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Forschungsprojekt: Mit Bakterien Beton sanieren

Sporosarcina pasteurii spielen in der Dissertation von Frédéric Lapierre eine entscheidende Rolle. Der wissenschaftliche Mitarbeiter an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule München entwickelte im Zuge seiner Promotion ein Verfahren zur Vermehrung dieser Mikroorganismen, die durch ihren Stoffwechsel Calciumcarbonat, also Kalk, auf Oberflächen ablagern können. Lapierres Arbeit ist in das interdisziplinäre Forschungsprojekt „MicrobialCrete“ eingebunden. Dieses hat unter anderem das Ziel, neue biobasierte Baustoffe für die Bauwerksinstandsetzung und weitere bautechnische Anwendungen zu entwickeln.

Die Ergebnisse von Lapierres Forschung ermöglichen erstmals die effiziente und kostengünstige Kultivierung der kalkproduzierenden Bakterien und begünstigen so den kommerziellen Einsatz von sogenanntem selbstheilendem Beton. Dieser selbstheilende Beton für Bauwerke ist bereits erfolgreich erprobt. Doch um ihn kommerziell einzusetzen, muss man große Mengen der Bakterien produzieren – bisher war das aufwändig und teuer. Frédéric Lapierre fand bei dem Forschungsprojekt unter anderem heraus, unter welchen Bedingungen sich die Bakterien besonders gut vermehren. Dafür setzte er eine Hochdurchsatz-Kultivierungsplattform mit Online-Monitoring ein, mit der er vollautomatisiert und parallel 48 Bakterienkulturen in unterschiedlichen Nährmedien analysieren konnte.

Die Methode erwies sich als hocheffizient und ermöglichte es rasch, die erfolgreichsten Kulturen zu bestimmen. Damit entwickelte Lapierre ein einfach umsetzbares Verfahren, mit dem die Bakterien wirtschaftlicher für den Einsatz von selbstheilendem Beton und anderen möglichen Anwendungsfelder produziert werden können. An dem Forschungsprojekt „MicrobialCrete sind Forschende der Fakultäten für Wirtschafts- und Bauingenieurwesen der HM und drei Industriepartner beteiligt.

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SUSMAGPRO: Seltenerdmagnete erfolgreich recyceln

In vielen technischen Produkten sind Permanentmagnete auf Basis von Seltenen Erden (SE) kritische Komponenten – von medizinischen Bildgebungsgeräten und Industrierobotern über Verbraucherprodukte wie Geschirrspülern und Mikrowellen bis hin zu Windturbinen und Elektrofahrzeugen. Entsprechend groß ist die Konkurrenz um diese wertvollen Ressourcen. In der EU wird allerdings nur ein Bruchteil des Bedarfs auch durch EU-Produktion gedeckt. Daher gilt die Versorgung angesichts von geopolitischen Spannungen, Umweltproblemen im Zusammenhang mit der Gewinnung sowie einer unterentwickelten europäischen Magnetindustrie als gefährdet. Im Rahmen des EU-Projekts SUSMAGPRO zeigen nun erfolgreiche Demonstrationstests, dass Recycling eine praktikable Lösung ist.

Auf dem wettbewerbsorientierten Markt, wo Leistung und Qualität zu den wichtigsten Kriterien zählen, stehen Hersteller Sekundärmaterialien oft skeptisch gegenüber. Zum einen können Abfallmaterialen stark verunreinigt sein, zum anderen ist es häufig schwierig, die Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Für Seltenerdmagnete hat das Konsortium des EU-Projekts SUSMAGPRO einen Durchbruch erzielt: 18 europäische Projektpartner entlang der gesamten Wertschöpfungskette haben im Pilotmaßstab Lösungen entwickelt, um Seltenerdmagnete leichter zu identifizieren, von Abfällen zu trennen, wertvolle SE zurückzugewinnen sowie funktionstüchtige recycelte SE-Materialen und Magnete in nachhaltigeren Prozessen herzustellen.

