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Während viele Unternehmen sich bereits praktisch mit dem Thema Industrie 4.0 auseinandersetzen, gehen bei anderen im Bereich Digitalisierung die Uhren deutlich langsamer. Digitale Plattformen beispielsweise erwirtschaften Milliarden-Umsätze und haben in den vergangenen Jahren ganze Branchen wie die Hotellerie, den Handel oder auch die Musik- und Filmindustrie grundlegend verändert. Einer aktuellen Bitkom-Umfrage zufolge geben jedoch 54 Prozent der Geschäftsführer und Vorstände von Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten an, dass sie von Plattform-Ökonomie, Plattform-Märkten oder digitalen Plattformen noch nie gehört haben. 43 Prozent kennen demnach die Begriffe. Das ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, 36 Prozent der Befragten die Begriffe kannten und 62 Prozent noch nie davon gehört hatten.

Besonders Industrieunternehmen sind bei Plattformen skeptisch

Wie die Bitkom-Umfrage weiter zeigt, tun sich allerdings auch jene Unternehmen, die bereits von der Plattform-Ökonomie gehört haben, mit deren Nutzung oder Etablierung weiterhin schwer. So geben 39 Prozent dieser Unternehmen an, dass digitale Plattformen für das eigene Geschäft nicht relevant seien. Besonders skeptisch sind Industrieunternehmen: Von ihnen sagen 67 Prozent, das Thema sei für sie ohne Bedeutung. Im Handel ist dieser Anteil mit 18 Prozent am Geringsten. Immerhin bieten 55 Prozent der Unternehmen, die den Begriff digitale Plattformen kennen, eigene Produkte oder Dienste auf einer Plattform an. 43 Prozent kaufen Produkte auf Plattformen ein oder buchen dort Dienstleistungen. Und zehn Prozent der Unternehmen, denen digitale Plattformen bekannt sind, betreiben selbst ein solche Plattform.

Weiter Nachholbedarf beim schnellen Internet

Auch das schnelle Internet ist in vielen Unternehmen noch nicht angekommen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Im Jahr 2017 verfügten demnach 42 Prozent aller Unternehmen in Deutschland, die Zugang zum Internet und mindestens zehn Beschäftigten haben, über einen schnellen Internet­anschluss. Darunter verstehen die Statistiker einen festen Breitbandanschluss mit einer vertraglich festgelegten Daten­übertragungsrate von mindestens 30 Mbit/s. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Unternehmen mit schnellem Internet in Deutschland zwar um vier Prozentpunkte gestiegen. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland jedoch weiterhin im Mittelfeld und nur knapp über dem Durchschnitt aller 28 EU-Staaten. Die Spitzen­plätze in der Europäischen Union belegten im Jahr 2017 Dänemark (73 Prozent) und die Niederlande (65 Prozent), weniger verbreitet war schnelles Internet bei Unternehmen in Zypern und Griechenland (beide 25 Prozent) sowie in Italien (23 Prozent).

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