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Studie: Ingenieure brauchen mehr IT-Kenntnisse

Ingenieure brauchen IT-Kenntnisse

Werden Ingenieure ohne IT-Kenntnisse zu Auslaufmodellen? Die Studie „Ingenieure und ITler: Berufsperspektiven“ des VDI-Verlags legt diesen Gedanken zumindest nahe. Demnach müssen sich Ingenieure in Zukunft auf deutlich veränderte Anforderungen einstellen. 120 Personalentscheider von Mittelständlern und Großunternehmen hat das Beratungsunternehmen Frankeconsult für die Studie befragt. Die Befragten erwarten, dass der Anteil klassischer Ingenieure an der technischen Belegschaft von jetzt 61 auf 47,5 Prozent zurückgehen wird. Beim Anteil der IT-Ingenieure wird demnach in den kommenden fünf Jahren mit einem Anstieg von jetzt 18 auf 28 Prozent gerechnet, bei IT-Fachkräften mit einer Zunahme von 21 auf gut 24 Prozent.

Mehr IT-Fachleute beim technischen Personal – zulasten der Ingenieure

Wie stark aktuelle Trends wie Digitalisierung und Industrie 4.0, autonomes Fahren und Elektromobilität bereits auf den Arbeitsmarkt durchschlagen, zeigt die Studie ebenfalls. Gerade die Automobilindustrie, die mit 69,3 Prozent den zweithöchsten Ingenieuranteil am technischen Personal hat, setzt demnach am stärksten auf IT: Die Branche erwartet ein Absinken des Ingenieuranteils in den nächsten Jahren auf nur noch 51,9 Prozent sowie einen Anstieg bei IT-Ingenieuren von jetzt 16,3 auf 25 Prozent und bei ITlern von 14,4 auf 23,1 Prozent. Ganz ähnlich ist laut Studie der Trend auch im Maschinenbau und der Elektroindustrie.

Personalsuche oft schwierig

Gutes Personal für die digitalen Zukunftsaufgaben zu finden, ist der Studie zufolge aktuell das größte Problem der Unternehmen. Dabei spielen Branche und Unternehmensgröße keine Rolle. Die Digitalisierung wird mit großem Abstand als zweitgrößte Herausforderung angesehen, gefolgt von steigenden Lohn- und Gehaltskosten, den Veränderungen durch Industrie 4.0, einer möglichen Konjunkturflaute, hohen Energiekosten und den Herausforderungen der neuen Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump.

Die Studie „Ingenieure und ITler: Berufsperspektiven“ steht nach einer Registrierung kostenlos zum Download zur Verfügung.

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VWI begrüßt zukunftsweisende Ansätze im Koalitionsvertrag

VWI zum Koalitionsvertrag

Echte Inter- und Multidisziplinarität sind seit über 90 Jahren das Markenzeichen des Wirtschaftsingenieurwesens. Wie zentral diese Fähigkeit für eine zukunftsfähige Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft ist, zeigt sich auch im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. „Für die Umsetzung vieler der von CDU/CSU und SPD formulierten Ziele sind die fachliche Expertise und der interdisziplinäre Ansatz von Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren gefragt“, sagt VWI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Wolf-Christian Hildebrand.

Im Energiebereich beispielsweise will die Bundesregierung die Rahmenbedingungen so setzen, dass die Energiewende zum Treiber für Energieeffizienz, Modernisierung, Innovationen und Digitalisierung wird, ohne die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland zu gefährden. Der VWI spricht sich für den angestrebten Dreiklang aus Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit aus. „Der Ansatz spiegelt eine der Kernkompetenzen von Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren: maßvoll technische Machbarkeit sowie wirtschaftliches und gesellschaftliches Handeln abzuwägen und zu effizienten Ergebnissen zu führen“, betont VWI-Präsident Hildebrand.