Die daraus resultierenden Magnete wurden in zwei Demonstrationsanwendungen mit Herstellern getestet: in Lautsprechern und elektrischen Motoren. B&C Speakers hat im hauseigenen Audiolabor recycelte Magnete von SUSMAGPRO-Partner Magneti Ljubljana in Drehspullautsprechern für professionelle Audioanwendungen getestet. Es konnte eine gleichwertige Leistung ohne Unterschied in der Klangqualität bestätigt werden. In diesem speziellen Fall spart jeder recycelte Magnet 150 Gramm Rohmaterial ein, wobei der Anteil an puren seltenen Erden etwa 50 Grann beträgt.

Die vom Projektpartner University of Birmingham mit dem patentierten Hydrogen Processing of Magnet Scrap (HPMS) aus Sekundärmaterial hergestellten Magnete werden derzeit in Rotoren bei ZF Friedrichshafen in Deutschland getestet. Vorläufige Ergebnisse sind sehr vielversprechend, weitere Testläufe sind im Gang.

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Spendenziel 2023: Save the Children

Im Spendenjahr 2022 haben die VWI-Mitglieder im Zuge des Leitthemas „Leben und Vielfalt – wie erhalten wir die Biodiversität für morgen?“ erfolgreich Spenden für die Aurelia Stiftung gesammelt. 2023 widmet sich der Verband mit der Bundesteam-Initiative VWImpact dem Thema: „Leben ohne Hunger – Innovationen gegen globalen Hunger fördern“. Als Spendenziel 2023 wurde Save the Children gewählt.

Save the Children hat sich den Kinderrechten weltweit verpflichtet. Die Organisation setzt sich in rund 120 Ländern weltweit für die Rechte aller Kinder ein: auf Gesundheit und Überleben, Schule und Bildung sowie Schutz vor Gewalt und Ausbeutung und vor Gefahren im Not- und Katastrophenfall. Eins der Hauptthemen, mit dem sich Save the Children zurzeit beschäftigt, ist „Hunger und Mangelernährung“. Genau da setzt das VWI-Leitthema des Spendenjahres 2023 an.

Bis zu 45 Prozent der Sterblichkeit bei Kindern unter fünf Jahren sind auf Hunger und Mangelernährung zurückzuführen. Unterernährung trägt zudem zu einer eingeschränkten körperlichen wie auch kognitiven Entwicklung bei. Kinder, die hungern, leiden also ihr ganzes Leben darunter. Folgen sind ein geschwächtes Immunsystem, schwere Erkrankungen, Schwierigkeiten in der Schule und damit schlechtere Chancen auf eine Ausbildung und geregeltes Einkommen.

Save the Children sagt ganz klar: Eine Welt ohne Hunger ist möglich! Kein Kind sollte sterben, weil es zu wenig zu essen hat. Im Kampf gegen den Hunger setzt Save the Children an mehreren Punkten an, um auch nachhaltig an den Ursachen zu arbeiten.

  1. Identifikation von mangelernährten Kindern und anschließende Versorgung in Stabilisierungszentren
  2. Schulung der Eltern in speziellen Ernährungsprogrammen, wie sie mit wenig Geld und vorhanden Ressourcen für ausreichend nährstoffreiches Essen sorgen können
  3. Verbesserung von Frühwarnsystemen, um bevorstehende Hungerkrisen abzuwenden
  4. Ernährungssicherung durch Erlernen landwirtschaftlicher Techniken zur Sicherung der Lebensgrundlage

Aus diesen Gründen ist Save the Children für den VWI ein würdiges Spendenziel 2023. Dafür braucht es jetzt jedes Mitglied. Das VWImpact-Team lädt alle VWI-Mitglieder ganz herzlich dazu ein, Spendengelder in den Hochschul- und Regionalgruppen zu sammeln. Dazu eigenen sich beispielsweise die Aktion VorWI oder in den Gruppen stattfindende Treffen/Sitzungen und andere Aktionen.

