VWI Redaktion Keine Kommentare

Ein Null-Energie-Fahrzeug für den Steinbruch

eDumper Null-Energie-Fahrzeug

Elektromobilität ist auch ein Thema für schwere Nutzfahrzeuge: Auf den Namen Lynx wurde der elektrisch betriebene Muldenkipper getauft, der seit wenigen Tagen in einem Steinbruch in Péry im Schweizerischen Jura im Einsatz ist. Zusammen mit Industriepartnern haben die Berner Fachhochschule BFH, die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs und die Empa den „eDumper“ entwickelt, der als das größte und stärkste batteriebetriebene Elektrofahrzeug der Welt gilt – und als Null-Energie-Fahrzeug. Mittelfristig soll der Lynx sogar mehr Energie erzeugen, als er selbst verbraucht, und so zu einem sogenannten EnergiePlus-Fahrzeug werden.

Der Elektromuldenkipper mit 58 Tonnen Leergewicht und 65 Tonnen Zuladung sorgt den Projektpartnern zufolge für mehrere Weltrekorde. Es verfügt beispielsweise über die größte je für ein Elektrofahrzeug hergestellte Batterie, die mit 4,5 Tonnen so schwer wie zwei komplette Pkw ist. Zudem habe noch nie hat ein vergleichbares Fahrzeug eine derart große Menge an CO2 einsparen können: Der Lynx soll in den kommenden zehn Jahren jährlich über 300.000 Tonnen Material transportieren und dabei nach vorläufigen Berechnungen bis zu 1300 Tonnen CO2 und 500.000 Liter Diesel einsparen.

Mit Bremsen zum Null-Energie-Fahrzeug

Der eDumper wird Kalk- und Mergelgesteine aus einem höher gelegenen Abbaugebiet in eine tiefer gelegene Verarbeitungsanlage transportieren. Bei der voll beladenen Talfahrt sollen die Batterien mittels Rekuperation der Bremsenergie aufgeladen werden. Der so erzeugte Strom reicht nach vorläufigen Berechnungen der Projektpartner für die unbeladene Rückfahrt bergauf ins Abbaugebiet weitgehend aus, was den eDumper zu einem Null-Energie-Fahrzeug machen würde. Wie die Energiebilanz des eDumpers genau ausfällt, sollen Untersuchungen im Alltagsbetrieb während der nächsten Monate zeigen.

Das Gefährt wurde auf Basis eines dieselbetriebenen Muldenkippers des Typs Komatsu HD 605-7 komplett neu aufgebaut. Sowohl der Synchron-Antriebsmotor als auch Getriebe, Batterien und Wechselrichter sind allesamt Spezialanfertigungen auf der Basis industrieller Produkte der neuesten Generation. Die Hydropumpen für Lamellen-Bremsanlage, Kippantrieb, Servounterstützung und Vorspannung der Hilfsbremsanlage werden von einem weiteren Elektromotor mit 200 kW Leistung angetrieben; der aus vier Blöcken bestehende Stromspeicher mit 600 kWh findet seinen Platz im Motorenraum anstelle des Dieseltanks.

VWI Redaktion Keine Kommentare

21. Karrieretag Familienunternehmen – Jetzt bewerben!

Karrieretag Familienunternehmen

Frisch von der Hochschule oder mit einigen Jahren Berufserfahrung? Wer Karriere in einem international führenden Familienunternehmen machen möchte, sollte sich noch bis zum 14. Mai 2018 für den Karrieretag Familienunternehmen bewerben. Die 21. Auflage der Veranstaltung findet am 29. Juni 2018 bei dem weltweit agierenden Filtrationsspezialisten Mann+Hummel in Ludwigsburg bei Stuttgart statt.

