VWI Redaktion Keine Kommentare

Interdisziplinär ungenutzte Energie-Potenziale aufspüren

ETA-Fabrik interdisziplinär

In der industriellen Produktion lassen sich bis zu 40 Prozent Energie sparen, wenn Anlagen und Industriegebäude geschickt vernetzt sind. Zu diesem Ergebnis kommt das gerade abgeschlossene ETA-Projekt an der TU Darmstadt. Kern des Projekts ist die interdisziplinär entwickelte, gebaute und betriebene ETA-Modellfabrik auf dem Campus Lichtwiese. ETA steht dabei für Energieeffizienz-, Technologie- und Anwendungszentrum. Außerdem bezeichnet der griechische Buchstabe „eta“ in den Ingenieurwissenschaften den Wirkungsgrad, eine zentrale Kenngröße von Energieeffizienz.

Interdisziplinär und systemübergreifend

Ziel der Forschenden war es, mit der intelligenten Vernetzung einer innovativen Gebäudehülle und einer im Maschinenbau typischen Produktionsprozesskette deutlich mehr Energie einzusparen, als allein mit der energetischen Optimierung aller Komponenten möglich wäre. Für die ETA-Fabrik wurden daher Energieflüsse, Gebäudehülle und industrielle Prozesskette technologie- und disziplinübergreifend integriert, das Energiesystem von Gebäude und Produktion wurde als Gesamtheit behandelt. Die Energie-Einsparungen erreichten die Wissenschaftler durch die Optimierung von

  • Produktionsmaschinen und Querschnittstechnologien im Maschinenbau
  • Technischer Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik
  • Gebäudehülle, Fassaden und Konstruktion
  • Monitoring, Energiedatenmanagement und -mining durch Industrie-4.0-Ansätze
  • Lastflexibilität und Regelungsoptimierung
  • Simulationsansätzen zum Planen und Betreiben

Wie die TU Darmstadt mitteilt, können auch bereits bestehende Betriebe von dem in der ETA-Fabrik entwickelten Ansatz profitieren: In einer Fertigung des Industriepartners Bosch Rexroth AG konnte ein Einsparpotenzial von 24 Prozent – 670.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr – aufgezeigt werden. Zudem wurden Abwärmequellen identifiziert, die zur Beheizung von 1500 Quadratmetern Produktionsflächen ausreichen würden.

Das neue BINE-Projektinfo „Energieeffiziente Modellfabrik“ stellt die ETA-Fabrik vor.

VWI Redaktion Keine Kommentare

Deloitte identifiziert Tech-Trends 2018

Deloitte Tech Trends

Welche technologischen Entwicklungen Unternehmen in den kommenden 18 bis 24 Monaten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit maßgeblich beeinflussen werden, hat die Beratungsgesellschaft Deloitte für ihrem Report zu aktuellen Tech-Trends analysiert. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, welche neuen Technologien sich Organisationen zunutze machen, um Innovation und Wachstum zu fördern, und wie sich das Zusammenwirken dieser Technologien gestalten lässt. Laut Deloitte verschwimmen bislang bestehende Grenzen zwischen der vertikalen Perspektive, die auf Geschäftsfelder und einzelne Branchen ausgerichtet ist, und der horizontalen Perspektive, die sich an Geschäftsprozessen und Schlüsseltechnologien orientiert. Vielmehr entstehe eine diagonale Sicht, die neue Geschäftsmöglichkeiten und kreative Ansätze zur Problemlösung aufzeige.

Tech-Trends spiegeln die Wachstumtreiber

Deloitte zufolge spiegeln die Tech-Trends die makroökonomischen Wachstumstreiber – Cloud, Digitalisierung und Analytics – sowie die auf diesem Fundament basierenden Innovationen wie Blockchain und Cognitive Computing wider. Folgende acht Trends stellt das Unternehmen in seinem Report heraus.

