CO2-Emissionen

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CO2-Emissionen: Online oder per App kompensieren

Neun Prozent der Internetnutzer in Deutschland haben schonmal online CO2-Emissionen kompensiert, 38 Prozent können sich das künftig vorstellen. Das zeigt eine aktuelle Erhebung von Bitkom Research. Demnach nutzen vor allem die jungen Internetnutzer zwischen 16 und 29 Jahren die Möglichkeit, online CO2 zu kompensieren (17 Prozent). Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 9 Prozent, unter den 50- bis 64-Jährigen 8 Prozent und unter den Über-65-Jährigen 5 Prozent.

Bitkom Research weist darauf hin, dass es im Zuge von Online-Shopping oder bei einer Reisebuchung inzwischen häufig möglich ist, direkt bei der Bezahlung einen Kompensationsbeitrag für das verursachte CO2 zu leisten. Darüber hinaus gibt es spezielle Anbieter, die eine CO2-Kompensation unabhängig von Kauf oder Buchung ermöglichen.

„Wichtig ist, dass wir als Gesellschaft unseren CO2-Ausstoß insgesamt drastisch senken. Überall da, wo Vermeidung nicht möglich ist, kann eine freiwillige CO2-Kompensation über vertrauenswürdige Anbieter helfen“, so Niklas Meyer-Breitkreutz, Nachhaltigkeits-Experte bei Bitkom. Er rät Nutzern, dabei auf die Einhaltung internationaler Qualitätsstandards beziehungsweise Siegel zu achten. Zu den wichtigsten zählen etwa der Verified Carbon Standard (VCS) oder der Gold Standard.

Inzwischen kann nach fast jede Aktivität, bei der Treibhausgase freigesetzt werden, kompensiert werden: Pkw-, Bahn- oder Flugreisen ebenso wie der Gas-, Strom- oder Heizenergieverbrauch im Haushalt sowie Waren oder Veranstaltungen. Für diese Kompensation finanziert derjenige, dessen Aktivitäten CO2-Emissionen verursachen, bestimmte Maßnahmen, mit deren Hilfe an anderer Stelle der Treibhausgasausstoß reduziert werden soll. Das kann zum Beispiel ein Zuschuss zum Aufbau einer Windkraftanlage in Costa Rica sein oder zur Bereitstellung von effizienten Kochöfen für Familien im ländlichen Raum Afrikas.

 

Steuerbelastung

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Steuerbelastung: Deutschland riskiert Standortattraktivität

Der Mannheim Tax Index, den das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung regelmäßig für die EU-Kommission erstellt, misst die effektive Steuerbelastung von Unternehmen in Europa. Angesichts der aktuellen Zahlen kommt das ZEW zu dem Schluss, dass Deutschland im internationalen Steuerwettbewerb weiter an Boden verloren hat. Die Unternehmenssteuerbelastung in Deutschland ist demnach inzwischen im unmittelbaren Vergleich mit wichtigen Wettbewerbern am höchsten: „Die effektive Durchschnittssteuerbelastung eines profitablen Investitionsprojekts in Deutschland liegt im Jahr 2022 bei 28,8 Prozent und übersteigt somit den EU-Durchschnitt um 10 Prozentpunkte“, so das Institut.

Die effektive Durchschnittsteuerbelastung in Deutschland liegt 10 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt. Nur zwei der betrachteten Länder haben im Vergleich einen noch höheren Prozentsatz.

Dem ZEW zufolge hat Deutschland gegenüber Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich für Investitionen inzwischen Hochsteuerlandcharakter. Die Position Deutschlands im Mittelfeld der Steuerbelastungen vergleichbarer großer Industrie-Nationen sei aufgrund fehlender Reformen seit der grundlegenden Steuerreform aus dem Jahr 2008 gefährdet. Ohne deutliche Reformen in der Körperschaftsteuer sei Deutschland aus steuerlicher Perspektive ein vergleichsweise unattraktiver Standort für Unternehmen mit internationalen Investitionsalternativen.

