenen Angaben zufolge in ihrer Studie Lösungswege für Unternehmen ausgearbeitet. Dabei sei aber nicht nur eine Steigerung von Effizienz das Ziel. Vielmehr warnen die beiden wissenschaftlichen Leiter der Studie, die Professoren Bernd Kriegesmann und Friedrich Kerka, vor einer einseitigen Ausrichtung auf kurzfristige Ziele – denn dann bestehe „die Gefahr, hocheffizient das Falsche zu machen und Zukunftsfelder zu übersehen“.

Studie Innovationsideen

medizinisches Cannabis

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Mit Cannabis in die Selbstständigkeit

Unabhängiger Großhändler und Importeur von medizinischem Cannabis und cannabisbezogenen Arzneimitteln für den vollversorgenden Großhandel und Apotheken in Deutschland – das ist das Konzept hinter Cansativa. Gegründet wurde das Start-up mit Sitz in Frankfurt am Main von dem Mediziner Dr. Hermann-Josef Sons und seinen Söhnen, Rechtsanwalt Jakob Sons und Wirtschaftsingenieur Benedikt Sons. Seit Jahresbeginn ist Cansativa zur Teilnahme am Betäubungsmittelverkehr zugelassen. Das inhabergeführte Familienunternehmen versteht sich als verlässlicher Partner für Apotheken in ganz Deutschland und will mit einem professionellen Logistikpartner sicherstellen, dass dringend benötigte Arzneimittel über Nacht bei den Apotheken verfügbar werden – medizinisches Cannabis ist seit dem 1. März 2017 in Deutschland verschreibungsfähig.

Cannabis von etablierten pharmazeutischen Herstellern

Wie Benedikt Sons gegenüber lokalo24 erläuterte, vertreibt Cansativa fertig verarbeitetes medizinisches Cannabis aus den Niederlanden in Blütenform. Diese seien zuvor bereinigt, teils bestrahlt und getrocknet worden. „Unsere Arzneimittel entsprechen dabei den gesetzlichen Qualitätsstandards und stammen von etablierten pharmazeutischen Herstellern. In einem weiteren Schritt, nach Erteilung der arzneimittelrechtlichen Erlaubnis zur Einfuhr von Waren aus Nicht-EU-Staaten, möchten wir unser Produktportfolio ausweiten“, so der Wirtschaftsingenieur. „Cansativa fußt auf einem positiven Business Case, das heißt einer profitablen Geschäftsidee. Cansativa handelt aber gleichermaßen aus Überzeugung: aus Überzeugung, schwer kranken Menschen zu helfen. Wir halten es dabei aber auch für notwendig, dass die Politik, Ärzteschaft und Apotheker über den richtigen Gebrauch von medizinisches Cannabis informieren, beraten und über Risiken aufklären.“

Wie der aktuelle APOkix des IFH Köln zum Thema Cannabis zeigt, nimmt die Anzahl konkreter Bedarfsfälle in deutschen Apotheken weiter zu – und auch die Probleme aufgrund von Lieferengpässen. Damit der Erlass des Gesetzes auch zukünftig die intendierten positiven Möglichkeiten für Patienten eröffnet, sind aus Sicht der Apotheker die Sicherstellung der Versorgung auf der einen und die Weiterbildung des pharmazeutischen Personals auf der anderen Seite erforderlich.

DIN-Connect

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Ideenwettbewerb DIN-Connect gestartet

DIN und VDE|DKE haben die dritte Auflage ihres Förderprogramms DIN-Connect gestartet. Der Ideenwettbewerb richtet sich vor allem an Start-ups und KMU. Wie die Initiatioren mitteilen, werden für DIN-Connect innovative Projekte aus folgenden Bereichen gesucht: Kreislaufwirtschaft, Smarte Technologien & Dienstleistungen, Industrie 4.0, Innovative Arbeitswelt, Ageing Societies, Infomationstechnik, Innovative Materialien sowie Sicherheit in der Elektrotechnik. DIN-Connect soll Unternehmen dabei unterstützen, ihre Innovationen in die Normung und Standardisierung zu überführen, und ihnen so einen schnelleren Marktzugang ermöglichen.

