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Multitasking besser bewältigen

Multitasking

Niemand weiß, wie viele gute Einfälle einfach untergehen, nur weil im falschen Moment das Telefon klingelt oder eine Mail aufploppt – ist der Faden erstmal gerissen, gelingt es oft nur schwer, ihn wieder aufzunehmen. Albert Einstein war übrigens klar, dass Multitasking der Konzentration schadet: Um Unterbrechungen zu vermeiden, gab es in seinem Haus kein Telefon; Anrufe nahm der benachbarte Töpfermeister Wolff entgegen. Heute hingegen sagt jeder zweite Beschäftigte in Deutschland, häufig bei der Arbeit unterbrochen zu werden. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwanzig Jahren.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat jetzt eine Broschüre zum besseren Umgang mit Multitasking und Arbeitsunterbrechungen veröffentlicht. Denn lediglich Beschäftigte, die einer einfachen und monotonen Aufgabe nachgehen, empfinden den Forschenden zufolge Störungen im Arbeitsablauf als positiv. Bei hochkonzentrierter Arbeit hingegen verlängern Ablenkungen nicht nur die Bearbeitungszeit, sondern führen auch zu schlechteren Arbeitsergebnissen. Beispielsweise verringere sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns, wenn parallel statt nacheinander gearbeitet wird.

Multitasking bewusst managen

Den Forschenden zufolge sind vor allem drei Punkte sind entscheidend, um besser mit Multitasking umzugehen und sich auf die eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.

  • Bewusst entscheiden: Für eine Unterbrechung oder Multitasking kann man sich bewusst entscheiden. Häufig ist es besser, nicht sofort zu reagieren; neue E-Mails oder Telefonate lassen sich oft auch später durchgehen. Hilfreich ist, wenn die hinzukommenden Aufgaben verzögert bearbeitet, neu geordnet oder weitergegeben werden.
  • Ursachen finden: Neben diesen Strategien sollten die Beschäftigten auch nach den Ursachen von Arbeitsunterbrechungen suchen. Das sind beispielsweise Unwissenheit, fehlende Absprachen oder nicht klar vermittelte Zeiten ungestörten Arbeitens. Im Team können neue Verhaltensregeln aufgestellt werden, damit sich diese Unterbrechungsquellen abstellen lassen.
  • Gesundheit fördern: Psychische Erkrankungen machen heute bereits ein Sechstel des gesamten Krankheitsgeschehens aus. Ungestörtes Arbeiten kann dem entgegenwirken und die Gesundheit fördern. Die Themen Unterbrechung und Multitasking lassen sich dazu in einem Gesundheitszirkel bearbeiten. An dessen Ende stehen wirksame Maßnahmen, wie Absprachen, Schulungen oder neue Arbeitsmittel.
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Regionalgruppenbroschüre des VWI aktualisiert

Regionalgruppen

Auch im Jahr 2018 bietet der VWI seinen Mitgliedern wieder zahlreiche Aktivitäten und Netzwerktreffen in den Regionen an. Einen ersten Überblick bietet die aktualisierte Auflage der Regionalgruppenbroschüre, die jetzt erschienen ist. Diese Broschüre enthält nicht nur alle wichtigen Informationen zur Regionalgruppenarbeit, sondern auch die langfristig vorausgeplanten Termine der Regionalgruppen für das laufende Jahr.

Mehr als 20 Regionalgruppen deutschlandweit

Die mehr als 20 Regionalgruppen des VWI sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Sie bilden mit ihren Aktivitäten und mit ihrem Engagement ein vitales Netzwerk von und für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure. Die Veranstaltungen und Treffen in den Regionalgruppen sind Angebote für alle Mitglieder des Verbandes. Neben einem breiten Spektrum an fachlichen Themen bieten sie auch die Gelegenheit, neue Kontakte zu anderen Mitgliedern zu knüpfen, bestehende Kontakte weiter zu vertiefen und sich in persönlichen Gesprächen auszutauschen und besser kennenzulernen. Der VWI lädt alle Mitglieder herzlich ein, an den Stammtischen und Veranstaltungen in den Regionen teilzunehmen und die vielfältigen Angebote des VWI aktiv zu nutzen. Auch neue Ideen für die Regionalgruppenarbeit vor Ort sind jederzeit willkommen.