Dem ZEW zufolge könnten eine generelle Absenkung des hohen Gewinnsteuersatzes – wie in Frankreich praktiziert – sowie Sonder- und Sofortabschreibungen nach dem Beispiel Großbritanniens Deutschlands Standortattraktivität verbessern. Denn von diesen profitieren nur Unternehmen, die tatsächlich investieren. Eine deutliche Verbesserung der Investitionsdynamik sei allerdings nur zu erwarten, wenn diese Sonder- und Sofortabschreibungsmöglichkeiten breit ausgestaltet sind, sodass eine Vielzahl von Unternehmen und Investitionen profitieren können.

Wie das ZEW weiter ausführt, bildet die effektive durchschnittliche Steuerbelastung auf Unternehmensebene bei Standortentscheidungen multinational agierender Konzerne den wesentlichen Entscheidungsrahmen. In den Mannheim Tax Index fließen deshalb Steuern auf die Gewinne und das eingesetzte Kapital der Kapitalgesellschaften mit ein. In den Berechnungen werden sowohl die Tarifbelastungen dieser Steuern als auch die Interaktion der verschiedenen Steuerarten und die wichtigsten Regelungen zur Ermittlung der steuerlichen Bemessungsgrundlage berücksichtigt. Der Index beinhaltet eine umfassende Reihe von Ländern (EU 27, Großbritannien, Schweiz, Norwegen, USA, Kanada, Japan, Nord-Mazedonien und Türkei) für den Zeitraum von 1998 bis 2022.

Verpackungen

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Verpackungen: Worldstar für WiIng-Start-up

Der Worldstar-Wettbewerb ist eine der wichtigsten Veranstaltungen der World Packaging Organisation (WPO) und die bedeutendste internationale Auszeichnung im Bereich Verpackungen. Für die Preisverleihung 2023 gingen 488 Bewerbungen aus 41 Ländern ein, insgesamt wurden 223 Gewinner gekürt. Zu ihnen gehört das deutsche Start-up Haepsi, gemeinsam gegründet von dem in München lebenden Wirtschaftsingenieur Cihan Dalgic und seinem Bruder Bilal.

Schon 2021 wurde die Idee der beiden mit dem Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Funktionalität & Convenience ausgezeichnet. Haepsi konzentriert sich auf nachhaltige Verpackungen für Döner und andere To-go-Produkte wie Sandwiches, Burger, Nuggets oder Fritten. Die Döner-Verpackung Kebag war das erste Produkt des Unternehmens. Dank FSC- oder PEFC-zertifizierter Papiere ist die Kebag vollständig recyclebar und kommt ohne Aluminium oder Plastik aus, trotzdem tropfen keine Saucen heraus und der Inhalt bleibt warm.

2019 haben Cihan und Bilal Dalgic begonnen, an der Idee zu tüfteln. Ihre Eltern betreiben seit vielen Jahren einen Imbiss in Weilheim und wollten die Verpackungen ihrer Speisen nachhaltiger gestalten. In Zusammenarbeit mit einem Designer und dem Spezialisten Weber Verpackungen entstand dann die neue Dönertüte – dank einer Perforierung lässt sich der obere Teil der Tüte abreißen und kann im Papiermüll entsorgt werden, der untere Teil, der mit Soßen und Fett in Berührung kommt, kann in den Biomüll. Für das Papier nutzen die beiden Gründer Pergamin, ein aus fein gemahlenem natürlichen Zellstoff hergestelltes, weitgehend fettdichtes Material, das auch die Wärme gut hält.

Ziel der beiden Gründer ist es nun, die Verpackungsindustrie auf den Kopf zu stellen und die Gastronomie- und Take-away-Branche mit Lösungen zu versorgen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch funktional, nachhaltig und ressourcenschonend sind. Neben der Kebag in drei Varianten bieten sie daher inzwischen auch eine Rollbag und eine Fries Bag an. So soll in Imbissen nicht nur die Verwendung von Plastik und Alufolie ein Ende haben, sondern auch das beim Verpacken bislang notwendige, aber umständliche Hantieren mit verschiedenen Schalen, Tüten und Rollen.