Zudem begrüßt der VWI mehrere im Koalitionsvertrag formulierte Handlungsfelder. Im Bereich Hochschulen und Wissenschaft will die Bundesregierung den Qualitätspakt Lehre verstetigen und weiterentwickeln. Der VWI begrüßt diese Verstetigung: Gerade ein Studiengang wie das Wirtschaftsingenieurwesen mit seiner großen Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist auf kontinuierliche Innovationen in Lehre und Forschung angewiesen. Dass die Bundesregierung bis 2025 mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Forschung und Entwicklung aufwenden will, kommt aus Sicht des VWI ebenfalls seinen Mitgliedern zugute: So werden Arbeitsplätze erhalten und geschaffen, die speziell dem Berufsbild des Wirtschaftsingenieurs entsprechen.

Darüber hinaus wertet der VWI die Absicht der Bundesregierung positiv, die hohe Qualität der Ausbildung von Ingenieuren auch künftig sicherzustellen. Kompetenzen von Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren werden stark nachgefragt: Als interdisziplinär ausgebildete und flexibel einsetzbare Generalisten übernehmen sie in Unternehmen an wichtigen Schnittstellenpositionen integrierende und leitende Funktionen. „Das in der deutschen Hochschullandschaft etablierte und auf dem deutschen wie internationalen Arbeitsmarkt höchst erfolgreiche Konzept Wirtschaftsingenieurwesen sollte in den neuen Ingenieurgesetzen der Bundesländer entsprechend gewürdigt werden“, so VWI-Präsident Hildebrand.

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Beim Regionalgruppentreffen Innovationen auf der Spur

Regionalgruppentreffen Rhein-Neckar

Innovationen und interdisziplinäre Lösungen standen im Mittelpunkt des ersten Regionalgruppentreffens des Jahres 2018. Die Regionalgruppe Rhein-Neckar kam dazu gemeinsam mit den Kompetenznetzwerken TIME sowie Bauen und Gebäudetechnik bei BWT Wassertechnik in Schriesheim zusammen. Noah Heilmann, Wirtschaftsingenieur und Assistent der Technischen Vertriebsleitung bei BWT, stellte den Teilnehmern das internationale Unternehmen vor, das eigenen Angaben zufolge Europas führender Hersteller von Systemen zur Wasseraufbereitung ist: Das Know-how sowie das Verfahrens- und Produktportfolio von BWT umfasst das gesamte Spektrum der Wasseraufbereitung – für Privathaushalte ebenso wie für Gewerbe und Industrie, Pharma und Biotech, Hotels, Krankenhäuser und Kommunen.

Innovative Ansätze verfolgt jedoch nicht nur BWT, sondern auch Enactus Mannheim e.V. Enactus steht für den unternehmerischen Geist (entrepreneurial), den Gestaltungswillen (action) sowie die Gemeinsamkeit im Handeln und in den Werten (us). Die internationale und gemeinnützige Nichtregierungsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Projekten studentischer Gruppen wirtschaftliche Perspektiven für Dritte zu schaffen. In Deutschland sind an rund 40 Hochschulstandorten Enactus-Teams aktiv, in denen sich über 1000 Studierende engagieren.

Interdisziplinär Innovationen entwickeln

Enactus Mannheim ist mit über 100 Mitgliedern eine der größten Gruppen und stellte den VWI-Gästen zwei aktuelle Projekte vor. Das Projekt Effishent geht das Problem der Mangelernährung mit Hilfe einer einfachen, nachhaltigen und innovativen Lösung an: der Aquaponik, einer Kombination von Aqua- und Hydroponikkultur. Diese smarte Lösung erlaubt es, zeitgleich Fisch und Gemüse in einem einzigen System zu züchten und anzubauen – für ein wassersparendes und umweltschonendes Farming komplett ohne den Zusatz von Pestiziden. Das Projekt Clothing the Gap soll Menschen mit Behinderung den Kauf von passgerechter, erschwinglicher und gleichzeitig modischer Kleidung ermöglichen. In Zusammenarbeit mit der Schneiderin Elke Burmeister aus Passau wurde bereits eine Hose entwickelt, die allen besonderen Anforderungen von Rollstuhlfahrern gerecht wird und trotzdem modisch aussieht. Der Prototyp dieser Hose wird momentan getestet, im April soll die Produktion in Zusammenarbeit mit dem Pilgerhaus in Weinheim beginnen.