Ihr Engagement vor Ort

Sie möchten eine Regionalgruppe leiten oder durch Ihr Engagement unterstützen? Wenden Sie sich an VWI-Vorstandsmitglied Matthias Maroske (E-Mail).

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Drive-E-Programm 2018 – Jetzt bewerben!

Drive-E-Programm

Interessierte Studierende können sich ab sofort für das Drive-E-Programm 2018 bewerben. Dieses Nachwuchsprogramm zur Elektromobilität ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Fraunhofer‐Gesellschaft. Hochschulpartner in diesem Jahr ist die Hochschule München mit ihrem Institut für Engineering Design of Mechatronic Systems (EDMS).

Drive-E-Programm: Sommerakademie und Studienpreise

Das Drive-E-Programm besteht aus zwei Teilen. Die Drive-E-Akademie ist eine fünftägige interdisziplinäre Sommerschule und richtet sich an Studierende, die sich für die Herausforderungen der zukünftigen Mobilität begeistern. Inhaltlich geht es um vertiefte Einblicke in das elektrische und autonome Fahren sowie in die dazu gehörenden Technologien und Mobilitätskonzepte. Zum Programm gehören Vorträge von Expertinnen sowie Experten aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Workshops, Testfahrten und Exkursionen zu Unternehmen. Weiterer Teil des Drive-E-Programms ist Verleihung des mit bis zu 6000 Euro dotierten Drive-E-Studienpreises. Prämiert werden herausragende Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Elektromobilität.

Studierende aus ganz Deutschland können sich noch bis zum 15. Juni 2018 für die Teilnahme an der Drive-E-Akademie oder für einen der Drive-E-Studienpreise bewerben. Weitere Informationen und das Bewerbungsformular stehen online zur Verfügung.

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Bei Industrie 4.0 den Mensch ins Zentrum stellen

Studie Industrie 4.0

In ihrer gemeinsamen Studie „Wandlungsfähige, menschzentrierte Strukturen in Fabriken und Netzwerken der Industrie 4.0“ haben das KIT, die Leibniz Universität Hannover und acatech untersucht, welche Bedeutung Industrie 4.0 für die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen hat – und welche Rolle der Mensch dabei spielt. Die digitale Vernetzung von Anlagen und wandlungsfähige Systeme ermöglichen es Unternehmen, ihre Produkte genauer und schneller an Kundenwünsche anzupassen. Die Studie zeigt, dass die Beschäftigten ganz entscheidend zur erfolgreichen Umsetzung dieser Wandlungsfähigkeit beitragen: Sie regen und treiben Reaktionen auf interne sowie externe Veränderungen der Produktion und ihrer Umgebung an und ‘leben’ den Wandel von Organisation und Arbeitsbedingungen.

Industrie 4.0 erfordert neue Formen der Zusammenarbeit

„Die Vernetzung von Produktionsprozessen zur Industrie 4.0 bringt die Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen auf ein völlig neues Niveau“, sagt Projektleiterin Gisela Lanza, Professorin und Leiterin des wbk Instituts für Produktionstechnik des KIT: „Produkte und die damit verbundenen Prozesse lassen sich beim richtigen Einsatz von Industrie 4.0 an Kundenwünsche und veränderliche Marktbedingungen anpassen. Viele Unternehmen zögern dennoch, sich auf die Industrie 4.0 einzulassen – auch deshalb, weil ihnen erfolgreiche Beispiele fehlen. Solche Beispiele und auch entsprechende Handlungsmöglichkeiten legen wir nun vor.“

Ausgehend vom Konzept der Industrie 4.0 skizziert die Studie Entwicklungspfade hin zur wandlungsfähigen Fabrik und identifiziert zentrale Handlungsfelder. Eine technikzentrierte Sicht- und Herangehensweise ist dabei wenig zielführend, wie die Studie zeigt. „Die Vernetzung von Dingen, Geräten und Maschinen muss mit neuen Formen der Zusammenarbeit von Menschen einhergehen. Das beginnt bei der Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, führt über die Organisation der Zusammenarbeit im Unternehmen und geht bis zur Unternehmenskultur“, so Wirtschaftsingenieurin Lanza.

