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Karrieretag Familienunternehmen – Jetzt bewerben!

Frisch von der Hochschule oder mit einigen Jahren Berufserfahrung? Wer Karriere in einem international führenden Familienunternehmen machen möchte, sollte sich noch bis zum 25. September für den „Karrieretag Familienunternehmen“ bewerben. Gegenüber anonymen Publikumsgesellschaften weisen Familienunternehmen in der Regel flachere Hierarchiestrukturen, höhere Eigenverantwortung der Mitarbeiter und eine deutlich stärker ausgeprägte Corporate Social Responsibility auf.

Der 20. „Karrieretag Familienunternehmen“ findet am 10. November 2017 bei der Schüco International KG in Bielefeld statt. Dort haben die Bewerber die Möglichkeit, direkt mit Inhabern und Personalverantwortlichen von 50 großen deutschen Familienunternehmen über konkrete Stellenangebote, zukünftige Karriereperspektiven und internationale Einsatzmöglichkeiten zu sprechen. Bekannte Familienunternehmen wie Bahlsen, Miele oder Storck gehen hier ebenso auf die Suche nach Führungsnachwuchs wie Hidden Champions und Weltmarktführer wie ACO, Böllhoff oder Hoppecke. Im sogenannten „Engineering Lab“ können Bewerber zudem hautnah innovative Produkte und Technologien von auf dem Weltmarkt führenden Familienunternehmen erleben: Sie können mit leitenden Ingenieuren aus den Fachabteilungen sprechen und sich über High-Tech made in Germany austauschen.

Wildcards für VWI-Mitglieder

Zum „Karrieretag Familienunternehmen“, der unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie stattfindet, werden nur akkreditierte Kandidaten zugelassen. Angesprochen werden Absolventen, Young Professionals und Professionals (m/w) aller Fachrichtungen, insbesondere Ingenieure, Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler. Der VWI kooperiert mit dem „Karrieretag Familienunternehmen“. Daher haben VWI-Mitglieder die Möglichkeit, von einer begrenzten Zahl von Wildcards im Bewerbungsverfahren zu profitieren: Absolventen (Abschluss 2016 und 2017) sowie Professionals (bis ca. zehn Jahren Berufserfahrung) geben dafür bitte im Bewerbungsformular das Stichwort „VWI Wildcard“ an. Der Bewerbungsschluss ist am 25. September 2017. Weitere Informationen und direkte Bewerbung unter www.karrieretag-familienunternehmen.de.

Sie sind noch nicht Mitglied im VWI? Hier finden Sie die Antragsunterlagen und Informationen zur Mitgliedschaft.

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Mehr Cloud Computing im Verarbeitenden Gewerbe

Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland nutzt inzwischen kostenpflichtige IT-Dienste aus der virtuellen Wolke. Das meldet das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, das jetzt ein Denkpapier zur Nutzung von Cloud Computing im Verarbeitenden Gewerbe vorgelegt hat. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre hat sich demnach die Zahl der cloud-affinen Unternehmen in Deutschland zwar verdoppelt. Insgesamt liegen die Unternehmen in Deutschland im europäischen Vergleich jedoch nur im unteren Mittelfeld.

Vorrangig für Prozesse außerhalb der Produktion

Eine Auswertung nach Branchen im Verarbeitenden Gewerbe verdeutlicht laut IfM, dass Cloud-Angebote in der Chemie-, Pharma- und Elektroindustrie am häufigsten genutzt werden (knapp 27%). Auch finden hier niedrigere Cloud-Dienstleistungen (z. B. Mietung von Speicherplatz oder Abwicklung des E-Mail-Verkehrs) und höhere Cloud-Computing-Angebote (z. B. Auswertung großer Datenmengen) gleichermaßen Anwendung. Deutlich seltener als der Durchschnitt setzen die Unternehmen im Maschinen- und Fahrzeugbau (13%) auf Cloud-Anbieter. Verwendet werden kostenpflichtige IT-Dienste aus der virtuellen Wolke dem IfM zufolge weiterhin vorrangig für Prozesse außerhalb der Produktion: Jeder dritte Cloud-Nutzer setze sie im Vertrieb und im Controlling ein, um sich abteilungs- oder unternehmensübergreifend zu vernetzen. Nur in jedem fünften die Cloud nutzenden Unternehmen finde eine Vernetzung der Produktion über Cloud-Lösungen statt.