Abschließend diskutierten die Teilnehmer des Regionalgruppentreffens noch die vorläufigen Ergebnisse der Studie „Entscheidungen in der Innovationsentwicklung“ des Lehrstuhls für Marketing & Innovation an der Universität Mannheim. Besonders spannend war der Einblick in das Verfahren, wie die Studienautoren zu den finalen Resultaten kommen: Die Ergebnisse und ihre Interpretation wurden dafür grafisch dargestellt und mit Hintergrunderklärungen und Erläuterungen zur Ergebnisinterpretation und zu den Unterschieden zwischen Natur- und Sozialwissenschaften ergänzt. Vor allem zwei erste Erkenntnisse haben die Teilnehmer aus der Diskussion der Studie mitgenommen: Die Firmenkultur ist ein wichtiger Treiber für Innovationen, und die Firmengröße spielt für die Innovationskraft eines Unternehmens keine Rolle.

Zwei Termine im April

Ein gemeinsames Essen der Referenten und Teilnehmer sowie ein geselliger Ausklang bildeten den traditionellen Abschluss des Regionalgruppentreffens. Dieses wurde auch wieder als Möglichkeit zum vertieften fachlichen Austausch genutzt. Die nächsten Termine der Regionalgruppe Rhein-Neckar sind das Council Meeting in Karlsruhe am 6. April und der Besuch des Kompetenzzentrums Virtual Engineering Rhein-Neckar an der Hochschule Mannheim am 25. April.

Regionalgruppentreffen Rhein-Neckar

Beitragsbild: CMI

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Mit der neuen Norm kommen neue Anforderungen

 

Die Revision der Norm ISO 9001:2015 wird stark veränderte Anforderungen für das Qualitätsmanagement bringen. Davon ist zumindest Werner Lobinger überzeugt. Lobinger ist Mitglied des Deutschen Normenausschusses für Qualitätsmanagement und erwartet, dass Qualitätsmanagement-Systeme in der Praxis immer stärker Teil einer ganzheitlichen Unternehmensführung werden. „Verabschieden wir uns von dem Gedanken an einen Qualitätsmanager, der sowohl Qualitätsstrategien auf Top-Management-Level entwickelt als auch gleichzeitig Prüfanweisungen festlegt“, so Lobinger. Er will den Begriff Qualitätsmanager eher als Rollenprofil verstanden wissen, nicht als Organigrammstelle. Aber wie wird die Rolle des Qualitätsmanagers in Zukunft aussehen? Und wie können Synergieeffekte zugunsten einer ganzheitlichen Unternehmensführung eingesetzt werden?

Aktiv werden über die Norm hinaus

Lobingers Erfahrung nach ist es für viele Unternehmen sinnvoll, über das in der Norm geforderte Minimum hinaus alle Bereiche zu benennen und in das QM-System einzubeziehen, die für den Geschäftserfolg wichtig sind. Das macht einen umfassenderen Blick über den eigenen Betrieb und die wirtschaftlichen Bedingungen möglich, sodass unternehmerische Entscheidungen fundierter getroffen werden können. „Insbesondere die Punkte Prozessindikatoren, Umsetzungslösungen zum risikobasierten Denken, das Wissen der Organisation sowie der Umgang mit internen und externen Themenfeldern und interessierten Parteien stehen zunehmend im Fokus“, sagt Lobinger. Wenn sich das Qualitätsmanagement weiterhin in diese Richtung bewegt, sollte ein Qualitätsmanager gleichzeitig durch entsprechende Fort- und Weiterbildungen als Manager eines Gesamtsystems qualifiziert werden: Er sollte in der Lage sein, die Geschäftsführung bei der Entwicklung einer strategischen Ausrichtung zu unterstützen. Um potenzielle Synergien erkennen und nutzen zu können, sind wiederum Kenntnisse weiterer vorhandener Managementsysteme notwendig, beispielsweise des Umwelt- oder Arbeitsschutzmanagements. Gleichzeitig bleiben die klassischen Werkzeuge der Qualitätssicherungsaspekte aber nach wie vor elementarer Teil der Disziplin.