  • Reengineering Technology: Viele Marktführer stehen vor der Herausforderung, bestehende technologische Konzepte weiterzuentwickeln, neue Lösungen zu konzipieren und diese umzusetzen. Die IT-Abteilung wird in diesem Zusammenhang zunehmend zum Motor des Geschäftswachstums und nimmt Aufgaben wahr, die sowohl die zugrundeliegenden Backoffice-Systeme als auch Prozesse sowie Produkt- und Plattformangebote umspannen. Um dieser neuen Rolle gerecht zu werden, ist eine fundamentale Transformation bestehender traditioneller IT-Abteilungen erforderlich.
  • No-Collar-Workforce: Das zunehmend intensivere Zusammenspiel von Mensch und Maschine erfordert eine neue Art der HR-Organisation. Zum einen müssen die Mitarbeiter im Unternehmen für diese neue, technologieunterstütze Arbeit adäquat ausgebildet werden, zum anderen werden neue Prozesse für neue Teile der Belegschaft erforderlich: virtuelle „Mitarbeiter“, Cognitive Agents, Bots und andere KI-basierte Ressourcen, die sogenannte No-Collar-Workforce.
  • Enterprise Data Sovereignty: Daten sind das wichtigste Kapital vieler Unternehmen. Das erfordert moderne Konzepte in den Bereichen Datenarchitektur und Data Governance, die maschinelles Lernen, Natural Language Processing und Automatisierung nutzen, um Beziehungen dynamisch zu managen, neue Speicherkonzepte zu entwickeln und Zugriffsrechte zu verwalten.
  • The New Core: Ein Großteil der Aufmerksamkeit rund um Cloud Computing, Cognitive Analytics sowie weiteren disruptiven digitalen Technologien fokussiert sich auf deren Ausgestaltung und Anwendung im Markt. Übersehen wird dabei oft das disruptive Potenzial dieser Technologien in Backoffice- und Middleoffice-Bereich sowie bei der Unterstützung und grundlegenden Veränderung von betrieblichen Prozessen.
  • Digital Reality: Die Revolution durch Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) hat einen Wendepunkt erreicht: Marktführer verlagern ihren Fokus von reinen Konzepten und Nischenangeboten im Bereich AR/VR hin zu Strategien, welche die Industrialisierung innovativer Anwendungsfälle und Prototypen vorantreiben. Die Integration mit den Kernsystemen, Cloud, Konnektivität, kognitive Technologien, Analytics und Zugriffsregelung schafft die Voraussetzungen für breitere Einsatzfelder.
  • Blockchain to Blockchains: Die großflächige Nutzung von Blockchain-Technologien ist geradezu greifbar. Schon jetzt sollten Organisationen damit beginnen, Technologien, Talentmanagement und Plattformen für künftige Blockchain-Maßnahmen zu standardisieren und marktübergreifende Partner zu identifizieren. Über diesen reinen Umsetzungsfokus hinaus sollten Organisationen auch die nächste große Entwicklung im Blockchainbereich im Blick behalten: Das Zusammenspiel und die Integration mehrerer Blockchains entlang einer Wertschöpfungskette.
  • API Imperative: Die Wiederverwendbarkeit von Daten, Transaktionen und Systemelementen über das gesamte Unternehmen hinweg stellt häufig eine große Herausforderung für Systeme da, die meist nicht mit Blick auf ein solches integriertes Vorgehen entwickelt wurden. Unternehmen setzen daher zunehmend auf technologische Lösungen, die als eigenständige digitale Bausteine konzipiert, umgesetzt und wiederverwendet werden können. Damit greifen sie das „API imperative“ auf: der strategische Einsatz von Services und Plattformen, die inner- und außerhalb des Unternehmens genutzt und vermarktet werden können.
  • Exponential Technology Watch List – Innovationschancen am Horizont: Werden Quantencomputer so leistungsfähig werden, dass die von Unternehmen eingesetzte Datenverschlüsselungstechnologie obsolet wird? Wenn ja, wie können Unternehmen dann ihre Datenkommunikation vor der Entschlüsselung absichern? Wie wird sich durch künstliche Intelligenz die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine verschieben? Da solche exponentielle Technologien immer stärker in den Fokus rücken, arbeiten derzeit viele Unternehmen an Ansätzen und Kompetenzen, um neue sogenannte Exponentials zu erkennen, zu analysieren und für ihre Zwecke anwendbar zu machen.
VWI Redaktion Keine Kommentare