Führungsnachwuchs für Familienunternehmen

Bei der Veranstaltung werden bekannte Familienunter­nehmen wie Hilti, Kärcher oder Würth auf die Suche nach Führungsnachwuchs gehen, aber auch sogenannte Hidden Champions und Weltmarktführer wie Bizerba, Brose oder Festo. Die Teilnehmer können daher entscheidende Kontakte zu konkreten Stellenangeboten, internationalen Einsatzmöglichkeiten und zukünftigen Karriereperspektiven knüpfen. Im sogenannten Engineering Lab können Bewerber zudem hautnah innovative Produkte und Technologien von auf dem Weltmarkt führenden Familienunternehmen erleben: Sie können mit leitenden Ingenieuren aus den Fachabteilungen sprechen und sich über High-Tech made in Germany austauschen.

Wildcards für VWI-Mitglieder

Zu der Karrieremesse, dier unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie stattfindet, werden nur akkreditierte Kandidaten zugelassen. Die Plätze für diese Veranstaltung sind begrenzt, um allen Beteiligten hoch­wertige und ausführliche Gespräche zu ermöglichen. Deshalb müssen sich Interessen­ten bis zum 14. Mai 2018 beim Veranstalter bewerben. Der VWI kooperiert mit dem Karrieretag Familienunternehmen. VWI-Mitglieder haben daher die Möglichkeit, von einer begrenzten Zahl von Wildcards im Bewerbungsverfahren zu profitieren: Absolventen (Abschluss 2018) sowie Professionals (mit bis zu zehn Jahren Berufserfahrung) geben dafür bitte im Bewerbungsformular das Stichwort „VWI Wildcard“ an.

Sie sind noch nicht Mitglied im VWI? Hier finden Sie die Antragsunterlagen und Informationen zur Mitgliedschaft.

VWI Redaktion Keine Kommentare

Macht Datenportabilität Big Data noch größer?

Datenportabilität

Ende Mai tritt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft. Teil der DSGVO ist das Recht auf Datenportabilität – Nutzerinnen und Nutzer können also künftig ihre Daten von einer Online-Plattform zur anderen umziehen. Der Passauer Wirtschaftsingenieur Michael Wohlfarth hat das neue Recht mit Hilfe von Modellrechnungen analysiert. Demnach könnte die neue Regelung dazu führen, dass neue Dienste noch mehr Daten sammeln – ein eher ungewollter Effekt.

Michael Wohlfarth promoviert an der Universität Passau am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt Internet- und Telekommunikationswirtschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Krämer. In dem Papier „Data Portability on the Internet: An Economic Analysis“ hat er sich intensiv mit dem Recht auf Datenportabilität befasst, das die DSGVO garantiert. In mehreren Fällen hat der Wirtschaftsingenieur berechnet, wie sich dieses Recht aus ökonomischer Perspektive auswirken könnte. Demnach kann Datenportabilität unter Umständen zur Sammlung von mehr Daten führen – und zwar dann, wenn in den Markt, den bislang ein Monopolist dominiert hat, eine neue, bessere Konkurrenz eintritt: Diese neue Konkurrenz erhält einen Teil der Daten direkt vom Wettbewerber und fragt darüber hinaus weitere Daten direkt bei den Nutzerinnen und Nutzern ab. Diese geben beim Wechsel zwar weniger Daten explizit ein, insgesamt steigt der Datenkonsum allerdings an.

Trotzdem: Datenportabilität ist ein Schritt in die richtige Richtung

Insgesamt ist das Recht auf Datenportabilität aus Wohlfahrts Sicht aber ein Schritt in die richtige Richtung: „Wenn die Politik Anreize setzen will, dass neue Dienste auf den Markt kommen, dann sollte Datenportabilität strikt, mit nur wenigen Ausnahmen, umgesetzt werden“, schreibt der Wirtschaftsingenieur. Die politischen Entscheidungspersonen sollten seiner Meinung nach allerdings die geforderte Umsetzung klarer regeln. Die Vorgabe, wonach die Daten in einem „strukturieren, gängigen und maschinenlesbaren Format“ bereitgestellt werden müssten und „direkt […] übermittelt werden, soweit dies technisch machbar ist“, reiche nicht aus.

