Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat Top-Manager weltweit zu ihren Erwartungen für die kommenden zwölf Monate befragt. Die Ergebnisse des Global CEO Survey zeigen vor allem Optimismus: Zum ersten Mal erwartet mit 57 Prozent eine Mehrheit der Firmenchefs ein Wachstum der globalen Wirtschaft – im Vorjahr waren es nur 29 Prozent. PwC zufolge ist dieser Sprung der höchste jemals erreichte Anstieg und gleichzeitig auch das optimistischste Ergebnis, das beim Global CEO Survey bisher erreicht worden ist. Der Blick auf das eigene Unternehmen ist jedoch skeptischer als die Einschätzung der globalen Wirtschaftsentwicklung. 42 Prozent der weltweit befragten CEOs sind zuversichtlich, dass ihr Artbeitgeber in den kommenden zwölf Monaten wächst (Vorjahr: 38 Prozent). Beim Blick auf die kommenden drei Jahre erwarten 45 Prozent ein Wachstum des eigenen Unternehmens.
Deutsche Manager optimistischer und skeptischer zugleich
Bei den deutschen Managern fallen die Einschätzungen noch etwas deutlicher aus als im internationalen Durchschnitt. Die Perspektiven der Weltkonjunktur sehen 61 Prozent optimistisch, für das Wachstum des eigenen Unternehmens sind jedoch nur 33 Prozent zuversichtlich. Sorgen bereiten den deutschen Top-Managern Aspekte wie Überregulierung (43 Prozent), Populismus (30 Prozent), politische Unsicherheiten (28 Prozent) und Terrorismus (24 Prozent), aber auch mögliche Cyberangriffe (28 Prozent) und eine nicht ausreichende Verfügbarkeit von Schlüsselqualifikationen (24 Prozent). Beim Drei-Jahres-Ausblick erwarten 35 Prozent der deutschen CEOs Wachstum im eigenen Unternehmen und sind damit optimistischer als im Vorjahr. Übrigens sieht das Ausland Deutschland als einen Top-Wachstumstreiber: Für jeden fünften CEO weltweit ist Deutschland ein wichtiger Wachstumsmarkt, nur die USA (46 Prozent) und China (33 Prozent) gelten als noch wichtiger.
Zweifel am positiven Einfluss der Globalisierung
Das Motto des jüngsten Weltwirtschaftsgipfel in Davos – „Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt“ – beschäftigt dem Global CEO Survey zufolge auch die Befragten in ihrem beruflichen und unternehmerischen Alltag. 82 Prozent sind der Meinung, in einer zersplitterten Welt mit multiplen fragmentierten Volkswirtschaften zu leben. Sie sehen eine Entwicklung hin zu vielfältigeren Normen und Wertvorstellungen (82 Prozent), zu regionalen Handelsblöcken (73 Prozent), zu steigendem Nationalismus (65 Prozent), zu verschiedenen Wirtschaftsmodellen (60 Prozent) und zu erhöhtem Steuerwettbewerb (54 Prozent). Auch die Zweifel über den positiven Einfluss der Globalisierung sind laut Global CEO Survey gewachsen. Diese Zweifel äußern die befragten CEOs beim Blick auf die Fairness im globalen Steuerwettbewerb (26 Prozent), auf die Bekämpfung des Klimawandels und der Ressourcenknappheit (30 Prozent) sowie auf die Schließung der Lücke zwischen Arm und Reich (39 Prozent).