Zu den Terminen der VorWI: https://vwi.org/vor-weihnachtliche-initiative/#termine

Für Ideen, Inspiration bei der Umsetzung steht das VWImpact-Team (Mail) jederzeit gerne zur Verfügung!

Nachhaltige Transformation

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Nachhaltige Transformation: Mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit

Forschende aus soziotechnischen und sozial-ökologischen Disziplinen müssen für eine nachhaltige Transformation verschiedener Sektoren wie Energie, Mobilität und Ernährung künftig enger zusammenarbeiten. Das zeigt sich in einem Sonderheft zum Thema „Sustainability Transitions in Consumption-Production Systems“ der ‘Proceedings of the National Academy of Sciences’, das die Universität Manchester, das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Harvard University herausgegeben haben. Das Heft steht online kostenlos zur Verfügung.

„Die zentrale Herausforderung unserer Zeit besteht darin, die Entwicklung nachhaltig zu gestalten – das heißt, dafür zu sorgen, dass sie das Wohlergehen der Menschen im Hier und Jetzt fördert, ohne die Möglichkeiten der Menschen anderswo oder in der Zukunft in unfairer Weise einzuschränken“, sagt William Clark, Professor an der Harvard University und Direktor des dortigen Sustainability Science Programms. „Das erfordert Transformationen – und damit meinen wir erhebliche, langfristige Veränderungen bei den Akteuren, Institutionen, Technologien und Ressourcen, aus denen sich die Produktions- und Verbrauchssysteme zusammensetzen.“ In den 15 Beiträgen des Sonderhefts wird diese nachhaltige Transformation für die Bereiche Elektrizität, Mobilität und Ernährung analysiert. Darüber hinaus befassen sie sich mit Querschnittsthemen wie der Destabilisierung bestehender Systeme, der Rolle von Schocks und der Steuerung von Transformationen.

Die Beiträge zeigen die Vielschichtigkeit der Nachhaltigkeitsprozesse, die sich nicht auf rein technologische oder wirtschaftliche Erklärungen reduzieren lassen. Stattdessen verdeutlichen sie, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeitsübergänge als vielschichtige, systemische, unvollständige und umstrittene Prozesse zu verstehen. Eine wesentliche Rolle spielen dabei Innovationen, die stets von sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen geprägt sind und zu diesen beitragen.

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KREATI® 2023: Erster Platz für Kassel

In der Woche vom 9. bis 14. Oktober fand das Finale des KREATI® 2023 in Kaiserslautern statt. In dieser Zeit nahmen 20 Teilnehmende aus fünf verschiedenen Hochschulgruppen an einem abwechslungsreichen Programm aus zwei Fallstudien, verschiedenen Workshops und Exkursionen teil.

In der ersten Fallstudie in Kooperation mit cbs ging es um das Prozessmanagement eines europäischen Unternehmens, insbesondere sollten hier Verbesserungspotenziale aufgezeigt werden. Die zweite Fallstudie in Kooperation mit Deloitte beinhaltete die Beratung eines Start-ups im HR-Bereich. Hier wurden Ideen in Bezug auf die Verbesserung der Personalauswahl ausgearbeitet und vorgestellt.

Abgerundet wurde die Finalwoche des KREATI® 2023 von verschiedenen Vorträgen zur Energiewirtschaft in Kaiserslautern oder Digital Twins in der Produktion im Fraunhofer Zentrum. Den Abschluss des Fallstudienwettbewerbs bildete das Galadinner mit der heiß ersehnten Siegerehrung. Wir gratulieren allen Teams zu ihren überzeugenden Leistungen und insbesondere dem Team aus Kassel (Max Lichtschlag, Ronja Behrens, Jonas Wollenhaupt und Lukas Kramer), dass mit einer herausragenden Leistung den ersten Platz belegte!