VWI Redaktion Keine Kommentare

IFH: Welt des Konsums wird amazonisiert

Amazon

Kunden bestellen immer schneller und immer häufiger bei Amazon. Das zeigt die neue Studie „Amazonisierung des Konsums“ des IFH Köln. Demnach orderten Amazon-Kunden 2017 im Schnitt 41 mal Artikel bei dem Online-Giganten – und damit doppelt so häufig wie vor fünf Jahren. Noch stärker stieg die Bestellhäufigkeit bei Mitgliedern des Kundenbindungsprogramm Prime: von durchschnittlich 27 Bestellungen in 2013 auf 61 im vergangenen Jahr. Parallel zur steigenden Bestellhäufigkeit sinkt der Studie zufolge die Größe der Warenkörbe; der Trend gehe weg von Sammelbestellungen hin zum direkten One-Click-Buy.

Amazon als „Infrastruktur des Konsums“

Der IFH-Studie zufolge erlangt das Unternehmen jedoch nicht nur als Kaufort immer mehr Relevanz, sondern durchdringt zudem immer mehr Konsumbereiche – und entwickelt sich zur „Infrastruktur des Konsums“, schreiben die Autoren. Dass der Anteil des Online-Kaufhauses am Onlinehandel in Deutschland inzwischen bei 46 Prozent liegt, erscheint dabei fast nebensächlich. Interessanter sind andere Zahlen der IFH-Studie: 52 Prozent der Top-Online-Shops in Deutschland arbeiten mit Amazon Web Services, 15 Prozent bieten Amazon Pay an. Und auch bei Produzenten wird die Bedeutung des Unternehmens sichtbar: 73 Prozent der Top-Hersteller von Unterhaltungselektronik bieten mit Alexa kompatible Produkte an, und bei 40 Prozent der Top-Autohersteller ist eine Integration von Alexa geplant.

Umfassend im Relevant Set der Konsumenten verankert

Aus Sicht des IFH Köln hat sich Amazon gerade in den vergangenen fünf Jahren nachhaltig und umfassend im Relevant Set der Konsumenten verankert – und zwar so stark, dass der Weg zum Kunden für andere Anbieter regelrecht abgeschnitten wird. Eine Neukundengewinnung scheine so nahezu unmöglich. Immerhin verbuche das Unternehmen – über den Eigenhandel und den Marketplace zusammengenommen – 46 Prozent der Onlineumsätze in Deutschland für sich. Ein weiterer großer Teil der Umsätze im Netz werde zudem von Amazon beeinflusst, weil Konsumenten dort zuvor nach Produktinformationen, Preisen, Kundenbewertungen oder Marken gesucht haben. Beispielsweise sei Amazon bei 21 Prozent der Onlineumsätze mit Consumer Electronics und Elektro Teil der Customer Journey. Und sieben von zehn Euro, die Konsumenten im Netz für Consumer-Electronic-Artikel ausgeben, gehen laut IFH Köln direkt über Amazons virtuelle Ladentheke.

VWI Redaktion Keine Kommentare

Neues Fördermitglied im VWI: die DHBW

Der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e. V. (VWI) heißt ein neues Fördermitglied willkommen: die Duale Hochschule Baden-Württemberg. Die DHBW ist seit 2009 eine staatliche duale Hochschule in Baden-Württemberg und bietet duale Studiengänge an – darunter auch Wirtschaftsingenieurwesen.

Duales Studium an der DHBW

Das duale Bachelor-Studium besteht aus einem akademischen Studium sowie einem Praxisteil, der in einem externen Betrieb stattfindet. Theorie- und Praxisphasen sind miteinander inhaltlich verknüpft und wechseln im Rhythmus von etwa drei Monaten. Die dualen Masterstudiengänge werden vom Center for Advanced Studies (DHBW CAS) organisiert und durchgeführt – berufsintegrierend und berufsbegleitend. Im Gegensatz zum dualen Bachelor-Studium sind die Master-Studierenden nur für einige Präsenztage pro Monat an der Hochschule. Die übrige Zeit arbeiten sie bei ihrem Arbeitgeber, dem Dualen Partner. Die Berufsintegration besteht darin, dass der Arbeitgeber durch Projekt- und Studienarbeiten eng in das Master-Studium eingebunden ist.