Frühjahrs-HGV in Bayreuth

2014 wurde die VWI-Hochschulgruppe Bayreuth gegründet, 2018 war sie bereits Gastgeber der Frühjahrs-HGV – damit hat die HG Bayreuth neue Maßstäbe gesetzt. Mit mehr als 150 VWI-Mitgliedern aus ganz Deutschland hat sich der Verband in den Tagen vom 2. bis zum 6. Mai wieder von seiner besten Seite gezeigt und ein rauschendes Fest gefeiert.

Frühjahrs-HGV: Verbandsevents 2019 vergeben

Es ging jedoch nicht nur ums Feiern: Im Rahmen der Frühjahrs-HGV wurden auch wegweisende Entscheidungen für die Zukunft des Verbands auf studentischer Ebene getroffen. Unter anderem wurden drei wichtige VWI-Veranstaltungen für das Jahr 2019 vergeben: Die Frühjahrs-HGV wird die Hochschulgruppe Landshut ausrichten, das VWI Wissen die Hochschulgruppe Duisburg-Essen und den kreatiFallstudienwettbewerb die Hochschulgruppe Aachen – herzlichen Glückwunsch! Ein großes Dankeschön der Teilnehmer der Frühjahrs-HGV geht außerdem an alle Teilnehmenden und insbesondere an die Bayreuther Projektleitung, die durch ihr großartiges Engagement und ihre ausgezeichnete Organisationsleistung ein erstklassiger Gastgeber war.

Die HGV findet einmal pro Semester statt. Sie ist die Zusammenkunft von Vertretern aller Hochschulgruppen, der Studentischen Vertretung und des Bundesteams. Im Vordergrund steht die Verbandsarbeit, die Information der Studierenden über aktuelle Verbandsentwicklungen und die Wahlen der ausrichtenden Hochschulgruppen für die Verbandsevents. Daher spielt die HGV eine besondere Rolle für die überregionale Verbandsarbeit und die Vernetzung der Mitglieder.

VWI Redaktion Keine Kommentare

Multitasking besser bewältigen

Multitasking

Niemand weiß, wie viele gute Einfälle einfach untergehen, nur weil im falschen Moment das Telefon klingelt oder eine Mail aufploppt – ist der Faden erstmal gerissen, gelingt es oft nur schwer, ihn wieder aufzunehmen. Albert Einstein war übrigens klar, dass Multitasking der Konzentration schadet: Um Unterbrechungen zu vermeiden, gab es in seinem Haus kein Telefon; Anrufe nahm der benachbarte Töpfermeister Wolff entgegen. Heute hingegen sagt jeder zweite Beschäftigte in Deutschland, häufig bei der Arbeit unterbrochen zu werden. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwanzig Jahren.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat jetzt eine Broschüre zum besseren Umgang mit Multitasking und Arbeitsunterbrechungen veröffentlicht. Denn lediglich Beschäftigte, die einer einfachen und monotonen Aufgabe nachgehen, empfinden den Forschenden zufolge Störungen im Arbeitsablauf als positiv. Bei hochkonzentrierter Arbeit hingegen verlängern Ablenkungen nicht nur die Bearbeitungszeit, sondern führen auch zu schlechteren Arbeitsergebnissen. Beispielsweise verringere sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns, wenn parallel statt nacheinander gearbeitet wird.