Je höher der Anteil an IT-Mitarbeitern ist, desto mehr werden höhere Cloud-Dienste genutzt, so das IfM weiter. Schließlich steige mit dem Anteil der IT-Beschäftigten das entsprechende Know-how im Unternehmen und damit die Möglichkeit, den Mehrwert von Cloud-Diensten besser beurteilen zu können. Unternehmen, die höhere Cloud-Dienste nutzen, verfolgen dem Institut zufolge zudem eine Digitalisierungsstrategie. Das rühre daher, dass die Digitalisierung grundsätzlich alle Unternehmensbereiche im Unternehmen betreffe – und um die jeweiligen Ziele zu erreichen, müssten jedoch nicht nur technische Herausforderungen überwunden, sondern auch organisatorische Veränderungen im Unternehmen umgesetzt werden. Besonders häufig nutzen Unternehmen laut IfM höhere kostenpflichtige Cloud-Lösungen, wenn sie smarte, internetfähige Produkte in ihrem Produktportfolio besitzen. Aber auch Unternehmen, die ihren Umsatz im Ausland erwirtschaften, tauschen regelmäßig via virtueller Wolke Daten mit den dortigen Tochterunternehmen oder strategischen Partnerunternehmen aus.

Beitragsbild: Pixelio/Bernd Wachtmeister

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Spezialisierte Jobbörsen besonders beliebt

Der Jobbörsen-Kompass hat mehr als 24.000 Jobbörsen-Bewertungen analysiert und auf dieser Grundlage jetzt Ranglisten der besten Jobbörsen auf dem deutschen Arbeitsmarkt vorgelegt. Spezialisten-Jobbörsen sind demnach die Gewinner: Auf einer Skala von 1 bis 7 erzielten die Anbieter, die sich bei der Kandidatenansprache auf eine Branche (Ingenieure/Technische Berufe: siehe Tabelle unten), einen Ausbildungsgrad oder eine bestimmte Karrierephase konzentrieren, einen durchschnittlichen Zufriedenheitsgrad von 4,51. Generalisten, die alle Kandidaten unabhängig von Berufsfeld und Berufserfahrung adressieren, landen bei einem Wert von 4,26. Eher niedrig in der Gunst der Kandidaten stehen dagegen Jobsuchmaschinen, die mit 3,86 bewertet wurden.

Gewinner bei den Generalisten wurde StepStone vor Indeed und Xing, teilte der Jobbörsen-Kompass mit. Bei den Spezialisten setzte sich das Staufenbiel Institut vor Unicum und Absolventa durch. Bei den Jobsuchmaschinen lag Kimeta vorne. Zum „Newcomer des Jahres“ kürte Jury des Jobbörsen-Kompass mobileJob.com, da sie „die aufstrebenden Recruiting-Spezialisten für den gewerblichen Arbeitsmarkt“ seien. Dem Berliner Anbieter sei auf Anhieb bei den Spezialisten der Sprung auf Rang 6 der Rangliste und damit die Spitzenposition in ihrem speziellen Zielgruppenumfeld des gewerblichen Arbeitsmarktes gelungen.

Als interessant werten die Initiatoren die Ergebnisse hinsichtlich der Weiterempfehlungsrate. Über alle Zielgruppenorientierungen hinweg hätten foodjobs.de, das T5 Karriereportal sowie mobileJob.com die höchste Empfehlungsrate erzielt. Insgesamt sei diese – wie beim Zufriedenheitsgrad – bei den Spezialisten höher als bei den Generalisten. Während erstere von 88 Prozent ihrer Nutzer weiterempfohlen würden, seien es bei den Generalisten noch 76 Prozent und bei Jobsuchmaschinen 68 Prozent.

Laut Jobbörsen-Kompass wurden bei der Ermittlung des Rankings die Nutzerbewertungen zur allgemeinen Zufriedenheit mit der jeweiligen Job-Seite und zur Suchqualität sowie die Weiterempfehlungsrate berücksichtigt. Darüber hinaus seien die Rankings mit der jeweils erzielten Reichweite gewichtet worden. Dadurch sei ein realistisches Bild der Marktverhältnisse aus Sicht der Bewerber entstanden. Die Umfrage-Ergebnisse können von Arbeitgebern und Bewerbern vollumfänglich und kostenfrei online abgefragt werden.