Fünf Handlungsfelder

Die Studie arbeitet folgende fünf Handlungsfelder und mehrere wesentliche Punkte je Handlungsfeld heraus.

Transparenz und Entscheidungsunterstützung
• Assistenzsysteme sind wandlungsfähig auszu gestalten.
• Kognitive IT­Systeme zur autonomen Datenüber prüfung und ­aufbereitung sowie Entscheidungs unterstützung sind vielversprechend.
• Unternehmensindividuelle Einführungsstrategien für Assistenzsysteme sind erforderlich.

Qualifikation
• Lernfabriken und Testumgebungen verringern die Zeit vom Erlernen der Theorie zum Einsatz im Feld.
• Wissen in den Domänen IT, Elektrotechnik, Maschinenbau und BWL sowie Soft Skills bilden den Kern des Kompetenzbaukastens der Zukunft.
• Eine IT-­Grundausbildung ist nicht nur an Hochschulen vorzusehen.

Organisation
• IT­-Sicherheit ist die Voraussetzung der unternehmensübergreifenden horizontalen Vernetzung.
• Die Möglichkeit zum Wechsel zwischen Funktions­- und Prozessorientierung schafft wandlungsfähige Arbeitsorganisationen.
• Schnittstellen und Standards ermöglichen Ad­hoc­-Wertschöpfungsnetzwerke.

Strategie
• Die zentrale Verankerung von Wandlungsfähigkeit in der Unternehmensstrategie ist notwendig.
• Design for Changeability ist ein notwendiges Gestaltungsprinzip in der Entwicklung von Produkten und Prozessen.
• Eine Orientierung der vorzuhaltenden Wandlungsfähigkeit am Markt ist erforderlich.

Unternehmenskultur
• Mitarbeiterverhalten bestimmt die Kultur.
• Kultur kann durch Unternehmensvision, ­-werte und ­-leitlinien gestaltet werden.
• Kerninhalte für wandlungsfähige Unternehmen sind konstruktiver Fehlerumgang, Innovationsoffenheit, demokratische Führungsstile sowie offene Kommunikation.

VWI-Städtetrip Leipzig

Beitragsbild: Michael Bader/Leipzig Travel

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VWI-Städtetrip führt nach Leipzig

Die Messe- und Buchstadt Leipzig wird Schauplatz einer bundesweiten VWI-Veranstaltung: Die Regionalgruppe Sachsen, die Hochschulgruppe Leipzig und das Bundesteam laden vom 6. bis zum 8. Juli 2018 zum VWI-Städtetrip ein. Teil des Events ist ein wertvolles Training zum Thema Führung nach der Toyota Kata. Das Training ist in ein attraktives Rahmenprogramm eingebettet, in dem das Netzwerken untereinander und das Kennenlernen der Stadt Leipzig im Vordergrund stehen. Die Anmeldefrist läuft bis zum 24. Juni 2018. Aufgrund großer Nachfrage in der Vergangenheit ist eine zügige Anmeldung empfehlenswert – es gilt das Prinzip „first come – first served“.