KREATI® 2023

Der gesamte Wettbewerb KREATI® 2023 war bereits über das Jahr hinweg ein großer Erfolg. Nachdem an 14 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland im April und Mai die Vorrunden stattfanden, hatten die leistungsstärksten Teams die Möglichkeit, sich im Zeitraum Juni/Juli in einem von vier Halbfinals bis ins Finale durchzusetzen.

Die Projektleitung der Hochschulgruppe Kaiserslautern um Philipp Harmuth, Johannes Gleixner und Marc Dennhardt bedankt sich an dieser Stelle nochmals bei allen Kooperationspartnern, den Organisatoren und weiteren Beteiligten – und nicht zuletzt bei den Teilnehmenden des diesjährigen Events, die KREATI® 2023 zum Erfolg gebracht haben!

KREATI® 2023

Von Patrik Spitzley, Studentisches Vorstandsmitglied

Innovationsschutz: Online-Weiterbildungsangebot für WiIngs

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Innovationsschutz: Online-Weiterbildungsangebot für WiIngs

Am 15. März 2024 geht an der Hochschule Heilbronn (HHN) der Online-Lehrgang „Recht der innovativen Technologien – Innovationsschutz, Intellectual Property, Patentingenieurwesen“ in die nächste Runde. Von dieser Zusatzqualifikation profitieren laut HHN insbesondere Wirtschaftsingenieure sowie Ingenieure und Betriebswirte, die im Unternehmenskontext mit Innovationsschutz in Berührung kommen. Denn das Angebot behandelt das Thema Patente aus der Unternehmensperspektive und richtet sich explizit auch an Nicht-Juristen.

Der Weiterbildungslehrgang vermittelt der HHN zufolge verständlich aufbereitet alle Grundlagen zu Patenten sowie weiteren gewerblichen Schutzrechten und gibt Einblicke in das europäische Patentsystem und das Arbeitnehmererfindungsrecht. Ebenso bekommen Teilnehmende Basiswissen in Sachen Vertragsrecht und IP-Compliance vermittelt.

Der Weiterbildungslehrgang läuft vom 15. März bis zum 12. Juli 2024. Die insgesamt 12 Lerneinheiten finden in der Regel freitags von 14 bis 19 Uhr statt. Alle Termine sind interaktive Live-Video-Sessions und werden von verschiedenen Referenten mit Praxiserfahrung geleitet, die in namhafter Industrie und renommierten Kanzleien tätig sind. An einem freiwilligen Präsenztermin im Mai 2024 geht es für Teilnehmende zum Patent- und Markenzentrum nach Stuttgart. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, eine Abschlussprüfung abzulegen und somit ein Zertifikat zu erhalten. Die Teilnahmekosten belaufen sich auf insgesamt 1996 Euro; noch bis 15. Dezember 2023 erhalten Interessierte einen Frühbucherrabatt von 300 Euro.

Bei Fragen ist das Institut für Recht der innovativen Technologien (IRiT) unter der Mailadresse irit@hs-heilbronn.de zu erreichen.

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PwC Deutschland: Als Wirtschaftsingenieur:in in der Beratung

Was macht eigentlich ein:e Wirtschaftsingenieur:in bei PwC Deutschland? Welche Trends beeinflussen die Branche und wie ist es, bei PwC zu arbeiten? Wir haben Christian Dieling, Senior Consultant bei PwC Deutschland, gefragt.

Hi Christian, was macht ein:e Wirtschaftsingenieur:in bei PwC?

PwC bietet viele Einstiegsmöglichkeiten für Wirtschaftsingenieur:innen, zum Beispiel innerhalb meines Teams: Capital Projects, Infrastructure and Real Estate.

Gemeinsam mit meinem Team aus Ingenieur:innen, Wirtschaftswissenschaftler:innen, Informatiker:innen, Jurist:innen und Finanzexpert:innen begleite ich Projekte von öffentlichen und privaten Kunden – beginnend mit der strategischen Planung über die Finanzierung sowie die Umsetzung über den Betrieb bis hin zum Rückbau. Wir unterstützen unsere Kunden aber auch dabei, individuelle Antworten auf die schnell fortschreitenden Entwicklungen der Digitalisierung zu finden.