Zielgruppe Ingenieure / Technische Berufe

Rang
2017

Rang
2016

Jobbörse

Zufrieden-
heit

Such-
qualität

Weiter-
empfehlungs-
quote

Anzahl
Bewertungen

1

2

Staufenbiel Institut

5,64

5,42

0,95

715

2

1

StepStone Deutschland

4,97

4,80

0,90

573

3

3

XING Stellenmarkt

4,48

4,24

0,81

471

4

4

Monster Deutschland

4,22

4,11

0,70

318

5

4

Indeed.de

4,85

4,74

0,83

223

6

Neu

T5-KarrierePortal

6,31

6,17

0,99

109

7

7

LinkedIn

4,46

4,32

0,82

158

8

6

Arbeitsagentur

4,07

4,21

0,73

182

9

8

UNICUM Karrierezentrum

5,60

5,52

0,98

100

10

9

Absolventa

4,50

4,58

0,84

74

 

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Mobilität on demand

Ohne eigenes Verkehrsmittel kann Mobilität zum Problem werden. In der Stadt ist der öffentliche Personennahverkehr mit seinen festgelegten Linien und Zeiten häufig keine vollständige Alternative zum eigenen Auto. Und in ländlichen Regionen fahren Busse und Bahnen viel zu selten – wenn sie überhaupt fahren. Das Berliner Start-up door2door arbeitet an Konzepten, die auch ohne eigenen Pkw eine bequeme und günstige Mobilität ermöglichen sollen: ÖPNV on demand, ohne Fahrplan und feste Routen. Basis ist eine Mobilitätsplattform, über die Kommunen und Verkehrsunternehmen neue, digitale Angebote einführen und die sie eigenständig betreiben können. In der niederbayerischen Kreisstadt Freyung sowie in Duisburg sollen die Einwohner das Konzept noch in diesem Jahr testen.

Shuttle in Freyung

In Freyung können sich die Fahrgäste künftig den Freyung-Shuttle per Smartphone-App bestellen: Sie müssen lediglich Start und Ziel eingeben und erhalten dann vorab die Information, wieviel die Fahrt kostet, wie lang die maximale Fahrzeit ist und wann sie der Shuttle – gesteuert von einem qualifizierten Fahrer – abholt. In der App können sie zudem verfolgen, wie sich das Fahrzeug dem Abholort nähert. Ein intelligenter Algorithmus berechnet im Hintergrund den idealen Weg beziehungsweise die optimale Teilung der Route, um alle Mitfahrer schnell und bequem zu ihren individuellen Zielen zu bringen. Fahrzeuge und Fahrer kommen von Taxi- oder Busunternehmen vor Ort.

Kleinbusse in Duisburg

Auch die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) plant gemeinsam mit door2door den Einsatz nachfrageorientierter Kleinbusse. Sie sollen das Fahrplanangebot ergänzen und dynamisch auf Basis der Echtzeit-Nachfrage der Bürger in Duisburg fahren. Der Testlauf für das datenbasierte Mobilitätskonzept soll noch in diesem Jahr starten und bis Ende 2019 laufen. In dieser Phase werden laut DVG Bediengebiet und Betriebszeiten begrenzt sein: Die Kleinbusse sollen am Wochenende zu Schwachverkehrszeiten eingesetzt werden. Ziel sei jedoch eine dauerhafte Etablierung des bedarfsgerechten Zusatzangebotes und die Integration in das bestehende ÖPNV-System. Die Verkehrsgesellschaft und das Start-up haben gemeinsam bereits die DVG-App entwickelt, die alle vorhandenen Mobilitätsalternativen in der Stadt abbildet – von Fahrrad und Leihfahrrad über Bus und Bahn bis zum Taxi. Der On-Demand-Bus stelle einen weiteren Baustein der Kooperation auf Basis der door2door-Plattform dar.

„Der ÖPNV der Zukunft ist flexibel, individuell und bringt die Bürger mit einem Klick einfach von Tür zu Tür“, ist door2door-Cogründer Maxim Nohroudi überzeugt. Die positiven Effekte für Städte und Kommunen seien enorm. In der Stadt könnten flexible On-demand-Shuttles den privaten Wagen Schritt für Schritt ersetzt, was Staus und Emissionen erheblich verringere. Und auf dem Land könnten sie neue Verbindungen schaffen, wo es vorher keine gab. In Freyung und Duisburg will door2door zeigen, dass der ÖPNV dank Digitalisierung in punkto Komfort und Flexibilität problemlos mit dem eigenen Pkw konkurrieren kann. Nohroudi: „Die Zeiten, in denen sich Menschen nach Fahrplänen und Haltestellen richten müssen, sind dann Geschichte.“

Ein Thema des VWI-Arbeitskreises Automotive.