Multitasking bewusst managen

Den Forschenden zufolge sind vor allem drei Punkte sind entscheidend, um besser mit Multitasking umzugehen und sich auf die eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.

  • Bewusst entscheiden: Für eine Unterbrechung oder Multitasking kann man sich bewusst entscheiden. Häufig ist es besser, nicht sofort zu reagieren; neue E-Mails oder Telefonate lassen sich oft auch später durchgehen. Hilfreich ist, wenn die hinzukommenden Aufgaben verzögert bearbeitet, neu geordnet oder weitergegeben werden.
  • Ursachen finden: Neben diesen Strategien sollten die Beschäftigten auch nach den Ursachen von Arbeitsunterbrechungen suchen. Das sind beispielsweise Unwissenheit, fehlende Absprachen oder nicht klar vermittelte Zeiten ungestörten Arbeitens. Im Team können neue Verhaltensregeln aufgestellt werden, damit sich diese Unterbrechungsquellen abstellen lassen.
  • Gesundheit fördern: Psychische Erkrankungen machen heute bereits ein Sechstel des gesamten Krankheitsgeschehens aus. Ungestörtes Arbeiten kann dem entgegenwirken und die Gesundheit fördern. Die Themen Unterbrechung und Multitasking lassen sich dazu in einem Gesundheitszirkel bearbeiten. An dessen Ende stehen wirksame Maßnahmen, wie Absprachen, Schulungen oder neue Arbeitsmittel.
VWI Redaktion Ein Kommentar

Regionalgruppenbroschüre des VWI aktualisiert

Regionalgruppen

Auch im Jahr 2018 bietet der VWI seinen Mitgliedern wieder zahlreiche Aktivitäten und Netzwerktreffen in den Regionen an. Einen ersten Überblick bietet die aktualisierte Auflage der Regionalgruppenbroschüre, die jetzt erschienen ist. Diese Broschüre enthält nicht nur alle wichtigen Informationen zur Regionalgruppenarbeit, sondern auch die langfristig vorausgeplanten Termine der Regionalgruppen für das laufende Jahr.

Mehr als 20 Regionalgruppen deutschlandweit

Die mehr als 20 Regionalgruppen des VWI sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Sie bilden mit ihren Aktivitäten und mit ihrem Engagement ein vitales Netzwerk von und für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure. Die Veranstaltungen und Treffen in den Regionalgruppen sind Angebote für alle Mitglieder des Verbandes. Neben einem breiten Spektrum an fachlichen Themen bieten sie auch die Gelegenheit, neue Kontakte zu anderen Mitgliedern zu knüpfen, bestehende Kontakte weiter zu vertiefen und sich in persönlichen Gesprächen auszutauschen und besser kennenzulernen. Der VWI lädt alle Mitglieder herzlich ein, an den Stammtischen und Veranstaltungen in den Regionen teilzunehmen und die vielfältigen Angebote des VWI aktiv zu nutzen. Auch neue Ideen für die Regionalgruppenarbeit vor Ort sind jederzeit willkommen.

Ihr Engagement vor Ort

Sie möchten eine Regionalgruppe leiten oder durch Ihr Engagement unterstützen? Wenden Sie sich an VWI-Vorstandsmitglied Matthias Maroske (E-Mail).

VWI Redaktion Keine Kommentare

Drive-E-Programm 2018 – Jetzt bewerben!

Drive-E-Programm

Interessierte Studierende können sich ab sofort für das Drive-E-Programm 2018 bewerben. Dieses Nachwuchsprogramm zur Elektromobilität ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Fraunhofer‐Gesellschaft. Hochschulpartner in diesem Jahr ist die Hochschule München mit ihrem Institut für Engineering Design of Mechatronic Systems (EDMS).