Fördermitglieder unterstützen VWI-Verbandsarbeit

Der VWI hat sich zum Ziel gesetzt, Wirtschaftsingenieuren und Wirtschaftsingenieurinnen in Ausbildung und Beruf zur Seite zu stehen sowie den Netzwerkgedanken voranzutreiben. Beides gelingt nur dank der Unterstützung von Unternehmen und Hochschulen sowie den zahlreichen Kooperationen mit Organisationen, Initiativen und Vereinen. Die vielfältigen Leistungen, die der VWI für alle Mitglieder anbietet, werden unter anderem durch Unternehmen und Hochschulen ermöglicht, die sich als Fördermitglieder einbringen. VWI-Fördermitglieder erhalten den vollen Mitgliedsstatus und damit den vollen Zugang zu den Verbandsmitgliedern. Im Unterschied zu einem Sponsoring können Unternehmen, die den Status des Fördermitgliedes haben, so aktiv an der Verbandspolitik mitwirken. Sie erhalten zudem alle VWI-Publikationen, Ermäßigungen bei VWI-Veranstaltungen und vieles mehr.

Sie haben Interesse an einer Fördermitgliedschaft? Setzen Sie sich mit dem VWI für ein individuelles Angebot in Verbindung.
Ihr Ansprechpartner im Vorstand: Frau Dipl.-Wi.-Ing. Nicola Reitzenstein

VWI Redaktion Keine Kommentare

KMU lassen digitale Chancen oft ungenutzt

KMU Digitalisierung

In Sachen Digitalisierung sind kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland weiterhin vorsichtig. Das meldet das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. Demnach ziehen KMU in Deutschland – im Gegensatz zu Unternehmen des US-amerikanischen Silicon Valleys und zu vergleichbaren Betrieben in anderen EU-Staaten – deutlich seltener wirtschaftlichen Profit aus den digitalen Möglichkeiten.

Dem IfM Bonn zufolge setzen KMU in Deutschland die Digitalisierung vor allem ein, um betriebliche Abläufe zu verbessern und Kosten einzusparen: 36 Prozent nutzen demnach Softwarelösungen, die den Datenaustausch innerhalb beziehungsweise zwischen den verschiedenen Sachabteilungen erleichtern (Enterprise Resource Planning), 28 Prozent sind mit Zulieferern und Abnehmern digital vernetzt (Supply Chain-Management), 46 Prozent sammeln und katalogisieren Kundendaten (Customer Relationship Management). In all diesen Bereichen liegen die deutschen KMU laut IfM anteilsmäßig über dem EU-Durchschnitt, bleiben allerdings unter den Digitalisierungsaktivitäten der Großunternehmen.

IfM: KMU müssen sich Wertschöpfungsteile sichern

In anderen Bereichen bleiben deutsche KMU den Zahlen zufolge auch hinter vergleichbaren Unternehmen in anderen EU-Ländern zurück. Beispielsweise werten nur fünf Prozent von ihnen die gesammelten Kundendaten systematisch aus – im EU-Durchschnitt analysieren zehn Prozent der der kleinen und mittleren Betriebe Big Data, bei den deutschen Großunternehmen sind es 17 Prozent. Cloud-Computing-Dienste nutzen 16 Prozent der deutschen KMU – im EU-Durchschnitt sind es 21 Prozent, bei den deutschen Großunternehmen 38 Prozent.

Angesichts des Investitionsrisikos ist diese Zurückhaltung bei der Digitalisierung verständlich, so das IfM weiter. „Dagegen ist die oft genannte Sorge vor Cyber-Spionage als Begründung, auf Clouddienstleistungen zu verzichten, angesichts zahlreicher zertifizierter und damit sicherer Anbieter von Cloudlösungen nur bedingt nachvollziehbar“, heißt es in Bonn. KMU in Deutschland dürften weder den Absatzmarkt Internet noch die digitale Ver- und Auswertung von Kundendaten außer Acht lassen. Anderenfalls bestehe die Gefahr, dass Mitbewerber und virtuelle Plattformen ihnen diesen Wertschöpfungsteil abnehmen.