VWI-Städtetrip mit Seminar und Rahmenprogramm

Leipzig ist vor allem für seine Buchmesse bekannt. Weniger bekannt ist, dass die Stadt eine der am schnellsten wachsenden Großstädte Deutschlands ist. Die Teilnehmer des VWI-Städtetrips werden bei einer Stadtführung am Freitag zum Auftakt gemeinsam die vielen aufwändig sanierten Kulturdenkmäler und das rege Nachtleben erkunden. Den Samstag wird ein Kompaktseminar zum Thema „Effektive Problemlösung und Führung mit Handlungsroutinen“ mit Trainer Linus Trippe prägen. Linus Trippe bringt zehn Jahre Berufserfahrung in Industrie, Beratung und Lehre mit. Er ist Experte im Fachgebiet der Führungskultur mit Schwerpunkt darauf, wie bestehende Führungs-Paradigmen überwunden werden können und eine andere Führungskultur in Unternehmen etabliert werden kann. Nach dem Seminar folgt am Samstagabend ein traditionsreiches und für die Region typisches Abendessen. Kulturelles Highlight des Wochenendes bildet der Sonntag mit einer Führung durch die Leipziger Oper, bei der die Teilnehmer hinter die Kulissen der mittlerweile seit über 330 Jahre bestehenden Spielstätte blicken dürfen. Dieser Besuch dient gleichzeitig als Netzwerkevent mit der ansässigen und den benachbarten Hochschulgruppen.

Angebot vor allem für berufstätige VWI-Mitglieder

Der VWI-Städtetrip richtet sich mit der Ausgestaltung des Trainings und des Rahmenprogramms insbesondere an berufstätige Verbandsmitglieder. Dementsprechend haben ordentliche Mitglieder und Jungmitglieder Vorrang bei der Platzvergabe. Angesprochen ist jedoch jedes Verbandsmitglied, das sich für die Themen Führung, Verbesserung und Personalentwicklung interessiert und nebenbei sein Netzwerk erweitern möchte.

Der Teilnehmerbeitrag für den VWI-Städtetrip variiert je nach Mitgliedsstatus: Studentische Mitglieder zahlen 90 Euro, Jungmitglieder 170 Euro und Ordentliche Mitglieder 250 Euro; jeweils inklusive Mehrwertsteuer. Der Betrag umfasst das Training, das Rahmenprogramm sowie Abend- und Mittagessen am Samstag und das Abendessen am Freitag. Nicht enthalten ist die Übernachtung. Hierzu hat der VWI bis zum 11. Mai ein Kontingent im A&O Hostel reserviert – weitere Informationen dazu enthält das Anmeldeformular. Bei gewünschter Unterkunft im Hotel kann der VWI Unterkünfte in Bahnhofsnähe empfehlen. Für Fragen steht Projektleiterin Annika Vogt zur Verfügung.

Virtuelle Reise im KVE

Beitragsbild: VWI

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Regionalgruppe ging auf virtuelle Reise

von Christian Szyska, Regionalgruppensprecher Rhein-Neckar

Wie es sich anfühlt, wenn die reale Welt mit einer virtuellen Realität verschmilzt, erlebten die Teilnehmer des jüngsten Treffens der VWI-Regionalgruppe Rhein-Neckar. Im Kompetenzzentrum Virtual Engineering (KVE) in Mannheim gingen sie auf eine virtuelle Reise, die sie einmal um die Welt, durch Traktoren und bis in die Grundstruktur von Molekülen führte. Das KVE Rhein-Neckar beschäftigt sich als fakultätsübergreifende Einrichtung der Hochschule Mannheim – unterstützt von Landmaschinenproduzent John Deere – mit allen Themen rund um Virtual Reality (VR). Dabei bündelt es das innovative Potenzial der Bereiche Simulation, Visualisierung und Virtuelle Realität, um es Instituten, Fakultäten und Unternehmen im Umkreis zur Verfügung zu stellen.

Nah an der Realität: die virtuelle Reise

Nach einem kurzen einleitenden Vortrag zur Entstehung des Kompetenzzentrums in Mannheim begann die virtuelle Reise – mit der Erkundung der Welt mit einer VR-Brille. Zu beschreiben, wie sich ein Spaziergang oder Flug über oder durch Städte und Landschaften mit einer VR-Brille anfühlt, ist kaum möglich. Jeder Teilnehmer konnte für sich erfahren, wie real dabei doch die virtuelle Realität wirken kann. Dem ein oder anderen ist bei einem zu schnellen Flug und abrupten Richtungswechseln schwindlig geworden. Auch der ein oder andere Schreck blieb nicht aus, wenn die virtuelle Reise plötzlich mit hohen Tempo durch einen Berg führte oder schnell große Höhenunterschiede verarbeitet werden mussten. Dank Google Earth gab es hier genug Möglichkeiten und anschauliches Bildmaterial für eine ausgiebige Erkundungstour.