Ab dem 15. September 2018 verlieren Qualitätsmanagement-Zertifikate nach der bisherigen Norm ISO 9001:2008 ihre Gültigkeit. Nachfolgenorm ist die ISO 9001:2015. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität hat hier die Aufgaben zusammengestellt, die für eine Re-Zertifizierung nach ISO 9001:2015 angegangen werden müssen.

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Digitale Unterstützung beim Projektmanagement

Ein digitaler Assistent soll Unternehmen künftig auf dem Weg zu individuell abgestimmten Projektmanagementmethoden unterstützen. PRAGUE heißt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt, in dessen Rahmen das Institut für Projektmanagement und Informationsmodellierung (IPIM) der Hochschule Landshut gemeinsam mit Partnern diesen digitalen Assistenten erarbeiten will.

Projektmanagement unternehmensspezifisch anpassen

Hintergrund ist der Trend hin zu agilen Projektmanagementmethoden wie beispielsweise Scrum oder Kanban. Solche Vorgehensmodelle werden allerdings in der Praxis individualisiert, um unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen zu genügen. Das stellt kleine und mittelständische Unternehmen häufig vor Probleme. Denn die unternehmensindividuelle Anpassung der Vorgehensmodelle und ihrer Methoden sind komplex, gleichzeitig können sich viele KMU keine großen Projektmanagementabteilungen oder teure Berater leisten. Hier soll künftig der digitale Assistent einspringen, indem er die Unternehmen bei der Auswahl des richtigen traditionellen und/oder agilen Vorgehens im Projektmanagement unterstützt und zudem die zur Durchführung des Projekts optimierte Software liefert.

Digitalisierter Prozess

Konkret sollen Unternehmen künftig Informationen über sich und ihr Projekt an den digitalen Assistenten liefern. Auf Basis der eingegebenen Informationen – zum Beispiel Größe des Projekts, Art der Projektaufgabe etc. – soll der Assistent vollkommen automatisiert ein Vorgehen zur Bearbeitung der Projektaufgabe vorschlagen. Die Basis dafür bildet ein adaptives Referenzmodell, das ebenfalls im Rahmen des Projekts erarbeitet werden soll. Passend zu diesem Vorgehen soll eine Projektmanagementsoftware so angepasst werden, dass das Unternehmen das Projekt effizient planen, budgetieren, abrechnen und schließlich erfolgreich abschließen kann. Für Fragen während der Nutzung des digitalen Assistenten ist ein digitales Beratungssystem geplant, das automatisiert bzw. über eine Remote-Komponente Expertenwissen zur Verfügung stellt.

Partner des Projekts PRAGUE (Self-Service-Konfiguration von Projektmanagementmethode und -werkzeug) sind neben IPIM die Projektron GmbH (Konsortialführer, KMU), die EANTC AG (KMU) und das August Wilhelm Scheer Institut für digitale Produkte und Prozesse gGmbH (Forschungseinrichtung). Das Projekt gilt als eines der zurzeit größten Forschungsprojekte im Bereich Projektmanagement in Deutschland.

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Guter Arbeitsmarkt für Ingenieurinnen und Ingenieure

Arbeitsmarkt

Ingenieure fanden auch 2017 einen ausgesprochen guten Arbeitsmarkt vor. Das zeigt der jetzt veröffentlichte „Blickpunkt Arbeitsmarkt“ der Bundesagentur für Arbeit. Im Fokus stehen die ingenieurtechnischen Tätigkeitsfelder Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik sowie technische Forschung, Entwicklung, Konstruktion und Produktion. Demnach hat 2017 die Zahl der gemeldeten Stellen die des Vorjahres überstiegen. Auch die Zahl der Beschäftigten ist den Statistikern zufolge weiter gewachsen. Gleichzeitig habe die Zahl der Arbeitslosen, die eine Tätigkeit im ingenieurtechnischen Bereich anstrebten, trotz steigender Absolventenzahlen abgenommen – sie falle so gering aus, dass man von Vollbeschäftigung sprechen könne.