Welche Trends siehst du im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen und wie beeinflussen sie die Branche?

Hier ist die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in der Industrie zu nennen. Bei PwC haben wir dafür einen eigenen Geschäftsbereich gegründet und uns dementsprechend auch teamintern aufgestellt.

Ein weiterer Trend ist die Digitalisierung, die nun auch in der eher traditionell geprägten Bauindustrie immer stärker voranschreitet und zu einer erheblich erhöhten Nachfrage nach IT-Kompetenzen führt. Dies hat auch zu einer Veränderung der Geschäftsprozesse und -modelle geführt, was wiederum neue Anforderungen an Wirtschaftsingenieur:innen stellt.

Zudem gewinnt das Thema Data an Relevanz, da Unternehmen immer mehr Daten sammeln und analysieren, um Entscheidungen zu treffen. Mit unserer hauseigenen Lösung „Construction Hub“ bieten wir einen Lösungsbaustein für eine Vielzahl an Herausforderungen bei Großbauprojekten.

Welche Aspekte deiner Arbeit als Wirtschaftsingenieur bei PwC inspirieren dich am meisten?

In erster Linie die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Kolleg:innen mit den verschiedensten Hintergründen. Ich erwische mich zwar immer wieder bei dem Gedanken, von nichts genug Ahnung zu haben, empfinde es aber als eine große Bereicherung, voneinander lernen zu können.

Darüber hinaus habe ich die Möglichkeit, an einer breiten Palette von Projekten mitzuwirken. Diese Vielfalt stellt sicher, dass kein Tag wie der andere ist und ich ständig neue Fähigkeiten entwickle. Nebenbei baut man dabei auch immer intensivere Beziehungen zu Kunden auf, um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen.

Wie sieht ein klassischer Arbeitstag für dich aus?

Mein Arbeitstag beginnt oft mit einem Morning Briefing im Team, um den Tag zu planen, Aufgaben zu verteilen und einen Ausblick zu geben. Der Projektalltag ist dann häufig von der Vor-, Nachbereitung und Durchführung von Interviews sowie von Analysen und Recherchen geprägt.

Die Zusammenarbeit bei uns im Team zeichnet sich durch Spaß und Teamgeist aus. Das macht die Arbeitsatmosphäre sehr angenehm und hilft uns ganz besonders auch dabei, durch die seltenen, aber durchaus vorkommenden, fordernden Projektabschnitte hindurch zu manövrieren. Auch die Interaktion mit Kunden nimmt einen wichtigen Teil unseres Tages ein.

Idealerweise treibe ich an einem Tag pro Woche eigene Themen oder Initiativen voran.

Ein erfolgreicher Tag geht nicht selten mit einer gemeinsamen Aktivität wie einem Team-Abendessen zu Ende.

Was hättest du von PwC als Arbeitgeber so nicht erwartet und was begeistert dich?

Ich habe schnell festgestellt, dass sich PwC der Bedeutung von digitalen und technischen Disziplinen, neben den klassischen Wirtschaftswissenschaften, für die Beratung sehr bewusst ist. Viele Bereiche unseres Unternehmens suchen gezielt Ingenieur:innen und vergleichbare Profile, um die Teams fachlich immer diverser aufzustellen.

Ein besonders positiver Aspekt ist, dass ich im Unternehmen Expertise für fast jedes Thema finde. Ich habe außerdem immer die Möglichkeit, proaktiv Themen voranzutreiben.

Gibt es Ratschläge, die du angehenden Wirtschaftsingenieur:innen geben möchtest, die eine ähnliche Karriere anstreben?

Meiner Meinung nach sollten angehende Wirtschaftsingenieur:innen neugierig sein und eine Leidenschaft dafür haben, digitale Kompetenzen und technisches Wissen mit kaufmännischem Denken zu kombinieren.

