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DeWIT 2017: Mut zum Aufbruch

„Mit unbekanntem Ziel – Wie künstlerisch zu arbeiten Organisationen dabei hilft, Unvorstellbares zu erreichen“ hat Dirk Dobiéy seinen Beitrag zum Kongressprogramm des Deutschen Wirtschaftsingenieurstages (DeWIT) 2017 überschrieben. Dazu Dobiéy: „Wer über Planung nachdenkt, verspricht sich Kontrolle über das Ergebnis. Wer über Prozesse redet, denkt meist an Effizienz. Und wer über Qualität spricht, versucht Fehler zu vermeiden, bevor sie entstehen. Wer aber Kreativität fordert, um so innovativer zu werden, begibt sich auf eine Reise mit unbekanntem Ausgang. Derartige Prozesse verlaufen – ganz so wie das Leben – nicht linear.“

Anregungen für den Organisationsalltag

Vielfältige Erfahrungen, spielerische Prozesse, gemeinsames Gestalten und auch der ein oder andere Fehler sind für Dobiéy – Autor und Mitgründer des gemeinnützigen Beratungs- und Ausbildungsunternehmens Age of Artists – maßgebliche Begleiter auf dieser Reise zu neuen Möglichkeiten. „Der Lohn für die Mühen sind nicht Messbarkeit, Eindeutigkeit und Verlässlichkeit sondern die Notwendigkeit zu Handeln, die Freude an der kreativen Anstrengung und der Stolz auf das Ergebnis“, sagt Dobiéy. Erkenntnisse darüber, wie Künstler denken und arbeiten und wie sie mit anderen zusammenarbeiten, bieten aus seiner Sicht eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten in Bezug auf die Gestaltung von Organisationen. Der Übertrag von Mustern künstlerischer Praxis in den Organisationsalltag fördere die Kreativität Einzelner genauso wie das gemeinschaftliche Gestaltungspotenzial in Teams.

Schnittstelle von Wirtschaft, Kunst und Forschung

Wie das aussehen kann, erfahren Sie in diesem Vortrag von Dirk Dobiéy. Für seinen Ansatz hat Dobiéy mit über 80 jungen Künstlerinnen und Künstlern gesprochen, die sich gerade erst einen Namen machen, sowie mit bekannten Persönlichkeiten wie Maler Norbert Bisky, Neurobiologe Gerald Hüther, Soziologe Hartmut Rosa, Psychologe und Kreativitätsforscher Mihalyi Csikzentmihalyi oder auch Thomas Sattelberger, dem Ex-Vorstand der Deutschen Telekom. Das Ergebnis seiner Recherche an der Schnittstelle von Wirtschaft, Kunst und Forschung sind neue Erkenntnisse, ungewöhnliche Denkansätze und viele persönliche Geschichten einer ungewöhnlichen Bildungsreise.

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Der Deutsche Wirtschaftsingenieurtag 2017 findet am 9. und 10. November in Hamburg statt. Sie wollen dabei sein? Melden Sie sich jetzt an!

DeWIT 2017

Beitragsbild: Techconsult

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Die meisten Projekte laufen aus dem Ruder

Nur bei jedem zehnten Unternehmen gehen Projekte ohne Zeitverzögerung, Qualitätsmängel und Kostenüberschreitungen über die Bühne. Das zeigt eine von Techconsult im Auftrag von Actano durchgeführte Studie zum Thema Projektmanagement. Demnach haben Unternehmen bereits heute mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, um Projekte effizienter umzusetzen und termingerecht zum Erfolg zu führen – und auch künftig sehen sie sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert.

Der Studie zufolge bereiten ungenaue Definitionen der Projektaufgabe und viele Änderungen im Projektverlauf derzeit 51 Prozent der befragten Unternehmen Schwierigkeiten. 42 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Projektpläne schneller veraltet als geschrieben sind. 34 Prozent machen Missverständnisse Probleme, die meist aus mangelnder Kommunikation resultieren. Und 28 Prozent können Störungen und Auswirkungen auf angeschlossene Teilprojekte zu spät erkennen, was zu Doppelarbeiten und Mehraufwand und letztendlich zu Mehrkosten führt.