Keine Anhaltspunkte für einen generellen Ingenieurmangel

Wie aus dem „Blickpunkt Arbeitsmarkt“ weiter hervorgeht, gibt es derzeit keine Anhaltspunkte für einen generellen Ingenieurmangel. Jedoch würden überdurchschnittliche Vakanzzeiten und geringe Arbeitslosigkeit einen Expertenmangel in der Fahrzeugtechnik signalisieren. In anderen Fachrichtungen wie dem Maschinenbau, der Elektrotechnik oder der Ver- und Entsorgung sei die Suche nach Fachkräften für Unternehmen in letzter Zeit hingegen einfacher geworden.

Die im Dezember veröffentlichte Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur zeigt, dass hochqualifizierten Technik-Experten zu den gefragten Fachkräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt gehören. Es gibt demnach keinen flächendeckenden Fachkräftemangel in Deutschland, allerdings Engpässe unter anderem in einzelnen technischen Berufsfeldern. Im Vergleich zur letzten Analyse im Sommer 2017 habe sich die Engpasssituation jedoch vor allem bei technisch-akademischen Berufen teilweise entspannt: Bei Schweißfachingenieuren, Stahlbauingenieuren, Experten im Bereich der Mechatronik und Automatisierungstechnik, aber auch bei Ingenieuren im Bereich der Konstruktion und im Gerätebau könne kein Fachkräftemangel mehr festgestellt werden. Gleichzeitig fehlen der Fachkräfteengpassanalyse zufolge jedoch Ingenieure in der Kraftfahrzeugtechnik sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik. Regional zeige sich dieser Mangel insbesondere in Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Hier gebe es aufgrund der Wirtschaftsstruktur – Automobilstandorte, Luftfahrtindustrie usw. – einen überdurchschnittlichen Bedarf an Ingenieuren.

Interdisziplinarität auf dem Arbeitsmarkt gefragt

Die Bundesagentur weist in ihrem „Blickpunkt Arbeitsmarkt“ übrigens wieder explizit darauf hin, dass die Chancen für die Berufsgruppe der Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure auf dem Arbeitsmarkt ausgesprochen gut sind: „Gerade die Verbindung von technischem Knowhow und betriebswirtschaftlichem Sachverstand, die kennzeichnend für die letztgenannte Berufsgruppe ist, hat an Stellenwert gewonnen.“

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Maschinen- und Anlagenbau profitiert von neuer Mobilität

Mobilität im Wandel

Die Transformation der Mobilität betrifft viele Branchen. Der VDMA hat daher jetzt in einer Studie die Auswirkungen auf die Wertschöpfung im Antriebsstrang untersucht. Demnach eröffnet die zunehmende Hybridisierung und Elektrifizierung dem Maschinen- und Anlagenbau Chancen auf eine höhere Wertschöpfung. „Für uns in der Maschinenbauindustrie kann der ‚Antrieb im Wandel‘ ein Wachstumsgeschäft sein“, sagt VDMA-Präsident und Wirtschaftsingenieur Carl Martin Welcker. Noch bleibe den Unternehmen Zeit, um die Transformation erfolgreich zu gestalten und um Geschäftsmodelle und Technologien anzupassen. Der Transformationsprozess in den betroffenen Unternehmen müsse jedoch spätestens jetzt angegangen werden.

Substanzielles Geschäft für den Maschinen- und Anlagenbau

FEV Consulting hat die Studie „Antrieb im Wandel“ im Auftrag des VDMA erstellt und dabei die Märkte Europa, USA und China betrachtet. Laut Studie ist insgesamt eine Verringerung des Absatzes von Verbrennungsmotoren inklusive Hybridantrieben im Pkw-Bereich zu erwarten. Dennoch bleibe für Komponentenhersteller und Maschinen- und Anlagenbauer weiterhin ein substanzielles Geschäft erhalten. Denn verbesserte Antriebstechnologien – beispielsweise Effizienzmaßnahmen im Verbrennungsmotor und Getriebe – erhöhen auch die Anforderungen an die Fertigungstechnik.