Drive-E-Programm: Sommerakademie und Studienpreise

Das Drive-E-Programm besteht aus zwei Teilen. Die Drive-E-Akademie ist eine fünftägige interdisziplinäre Sommerschule und richtet sich an Studierende, die sich für die Herausforderungen der zukünftigen Mobilität begeistern. Inhaltlich geht es um vertiefte Einblicke in das elektrische und autonome Fahren sowie in die dazu gehörenden Technologien und Mobilitätskonzepte. Zum Programm gehören Vorträge von Expertinnen sowie Experten aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Workshops, Testfahrten und Exkursionen zu Unternehmen. Weiterer Teil des Drive-E-Programms ist Verleihung des mit bis zu 6000 Euro dotierten Drive-E-Studienpreises. Prämiert werden herausragende Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Elektromobilität.

Studierende aus ganz Deutschland können sich noch bis zum 15. Juni 2018 für die Teilnahme an der Drive-E-Akademie oder für einen der Drive-E-Studienpreise bewerben. Weitere Informationen und das Bewerbungsformular stehen online zur Verfügung.

VWI Redaktion Keine Kommentare

Bei Industrie 4.0 den Mensch ins Zentrum stellen

Studie Industrie 4.0

In ihrer gemeinsamen Studie „Wandlungsfähige, menschzentrierte Strukturen in Fabriken und Netzwerken der Industrie 4.0“ haben das KIT, die Leibniz Universität Hannover und acatech untersucht, welche Bedeutung Industrie 4.0 für die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen hat – und welche Rolle der Mensch dabei spielt. Die digitale Vernetzung von Anlagen und wandlungsfähige Systeme ermöglichen es Unternehmen, ihre Produkte genauer und schneller an Kundenwünsche anzupassen. Die Studie zeigt, dass die Beschäftigten ganz entscheidend zur erfolgreichen Umsetzung dieser Wandlungsfähigkeit beitragen: Sie regen und treiben Reaktionen auf interne sowie externe Veränderungen der Produktion und ihrer Umgebung an und ‘leben’ den Wandel von Organisation und Arbeitsbedingungen.

Industrie 4.0 erfordert neue Formen der Zusammenarbeit

„Die Vernetzung von Produktionsprozessen zur Industrie 4.0 bringt die Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen auf ein völlig neues Niveau“, sagt Projektleiterin Gisela Lanza, Professorin und Leiterin des wbk Instituts für Produktionstechnik des KIT: „Produkte und die damit verbundenen Prozesse lassen sich beim richtigen Einsatz von Industrie 4.0 an Kundenwünsche und veränderliche Marktbedingungen anpassen. Viele Unternehmen zögern dennoch, sich auf die Industrie 4.0 einzulassen – auch deshalb, weil ihnen erfolgreiche Beispiele fehlen. Solche Beispiele und auch entsprechende Handlungsmöglichkeiten legen wir nun vor.“

Ausgehend vom Konzept der Industrie 4.0 skizziert die Studie Entwicklungspfade hin zur wandlungsfähigen Fabrik und identifiziert zentrale Handlungsfelder. Eine technikzentrierte Sicht- und Herangehensweise ist dabei wenig zielführend, wie die Studie zeigt. „Die Vernetzung von Dingen, Geräten und Maschinen muss mit neuen Formen der Zusammenarbeit von Menschen einhergehen. Das beginnt bei der Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, führt über die Organisation der Zusammenarbeit im Unternehmen und geht bis zur Unternehmenskultur“, so Wirtschaftsingenieurin Lanza.

Fünf Handlungsfelder

Die Studie arbeitet folgende fünf Handlungsfelder und mehrere wesentliche Punkte je Handlungsfeld heraus.

Transparenz und Entscheidungsunterstützung
• Assistenzsysteme sind wandlungsfähig auszu gestalten.
• Kognitive IT­Systeme zur autonomen Datenüber prüfung und ­aufbereitung sowie Entscheidungs unterstützung sind vielversprechend.
• Unternehmensindividuelle Einführungsstrategien für Assistenzsysteme sind erforderlich.