Die Bewerbungsphase läuft bis zum 30. September 2018, in dieser Zeit können Unternehmen ihre Projektideen mit Normungspotenzial einreichen – vorzugsweise soll es um DIN SPEC (PAS) beziehungsweise VDE-Anwendungsregeln gehen. Die Ideeneinreichung läuft der Ausschreibung zufolge komplett online über die Innovationsplattform von DIN-Connect, die den kompletten Innovationsprozess vom Anlegen der ersten Idee bis zur Übermittlung der finalen Projektskizze unterstützt.

Am 8. November 2018 findet dann eine Pitch-Veranstaltung in Berlin statt, bei der die Teilnehmer ihre Ideen einem größeren Publikum präsentieren. Parallel sollen sich die einreichenden Start-ups und KMU mit erfahrenen Normern vernetzen und frühzeitig über Möglichkeiten austauschen können, wie sich Innovationen in die Normung und Standardisierung einbringen lassen. Die Gewinner werden laut DIN und VDE|DKE am 31. Januar 2019 bekannt gegeben; die Förderhöhen betragen 10.000 Euro, 20.000 Euro und 35.000 Euro. Im März 2019 soll dann die Arbeit an den geförderten Projekten beginnen.

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Künstliche Intelligenz: Kollege Roboter

Wie Roboter, künstliche Intelligenz und Digitalisierung die Arbeitswelt verändern, hat jetzt der automatica Trend Index 2018 untersucht. Grundlage ist eine repräsentative Befragung von jeweils 1000 Arbeitnehmern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den USA, China und Japan. Dass Kollege Roboter den Menschen gesundheitsschädliche Arbeiten abnimmt oder an ihrer Stelle mit gefährlichen Werkstoffen hantiert, bewerten demnach die Beschäftigten rund um den Globus überwiegend positiv. Außerdem erwarten die meisten, dass in der Arbeitswelt der Zukunft Mensch-Roboter-Teams die Fertigung verbessern, indem menschliche Talente mit den Stärken der Robotik kombiniert werden. Sorgen machen sich viele allerdings um die eigene Ausbildung, um mit dem Tempo der Arbeitswelt 4.0 Schritt halten zu können.

Künstliche Intelligenz – ein irreführender Begriff?

Die in Deutschland befragten Beschäftigten begegnen der Umfrage zufolge dem Kollegen Roboter ebenfalls aufgeschlossen. 62 Prozent sehen demnach künstliche Intelligenz als Technologie, mit der Maschinen zu besseren Assistenten am Arbeitsplatz werden. Und nach Meinung von 60 Prozent wird der Einsatz von Maschinen, die dank künstlicher Intelligenz Aufgabenstellungen eigenständig bearbeiten können, den Arbeitsplatz bereichern. Insbesondere die intelligente Steuerung über Sprachbefehle oder Touchpads werde es Menschen leichter machen, der Maschine neue Aufgaben zu geben (70 Prozent). Die sozialen Fähigkeiten von Menschen sei mit digitalen Helfern allerdings nicht zu ersetzen (78 Prozent). Übrigens halten etwa 60 Prozent der Befragten den Begriff ‘künstliche Intelligenz’ für irreführend, weil eine Maschine nicht wie ein Mensch intelligent lernen oder autonom handeln könne.

„Maschinen werden künftig nicht nur Aufträge ausführen, auf die sie programmiert sind. Sie werden in der Lage sein, die Fragen der menschlichen Kollegen zu verstehen, zu beantworten und auf Gesten zu reagieren“, sagt Junji Tsuda, Präsident des Weltroboterverbands. Im nächsten Schritt gelte es, Maschinen die Arbeitsschritte eines Menschen antizipieren zu lassen, beispielsweise um Hindernisse schon im Vorfeld zu erkennen und aus dem Weg zu räumen.

Wie Experten von IBM Watson, USU Software, Siemens und Google die Auswirkung künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt einschätzen, zeigt folgendes Video.