Projekte werden komplexer und dynamischer

Dass ihre Projekte in Zukunft dynamischer und komplexer werden, erwartet laut Studie eine deutliche Mehrheit der befragten Unternehmen. Schon jetzt werden demnach Projektpläne in jedem zweiten Unternehmen häufig geändert. Und auch künftig gehen viele Unternehmen davon aus, dass ungenaue Kundenanforderungen und Änderungswünsche immer wieder zu modifizierten Planungen führen werden. 68 Prozent der Befragten erwarten daher, dass aus Effizienzgründen mehr Teilaufgaben parallel realisiert werden müssen. Eine weitere Schwierigkeit wird darin gesehen, dass komplexere Projekte in der Regel mit größeren Projektteams sowie mehr Teilaufgaben und Schnittstellen verbunden sind. 67 Prozent der Unternehmen befürchten zukünftig Probleme beim Verwalten der Schnittstellen zwischen einzelnen Arbeitsbereichen oder parallel stattfindenden Arbeitsaufgaben.

Höhere Anforderungen für Projektbeteiligte

In Zukunft wird der Erfolg vieler Projekte noch stärker von der Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten abhängen, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Dass Beschäftigte verstärkt in mehrere Teilaufgaben innerhalb eines Projektes eingebunden würden, bedeute für jeden Einzelnen ein hohes Maß an Multitasking und für die Projektleitung einen großen Aufwand für Organisation und Koordination. 65 Prozent der Unternehmen sagten zudem im Rahmen der Studie, ihre Beschäftigten künftig gleichzeitig in mehrere Projekte einbinden zu wollen. Dabei werde die Eigenverantwortung eines jeden Teammitglieds künftig eine immer größere Rolle spielen. Dafür seien jedoch strukturiert geplante, konkret definierte und überschaubare Arbeitsaufgaben notwendig.

Techconsult hat für die Studie Projektleiter und Projektmitarbeiter von 100 Unternehmen befragt, deren Projekte sich vor allem durch Komplexität, eine große Anzahl von Beteiligten und eine Vielzahl voneinander abhängiger Prozessschritte auszeichnen. Dies betrifft den Autoren zufolge Unternehmen der Branchen Maschinen-und Anlagenbau, Fahrzeugbau, Elektroindustrie, Bauwesen und Technische Dienstleister.

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Rohstoff-Situation besser verstehen

Für mehr Transparenz auf den Rohstoffmärkten will die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) sorgen. Die DERA wurde 2010 auf Erlass des Bundeswirtschaftsministeriums als rohstoffwirtschaftliches Kompetenzzentrum sowie als Informations- und Beratungsplattform für mineralische Rohstoffe gegründet; sie ist Bestandteil der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Um Unternehmen und anderen Interessenten bessere Einblicke in die globale Rohstoff-Situation zu ermöglichen, hat die DERA jetzt ein webbasiertes Rohstoff-Informationssystem namens Rosys online gestellt. Rosys liefert zum einen interaktive Karten und Diagramme, mit denen sich aktuelle Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten verfolgen, analysieren und bewerten lassen sollen. Zum anderen ermöglicht Rosys, Deutschlands wichtigste Handelspartner im Rohstoffbereich zu identifizieren und die Veränderungen in den vergangenen Jahren zu verfolgen.

Rohstoffe von Aluminium bis Zirkon

Über die neue Plattform ist mit wenigen Klicks der Zugriff auf Informationen zu rund 80 für den Industriestandort Deutschland wichtige Rohstoffen möglich. Konventionelle Energierohstoffe gehören dazu, aber auch für verschiedene Zukunftstechnologien wichtige Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Seltene Erden. Die Informationen stammen aus den zahlreichen Datenbanken der BGR.