Qualifikation
• Lernfabriken und Testumgebungen verringern die Zeit vom Erlernen der Theorie zum Einsatz im Feld.
• Wissen in den Domänen IT, Elektrotechnik, Maschinenbau und BWL sowie Soft Skills bilden den Kern des Kompetenzbaukastens der Zukunft.
• Eine IT-­Grundausbildung ist nicht nur an Hochschulen vorzusehen.

Organisation
• IT­-Sicherheit ist die Voraussetzung der unternehmensübergreifenden horizontalen Vernetzung.
• Die Möglichkeit zum Wechsel zwischen Funktions­- und Prozessorientierung schafft wandlungsfähige Arbeitsorganisationen.
• Schnittstellen und Standards ermöglichen Ad­hoc­-Wertschöpfungsnetzwerke.

Strategie
• Die zentrale Verankerung von Wandlungsfähigkeit in der Unternehmensstrategie ist notwendig.
• Design for Changeability ist ein notwendiges Gestaltungsprinzip in der Entwicklung von Produkten und Prozessen.
• Eine Orientierung der vorzuhaltenden Wandlungsfähigkeit am Markt ist erforderlich.

Unternehmenskultur
• Mitarbeiterverhalten bestimmt die Kultur.
• Kultur kann durch Unternehmensvision, ­-werte und ­-leitlinien gestaltet werden.
• Kerninhalte für wandlungsfähige Unternehmen sind konstruktiver Fehlerumgang, Innovationsoffenheit, demokratische Führungsstile sowie offene Kommunikation.

VWI-Städtetrip Leipzig

Beitragsbild: Michael Bader/Leipzig Travel

VWI Redaktion Keine Kommentare

VWI-Städtetrip führt nach Leipzig

Die Messe- und Buchstadt Leipzig wird Schauplatz einer bundesweiten VWI-Veranstaltung: Die Regionalgruppe Sachsen, die Hochschulgruppe Leipzig und das Bundesteam laden vom 6. bis zum 8. Juli 2018 zum VWI-Städtetrip ein. Teil des Events ist ein wertvolles Training zum Thema Führung nach der Toyota Kata. Das Training ist in ein attraktives Rahmenprogramm eingebettet, in dem das Netzwerken untereinander und das Kennenlernen der Stadt Leipzig im Vordergrund stehen. Die Anmeldefrist läuft bis zum 24. Juni 2018. Aufgrund großer Nachfrage in der Vergangenheit ist eine zügige Anmeldung empfehlenswert – es gilt das Prinzip „first come – first served“.

VWI-Städtetrip mit Seminar und Rahmenprogramm

Leipzig ist vor allem für seine Buchmesse bekannt. Weniger bekannt ist, dass die Stadt eine der am schnellsten wachsenden Großstädte Deutschlands ist. Die Teilnehmer des VWI-Städtetrips werden bei einer Stadtführung am Freitag zum Auftakt gemeinsam die vielen aufwändig sanierten Kulturdenkmäler und das rege Nachtleben erkunden. Den Samstag wird ein Kompaktseminar zum Thema „Effektive Problemlösung und Führung mit Handlungsroutinen“ mit Trainer Linus Trippe prägen. Linus Trippe bringt zehn Jahre Berufserfahrung in Industrie, Beratung und Lehre mit. Er ist Experte im Fachgebiet der Führungskultur mit Schwerpunkt darauf, wie bestehende Führungs-Paradigmen überwunden werden können und eine andere Führungskultur in Unternehmen etabliert werden kann. Nach dem Seminar folgt am Samstagabend ein traditionsreiches und für die Region typisches Abendessen. Kulturelles Highlight des Wochenendes bildet der Sonntag mit einer Führung durch die Leipziger Oper, bei der die Teilnehmer hinter die Kulissen der mittlerweile seit über 330 Jahre bestehenden Spielstätte blicken dürfen. Dieser Besuch dient gleichzeitig als Netzwerkevent mit der ansässigen und den benachbarten Hochschulgruppen.

