Messenger

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VWI Redaktion Ein Kommentar

Slack? Yammer? Mattermost? Glaubt man einer Studie des Frankfurter Marktforschungs- und Beratungshauses ISG, könnten deutsche Firmen nächstes Jahr fast 1,4 Milliarden Euro für Team-Messenger ausgeben – mehr als doppelt so viel wie noch 2016. Das berichtet das Handelsblatt. Messenger bieten demnach mehrere Vorteile: zentralisiert zugängliches Wissen, effektiver organisierte Projektarbeit, keine seitenlangen Mailverteiler. Und Experten zufolge könnte langfristig auch die gesamte Kundenkommunikation über die Chatprogramme laufen.

Messenger machen das Arbeiten flexibler, effektiver und effizienter

Auch Wire-Mitgründer Alan Duric geht davon aus, dass sichere Messenger in Zukunft eine größere Rolle in der beruflichen Zusammenarbeit spielen werden. Denn das Mail-Postfach werde geschont, der eigene Workflow verbessert, Spam minimiert, Stress verringert. Duric ist überzeugt, dass gerade in Zeiten von New Work Entscheider nach Lösungen suchen, das Arbeiten flexibler, effektiver und effizienter zu gestalten – und dass vor diesem Hintergrund der Bedarf an und die Relevanz von einfachen Kommunikationslösungen steigen. Dafür nennt Duric fünf Gründe.

  • Grund 1: Cyber-Angriffe auf E-Mail-Postfächer
    Immer wieder und zunehmend regelmäßiger geraten E-Mail-Provider in den Fokus von bösartigen Cyber-Angriffen. Daher stellt sich die Frage: Ist eine vertrauliche Kommunikation via E-Mail noch zeitgemäß?
  • Grund 2: Der Feind jedes Posteingangs – Spam
    Spam-Mails haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Sie verursachen nicht nur überflüssigen Traffic, sondern sorgen zudem dafür, dass wichtige Mitteilungen Gefahr laufen unterzugehen. Messenger hingegen, die eine vorherige, gegenseitige Autorisierung erfordern, ermöglichen einen vom Nutzer kontrollierten Kommunikationsaustausch – ohne Werbung oder Nachrichten unerwünschter Absender.
  • Grund 3: Emotionen statt starre Nachrichten für ein produktives Arbeitsklima
    E-Mails wirken meist deutlich ernster und starrer als kurze Updates via Messenger. Emojis, GIFs, Gefällt-mir-Angaben erlauben es, schnell und zeiteffizient auf Mitteilungen zu reagieren, ohne ausschweifende Texte zu verfassen. Gleichzeitig wird das Arbeiten deutlich angenehmer und kollegialer, da sich Emotionen über Messenger deutlich besser abbilden lassen und so auch die Produktivität und das Arbeitsklima optimiert wird. Auch Missverständnisse können schneller ausgeräumt werden
  • Grund 4: Messenger sparen Zeit
    Das tägliche Sortieren und Bearbeiten von E-Mails nimmt Energie in Anspruch, die anderweitig besser investiert wäre. Bis ein dringendes Anliegen oder Problem per Mail geklärt ist, kann ebenfalls viel Zeit ins Land ziehen. Zudem ist der Zugriff auf unendlich lange Nachrichtenverläufe im Postfach häufig sehr mühsam. Mit Messaging-Services lassen sich Kollegen zeitkritischen Situationen erreichen, Absprachen via Textnachricht, Meetings oder Screen-Sharing erhöhen die Flexibilität im Workflow. Probleme werden schnell gelöst und lästiges E-Mail-Ping-Pong umgangen.
  • Grund 5: Mangelnde Sicherheit
    Ein sicherer Austausch von E-Mails ist möglich – mit zusätzlicher Sicherheits-Software wie Pretty Good Privacy (PGP). Die Konfiguration ist jedoch oft komplex. Gleichzeitig spielt speziell beim Austausch von sensiblen Dokumenten Datenschutz eine große Rolle. Auch hier bieten Messenger, die auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzen, eine gute und vor allem sichere Alternative. Alle Konversationen und ausgetauschten Daten sind nur auf den jeweiligen Endgeräten abrufbar und so vor dem Zugriff Dritter geschützt.

E-Mail weiter zeitgemäß

Tot ist die E-Mail allerdings wohl noch lange nicht. Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens The Radicati Group werden aktuell rund 269 Milliarden E-Mails pro Tag verschickt – Tendenz steigend. Und auch wenn Alan Duric deutliche Vorteile bei Messengern sieht: E-Mails werden selbst aus seiner Sicht zeitgemäß bleiben.

— Ein Kommentar —

  1. In einem Mailprogramm kann man wesentlich besser suchen als in jedem Chat, den ich bisher ausprobiert habe. Für kurze Abstimmungen im Team ist ein Messenger gut, aber für die dauerhafte Ablage von Inhalten nicht geeignet.

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