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PwC analysiert Transformation der Automobilindustrie

Völlig andere Regeln erwartet PricewaterhouseCoopers (PwC) schon in wenigen Jahren für den europäischen Automobilmarkt. Das zeigt die Studie „eascy – Die fünf Dimensionen der automobilen Transformation“, welche die Unternehmensberatung pünktlich zur Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) vorgelegt hat. Das Auto der Zukunft ist demnach electrified, autonomous, shared, connected und yearly updated.

Preiswerte Sharing-Konzepte entscheidend

Die Elektrifizierung des Antriebs und der bevorstehende technische Durchbruch bei selbstfahrenden Autos sieht PwC als automobile Megatrends. Von entscheidender Bedeutung sei jedoch der zu erwartende Durchbruch preiswerter Sharing-Konzepte. Der heutige Regelfall, wonach sich die meisten Menschen in ihrem eigenen Fahrzeug fortbewegen, ist demnach in Zukunft nur noch ein Mobilitätskonzept unter vielen: Die Studie geht davon aus, dass 2030 bereits mehr als jeder dritte auf Europas Straßen gefahrene Kilometer mit einer Form von Car-Sharing absolviert wird. „Konkret: Dadurch, dass immer mehr Menschen auf Car-Sharing-Modelle setzen, gibt es künftig zwar deutlich weniger Autobesitzer, zugleich nimmt aber der Individualverkehr massiv zu“, heißt es bei PwC. Aufgrund der zunehmenden Konnektivität werde sich der Individualverkehr in Zukunft jedoch sehr viel besser organisieren lassen. Und in der Automobilindustrie erwarten die Berater angesichts dieser vier Entwicklungsthemen – electrified, autonomous, shared, connected – ein deutlich schnelleres Innovationstempo. Anstelle von Modellzyklen mit einer Länge von fünf bis acht Jahren werde die Modellpalette künftig jährlich aktualisiert, um immer wieder die neusten Hardware- und Softwareentwicklungen zu integrieren.

Sinkende Margen, steigende Investitionen

Doch was bedeutet die Entwicklung nun für die Hersteller und Zulieferer – gerade in Deutschland? Das PwC-Szenario geht davon aus, dass die Zahl der jährlichen Neuzulassungen in Europa bis 2030 um ein Drittel auf mehr als 24 Millionen Autos steigen könnte; nur so würde sich der höhere Verschleiß durch Car-Sharing-Konzepte kompensieren lassen. „Die Automobilkonzerne und ihre Zulieferer werden in den nächsten Jahren lebenswichtige Entscheidungen treffen müssen“, glaubt Christoph Stürmer, Global Lead Analyst von PwC Autofacts. Einerseits hätten sie – vor allem wegen des Drucks der großen Flottenbetreiber – mit sinkenden Margen zu kämpfen, andererseits müssten sie ihre Investitionen in neue Fabriken, Elektromobilität und die übrigen Megatrends signifikant steigern. Zugleich würden neue Wettbewerber aus der Technologiebranche in den Markt drängen. Dadurch könnte sich der Anteil klassischer Player an den globalen Branchengewinnen von derzeit 85 Prozent bis 2030 auf weniger als 50 Prozent verringern. Das geht aus einer parallel veröffentlichte Studie der PwC-Strategieberatung Strategy& hervor. Stürmer: „Dauerhaft überleben kann in diesem Szenario nur, wer sich entweder auf der Produktseite als klarer Innovationsführer behauptet – oder wer Mobilität eben nicht mehr nun als Produkt, sondern als Service versteht und seinen Kunden einfach zu nutzende, bequeme und günstige Angebote bietet, eben ihr Leben ‘eascy’ macht.“

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Selbstständigkeit: Von Fitness bis Spielzeug

Ein Umdenken gleich am Anfang ihres Berufslebens – das ist der Punkt, in dem sich die beiden Wirtschaftsingenieure ähneln, welche die Wochenzeitung Die Zeit in ihrer aktuellen Ausgabe vorstellt. Sebastian Friedrich wollte Unternehmensberater werden, Philipp Deslandes arbeitete bei Bosch – und beide entschieden sich dann gegen den ursprünglich eingeschlagenen Weg und für die Selbstständigkeit. Beide führen inzwischen auch seit mehreren Jahren ihre eigenen Unternehmen. Die Geschäftsideen allerdings sind sehr unterschiedlich.