KMU
VWI Redaktion Keine Kommentare

Gute Jobchancen im Bereich Green Tech

Green Tech 2018

Die Querschnittsbranche Umwelttechnik und Ressourceneffizienz spielt eine Schlüsselrolle bei der Transformation der Wirtschaft vom Status quo zu einer Green Economy – also zu einer mit Natur und Umwelt in Einklang stehende, innovationsorientierte Volkswirtschaft, die ökologische Risiken begrenzt und wirtschaftliche Chancen nutzt. Die Dynamik dieses Wirtschaftszweiges zeigt unter anderem der Green-Tech-Atlas, den das Bundesumweltministerium jetzt in Berlin vorgestellt hat. Demnach lag der Anteil der Green-Tech-Branche am deutschen Bruttoinlandsprodukt 2016 bei 15 Prozent und soll bis 2025 auf 19 Prozent steigen. Das weltweite Marktvolumen betrug laut BMU 2016 rund 3.200 Milliarden Euro und wird bis 2025 voraussichtlich um jährlich 6,9 Prozent auf über 5.900 Milliarden Euro ansteigen.

Green Tech mit starken Wachstumsraten

Wie der von der Unternehmensberatung Roland Berger erstellte Green-Tech-Atlas weiter zeigt, sind deutsche Unternehmen hervorragend aufgestellt und halten einen Anteil von 14 Prozent am weltweiten Markt für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz. Den Prognosen zufolge soll das Marktvolumen der Branche in Deutschland bis 2025 zudem stärker steigen als im internationalen Durchschnitt: durchschnittlich um 8,8 Prozent pro Jahr. Green Tech werde sich damit auch zum Jobmotor entwickeln: In den Unternehmen der sechs Leitmärkte – Energieeffizienz, Umweltfreundliche Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltige Mobilität, Nachhaltige Wasserwirtschaft, Rohstoff- und Materialeffizienz – seien bereits 1,5 Millionen Menschen beschäftigt – Tendenz steigend. Besonders dynamisch sollen sich dem Green-Tech-Atlas zufolge die Leitmärkte Nachhaltige Mobilität, Rohstoff- und Materialeffizienz sowie Umweltfreundliche Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie entwickeln.

Green Tech 2018
VWI Redaktion Keine Kommentare

Online-Umfrage: Wie lösen Unternehmen Konflikte?

Konflikte lösen

Praxisorientierte Lösungsansätze für die Bereiche Konfliktbewältigung und außergerichtliche Streitbeilegung – das ist das Ziel eines aktuellen Forschungsprojekts des Instituts für Vertragsgestaltung und Konfliktlösung (IVK) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Das Institut untersucht zurzeit gemeinsam mit der IHK Frankfurt/Main, wie Unternehmen Konflikte angehen und sie lösen. Noch bis zum 31. Juli 2018 können Betriebe jeder Größe und jedes Standorts das Projekt unterstützen, indem sie an einer Online-Umfrage teilnehmen, die das IVK gemeinsam mit Forschungspartnerinnen und -partnern konzipiert hat.

Konflikte lösen, Interessen durchsetzen

Prof. Dr. Isabella Anders-Rudes, Geschäftsführende Direktorin des IVK und Professorin am Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS, sieht in der alternativen Streitbeilegung ein interessantes Forschungsfeld, das zugleich eine hohe praktische Relevanz hat. Nach Einschätzung der Forschenden haben die legislativen Entwicklungen der letzten Jahre gezeigt, dass auch der Gesetzgeber in der alternativen Streitbelegung eine wirkungsvolle Methode der Interessendurchsetzung erkennt. Beleg hierfür sei beispielsweise das neue Verbraucherstreitbeilegungsgesetz. Nun müsse untersucht werden, ob die gesetzgeberischen Aktivitäten auch Wirkung entfalten. Die Ergebnisse der Umfrage werden laut IVK am 24. Oktober 2018 im Rahmen eines Symposiums an der Frankfurt UAS präsentiert.