Mobilität im Wandel, Fertigung Antriebstechnik

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E-Mobilität betrifft jeden zweite Job in der Antriebstechnik

Die Auswirkungen der Elektromobilität auf die Beschäftigung in Deutschland ist Thema einer neuen Studie. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat sich für die Untersuchung ‘Wirkungen der Fahrzeugelektrifizierung auf die Beschäftigung am Standort Deutschland (ELAB)’ auf Arbeitsplätze in der Antriebstechnik von Pkw konzentriert. Ergebnis: Bis 2030 kann jeder zweite dieser Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Elektromobilität betroffen sein, und rund 75.000 Arbeitsplätze in der Antriebstechnik können wegfallen. Darin sei schon eingerechnet, dass rund 25.000 neue Stellen für Komponenten wie Batterien oder Leistungselektronik entstehen werden.

Die Automobilindustrie in Deutschland zählt laut Fraunhofer IAO rund 840.000 Beschäftigte, darunter rund etwa 210.000 in der Herstellung von Antriebssträngen. Gemessen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland von mehr als 44 Millionen sei dieser mögliche Arbeitsplatzverlust gering, so Professor Dr. Oliver Riedel, Institutsdirektor am Fraunhofer IAO: „Doch je nach Betrieb und Region können die Folgen beträchtlich sein. Zum Beispiel dann, wenn kleinere Unternehmen Umsatzeinbußen bei Komponenten für Verbrennungsmotoren nicht ausgleichen können oder wenn es in strukturschwachen Regionen kaum Beschäftigungsalternativen gibt.“

Grundlage: Daten aus der Fertigung der beteiligten Unternehmen

Initiiert haben die Studie BMW, Volkswagen, Daimler, Robert Bosch, ZF Friedrichshafen, Schaeffler und Mahle International sowie die IG Metall und der Verband der Automobilindustrie. Die Studie beruht auf Daten aus der Fertigung der beteiligten Unternehmen. Der dort analysierte Anteil der Beschäftigung repräsentiert laut Fraunhofer IAO mehr als die Hälfte der Wertschöpfungsketten in der Antriebstechnik in Deutschland; die Ergebnisse seien damit in hohem Maße valide.

Wie die Forscher vom Fraunhofer IAO mitteilen, haben sie die Beschäftigungswirkung der Elektromobilität in drei Szenarien durchgespielt. Im Zentrum steht demnach ein Szenario, in dem bis 2030 ein Viertel der Fahrzeuge rein elektrisch angetrieben wird, 15 Prozent Plug-in-Hybride sind und 60 Prozent einen effizienteren Otto- oder Dieselmotor haben. Ein besonderes Gewicht fällt aus Sicht der Studienautoren Plug-in-Hybriden zu: Weil sie beide Antriebsarten verbinden, hätten sie sowohl klima- wie beschäftigungspolitisch positive Folgen. Vorausgesetzt wird in allen Szenarien, dass die Komponenten für Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge weitgehend auch in Deutschland hergestellt werden.

Ansprechpartner bei Fragen zur Studie ist Wirtschaftsingenieur Dr. Florian Herrmann, Leiter des Forschungsbereichs Mobilitäts- und Innovationssysteme beim Fraunhofer IAO.

Vor-Weihnachtliche-Initiative

Beitragsbild: VWI

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Vor-Weihnachtliche-Initiative spendet 3400 Euro

Zum fünften Mal in Folge organisierte der VWI im Jahr 2017 seine Vor-Weihnachtliche-Initiative – und konnte an den Erfolg der Vorjahre anknüpfen. 3400 Euro sammelten die VWIler insgesamt bei vielen regionalen Events der Vor-Weihnachtlichen-Initiative bundesweit. Dominik Deci vom Bundesteam und VWI-Geschäftsführer Axel Haas übergaben das Geld Ende Mai an das Projekt Weserholz in Bremen.

Weserholz ist eine Werkstatt für Designentwicklung und Möbelbau sowie Experimentier- und Denkraum für neue Lebensentwürfe. Junge Erwachsene, die erst seit kurzem in Deutschland leben, entwickeln und fertigen hier gemeinsam mit Bremer Designern und Tischlern ein zeitgemäßes Möbeldesign. Die kulturelle Herkunft jedes Einzelnen wird dabei zum wertvollen Element im Kreationsprozess: Es vereinen sich Gestaltungsprinzipien aus dem europäischen sowie afrikanischen und arabischen Raum.