Angebot vor allem für berufstätige VWI-Mitglieder

Der VWI-Städtetrip richtet sich mit der Ausgestaltung des Trainings und des Rahmenprogramms insbesondere an berufstätige Verbandsmitglieder. Dementsprechend haben ordentliche Mitglieder und Jungmitglieder Vorrang bei der Platzvergabe. Angesprochen ist jedoch jedes Verbandsmitglied, das sich für die Themen Führung, Verbesserung und Personalentwicklung interessiert und nebenbei sein Netzwerk erweitern möchte.

Der Teilnehmerbeitrag für den VWI-Städtetrip variiert je nach Mitgliedsstatus: Studentische Mitglieder zahlen 90 Euro, Jungmitglieder 170 Euro und Ordentliche Mitglieder 250 Euro; jeweils inklusive Mehrwertsteuer. Der Betrag umfasst das Training, das Rahmenprogramm sowie Abend- und Mittagessen am Samstag und das Abendessen am Freitag. Nicht enthalten ist die Übernachtung. Hierzu hat der VWI bis zum 11. Mai ein Kontingent im A&O Hostel reserviert – weitere Informationen dazu enthält das Anmeldeformular. Bei gewünschter Unterkunft im Hotel kann der VWI Unterkünfte in Bahnhofsnähe empfehlen. Für Fragen steht Projektleiterin Annika Vogt zur Verfügung.

Virtuelle Reise im KVE

Beitragsbild: VWI

VWI Redaktion Keine Kommentare

Regionalgruppe ging auf virtuelle Reise

von Christian Szyska, Regionalgruppensprecher Rhein-Neckar

Wie es sich anfühlt, wenn die reale Welt mit einer virtuellen Realität verschmilzt, erlebten die Teilnehmer des jüngsten Treffens der VWI-Regionalgruppe Rhein-Neckar. Im Kompetenzzentrum Virtual Engineering (KVE) in Mannheim gingen sie auf eine virtuelle Reise, die sie einmal um die Welt, durch Traktoren und bis in die Grundstruktur von Molekülen führte. Das KVE Rhein-Neckar beschäftigt sich als fakultätsübergreifende Einrichtung der Hochschule Mannheim – unterstützt von Landmaschinenproduzent John Deere – mit allen Themen rund um Virtual Reality (VR). Dabei bündelt es das innovative Potenzial der Bereiche Simulation, Visualisierung und Virtuelle Realität, um es Instituten, Fakultäten und Unternehmen im Umkreis zur Verfügung zu stellen.

Nah an der Realität: die virtuelle Reise

Nach einem kurzen einleitenden Vortrag zur Entstehung des Kompetenzzentrums in Mannheim begann die virtuelle Reise – mit der Erkundung der Welt mit einer VR-Brille. Zu beschreiben, wie sich ein Spaziergang oder Flug über oder durch Städte und Landschaften mit einer VR-Brille anfühlt, ist kaum möglich. Jeder Teilnehmer konnte für sich erfahren, wie real dabei doch die virtuelle Realität wirken kann. Dem ein oder anderen ist bei einem zu schnellen Flug und abrupten Richtungswechseln schwindlig geworden. Auch der ein oder andere Schreck blieb nicht aus, wenn die virtuelle Reise plötzlich mit hohen Tempo durch einen Berg führte oder schnell große Höhenunterschiede verarbeitet werden mussten. Dank Google Earth gab es hier genug Möglichkeiten und anschauliches Bildmaterial für eine ausgiebige Erkundungstour.