Das IVK wurde 2015 gegründet, um an die gewonnen Erkenntnisse des im Jahr 2014 abgeschlossenen Verbundforschungsvorhabens „Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung“ der hessischen Forschungsinitiative „LOEWE“ an der Frankfurt UAS anzuknüpfen. Das vergleichende Forschungsprojekt zielte auf die interdisziplinäre und internationale Analyse von Konflikten, Konfliktaustragung und -lösung in unterschiedlichen Epochen und in verschiedenen Kulturen ab. Themenschwerpunkte bildeten dabei Europa, die Vereinigten Staaten, Lateinamerika und Asien.

VWI Redaktion Keine Kommentare

Ingenieure zieht es nach Deutschland

Destinationen Ingenieure

Qualifizierte Ingenieure aus aller Welt wollen besonders gern in Deutschland arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Trend-Watch-Studie der PageGroup. 1935 Ingenieure, die gerade weltweit auf Jobsuche sind, hat die Personalberatung dafür befragt. Demnach würden 48 Prozent aller befragten umzugswilligen Ingenieure gerne in Deutschland arbeiten; weitere attraktive Länder sind beispielsweise England (46 Prozent), Kanada (43 Prozent) und die USA (42 Prozent).

Attraktive Unternehmen, hohe Lebensqualität

Laut PageGroup machen beste Jobchancen, gute Aufstiegsmöglichkeiten und hohe Gehälter Deutschland für Ingenieure als Arbeitsort attraktiv. Zudem gelte Deutschland als Wirtschaftsmotor Europas und sei Heimat vieler großer international agierender Unternehmen in den Bereichen Automotive, Maschinen- und Anlagenbau sowie Elektronik. Neben der guten Wirtschaftslage sprechen der Erhebung zufolge aber auch die sozialen Rahmenbedingungen für Deutschland als attraktiven Arbeitsmarkt: Laut dem PageGroup-Bewerber-Index schätzen Jobsuchende an Deutschland vor allem die hohe Lebensqualität und die gute Infrastruktur (66 Prozent) sowie das Sozialversicherungs- und Gesundheitssystem (64 Prozent).

Internationaler Wettbewerb um Ingenieure

Die Personalberatung weist jedoch darauf hin, dass der internationale Wettbewerb um qualifizierte Bewerber immer härter wird. „Deutschland sollte sich daher nicht auf seiner Spitzenreiterrolle ausruhen“, sagt Goran Barić, Geschäftsführer der PageGroup Deutschland. Es sei wichtig, weiterhin Bedingungen zu schaffen, die Forschung und Entwicklung fördern. Lateinamerika beispielsweise ist den PageGroup-Zahlen zufolge auf Aufholjagd. Unter den Top 30 der begehrtesten Ingenieursziele sind insgesamt sieben lateinamerikanische Länder vertreten – mit Argentinien auf Platz 14 (25 Prozent) und Brasilien auf Platz 16 (23 Prozent) an der Spitze. Die Personalberatung führt das auf deren zunehmende Investitionen in Infrastrukturprojekte sowie in erneuerbare Energien zurück, die zahlreiche Arbeitsplätze sowie einen enormen Bedarf an qualifizierten Fachkräften mit sich bringen. Neben Argentinien und Brasilien setzen demnach auch Chile und Mexiko vermehrt auf alternative Energieprojekte und lassen so Lateinamerika als Wachstumsmarkt vermehrt auf den Schirm von Ingenieuren rücken.

Destinationen Ingenieure
VWI Redaktion Keine Kommentare

Künstliche Intelligenz treibt Smart Citys voran

Smart Citys

Bis 2050 werden über 80 Prozent der Bevölkerung in den Industrieländern und mehr als 60 Prozent der Menschen in Entwicklungsländern in Städten leben, schätzt das Beratungsunternehmen Frost & Sullivan. Der Aufbau von sogenannten Smart Citys ermögliche eine Urbanisierung, die Kommunen bei der Optimierung von Ressourcen helfe, um einen maximalen Wert für die Bevölkerung zu schaffen – finanzielle Vorteile, Zeitgewinn oder die Verbesserung der Lebensqualität.