Sebastian Friedrich wollte Dinge produzieren, die man schnell anfassen kann, erzählt er der Zeit. 3D-Druck lag da nahe, aber über das Produkt hat er länger gegrübelt. Das Ergebnis: individuell gestaltetes Spielzeug. TinkerToys heißt Friedrichs Unternehmen, bei dem jedes Kind dank einer intuitiven Konstruktionssoftware für PC und Tablet zum Spielzeugerfinder wird und ganz persönliche Lieblingsspielzeuge entwickeln kann. Die Ideen werden dann in den TinkerToys-Filialen mit 3D-Druck Wirklichkeit. Inzwischen arbeitet TinkerToys auch mit Autohäusern oder großen Einzelhändlern zusammen.

Philipp Deslandes machte sich selbstständig, weil er ein für sich geeignetes Produkt nicht auf dem Markt finden konnte: Fitnesskleidung für Leute, die sich nicht so aufpumpen wollen wie andere Bobybuilder. Die ersten Shirts entstanden mit einer Siebdruckmaschine in der eigenen Altbauwohnung. Gym Aesthetics stellte sich jedoch schnell professionell auf und ist inzwischen eine etablierte Marke. Und Philipp Deslandes konzentriert sich schon auf das nächste Start-up: Waays, ein Online-Portal rund um Fitness und Sport.

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Innovationskraft in Deutschland ungleich verteilt

Beim Blick auf die Indikatoren für Innovationskraft hat das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) drei markante Gefälle ausgemacht: von Süd nach Nord, von West nach Ost und von Stadt zu Land. Zwar hätten vor allem die von der Automobilindustrie geprägten Spitzencluster es ermöglicht, dass Deutschland das im Jahr 2000 gesetzte Ziel erreicht habe, drei Prozent seiner Wirtschaftsleistung in Forschung und Entwicklung zu investieren. In den meisten Regionen fließt jedoch viel zu wenig Geld in die Forschung, bemängelt das IW Köln. Dabei zahlen sich solche Investitionen aus: Der Raum rund um Stuttgart beispielsweise liegt laut IW Köln mit 577 Patentanmeldungen pro 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten deutschlandweit an der Spitze, in der Region um Ingolstadt waren es 486 – und im Bundesschnitt 125.

Der Süden dominiert

„Würde ganz Deutschland wie Baden-Württemberg und Bayern forschen, läge es im internationalen Vergleich auf Platz eins“, analysiert IW-Wissenschaftler Oliver Koppel. Doch die anderen Bundesländer würden stark abfallen und Deutschland nach unten ziehen: „Insgesamt verpassen drei Viertel aller hiesigen Wirtschaftsräume das EU-Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in unternehmerische Forschung zu investieren.“ Dem Innovationsatlas des IW Köln zufolge treiben die von der Metall- und Elektroindustrie geprägten Regionen die Innovation voran. Nur den Wirtschaftsräumen um Wolfsburg und Jena gelingt es, die Dominanz des Südens zu durchbrechen – in beiden Regionen fließt gemessen an der Wirtschaftsleistung überdurchschnittlich viel Geld in die Forschung.

„Die Politik muss mehr dafür tun, dass bislang abgehängte Innovationsregionen wieder aufschließen, ohne die Top-Regionen zu schwächen“, sagt Koppel. Hierfür sollten forschende Unternehmen steuerlich gefördert und das Breitbandinternet auf dem Land ausgebaut werden. Ziel müsse es sein, eine gleichmäßiger über das Land verteilte Innovationskraft zu erreichen und Deutschland damit insgesamt zu stärken.