Zudem sind Praktika und eigene Projekte von unschätzbarem Wert, um praktische Fähigkeiten zu entwickeln und erste berufliche Erfahrungen zu sammeln. Dies kann durch die Teilnahme an relevanten Veranstaltungen, Workshops und Engagement in studentischen Organisationen erleichtert werden.

Der Besuch von Messen und die Teilnahme an Case Studies zum Beispiel im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Universität sind hervorragende Möglichkeiten, um Kontakte in der Beratungsbranche zu knüpfen und erste Einblicke zu gewinnen.

 

Ein Gastbeitrag von PwC Deutschland.

 

Hochschulkontaktmesse

Beitragsbild: Hochschule München

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Hochschulkontaktmesse: In München den Horizont erweitert

Unter dem Motto „Expand Your Horizon“ öffnete am 7. Novemver die 26. HOKO – Hochschulkontaktmesse der HM München ihre Türen im Roten Würfel. Dekan Prof. Dr. Hermann Englberger (VWI-Beirat), die beiden studentischen HOKO-Projektleiter und HM-Präsident Prof. Dr. Martin Leitner eröffneten die Messe. Bis zum 9. November hatten dann die rund 12.000 Besucher täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr die Möglichkeit, auf einer der größten studentischen Karrieremessen Deutschlands mit über 300 potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten, darunter namhafte Größen wie MAN, MTU und Knorr Bremse, aber auch diverse Mittelständler und Start-ups – „Expand Your Horizon“ eben.

Insbesondere Studierende konnten während der Hochschulkontaktmesse wertvolle Kontakte mit potenziellen Arbeitgebern knüpfen und konkrete Angebote für Praktika, Werkstudentenstellen oder Praxissemester einholen. Beim CV-Check konnten Interessierte ihre Bewerbungsunterlagen von Expert prüfen lassen und konstruktives Feedback einholen. Außerdem gab es die Möglichkeit, kostenlose Bewerbungsfotos machen zu lassen.

Die HOKO wird traditionell von Studierenden der VWI-Hochschulgruppe München organisiert und ermöglicht den Austausch zwischen den Teilnehmenden und den Unternehmen sowie Start-ups. Die Messe findet bereits seit 1997 regelmäßig statt. Sie ist eine der größten Karrieremessen in Deutschland und laut FOCUS-Business eine „TOP-Karrieremesse in Deutschland“.

MINT-Herbstreport

Beitragsbild: Pixabay

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Herbstreport: MINT-Lücke bleibt groß

Der aktuelle konjunkturelle Einbruch in Deutschland – das Bruttoinlandsprodukt soll 2023 um etwa 0,5 (IW Köln) beziehungsweise 0,6 Prozent (Gemeinschaftsdiagnose) schrumpfen – führt nur zu einem sehr leichten Rückgang der MINT-Lücke. Das zeigt der MINT-Herbstreport 2023, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln jetzt im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), des Gesamtverbands der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie (Gesamtmetall) und der Iniative MINT Zukunft schaffen vorgelegt hat (Report als PDF).

In den MINT-Berufen insgesamt gibt es dem Herbstreport zufolge im September 2023 rund 476.400 zu besetzende Stellen. Gleichzeitig waren bundesweit 195.920 Personen arbeitslos gemeldet, die gerne einem MINT-Erwerbsberuf nachgehen würden. Unter Berücksichtigung des qualifikatorischen Mismatches gab es damit im September 2023 über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien hinweg eine Arbeitskräftelücke von 285.800 Personen. Im Vergleich zum Rekordwert aus dem September 2018 mit 338.200 ist die MINT-Lücke leicht um 15,5 Prozent gesunken, liegt aber immer noch auf dem vierthöchsten Septemberwert seit Beginn der Aufzeichnungen.