Fortschrittsmonitor

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Fortschrittsmonitor: Deutsche Energiewende zu langsam

Der BDEW und das Beratungshaus Ernst & Young (EY) haben gemeinsam einen „Fortschrittsmonitor Energiewende“ veröffentlicht. Darin haben sie anhand von Kennzahlen den aktuellen Stand der Energiewende in Deutschland und die größten Hemmnisse analysiert. Ergebnis: Die Energiewende und insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien verlaufen noch viel zu langsam, um die von der Bundesregierung für das Jahr 2030 formulierten Ziele zu erreichen. Die Gründe für den hinkenden Fortschritt sind BDEW und EY zufolge vielfältig. Unter anderem seien der Fachkräftemangel in allen relevanten Sektoren, die mangelnde Verfügbarkeit von Flächen, langwierige und aufwändige Genehmigungs- und Bauverfahren sowie Engpässe bei verschiedenen wichtigen Rohstoffen wie Lithium, seltenen Erden, Kupfer und Silizium ein Problem.

Investitionen von geschätzt insgesamt 600 Milliarden Euro wären bis 2030 erforderlich, um die von der Bundesregierung für 2030 gesteckten Ziele erreichen zu können – also 54 bis 57 Milliarden Euro pro Jahr. Der größte Anteil an diesen Investitionen verteilt sich laut Fortschrittmonitor auf den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten mit erneuerbaren Energien (351 Milliarden Euro), den Ausbau der Übertragungsnetze (126 Milliarden Euro), den Aufbau der Erzeugungskapazitäten für klimaneutrale Gase (12 Milliarden Euro) sowie die Förderung der E-Mobilität durch den Ausbau der öffentlichen Elektro-Ladeinfrastruktur (9 Milliarden Euro).

Für Deutschland schätzen EY und BDEW die auf diese Weise ausgelösten Wertschöpfungseffekte bei den Herstellern auf durchschnittlich knapp 33 Milliarden Euro jährlich – das entspräche einem Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland. Da die nötigen Fortschritte in fast allen relevanten Bereichen ausbleiben, könnten allerdimgs auch die Investitionen bislang nicht die erhoffte volkswirtschaftliche Wirkung entfalten. Im Jahr 2021 etwa seien nur rund 14,5 Milliarden Euro investiert und damit nur rund ein Viertel der möglichen Wertschöpfung realisiert worden.

Den Autoren zufolge muss die Bundesregierung nun alle bestehenden Hemmnisse für die Energie-, Wärme- und Verkehrswende beseitigen: Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen, mehr Flächen für erneuerbare Erzeugungsanlagen, Netze und Ladeinfrastruktur bereitstellen, einen Markt für Wasserstoff schaffen und die Weichen für ein Marktdesign stellen, in dem sich auch Investitionen in steuerbare Stromerzeugungskapazitäten lohnen. Der „Fortschrittsmonitor Energiewende“ soll jährlich aktualisiert werden.

Energiepreispauschale

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Energiepreispauschale: Einmalzahlung für Studierende

Schon im Dezember hat der Bundesrat der Energiepreispauschale für Studierende zugestimmt, welche die steigenden Kosten abfedern soll. Alle Studierenden sowie Fachschüler, die am 1. Dezember 2022 an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben oder in einer Fachausbildung waren sowie einen deutschen Wohnsitz haben, sollen auf Antrag eine Einmalzahlung von 200 Euro erhalten. Diese Anträge sollen nun ab Mitte März 2023 möglich sein.

Über alle Fragen rund um die Auszahlung informiert die Homepage www.einmalzahlung200.de. Dort findet sich auch eine umfangreiche FAQ-Sammlung.
Für individuelle Fragen gibt es zudem eine Info-Hotline: +49 800 2623003, zu erreichen dienstags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr.

Um im März die Antragstellung zu beschleunigen, lassen sich übrigens einige Schritte schon jetzt vorab erledigen. Für die Anmeldung beispielsweise wird ein BundID-Konto benötigt, das man bereits anlegen kann. Um die eigene Identität nachzuweisen, braucht man zusätzlich das persönliche Elster-Zertifikat oder einen Online-Ausweis. Zum Online-Ausweisen lassen sich der Personalausweis, der elektronische Aufenthaltstitel, die EU-Identität oder die Unionsbürgerkarte nutze, in Verbindung mit einem aktuellen Smartphone und einer Identifizierungs-App.