Wachstum, Effizienz, Vernetzung und Urbanisierung

Vor allem Künstliche Intelligenz, Robotik, ein personalisiertes Gesundheitswesen und dezentrale Energiegewinnung treiben aus Sicht von Frost & Sullivan Wachstum, Effizienz, Vernetzung und Urbanisierung voran. „Künstliche Intelligenz ist der in den letzten zwei Jahren am stärksten finanziell geförderte technologische Innovationsraum“, sagt Jillian Walker, Principal Consultant der Frost & Sullivan Visionary Innovation Group. Es gebe hohe Investitionen von unabhängigen Geldgebern sowie von Corporate-Venture-Capital-Gesellschaften. Denn Künstliche Intelligenz (KI) spiele für Smart Citys eine Schlüsselrolle in den Bereichen intelligentes Parken, Smart Mobility, Smart Grids, adaptive Signalsteuerung und Abfallmanagement.

Führende Unternehmen wie Google, IBM und Microsoft bleiben dem Beratungsunternehmen zufolge weiterhin die wichtigsten Technologie-Innovatoren und treibenden Kräfte bei der Einführung von KI. Aber auch das Internet of Things (IoT) gilt als wichtiger Faktor für das Entstehen von Smart Citys. „Derzeit bieten die meisten Smart-City-Modelle Lösungen in Datensilos, die nicht miteinander vernetzt sind. Die Zukunft besteht aus integrierten Lösungen, die alle vertikalen Branchen auf einer einzigen Plattform vereinen. Das IoT ebnet bereits den Weg für solche Lösungen”, heißt es bei Frost & Sullivan.

Die Zukunft von Smart Citys – Thesen

Folgende Thesen vertritt das Unternehmen für die Zukunft von Smart Citys:

  • Smart Citys werden bis 2025 Geschäftsmöglichkeiten im Wert von voraussichtlich über zwei Billionen US-Dollar generieren.
  • KI, personalisiertes Gesundheitswesen, Robotik, moderne Fahrerassistenzsysteme (ADAS), dezentrale Energiegewinnung und fünf weitere Technologien halten wir für die technologischen Eckpfeiler der zukünftigen Smart Citys.
  • Die Asien-Pazifik-Region wird bis 2025 die am schnellsten wachsende Region im Bereich Smart Energy sein.
  • In Asien werden über 50 Prozent der Smart Citys in China zu finden sein. Smart-City-Projekte werden bis 2025 320 Milliarden US-Dollar für die chinesische Wirtschaft generieren.
  • Nordamerika folgt auf schnellem Fuß mit Tier-2-Städten wie Denver und Portland, die darum bemüht sind, ihr Smart-City-Portfolio auszubauen.
  • Der nordamerikanische Markt für Smart Buildings wächst bis 2020 mit intelligenter Sensorik, Systemen, Hardware, Steuerung und Software auf einen Gesamtwert von 5,64 Milliarden US-Dollar.
  • Die weltweit meisten Investitionen in Smart-City-Projekte wird man in Europa finden, ausgelöst durch das Engagement der Europäischen Union in Bezug auf die Entwicklung solcher Initiativen.
  • Der europäische E-Hailing-Markt für App-basierte Taxi- und Fahrdienste, der für Städte eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Smart-Mobility-Lösungen spielt, erwirtschaftet derzeit 50 Milliarden US-Dollar und wird bis 2025 voraussichtlich auf 120 Milliarden ansteigen.
  • In Lateinamerika entwickeln Städte wie Mexico City, Guadalajara, Bogotá, Santiago, Buenos Aires und Rio de Janeiro Smart-City-Initiativen. In Brasilien erwirtschaften Smart City-Projekte bis 2021 knapp 20 Prozent der Gesamtumsätze von 3,2 Milliarden US-Dollar im Bereich IoT.