Mit 132.100 Personen bilden im September 2023 die MINT-Facharbeiterberufe die größte Engpassgruppe, gefolgt von 122.300 Personen im Segment der MINT-Expertenberufe sowie 31.400 im Segment der Spezialisten- beziehungsweise Meister- und Technikerberufe. Differenziert man die Lücke nach MINT-Bereichen, so zeigen sich die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen mit 81.900, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 53.900, in den IT-Berufen mit 43.600 und in den Berufen der Metallverarbeitung mit 38.200. An fünfter Stelle folgen die Bauberufe mit 37.800. Mittelfristig wird der Bedarf an MINT-Kräften durch die Digitalisierung, die Dekarbonisierung, die Demografie und die Deglobalisierung zudem stark zunehmen.

Die Arbeitsbedingungen in den MINT-Berufen sind dem Herbstreport zufolge weiterhin sehr gut. Das durchschnittliche Monatsbruttoeinkommen von vollzeitbeschäftigten MINT-Akademikerinnen und -Akademikern betrug nach Angaben des SOEP im Jahr 2021 rund 5900 Euro und lag damit über dem Durchschnittswert aller vollzeitbeschäftigten Akademikerinnen und Akademiker mit 5700 Euro. Rund 35 Prozent der erwerbstätigen MINT-Akademikerinnen und -Akademiker übten demnach im Jahr 2020 eine leitende Position aus. Bei Akademikerinnen und Akademikern anderer Fachrichtungen trifft dies auf 31 Prozent zu.

Resilienz

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Resilienz: Regionales Sourcing reicht nicht aus

Um Unternehmen zu mehr Resilienz zu führen, reicht die Nutzung regionaler Zulieferer und Werke allein nicht aus. Darüber hinaus muss in Fähigkeiten und Technologien investiert werden, die transparente und autonome Lieferketten- und Produktionsprozesse, eine widerstandsfähige Produktentwicklung und digital geschulte Beschäftigte fördern. Zu diesem Schluss kommt die Accenture-Studie „Resiliency in the making“.

Der Erhebung zufolge wollen 65 Prozent der weltweit befragten Unternehmen bis 2026 den Großteil ihrer wichtigsten Produkte von regionalen Zulieferern beziehen – bisher sind es erst 38 Prozent. In Deutschland sind es mit aktuell 23 Prozent deutlich weniger, bis 2026 streben 54 Prozent der befragten deutschen Unternehmen eine Veränderung an. 85 Prozent der Befragten planen zudem, bis 2026 den Großteil ihrer gesamten Produkte regional zu produzieren und zu verkaufen – bisher sind es 43 Prozent. Auch hier liegt Deutschland mit aktuell 32 Prozent etwas hinter dem Durchschnitt, strebt aber bis 2026 eine Erhöhung auf 79 Prozent an.

In den letzten Jahren haben sich disruptive Ereignisse gehäuft, von geopolitischen Spannungen und Wetterextremen über technologische Durchbrüche bis zu Material- und Fachkräfteknappheit. In den Jahren 2021 und 2022 entgingen Unternehmen zusätzliche jährliche Einnahmen in Höhe von 1,6 Billionen US-Dollar, weil ihre Technik, ihre Lieferkette, ihre Produktion oder der laufende Betrieb gestört wurden, so Accenture. Gleichzeitig erzielten die 25 Prozent resilientesten Unternehmen einen um 3,6 Prozent höheren Jahresumsatz als die 25 Prozent anfälligsten Unternehmen.

Die Autoren der Accenture-Studie empfehlen drei Schwerpunktbereiche, um die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens zu verbessern.

  • Berechenbare und autonome Lieferketten und Produktionsprozesse: In intelligenten Kontrolltürmen kann man beispielsweise Prozesse überwachen und verschiedene Szenarien in Echtzeit analysieren, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
  • Widerstandsfähigkeit im Design: Unternehmen sollten bereits in der Produktentwicklung Kosten-Nutzen-Analysen und Überlegungen zum Ökodesign anstellen, um potenzielle Probleme vor Produktionsbeginn anzugehen.
  • Neue Arbeitsweisen: Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden für die Nutzung von Prognose- und Visualisierungstools und für datengestützte Entscheidungen qualifizieren.