Im sogenannten Cave, einem virtuellen Raum, wurde es dann spezifischer. Zu Beginn konnten die Teilnehmer tief in die Grundstruktur von Molekülen vordringen und sich ein Bild davon machen, wie komplex diese aufgebaut sind. Danach führte die virtuelle Reise in eine virtuelle Halle mit Traktor, Rennwagen und Roboterarbeitsplätzen. Diese vermittelten ein Gefühl davon, wie die virtuelle Realität im Arbeitsalltag von Entwicklungsingenieuren eingesetzt werden kann. Über verschiedene Schnitte sowie Ein- und Ausblendungsmöglichkeiten ließen sich beispielsweise alle geometrischen Details analysieren.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Die Anlage dient übrigens nicht nur als Planungstool in Architektur und Maschinenbau, sondern unterstützt auch bei der Ausbildung von Fachkräften. An einem Beispiel wurde gezeigt, wie Mitarbeiter in einem Hochsicherheitsbereich arbeiten können, ohne diesen vorher betreten zu müssen: Räume aus Chemieanlagen wurden über ein 3D-Laserscan-Verfahren in das System geladen, was dann deren virtuelle Erkundung möglich machte. Auch verschiedene weitere Anwendungsmöglichkeiten lernten die Teilnehmer des VWI-Regionalgruppentreffens kennen. Unter anderem ist es bereits gelungen, eine OP durchzuführen, obwohl der Mediziner mehrere tausende Kilometer weit weg war. Zu guter Letzt durften die Teilnehmer noch einen Blick hinter die Kulissen werfen und das Herzstück von bildgebender Technik und Datenverarbeitung begutachten.

 

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Daisygrip punktet mit innovativer Idee

„Innovative Ideen für die Gesundheitswirtschaft“ – unter diesem Motto hatte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit der Initiative BioCon Valley zum Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 2018 aufgerufen. Zu den prämierten Ideen gehört ein neuartiger Stauschlauch für die Blutentnahme namens Daisygrip, der das Verfahren deutlich hygienischer machen soll.

Wirtschaftsingenieur im Gründerteam

Entwickelt wurde Daisygrip von dem Mediziner Konstantin Altrichter, dem Wirtschaftsingenieur Karl Hartmann sowie dem Physiker und Sportingenieur Paul Lückemann. Denn bei den mehr als eine Million Blutentnahmen, die täglich allein in Deutschland stattfinden, gibt es ein Problem: der herkömmliche Stauschlauch aus einem mit Elasthan verwobenen Baumwollmaterial. Für dessen Desinfektion sehen die Hygienevorschriften das Autoklavieren vor – ein sehr aufwändiges Verfahren. Für Daisygrip hingegen setzt das Erfinder- und Gründerteam auf ein glattes Material, das durch eine Sprüh- und Wisch-Desinfektion mit einem herkömmlichen Desinfektionsmittel vor Ort in nur 30 Sekunden desinfiziert werden kann, was den Keimtransport nachweislich verhindere. Der selbstfindende Magnetverschluss soll zusätzlich den Arbeitsprozess erleichtern, da er schnell und zuverlässig mit einer Hand verwendbar ist.

Medizinisch und ökonomisch überzeugende Lösung

Das Patentierungsverfahren für Daisygrip ist bereits abgeschlossen, das gleichnamige Unternehmen gegründet. Voraussichtlich ab August 2018 soll der Stauschlauch verfügbar sein. „Der Vertrieb wird von Rostock heraus organisiert und konzentriert sich zuerst auf eine starke regionale Präsenz“, sagt Wirtschaftsingenieur Hartmann – beispielsweise in Partnerkliniken wie Rostock, Greifswald und Schwerin. Aber auch niedergelassene Ärzte sollen in Zukunft von Daisygrip profitieren. „Die Übertragung von im Krankenhaus übertragenen Infektionen hat viele Ursachen“, sagt Prof. Dr. Dr. Andreas Podbielski, Leitender Krankenhaushygieniker Universitätsmedizin Rostock: „Das Daisygrip-Team hat sich des Risikofaktors Blutentnahme angenommen und für dieses Problem eine medizinisch und ökonomisch überzeugende Lösung entwickelt.“