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Weltbank-Studie: Logistik-Fachkräfte fehlen

Weltweit fehlen in allen Logistik-Bereichen Fachkräfte im operativen Bereich sowie gut ausgebildete Führungskräfte. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Kühne Logistics University (KLU) in Hamburg im Auftrag der Weltbank. „Der Logistiksektor ist in der Vergangenheit weltweit um rund fünf Prozent pro Jahr gewachsen“, erklärt Professor Alan McKinnon. „Die Branche hat es aber nicht geschafft, genügend qualifiziertes Personal anzuziehen, um dieses Wachstum nachhaltig zu unterstützen und immer komplexere Abläufe in der Lieferkette abzudecken.“

Dieser Mangel hat aus Sicht der Wissenschaftler erhebliche Auswirkungen. Die Logistikbranche habe wesentlichen Anteil am Funktionieren einer Volkswirtschaft. Wenn es in der Logistik hake, mache sich das schnell auch in anderen Bereichen negativ bemerkbar. Der Untersuchung zufolge unterscheidet sich der Bedarf an Fachkräften in der Logistik von Region zu Region. In Entwicklungs- und Schwellenländern fehle es vor allem an Führungskräften, die in der Lage seien, komplexe Abläufe zu überschauen und effizient zu managen. In den Industrienationen mangele es darüber hinaus auch an gut ausgebildeten Fachkräften im operativen Bereich. „Logistik steht in direkter Konkurrenz zu anderen Arbeitsfeldern“, sagt McKinnon. „Und in vielen Ländern sind die Löhne niedrig, die Arbeitsbedingungen schwierig und der Ruf der Branche schlecht.“

Ausbildung, Standards, Wissenstransfer

Um dem weltweiten Fachkräftemangel in der Logistik entgegen zu wirken, schlagen die Autoren verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehören mehr Zeit und Ressourcen für die Logistikausbildung, ein Wissenstransfer von den Industrienationen in Entwicklungs- und Schwellenländer sowie verbindliche Standards für die Aus- und Weiterbildung. In einem Folgeprojekt hat die KLU ein Tool Kit für Regierungen entwickelt. Es soll einerseits helfen, den Stand von Aus- und Weiterbildung und die Verfügbarkeit von Fachkräften in einem Land einzuschätzen. Andererseits finden sich darin Maßnahmen und Empfehlungen, um das Problem des Fachkräftemangels in der Logistik auf nationaler Ebene anzugehen.

Die Studie „Logistics competences, skills and training: A Global Overview“ kann auf der Seite der Weltbank herunter geladen werden.

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Smartphones senken Produktivität am Arbeitsplatz

Wer sich am Arbeitsplatz häufig von seinem Smartphone ablenken lässt, ist weniger produktiv und effizient. Das zeigt eine Untersuchung von Prof. Christian Montag, Leiter der Abteilung Molekulare Psychologie des Instituts für Psychologie und Pädagogik der Universität Ulm, und Éilish Duke von der University of London. Diese Untersuchung ist unter dem Titel „Smartphone addiction, daily interruptions and self-reported productivity“ in der Fachzeitschrift „Addictive Behaviors Reports“ erschienen. Montag und Duke haben dafür zwei unterschiedliche Fragebögen zur Smartphone-Abhängigkeit und zur Beeinträchtigung von Arbeitsproduktivität und -aktivität („Smartphone Addiction Scale“ und „Work Productivity and Activity Impairment Questionaire“) kombiniert.

Stress und Überforderung kompensieren

Anhand der neuen Fragenkombination konnten die Wissenschaftler feststellten, dass bei „abhängigkeitsgefährdeten“ Studienteilnehmern auch negative Auswirkungen auf die gesamte Tagesleistung nachzuweisen waren. Montag und Duke halten es für möglich, dass Nutzer unter anderem zum Smartphone greifen, wenn sie versuchen, Stress und Überforderung zu kompensieren. „In diese Richtung sind weitere Untersuchungen nötig. Erst dann können wir sagen, warum der Mensch in manchen beruflichen Situationen überhaupt zum Smartphone greift – sei es, ob er via WhatsApp Unterstützung von Freunden sucht oder mit Videos und Spielen komplett der Realität entfliehen möchte“, sagt Christian Montag.

Das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft weist darauf hin, dass das Surfen am Arbeitsplatz von vielen Beschäftigten als digitale Zigarettenpause wahrgenommen und genutzt wird. So lange die Auszeit im Rahmen bleibe, könne sie sogar entspannend und leistungsfördernd wirken. Rechtlich finde das private Surfen jedoch oft in einer Grauzone statt, da es nicht in allen Unternehmen eindeutig geregelt sei.