Spenden zu 100 Prozent für Weserholz

VWI-Mitglieder haben das Projekt in der Adventszeit 2017 unterstützt, indem sie Punsch oder Glühwein tranken: Statt sich das Pfand für den Becher selbst zurückzuholen, gaben sie den Becher oder auch das Pfand an den Organisator – also an jemanden aus der Gruppe vor Ort, der sich dazu bereit erklärt hatte, das Geld einzusammeln und es dann auf das eingerichtete Spendenkonto einzuzahlen. Zudem konnten VWIler durch den Verkauf von Glühwein oder Waffeln an der Hochschule oder Universität Spenden sammeln. Das gesammelte Geld ging zu 100 Prozent an das oben genannte Projekt.

Vor-Weihnachtliche-Initiative 2017 für Weserholz

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TechnikRadar analysiert deutsche Einstellungen

89,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind davon überzeugt, dass sich der technische Fortschritt nicht aufhalten lässt. 60,2 Prozent gehen davon aus, dass mit der Entwicklung zunehmend Zwänge für den Einzelnen entstehen. Und 68,7 Prozent fordern, dass die Bürgerinnen und Bürger über die Zukunft umstrittener Techniken mitbestimmen dürfen. Das zeigt die Studie TechnikRadar 2018, die acatech und Körber-Stiftung jetzt zum ersten Mal vorgelegt haben. Die Studie soll untersuchen, was die Deutschen über Technik denken. Die Herausgeber wollen das TechnikRadar von nun an regelmäßig durchgeführen, unter anderem um mögliche Fehlentwicklungen des technologischen Wandels sichtbar zu machen.

TechnikRadar: Gedanken zu Nutzen und Risiken

Was das Potenzial von Technik als Problemlöser angeht, sind die Deutschen dem TechnikRadar zufolge skeptisch: Nur 24,6 Prozent gehen davon aus, dass Technik mehr Probleme löst als sie schafft; 32,9 Prozent erwarten, dass Herausforderungen wie Hunger, Armut und Klimawandel mit technischer Hilfe gelöst werden können. Beim Nutzen von Technik denken die Befragten zuerst an die Gesellschaft: 73,7 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Technik mit gesellschaftlichen Werten wie Umweltschutz und Gerechtigkeit im Einklang stehen soll. 24,9 Prozent finden technische Neuerungen nur dann gut, wenn sich daraus persönliche Vorteile ergeben.

Auch wenn die Deutschen skeptisch sind, sehen sie durchaus positive Aspekte. „Unter allen Befragten rechnet fast jeder Zweite – und darunter Männer mehr als Frauen – damit, dass Technik die Lebensqualität für nachfolgende Generationen verbessern wird“, sagt die wissenschaftliche Projektleiterin Cordula Kropp, Soziologin am Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart.

Die Digitalisierung und ihre Folgen betrachten die Deutschen mit gemischten Gefühlen: Sie erwarten zum Beispiel mehrheitlich einen Komfortgewinn (54,5 Prozent), befürchten jedoch ebenso, die Hoheit über ihre eigenen Daten zu verlieren (60,6 Prozent). Skeptisch sind die Deutschen unter anderem beim autonomen Fahren. Nur 18 Prozent stufen selbstfahrende Fahrzeuge als zuverlässig ein. Unter denjenigen, die selbst Auto fahren, sind gerade mal 16,2 Prozent bereit, die Verantwortung vollständig an das Fahrzeug abzugeben. Eine große Mehrheit (67,4 Prozent) fürchtet, dass Hacker Unfälle verursachen könnten. Ähnlich ist die Sorge bei Smart-Home-Technologien: Hier befürchten 67,9 Prozent, dass Internetkriminelle die Wohnung kontrollieren könnten. Nur 8,1 Prozent der Befragten nutzt Lösungen für das intelligente Zuhause. Vorwiegend besser Gebildete, Personen mit einer technisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung, diejenigen, die sich sozial oberhalb der Mittelschicht einordnen, und jüngere Befragte sorgen sich zudem um die Datensicherheit.

Technik und ihre soziale Einbettung

„Nicht Technik an sich steht für die Deutschen im Mittelpunkt des Interesses, sondern ihre soziale Einbettung – die Ziele, die mit ihr angestrebt werden ebenso wie die Folgen ihres Einsatzes“, sagt Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung. Zu dieser Debatte um den Stellenwert, die Gestaltung und die Regulierung technischer Innovationen soll das TechnikRadar zukünftig beitragen.