Die DERA sieht Rosys als Einstiegswerkzeug zu Fragen nach Produktion, Verbrauch und Reserven von mineralischen Rohstoffen und Energierohstoffen. Die Plattform solle vor allem den breiten Einstieg in die Bewertung des Marktgeschehens bei industriellen Rohstoffen vereinfachen.

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Bewerbung: Die passende Form für jeden Anlass

Von Wolfgang Raith, Sprecher des VWI-Netzwerks Karriere & Beruf

Anschreiben Bewerbung

Für eine Bewerbung kommen heute sehr unterschiedliche Formen und Wege in Frage – je nachdem, in welchem Umfeld eine Stellenanzeige erschienen ist und um welche Position es geht. Je nach Anlass können bestimmte Bewerbungsformen sehr gut geeignet sein und andere eher nicht. Am einfachsten lässt sich das anhand von typischen Werkstudentenjobs darstellen: Sucht ein Institut beispielsweise Unterstützung bei der Durchführung von Versuchsreihen und für das Erstellen standardisierter Ergebnisprotokolle, dann wird in der Regel für diese Tätigkeit kein ausgefeiltes Bewerbungsschreiben samt einer dreiteiligen Bewerbungsmappe erwartet.

Die Wünsche des Arbeitgebers berücksichtigen

War die Jobsuche noch vor ein paar Jahren vorwiegend durch Stellenanzeigen in Zeitungen und Fachmagazinen geprägt und eventuell noch durch Aushänge im Unternehmen selbst, gibt es heute vielfältige Wege, neue Stellenangebote zu recherchieren. Und mit diesen neuen Wegen eröffnen sich häufig auch andere, modernere Bewerbungsarten. Diese Unterschiede bei den Bewerbungsformen zu kennen heißt zum einen, dass Bewerber sich mit den verschiedenen Varianten vertraut gemacht und die angemessene gewählt haben. Zum anderen ersparen sie sich und ihrem potenziellen Arbeitgeber so unter Umständen unnötige Arbeit und vereinfachen den Bewerbungs- und Auswahlprozess. Jobaspiranten sollten sich daher auf jeden Fall vergewissern, welche Bewerbungsform vom Unternehmen gewünscht wird. Falls in der Ausschreibung oder der Stellenanzeige explizite Angaben dazu fehlen, ist es ratsam, telefonisch abzuklären, wie die Bewerbung erfolgen soll. Und einen Fehler sollten Interessenten auf jeden Fall vermeiden: Schicken Sie die Bewerbung nicht mehrfach, beispielsweise sowohl auf dem Postweg als auch per E-Mail – der Empfänger hat so nur zusätzliche Arbeit.

Die wesentlichen Bewerbungsformen stellt die Karrierebibel in einem aktuellen Überblicksartikel vor – insgesamt elf Varianten der Bewerbung samt ihrer Unterschiede beziehungsweise Vor- und Nachteile. Die klassische Bewerbung gehört ebenso dazu wie die Kurzbewerbung oder die Initiativbewerbung, Bewerbungen über Telefon, E-Mail oder das Internet, Bewerbungen mit Hilfe von Flyern oder Guerillataktiken sowie anonyme oder passive Bewerbungen.

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Fulbright-Programm – Jetzt bewerben!

Von Nicola Reitzenstein, VWI-Vorstand Industriekontakte

Campus der Louisiana State University.

Die Fulbright-Kommission bietet wieder das Leaders in Entrepreneurship Program für bis zu 24 deutsche Bachelor- oder Diplom-Studierende der Technik- und Ingenieurwissenschaften an. Dabei handelt es sich um ein vollfinanziertes Weiterbildungsprogramm in den USA, das vom 4. bis zum 25. März 2018 an der Louisiana State University in Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana stattfindet. Die Fulbright-Kommission hat die Bewerbungsfrist bis zum 2. November verlängert. Ausführliche Informationen zu dem Stipendienprogram sowie die Bewerbungsunterlagen gibt es auf der Fulbright-Website. Für Rückfragen steht die Projektverantwortliche Carolin Weingart-Ridoutt per E-Mail unter specialprograms@fulbright.de zur Verfügung.

