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Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland nutzt inzwischen kostenpflichtige IT-Dienste aus der virtuellen Wolke. Das meldet das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, das jetzt ein Denkpapier zur Nutzung von Cloud Computing im Verarbeitenden Gewerbe vorgelegt hat. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre hat sich demnach die Zahl der cloud-affinen Unternehmen in Deutschland zwar verdoppelt. Insgesamt liegen die Unternehmen in Deutschland im europäischen Vergleich jedoch nur im unteren Mittelfeld.

Vorrangig für Prozesse außerhalb der Produktion

Eine Auswertung nach Branchen im Verarbeitenden Gewerbe verdeutlicht laut IfM, dass Cloud-Angebote in der Chemie-, Pharma- und Elektroindustrie am häufigsten genutzt werden (knapp 27%). Auch finden hier niedrigere Cloud-Dienstleistungen (z. B. Mietung von Speicherplatz oder Abwicklung des E-Mail-Verkehrs) und höhere Cloud-Computing-Angebote (z. B. Auswertung großer Datenmengen) gleichermaßen Anwendung. Deutlich seltener als der Durchschnitt setzen die Unternehmen im Maschinen- und Fahrzeugbau (13%) auf Cloud-Anbieter. Verwendet werden kostenpflichtige IT-Dienste aus der virtuellen Wolke dem IfM zufolge weiterhin vorrangig für Prozesse außerhalb der Produktion: Jeder dritte Cloud-Nutzer setze sie im Vertrieb und im Controlling ein, um sich abteilungs- oder unternehmensübergreifend zu vernetzen. Nur in jedem fünften die Cloud nutzenden Unternehmen finde eine Vernetzung der Produktion über Cloud-Lösungen statt.

Je höher der Anteil an IT-Mitarbeitern ist, desto mehr werden höhere Cloud-Dienste genutzt, so das IfM weiter. Schließlich steige mit dem Anteil der IT-Beschäftigten das entsprechende Know-how im Unternehmen und damit die Möglichkeit, den Mehrwert von Cloud-Diensten besser beurteilen zu können. Unternehmen, die höhere Cloud-Dienste nutzen, verfolgen dem Institut zufolge zudem eine Digitalisierungsstrategie. Das rühre daher, dass die Digitalisierung grundsätzlich alle Unternehmensbereiche im Unternehmen betreffe – und um die jeweiligen Ziele zu erreichen, müssten jedoch nicht nur technische Herausforderungen überwunden, sondern auch organisatorische Veränderungen im Unternehmen umgesetzt werden. Besonders häufig nutzen Unternehmen laut IfM höhere kostenpflichtige Cloud-Lösungen, wenn sie smarte, internetfähige Produkte in ihrem Produktportfolio besitzen. Aber auch Unternehmen, die ihren Umsatz im Ausland erwirtschaften, tauschen regelmäßig via virtueller Wolke Daten mit den dortigen Tochterunternehmen oder strategischen Partnerunternehmen aus.

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