Und warum dauert die Auszahlung so lange? Diese Frage beantwortet die Bundesregierung so: „Die für eine unmittelbare Auszahlung nötigen Daten, wie zum Beispiel die Bankverbindungen, liegen leider so nicht vor. Das ist beispielsweise bei Rentnern, die ohnehin regelmäßig ihre Rentenzahlung bekommen, anders. Deshalb muss die Energiepreispauschale von den Studierenden beziehungsweise Fachschülerinnen und Fachschülern beantragt werden. Eine Auszahlung an rund 3,5 Millionen Menschen in 16 Bundesländern an mehr als 4.000 unterschiedlichsten Ausbildungsstätten hat es so noch nicht gegeben. Sowohl für die Antragstellung als auch die Auszahlung sind deshalb neue Strukturen notwendig. Auch rechtliche Grundlagen müssen dafür in jedem Bundesland geschaffen werden.“

Marketing

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Marketing 2023: Motor für Innovation und Agilität

Marketing spielt in der gegenwärtigen Phase wirtschaftlicher Unsicherheit eine entscheidende Rolle als Wachstumstreiber und Motor für Innovation und Agilität. Das ist eine Erkenntnis aus den diesjährigen „Global Marketing Trends“, für die Deloitte weltweit 1015 Marketing-Führungskräfte befragt hat. Demnach steht das Marketing nicht länger am Ende der Wertschöpfungskette eines Unternehmens, sondern leistet aktiv einen entscheidenden Beitrag zur Unternehmenstransformation.

75 Prozent der Befragten CMOs reagieren der Studie zufolge bei einer unsicheren wirtschaftlichen Lage mit einem ‚Investitions-Mindset‘. Neben neuen Technologien und neuen Märkten steht die Implementierung von Systemen zur Personalisierung des Kundenerlebnisses im Fokus, um der Zielgruppe bessere Produkte und eine maßgeschneiderte Service-Erfahrung zu bieten. Ein durchdachtes ‚Marketing Operating Model‘ soll einen ganzheitlichen Ansatz schaffen und alle wichtigen Stakeholder einbeziehen. Auch bei den Nachhaltigkeitsstrategien der Firmen zeigen sich CMOs als Treiber vor allem interner Veränderungsprozesse – 85 Prozent planen interne Nachhaltigkeitsinitiativen, da Kunden diese inzwischen von Unternehmen erwarten. Ohne echte Nachhaltigkeitsstrategien und letztlich auch Bemühungen drohen Unternehmen den Anschluss an die junge Zielgruppe zu verlieren.

Der Erhebung zufolge fallen CMOs innerhalb der Unternehmen zudem immer mehr als Entdecker neuer Technologien auf. Eine der neuen Zukunftstechnologien für CMOs ist das Metaverse. 84 Prozent der befragten Unternehmen wollen in den kommenden zwei Jahren Erfahrungen in diesem Bereich sammeln. Obwohl sie oft vor technischen Hürden stehen, sehen 90 Prozent der Unternehmen das Metaverse als relevant für ihre Industrie. Beim Thema Blockchain sind es dagegen lediglich 41 Prozent. Dennoch bleibt auch diese Technologie relevant, vor allem im regulatorischen Bereich und mit Blick auf den Datenschutz. Dies könnte eine frühere Einführung im Marketing fördern. „Im Metaverse schaffen CMOs täglich neue und bisher unbekannte Kundenerfahrungen. Blockchain hingegen schafft Substanz in den Bereichen Daten- und Rechtssicherheit. Ein gezielter Blick auf den Markt und ein Gespür für den Puls der Zeit helfen, schnell wichtige Trends zu erkennen und für sich und das eigene Unternehmen zu nutzen“, so Deloitte-Partner Daniel Könnecke.