Entrepreneuership und Engineering

Inhaltliche Schwerpunkte des Fulbright-Angebots sind die Themen Entrepreneurship und Engineering sowie die Zusammenarbeit zwischen amerikanischen Hochschulen und der Industrie. Die Fulbright-Kommission will mit dem Leaders in Entrepreneurship Program die Bereiche Engineering und Entrepreneurship unter transatlantischer Perspektive verknüpfen und die Studierenden motivieren, sich bereits während ihrer Ausbildung mit dem Thema Existenzgründung auseinanderzusetzen. Außerdem erhalten die Teilnehmenden einen unmittelbaren Einblick in das Studium und das Leben auf einem amerikanischen Campus.

Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Zielgruppe sind Studierende, die im akademischen Wintersemester 2017/18 im mindestens dritten bis maximal sechsten Fachsemester ihres Bachelor-Programms oder Diplomstudiengangs an einer deutschen Universität eingeschrieben sind.

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DeWIT 2017: Landkarte für die Zukunft

In Zeiten des Umbruchs verstellt ein „Weiter so!“ den Blick für die Herausforderungen und Lösungsansätze einer zukunftsfähigen Entwicklung – davon ist Klaus Burmeister überzeugt. Der Politologe, Autor und Gründer des foresightlab wird bei seinem DeWIT-Vortrag „D2030 – Eine Landkarte für die Zukunft“ den Szenarioansatz, den Prozess und die zentralen Ergebnisse der Initiative D2030 vorstellen, einem Zukunftsraum erwart- und wünschbarer Zukünfte für das Jahr 2030.

Plausible und robuste Szenarien für die langfristige Zukunft

Welche Zukunftsperspektiven haben wir? Und was macht Deutschland zukunftsrobust? Das sind die zentralen Fragen, die zur Gründung der Initiative D2030 geführt haben. Im Mittelpunkt steht der Entwurf von wissenschaftlich fundierten, plausiblen und robusten Szenarien für die langfristige Zukunft Deutschlands im Rahmen eines beteiligungsorientierten Prozesses. Die Initiative D2030 will so dazu beitragen, vernetztes und langfristiges Denken in sozialen, ökonomischen und politischen Entscheidungsprozessen zu verankern. Darüber hinaus soll sie Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft anregen, sich für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung Deutschlands zu engagieren. Wo wollen wir eigentlich hin? Wie wollen wir leben? Wie arbeiten? Und neben die Frage ‘Was nutzt mir das heute?’ soll und muss aus Sicht der Initiative D2030 eine weitere Frage treten: ‘Was hilft uns das morgen?’

Offener Diskurs statt Expertenzirkel

Einem derartigen Zukunftsdiskurs gab es bisher nicht. „Was es gibt, sind Expertenzirkel, etwa zur Entwicklung des Rentenniveaus oder zur Hightech-Strategie“, schreibt die Initiative D2030 in einem Memorandum. Und weiter: „Statt über den notwendigen Übergang hin zu einer post-fossilen und vernetzen Mobilität, reden wir derzeit über Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Statt zu sehen, dass durch die Digitalisierung ein epochaler Wandel der gesamten Wirtschaft und der Arbeitswelt ansteht, beschränken wir uns auf Konzepte wie Industrie 4.0 und vernachlässigen die Wirkungen von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz. Statt eine deutsche und europäische Einwanderungspolitik zu entwickeln, streiten wir über Abschiebequoten. All dies im Angesicht anhaltender Flüchtlingsströme, eines erstarkenden autokratischen Populismus und eines brüchigen Pariser Klimaabkommens, all dies in Zeiten von Brexit-Votum, IS-Terror, Fake-News und atomaren Muskelspielen.“

Die Initiative Deutschland 2030 ist sicher, mit ihrer Landkarte für die Zukunft eine erste Grundlage für einen umfassenden Zukunftsdiskurs geschaffen zu haben. Klaus Burmeister wird das Publikum bei seinem DeWIT-Vortrag über diese Landkarte führen – und natürlich den Zukunftsdiskurs fortsetzen.