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Studie: Energieeffizienz treibt Smart-Home-Markt

Der deutsche Smart-Home-Markt wird bis zum Jahr 2022 auf 4,3 Milliarden Euro wachsen – also jährlich im Durchschnitt um 26,4 Prozent. Das zeigt eine Studie, welche die Unternehmensberatung Arthur D. Little und eco, der Verband der Internetwirtschaft, auf der IFA in Berlin vorgestellt haben. Insgesamt sechs Marktsegmente nimmt die Studie detailliert unter die Lupe: Sicherheit und Zugangskontrolle, Unterhaltung, Gesundheit und betreutes Wohnen, Haushaltsgeräte, Energiemanagement sowie Licht- und Fenstersteuerung. Demnach werden die Bereiche Energiemanagement mit 1,3 Milliarden Euro sowie Licht- und Fenstersteuerung mit 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2022 die Marktsegmente mit den höchsten Umsätzen sein – vor allem getrieben von einem boomenden Bausektor und dem Streben nach besserer Energieeffizienz. Das dynamischste Wachstum wird jedoch im Segment Gesundheit und betreutes Wohnen erwartet: Verschiedene Anwendungen wie die Überwachung des Gesundheitszustandes, Sturzdetektoren und Notrufsysteme sollen das Leben für die stark zunehmende Zahl von Senioren und pflegebedürftigen Personen sicherer machen.

Damit Unternehmen dieses Marktpotenzial ausschöpfen können, müssen sie jedoch Teil eines funktionierenden Ökosystems werden, betonte eco-Geschäftsführer Harald A. Summa bei der Präsentation der Studie. Verantwortliche müssten offen sein für eine Integration von und Kooperation mit Lösungen aus anderen Branchen und Technologien: Ein hoher Grad des Daten- und Informationsaustausches zwischen den unterschiedlichen Geräten sowie mit einer nutzerfreundlichen Smart-Home-Lösung sei wichtiger Teil des Erfolgsrezepts.

Keine einheitlichen Standards

Damit berührt die Studie einen Punkt, der bereits in den vergangenen Jahren beim Thema Smart Home auf der IFA als problematisch galt: fehlende Standards. Zwar werben auch 2017 wieder viele Hersteller mit den Kommunikationstalenten ihrer Geräte, eine gemeinsame Sprache sprechen diese jedoch häufig immer noch nicht. Immerhin gab es auf der IFA neben geschlossenen Insellösungen auch „mehrsprachige“, also offene und mit anderen Lösungen kompatible Geräte und Systeme zu sehen. Der Trend scheint zu offenen Smart-Home-Plattformen als intelligenter Steuerung zu gehen. Lösungen wie Apple HomeKit, Samsung SmartThings, innogy SmartHome oder die Telekom-Plattform Qivicon agieren dabei als Manager und Integrator verschiedener Anwendungen; auch Amazon und Google öffnen ihre Systeme für Dritte. Sprachassistenten werden ohnehin eine immer wichtigere Rollen spielen, sind Arthur D. Little und eco überzeugt: „Sprachkommandos werden die Fernbedienung ersetzen.“

„Das Ziel sollte es sein, mit offenen Systemen zu arbeiten und anderen Zugang zum eigenen Produkt zu bieten, damit neue vernetzte Services entstehen können“, sagte Lars Riegel von Arthur D. Little. Aufholbedarf sieht er vor allem im Bereich smarter Software. „Während zahlreiche deutsche Unternehmen exzellente Hardwareprodukte herstellen, sind die dazugehörigen smarten Anwendungen oftmals sehr limitiert und nur bedingt nutzerfreundlich.“ Um das zu ändern empfiehlt die Studie Unternehmen, Informationen wie beispielsweise Source Codes preiszugeben und so die Innovationskraft verwandter Industrien und sogar von Konkurrenten zu nutzen.

Smart-Home-Verbände schließen sich zusammen

Im Rahmen der IFA 2017 haben übrigens die drei größten Smart-Home-Verbände Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens ihre Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Das gemeinsame Ziel der SmartHome Initiative Deutschland e. V. (SHD), UK’s Smart Homes & Buildings Association (SH&BA) und der Fédération Française de Domotique (FFD) ist es, die Entwicklung der Smart-Home-Branche voranzutreiben und den europaweit wachsenden Anforderungen der Nutzer und Endkunden gerecht zu werden. „Der Zusammenschluss eröffnet den direkten Zugang zu neuen Informationsquellen. Auf diese Weise schaffen wir einen grenzenlosen Austausch von Ideen und Best Practices in den drei stärksten Smart-Home-Ländern Europas”, sagte SHD-Vorstandsvorsitzender Günther Ohland.