Elektromobilität beeinflusst Wertschöpfung erheblich

Die steigende Zahl rein elektrisch angetriebener Fahrzeugen hat den Studienautoren zufolge jedoch erhebliche Auswirkungen auf die einzelnen Fertigungsprozesse, die bei konventionellen Antrieben dominieren. Deren Wertschöpfung reduziere sich beim batterieelektrischen Antrieb im Durchschnitt um 64 Prozent (ohne Batteriezellproduktion). Beim (Plug-in-)Hybridantrieb hingegen steige die Wertschöpfung um 24 Prozent, da neben einem Verbrennungsmotor auch ein elektrischer Antrieb verbaut werde. Insgesamt kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Kombination aus Hybridantrieben, einer höheren Komplexität beim Verbrennungsmotor sowie steigenden Absatzzahlen von Fahrzeugen insgesamt positiv auf die Wertschöpfung auswirkt. Die Batteriezellproduktion biete zusätzlich ein hohes Wertschöpfungspotenzial für den Maschinen- und Anlagenbau.

Auch Nutzfahrzeuge und mobile Maschinen betrachtet

Bei Nutzfahrzeugen sieht die Studie ebenfalls Chancen auf zusätzliche Wertschöpfung, wenn auch in kleinerem Ausmaß als im Pkw-Segment. Denn im Bereich Nutzfahrzeuge werde die Elektrifizierung vor allem durch leichte Nutzfahrzeuge wie Lieferwagen für Paketdienste vorangetrieben – bei anderen Anwendungen wie beispielsweise bei schweren Nutzfahrzeugen seien Verbrenner absehbar ohne Alternative. Bei mobilen Maschinen erwartet die Studie einen noch niedrigeren Elektrifizierungsgrad. Insgesamt seien die Auswirkungen der Elektrifizierung auf Komponentenhersteller und den Maschinen- und Anlagenbau von den jeweiligen Anwendungen, Märkte und Antriebstypen abhängig und daher sehr unterschiedlich.

Zero Emission Vehicle Index (ZEV) entwickelt

Ein im Rahmen der Studie neu entwickeltes Monitoring-System namens „Zero Emission Vehicle Index (ZEV)“ soll dem VDMA zufolge für bessere Orientierung und mehr Transparenz sorgen und den von der Transformation der Mobilität betroffenen Unternehmen eine Planungsgrundlage eröffnen. Mehr als 40 Parameter aus unterschiedlichen Dimensionen fließen in den ZEV-Index ein: Regulierung, Technologieverfügbarkeit, Ladeinfrastrukturausbau, Verhalten der Industrie, wirtschaftliche Aspekte sowie Akzeptanz der Elektromobilität. Das soll den Index zu einem tatsächlichen Gradmesser für den Wandel der Mobilität machen, der über das bloße Addieren von Elektroautos weit hinausgehe.

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Studie: Digitalisierung lohnt sich im Mittelstand

Digitalisierung Mittelstand

Je digitaler Prozesse, Produkte und Services sind, desto besser sind Umsatz und Gewinn mittelständischer Unternehmen. Zu diesem Fazit kommt die empirische Untersuchung „Digitale Dividende im Mittelstand“ der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) und des Beratungsunternehmens Mind Digital. Den Autoren zufolge haben sie zum ersten Mal den wissenschaftlichen Nachweis für den deutschen Mittelstand erbracht, dass ein hoher Digitalisierungsgrad den Geschäftserfolg steigert. Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad vermelden demnach im Durchschnitt ein Gewinnwachstum von knapp 20 Prozent.

Der Mittelstand zeigt heterogenes Bild

In der Untersuchung werden vier Cluster von Unternehmen indentifiziert: Digital Leader, Digital Starter, Digital OX und Digital CX. Digital Leader machen etwa ein Viertel der befragten Unternehmen aus und realisieren das höchste Umsatz- und Gewinnwachstum. „Digital Leader setzen mit digitalen Managementmethoden auf Transparenz“, sagt Mind-Digital-Chef Bernhard Steimel: „Sie haben bereits Kompetenzen erlangt, um neue Geschäftsmodelle zu etablieren und echte Kundenerlebnisse zu gestalten.“ Davon sind die sogenannten Digital Starter mit drei Prozent Umsatzsteigerung und 1,7 Prozent Gewinnwachstum noch weit entfernt – sie verfügen laut Untersuchung weder über ein Zielbild noch über eine Strategie für die digitale Transformation.