Daisygrip
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Ein Null-Energie-Fahrzeug für den Steinbruch

eDumper Null-Energie-Fahrzeug

Elektromobilität ist auch ein Thema für schwere Nutzfahrzeuge: Auf den Namen Lynx wurde der elektrisch betriebene Muldenkipper getauft, der seit wenigen Tagen in einem Steinbruch in Péry im Schweizerischen Jura im Einsatz ist. Zusammen mit Industriepartnern haben die Berner Fachhochschule BFH, die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs und die Empa den „eDumper“ entwickelt, der als das größte und stärkste batteriebetriebene Elektrofahrzeug der Welt gilt – und als Null-Energie-Fahrzeug. Mittelfristig soll der Lynx sogar mehr Energie erzeugen, als er selbst verbraucht, und so zu einem sogenannten EnergiePlus-Fahrzeug werden.

Der Elektromuldenkipper mit 58 Tonnen Leergewicht und 65 Tonnen Zuladung sorgt den Projektpartnern zufolge für mehrere Weltrekorde. Es verfügt beispielsweise über die größte je für ein Elektrofahrzeug hergestellte Batterie, die mit 4,5 Tonnen so schwer wie zwei komplette Pkw ist. Zudem habe noch nie hat ein vergleichbares Fahrzeug eine derart große Menge an CO2 einsparen können: Der Lynx soll in den kommenden zehn Jahren jährlich über 300.000 Tonnen Material transportieren und dabei nach vorläufigen Berechnungen bis zu 1300 Tonnen CO2 und 500.000 Liter Diesel einsparen.

Mit Bremsen zum Null-Energie-Fahrzeug

Der eDumper wird Kalk- und Mergelgesteine aus einem höher gelegenen Abbaugebiet in eine tiefer gelegene Verarbeitungsanlage transportieren. Bei der voll beladenen Talfahrt sollen die Batterien mittels Rekuperation der Bremsenergie aufgeladen werden. Der so erzeugte Strom reicht nach vorläufigen Berechnungen der Projektpartner für die unbeladene Rückfahrt bergauf ins Abbaugebiet weitgehend aus, was den eDumper zu einem Null-Energie-Fahrzeug machen würde. Wie die Energiebilanz des eDumpers genau ausfällt, sollen Untersuchungen im Alltagsbetrieb während der nächsten Monate zeigen.

Das Gefährt wurde auf Basis eines dieselbetriebenen Muldenkippers des Typs Komatsu HD 605-7 komplett neu aufgebaut. Sowohl der Synchron-Antriebsmotor als auch Getriebe, Batterien und Wechselrichter sind allesamt Spezialanfertigungen auf der Basis industrieller Produkte der neuesten Generation. Die Hydropumpen für Lamellen-Bremsanlage, Kippantrieb, Servounterstützung und Vorspannung der Hilfsbremsanlage werden von einem weiteren Elektromotor mit 200 kW Leistung angetrieben; der aus vier Blöcken bestehende Stromspeicher mit 600 kWh findet seinen Platz im Motorenraum anstelle des Dieseltanks.

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21. Karrieretag Familienunternehmen – Jetzt bewerben!

Karrieretag Familienunternehmen

Frisch von der Hochschule oder mit einigen Jahren Berufserfahrung? Wer Karriere in einem international führenden Familienunternehmen machen möchte, sollte sich noch bis zum 14. Mai 2018 für den Karrieretag Familienunternehmen bewerben. Die 21. Auflage der Veranstaltung findet am 29. Juni 2018 bei dem weltweit agierenden Filtrationsspezialisten Mann+Hummel in Ludwigsburg bei Stuttgart statt.