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DeWIT 2017

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Studie: Beschäftigte haben wenig Angst vor der Digitalisierung

Dass der eigene Arbeitsplatz von einer Automatisierung bedroht sein könnte, befürchtet in Deutschland nur jeder achte Beschäftigte. Das zeigt die Studie „Arbeiten in Deutschland“, die das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) und Xing jetzt vorgelegt haben. Die Studie beruht auf einer repräsentativen Umfrage 1272 Beschäftigten zwischen 25 und 54 Jahren. 12,6 Prozent der Befragten gaben dabei an, ihre aktuelle Tätigkeit könnte in den kommenden fünf Jahren durch den Einsatz moderner Technologien wegfallen. Unter den zusätzlich befragten 4219 Xing-Mitgliedern hielten nur 2,3 Prozent ein solches Szenario für wahrscheinlich.

Wissenschaftler kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen

Dem IZA zufolge wird die aktuelle Diskussion um ein mögliches Ende der Arbeit aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung besonders von einer Studie der Universität Oxford befeuert (Frey und Osborne, 2013). Demnach ist in den USA jeder zweite Job durch Automatisierung bedroht. Auf Basis der gleichen Berechnungsmethode, so das IZA weiter, könnten in Deutschland rund 42 Prozent der bestehenden Arbeitsplätze durch den Einsatz von Robotern und Computern wegfallen. Berücksichtige man jedoch, dass die Tätigkeitsprofile innerhalb einzelner Berufsgruppen stark variieren können und daher nicht gleichermaßen automatisierbar sind, sinke der Anteil potenziell gefährdeter Jobs auf zwölf Prozent (Bonin et al., 2015). Dieser weniger dramatische Befund deckt sich angesichts der Ergebnisse der IZA/Xing-Studie offenbar mit der Einschätzung der Arbeitnehmer selbst.

“Dem Wandel mit Zuversicht begegnen”

IZA-Leiter Prof. Dr. Hilmar Schneider sieht durch die Studienergebnisse bestätigt, dass die Beschäftigten dem Wandel der Arbeitswelt mit Zuversicht begegnen sollten, statt sich von Schreckensszenarien verunsichern zu lassen: „Wichtig ist, dass wir wandlungsfähig bleiben und die Chancen nutzen, statt uns vor den Risiken zu fürchten.“ Der Blick auf die Automatisierung werde oft durch eine asymmetrische Wahrnehmung verzerrt. Diejenigen Tätigkeiten, die durch neue Technologien überflüssig werden, sind laut Schneider recht einfach zu erkennen. „Die menschliche Fantasie versagt aber regelmäßig, wenn es darum geht, sich neue Tätigkeitsfelder und Bedürfnisse vorzustellen“, so Schneider weiter. Bislang haben sich aus seiner Sicht untergehende und entstehende Jobs noch immer die Waage gehalten. Das Bildungs- und Ausbildungssystem sei jedoch in der Pflicht, sich noch stärker auf die Vermittlung von Zukunftskompetenzen zu konzentrieren. Neben rein fachlichen Qualifikationen seien dabei immer mehr auch sogenannte „Soft Skills“ wie beispielsweise Kreativität, soziale Intelligenz, Verantwortungsbewusstsein und unternehmerisches Denken von Bedeutung.