Zwischen diesen beiden Clustern sehen die Studienautoren die anderen beiden Unternehmensgruppen im Mittelstand. Digital Operation Excellence-Experten (Digital OX) erzielen demnach mit neuen digitalen Prozessen Produktivitätsgewinne, indem sie agile Projektmethoden nutzen und klare Ziele definiert haben – mit Priorität auf Kosten- und Prozessoptimierung. Digital Customer Experience-Experten (Digital CX) haben vor allem Kundennähe und Kundenerlebnisse auf der digitalen Agenda. Mit Online-Kundenportalen, E-Services und E-Support binden sie im Vergleich zu Offline-Vertriebswegen die Kunden enger an sich und gewinnen mehr Neukunden.

Digital-Experten fehlen

Als ein Engpass-Faktor identifiziert die Untersuchung fehlende Digital-Experten im Mittelstand: Erst knapp ein Drittel der Studienteilnehmer konnte demnach digitale Expertise im Unternehmen aufbauen. Auch die Steuerungsmechanismen der Digitalisierung müssten weiter verbessert werden, vor allem die Vernetzung der Digital- mit der Unternehmensstrategie und die Etablierung neuer Kennzahlen zur Erfolgsmessung. Der Studienbericht stellt daher neben Strategien erfolgreicher mittelständischer Digitalisierer und den zentralen Handlungsfeldern auch Tools sowie disruptive Trends und Technologien vor.

Digitalisierung Mittelstand
Messenger

Beitragsbild: Pixabay

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Kommunikation im Job: Messenger statt Mail?

Slack? Yammer? Mattermost? Glaubt man einer Studie des Frankfurter Marktforschungs- und Beratungshauses ISG, könnten deutsche Firmen nächstes Jahr fast 1,4 Milliarden Euro für Team-Messenger ausgeben – mehr als doppelt so viel wie noch 2016. Das berichtet das Handelsblatt. Messenger bieten demnach mehrere Vorteile: zentralisiert zugängliches Wissen, effektiver organisierte Projektarbeit, keine seitenlangen Mailverteiler. Und Experten zufolge könnte langfristig auch die gesamte Kundenkommunikation über die Chatprogramme laufen.

Messenger machen das Arbeiten flexibler, effektiver und effizienter

Auch Wire-Mitgründer Alan Duric geht davon aus, dass sichere Messenger in Zukunft eine größere Rolle in der beruflichen Zusammenarbeit spielen werden. Denn das Mail-Postfach werde geschont, der eigene Workflow verbessert, Spam minimiert, Stress verringert. Duric ist überzeugt, dass gerade in Zeiten von New Work Entscheider nach Lösungen suchen, das Arbeiten flexibler, effektiver und effizienter zu gestalten – und dass vor diesem Hintergrund der Bedarf an und die Relevanz von einfachen Kommunikationslösungen steigen. Dafür nennt Duric fünf Gründe.