Führungsnachwuchs für Familienunternehmen

Bei der Veranstaltung werden bekannte Familienunter­nehmen wie Hilti, Kärcher oder Würth auf die Suche nach Führungsnachwuchs gehen, aber auch sogenannte Hidden Champions und Weltmarktführer wie Bizerba, Brose oder Festo. Die Teilnehmer können daher entscheidende Kontakte zu konkreten Stellenangeboten, internationalen Einsatzmöglichkeiten und zukünftigen Karriereperspektiven knüpfen. Im sogenannten Engineering Lab können Bewerber zudem hautnah innovative Produkte und Technologien von auf dem Weltmarkt führenden Familienunternehmen erleben: Sie können mit leitenden Ingenieuren aus den Fachabteilungen sprechen und sich über High-Tech made in Germany austauschen.

Wildcards für VWI-Mitglieder

Zu der Karrieremesse, dier unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie stattfindet, werden nur akkreditierte Kandidaten zugelassen. Die Plätze für diese Veranstaltung sind begrenzt, um allen Beteiligten hoch­wertige und ausführliche Gespräche zu ermöglichen. Deshalb müssen sich Interessen­ten bis zum 14. Mai 2018 beim Veranstalter bewerben. Der VWI kooperiert mit dem Karrieretag Familienunternehmen. VWI-Mitglieder haben daher die Möglichkeit, von einer begrenzten Zahl von Wildcards im Bewerbungsverfahren zu profitieren: Absolventen (Abschluss 2018) sowie Professionals (mit bis zu zehn Jahren Berufserfahrung) geben dafür bitte im Bewerbungsformular das Stichwort „VWI Wildcard“ an.

Sie sind noch nicht Mitglied im VWI? Hier finden Sie die Antragsunterlagen und Informationen zur Mitgliedschaft.

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Macht Datenportabilität Big Data noch größer?

Datenportabilität

Ende Mai tritt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft. Teil der DSGVO ist das Recht auf Datenportabilität – Nutzerinnen und Nutzer können also künftig ihre Daten von einer Online-Plattform zur anderen umziehen. Der Passauer Wirtschaftsingenieur Michael Wohlfarth hat das neue Recht mit Hilfe von Modellrechnungen analysiert. Demnach könnte die neue Regelung dazu führen, dass neue Dienste noch mehr Daten sammeln – ein eher ungewollter Effekt.

Michael Wohlfarth promoviert an der Universität Passau am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt Internet- und Telekommunikationswirtschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Krämer. In dem Papier „Data Portability on the Internet: An Economic Analysis“ hat er sich intensiv mit dem Recht auf Datenportabilität befasst, das die DSGVO garantiert. In mehreren Fällen hat der Wirtschaftsingenieur berechnet, wie sich dieses Recht aus ökonomischer Perspektive auswirken könnte. Demnach kann Datenportabilität unter Umständen zur Sammlung von mehr Daten führen – und zwar dann, wenn in den Markt, den bislang ein Monopolist dominiert hat, eine neue, bessere Konkurrenz eintritt: Diese neue Konkurrenz erhält einen Teil der Daten direkt vom Wettbewerber und fragt darüber hinaus weitere Daten direkt bei den Nutzerinnen und Nutzern ab. Diese geben beim Wechsel zwar weniger Daten explizit ein, insgesamt steigt der Datenkonsum allerdings an.

Trotzdem: Datenportabilität ist ein Schritt in die richtige Richtung

Insgesamt ist das Recht auf Datenportabilität aus Wohlfahrts Sicht aber ein Schritt in die richtige Richtung: „Wenn die Politik Anreize setzen will, dass neue Dienste auf den Markt kommen, dann sollte Datenportabilität strikt, mit nur wenigen Ausnahmen, umgesetzt werden“, schreibt der Wirtschaftsingenieur. Die politischen Entscheidungspersonen sollten seiner Meinung nach allerdings die geforderte Umsetzung klarer regeln. Die Vorgabe, wonach die Daten in einem „strukturieren, gängigen und maschinenlesbaren Format“ bereitgestellt werden müssten und „direkt […] übermittelt werden, soweit dies technisch machbar ist“, reiche nicht aus.