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Belieferungsstrategien für die letzte Meile

Die Bestellung von Waren über das Internet ist für Privathaushalte wie auch für Unternehmen ein einfacher Vorgang von wenigen Sekunden. Für das Jahr 2020 gehen Experten von einem Anstieg des Sendungsvolumens von jetzt rund drei Milliarden Paketen pro Jahr auf 3,8 Milliarden Pakete aus. Die Verteilung dieser Sendungen stellt die Branche Kurier, Express und Paket (KEP) sowie die Kommunen vor die Herausforderung, den ansteigenden Verkehr effizient, umweltverträglich und behinderungsfrei zu organisieren – vor allem auf der letzten Meile, wo es wegen des begrenzten Raums die meisten Nutzungskonflikte und Belastungen gibt. Vor diesem Hintergrund hat das Forschungsprojekt „Wirtschaftsverkehr 2.0“ der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) aktuelle und geplante Belieferungsstrategien von KEP-Dienstleistern analysiert und dann eine Stadtteiltypisierung sowie Handlungsempfehlungen für effizientere Belieferungsstrategien entwickelt.

Verkehrsplanung und Logistik kombiniert

Die Forscher haben für das Forschungsprojekt die Felder Verkehrsplanung und Logistik kombiniert, um zu neuen Lösungsansätzen zu kommen. „Unsere Handlungsempfehlungen verbinden Effizienz und Wirtschaftlichkeit für die KEP-Dienstleister mit der Verträglichkeit für Anwohner und Kommunen“, schreiben die beiden UAS-Professoren Kai-Oliver Schocke und Petra K. Schäfer. „Wir haben deshalb nicht nur mit den Dienstleistern, sondern auch mit den Kommunen zusammengearbeitet und weisen gezielt auf Transportmöglichkeiten hin, die umwelt- und umgebungsverträglich Waren ausliefern können, zum Beispiel Elektrofahrzeuge oder Lastenfahrräder.“

Auf andere Gebiete übertragbare Ergebnisse

Zu den wesentlichen Zielen des Projekts gehörte die Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse auf andere Stadtgebiete. Das Projektteam definierte zunächst verschiedene Stadtteiltypen, die es nach den Kriterien „Nutzung“ und „städtebauliche Struktur“ einteilte: City, Mischgebiet, Wohnen, Gewerbe und Industrie. Auf Basis der Stadtteiltypen formulierte das Team dann Handlungsempfehlungen für mögliche Belieferungsstrategien. Bei den Stadtteiltypen City und Mischgebiet empfiehlt das Projektteam beispielsweise jeweils eine zweistufige Distribution: Die erste Distributionsstufe mithilfe von Diesel- oder bevorzugt von Elektro-Nutzfahrzeugen vollzogen werden, in der zweiten Distributionsstufe sollte ein Lastenfahrrad zum Einsatz kommen. Bei den Stadtteiltypen Wohnen, Gewerbe und Industrie ist demnach eine einstufige Distribution zu bevorzugen, also – abhängig von Reichweite und Sendungsvolumen – eine direkte Belieferung mit Diesel- oder Elektrofahrzeugen.

Darüber hinaus hat das Projektteam weitere allgemeine Handlungsempfehlungen entwickelt. Dazu gehört eine Neustrukturierung der Fahrzeugbeladung, eine tägliche Anpassung der Zustellgebiete an die tagesaktuelle Paketmenge sowie – in Zusammenarbeit mit den Kommunen – eine Schulung der Fahrer hinsichtlich des Verkehrsgeschehens beziehungsweise der Verkehrssicherheit. Der Ausbau der Infrastruktur ist demnach ebenfalls wünschenswert. Lösungen wie Paketstationen, Paketboxen/-butler oder Kofferraum-Belieferung sollten zudem Dienstleister-übergreifend funktionieren.