  • Grund 1: Cyber-Angriffe auf E-Mail-Postfächer
    Immer wieder und zunehmend regelmäßiger geraten E-Mail-Provider in den Fokus von bösartigen Cyber-Angriffen. Daher stellt sich die Frage: Ist eine vertrauliche Kommunikation via E-Mail noch zeitgemäß?
  • Grund 2: Der Feind jedes Posteingangs – Spam
    Spam-Mails haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Sie verursachen nicht nur überflüssigen Traffic, sondern sorgen zudem dafür, dass wichtige Mitteilungen Gefahr laufen unterzugehen. Messenger hingegen, die eine vorherige, gegenseitige Autorisierung erfordern, ermöglichen einen vom Nutzer kontrollierten Kommunikationsaustausch – ohne Werbung oder Nachrichten unerwünschter Absender.
  • Grund 3: Emotionen statt starre Nachrichten für ein produktives Arbeitsklima
    E-Mails wirken meist deutlich ernster und starrer als kurze Updates via Messenger. Emojis, GIFs, Gefällt-mir-Angaben erlauben es, schnell und zeiteffizient auf Mitteilungen zu reagieren, ohne ausschweifende Texte zu verfassen. Gleichzeitig wird das Arbeiten deutlich angenehmer und kollegialer, da sich Emotionen über Messenger deutlich besser abbilden lassen und so auch die Produktivität und das Arbeitsklima optimiert wird. Auch Missverständnisse können schneller ausgeräumt werden
  • Grund 4: Messenger sparen Zeit
    Das tägliche Sortieren und Bearbeiten von E-Mails nimmt Energie in Anspruch, die anderweitig besser investiert wäre. Bis ein dringendes Anliegen oder Problem per Mail geklärt ist, kann ebenfalls viel Zeit ins Land ziehen. Zudem ist der Zugriff auf unendlich lange Nachrichtenverläufe im Postfach häufig sehr mühsam. Mit Messaging-Services lassen sich Kollegen zeitkritischen Situationen erreichen, Absprachen via Textnachricht, Meetings oder Screen-Sharing erhöhen die Flexibilität im Workflow. Probleme werden schnell gelöst und lästiges E-Mail-Ping-Pong umgangen.
  • Grund 5: Mangelnde Sicherheit
    Ein sicherer Austausch von E-Mails ist möglich – mit zusätzlicher Sicherheits-Software wie Pretty Good Privacy (PGP). Die Konfiguration ist jedoch oft komplex. Gleichzeitig spielt speziell beim Austausch von sensiblen Dokumenten Datenschutz eine große Rolle. Auch hier bieten Messenger, die auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzen, eine gute und vor allem sichere Alternative. Alle Konversationen und ausgetauschten Daten sind nur auf den jeweiligen Endgeräten abrufbar und so vor dem Zugriff Dritter geschützt.

E-Mail weiter zeitgemäß

Tot ist die E-Mail allerdings wohl noch lange nicht. Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens The Radicati Group werden aktuell rund 269 Milliarden E-Mails pro Tag verschickt – Tendenz steigend. Und auch wenn Alan Duric deutliche Vorteile bei Messengern sieht: E-Mails werden selbst aus seiner Sicht zeitgemäß bleiben.

Trainerkoordinatoren

Beitragsbild: VWI

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Strategietreffen der Trainerkoordinatoren

Zu einem strategischen Arbeitstreffen haben sich Anfang März die fünf Trainerkoordinatoren Thomas Weisenberger, Jens Sarachman, Eduard Gerber, Dimi Bolev und Franz-Xaver Glück sowie der unterstützende Studierendenvertreter Maximilian Russig in Kassel eingefunden. Hauptthema war das Trainerprogramm des VWI. In diesem Zusammenhang ging es vor allem um die Auswahl der Teilnehmer an der Veranstaltung Train The Trainer 2018 in Chemnitz, um die Standardisierung und Automatisierung von Trainingsanfragen sowie um Vision und Mission der Trainerkoordinatoren. Außerdem wurde weitere spannende Themen diskutiert, beispielsweise Social Media, der Ausbau von TTT-Kooperationen, das Trainer-Mentoring und auch Trainerkleidung. Die Trainerkoordinatoren wollen außerdem in Zukunft regelmäßiger Updates zu Tako-Steckbriefen, Trainer-Networking-Events und Fortbildungen für Trainer liefern.

Trainerausbildung in Chemnitz

Die Trainerausbildung (Train The Trainer) des VWI findet in diesem Jahr vom 14. bis zum 21. März in Chemnitz statt. Diese mit vielfältigen Trainings prall gefüllte einwöchige VWI-Weiterbildung soll die Teilnehmenden auf ihre Tätigkeit als VWI-Trainer vorbereiten: In einem eigenen Spezialgebiet können sie danach Trainings für Studierende anbieten.

Netzwerk im VWI

Im VWI gibt es ein Netzwerk von eigens zu ‘VWI-Trainern’ ausgebildeten VWI-Mitgliedern, die von Hochschulgruppen beispielsweise für Events gebucht werden können, um dort Trainings zu verschiedensten Themenbereichen zu halten. Jedes VWI-Mitgliedschaft kann sich bei der jährlich stattfindenden Veranstaltung Train The Trainer zum Trainer ausbilden lassen und so die eigenen Präsentations- und Kommunikationskompetenzen intensiv schulen und verbessern.