Im sogenannten Cave, einem virtuellen Raum, wurde es dann spezifischer. Zu Beginn konnten die Teilnehmer tief in die Grundstruktur von Molekülen vordringen und sich ein Bild davon machen, wie komplex diese aufgebaut sind. Danach führte die virtuelle Reise in eine virtuelle Halle mit Traktor, Rennwagen und Roboterarbeitsplätzen. Diese vermittelten ein Gefühl davon, wie die virtuelle Realität im Arbeitsalltag von Entwicklungsingenieuren eingesetzt werden kann. Über verschiedene Schnitte sowie Ein- und Ausblendungsmöglichkeiten ließen sich beispielsweise alle geometrischen Details analysieren.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Die Anlage dient übrigens nicht nur als Planungstool in Architektur und Maschinenbau, sondern unterstützt auch bei der Ausbildung von Fachkräften. An einem Beispiel wurde gezeigt, wie Mitarbeiter in einem Hochsicherheitsbereich arbeiten können, ohne diesen vorher betreten zu müssen: Räume aus Chemieanlagen wurden über ein 3D-Laserscan-Verfahren in das System geladen, was dann deren virtuelle Erkundung möglich machte. Auch verschiedene weitere Anwendungsmöglichkeiten lernten die Teilnehmer des VWI-Regionalgruppentreffens kennen. Unter anderem ist es bereits gelungen, eine OP durchzuführen, obwohl der Mediziner mehrere tausende Kilometer weit weg war. Zu guter Letzt durften die Teilnehmer noch einen Blick hinter die Kulissen werfen und das Herzstück von bildgebender Technik und Datenverarbeitung begutachten.

 

VWI Redaktion Keine Kommentare

Daisygrip punktet mit innovativer Idee

„Innovative Ideen für die Gesundheitswirtschaft“ – unter diesem Motto hatte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit der Initiative BioCon Valley zum Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 2018 aufgerufen. Zu den prämierten Ideen gehört ein neuartiger Stauschlauch für die Blutentnahme namens Daisygrip, der das Verfahren deutlich hygienischer machen soll.

Wirtschaftsingenieur im Gründerteam

Entwickelt wurde Daisygrip von dem Mediziner Konstantin Altrichter, dem Wirtschaftsingenieur Karl Hartmann sowie dem Physiker und Sportingenieur Paul Lückemann. Denn bei den mehr als eine Million Blutentnahmen, die täglich allein in Deutschland stattfinden, gibt es ein Problem: der herkömmliche Stauschlauch aus einem mit Elasthan verwobenen Baumwollmaterial. Für dessen Desinfektion sehen die Hygienevorschriften das Autoklavieren vor – ein sehr aufwändiges Verfahren. Für Daisygrip hingegen setzt das Erfinder- und Gründerteam auf ein glattes Material, das durch eine Sprüh- und Wisch-Desinfektion mit einem herkömmlichen Desinfektionsmittel vor Ort in nur 30 Sekunden desinfiziert werden kann, was den Keimtransport nachweislich verhindere. Der selbstfindende Magnetverschluss soll zusätzlich den Arbeitsprozess erleichtern, da er schnell und zuverlässig mit einer Hand verwendbar ist.

Medizinisch und ökonomisch überzeugende Lösung

Das Patentierungsverfahren für Daisygrip ist bereits abgeschlossen, das gleichnamige Unternehmen gegründet. Voraussichtlich ab August 2018 soll der Stauschlauch verfügbar sein. „Der Vertrieb wird von Rostock heraus organisiert und konzentriert sich zuerst auf eine starke regionale Präsenz“, sagt Wirtschaftsingenieur Hartmann – beispielsweise in Partnerkliniken wie Rostock, Greifswald und Schwerin. Aber auch niedergelassene Ärzte sollen in Zukunft von Daisygrip profitieren. „Die Übertragung von im Krankenhaus übertragenen Infektionen hat viele Ursachen“, sagt Prof. Dr. Dr. Andreas Podbielski, Leitender Krankenhaushygieniker Universitätsmedizin Rostock: „Das Daisygrip-Team hat sich des Risikofaktors Blutentnahme angenommen und für dieses Problem eine medizinisch und ökonomisch überzeugende Lösung entwickelt.“

Daisygrip