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Rechtsunsicherheit bei internationalem Datenaustausch

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wird demnächst die Standardvertragsklauseln überprüfen, auf deren Grundlage viele Unternehmen Daten mit Unternehmen oder Standorten außerhalb der EU austauschen. Hintergrund ist die Entscheidung des irischen Gerichtshofs, eine Klage gegen die Rechtmäßigkeit solcher Standardvertragsklauseln an den (EuGH) weiterzuleiten.

Datenschutz-Grundverordnung und Privacy Shield betroffen

Die nun auf den Prüfstand gestellten Standardvertragsklauseln spielen eine bedeutende Rolle in der mühsam erarbeiteten europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). Diese soll ab dem 25. Mai 2018 noch detaillierter als die bislang geltende Datenschutz-Richtlinie regeln, unter welchen Umständen personenbezogene Daten aus der EU in Drittstaaten übermittelt werden dürfen. Außerdem könnte das Urteil der EU-Richter Folgen für das Privacy Shield haben. Dieses hat die rechtlichen Grundlagen für den Datenaustausch mit den USA geschaffen, nachdem das bislang gültige Safe-Harbor-Abkommen von den Gerichten kassiert worden war. Der irische Gerichtshof hat nun generelle Zweifel daran geäußert, dass das Grundrecht auf gerichtlichen Rechtsschutz für europäische Bürger in den USA gewahrt ist.

Ein Aus für Standardvertragsklauseln oder das Privacy Shield würde aus Sicht des Bitkom die deutsche Wirtschaft hart treffen. Jedes zehnte Unternehmen übermittelt einer repräsentativen Umfrage zufolge selbst personenbezogene Daten in die USA, unter den großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern ist es sogar mehr als jedes zweite (54 Prozent). Darüber hinaus lassen sechs Prozent der Unternehmen, die externe Dienstleister beauftragt haben, personenbezogene Daten in den USA verarbeiten; unter den großen Unternehmen sind es sogar 32 Prozent. Und mit 79 Prozent setzt die große Mehrheit aller Unternehmen, die Daten direkt oder über einen Dienstleister mit den USA austauschen, auf Standardvertragsklauseln als Rechtsgrundlage; 13 Prozent nutzen den Privacy Shield.

Leitfaden für Drittstaaten-Transfers

Um Unternehmen eine Orientierung zur rechtlichen Absicherung von Datentransfers zu geben, hat Bitkom einen neuen Leitfaden erarbeitet. Dieser erläutert die Neuerungen und Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung für Drittstaaten-Transfers und gibt einen Überblick über die verschiedenen Garantien.

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Hasso-von-Falkenhausen-Stipendium 2018 – Jetzt bewerben!

Gemeinsam mit Entrust Datacard aus dem US-Bundesstaat Minnesota vergibt der VWI auch 2018 wieder das Hasso-von-Falkenhausen-Stipendium. Dieses Stipendium ermöglicht Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesens ein Praktikum beim Marktführer für „Secure ID and Card Personalization Solutions“ an dessen Hauptsitz in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota.

Das Praktikum findet vom 1. April bis zum 30. September 2018 statt; das Stipendium umfasst die auskömmliche Finanzierung des Aufenthaltes sowie einen Zuschuss zu Reise- und Visumskosten. Bewerben können sich alle studentischen Mitglieder des VWI ab dem vierten Semester. Fachliche Schwerpunkte des Studiums können im Bereich Marketing, Process Engineering oder Produkt-Programm-Management liegen.

Jetzt bewerben!

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung in Form einer PDF-Datei per E-Mail an Herrn Prof. Dr. Stephan Sommer (stephan.sommer[at]vwi.org). Die Bewerbungsunterlagen sollten mindestens einen Lebenslauf in englischer Sprache, eine englische Darstellung der persönlichen Motivation sowie Schulabschluss- und Studienzeugnisse enthalten. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2017.

Eine Zusammenfassung der Informationen zu Stipendium und Bewerbung finden Sie hier, außerdem Praktikumsberichte aus dem Jahren 2002 und 2008.