Lkw-Transporte

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Lkw-Transporte: Qualifiziertes Fahrpersonal fehlt

Zehn Milliarden Euro zusätzliche Kosten sind der deutschen Wirtschaft im Jahr 2022 durch den Mangel an qualifiziertem Fahrpersonal entstanden. Zu diesem Ergebnis kommt die Konsortialstudie zur „Begegnung von Kapazitätsengpässen in der Logistik mit Schwerpunkt Fahrpersonal“. 2023 fehlen demnach für Lkw-Transporte mehr als 70.000 Fahrerinnen und Fahrer; dieser Mangel wird jährlich um rund 20.000 Beschäftigte zunehmen.

16 Unternehmen, fünf Verbände und ein Betreiber einer digitalen Matching-Plattform für Arbeitgeber und gewerbliche Fachkräfte haben sich an der Studie beteiligt. Die breit abgestützte Analyse brachte einen umfangreichen Katalog mit 40 verschiedenen Ursachen hervor, die direkt (Einsatz und Gewinnung von Fahrpersonal) oder indirekt (Organisation und Marktentwicklung) für den Mangel an Fahrpersonal verantwortlich gemacht werden können. Besonders treten dabei die Arbeitsbedingungen, das Arbeitsumfeld sowie das Bild des Berufs in der Öffentlichkeit hervor.

Im Zuge der Untersuchungen hat das Autorenteam zahlreiche Maßnahmen zur Begegnung des Personalmangels für Lkw-Transporte analysiert und bewertet. 19 Maßnahmen davon besitzen ein hohes Potenzial und genießen besondere Popularität. Darunter fallen politische Maßnahmen wie der Ausbau der Parkplätze, unternehmerseitige Maßnahmen wie den Einsatz eines speziellen Verantwortlichen für die Belange des Fahrpersonals sowie perspektivische Maßnahmen wie die Ausweitung der Potenziale digitaler Plattformen. Durch gezielt angesetzte Maßnahmen kann, so die Studie, vorhandenes Personal gebunden und neues gewonnen werden.

Kurzfristig haben demnach unternehmensübergreifende Optimierungsverfahren zusammen mit der Steigerung der Transparenz und dem Einsatz digitaler Anwendungen die größten Potenziale, dem Kapazitätsengpass im Straßengüterverkehr zu begegnen. Denn mit vorhandenen digitalen Lösungen seien schon jetzt vorhandene Kapazitäten besser planbar, wenn ihr Potenzial entsprechend besser genutzt wird – auch aus ökonomischen und ökologischen Gründen. Demgegenüber sei vom autonomen Fahren auf mittelfristige Sicht potenziell wenig Entlastung zu erwarten.

Verhandlungen

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Verhandlungen: Home-Office erschwert gute Performance

Auch berufliche Verhandlungen werden vom häuslichen Arbeitssetting beeinflusst. Das zeigt die gemeinsame Studie „New Work & Verhandlungen“ der Universitäten Hohenheim und Potsdam in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Verhandlungsforschung e.V. (DGVF), welche die Vor- und Nachteile des Verhandelns aus dem Home-Office beleuchtet: Obwohl die Verhandlungsziele im Home-Office effizienter verfolgt werden, ist ein Großteil der Befragten mit ihrer Performance eher unzufrieden und glaubt, keine besseren Verhandlungsergebnisse zu erzielen.

Ein Großteil der Befragten sieht es als vorteilhaft an, den eigenen Arbeitsalltag im Home-Office flexibler gestalten zu können. Auch steigt im Home-Office laut Angaben der Befragten auch der Erfolgsanspruch an die geführten Verhandlungen. Zudem werden diese aus dem Home-Office als effizienter wahrgenommen. So geben die Befragten beispielsweise an, sich mehr auf die wesentlichen Aspekte zu konzentrieren und die Zeitplanung in Bezug auf die Prozesse besser zu kontrollieren.

Gleichzeitig sinkt im Home-Office die Verbindlichkeit der Verhandelnden gegenüber dem Arbeitgeber und den Verhandlungspartnern. So fehle im Vorfeld der Verhandlungen oft der Austausch mit Vorgesetzten oder im Team, in dem Ratschläge ausgetauscht werden oder an gemeinsame Verhandlungsziele erinnert wird. Auch der informelle Austausch mit dem Verhandlungsgegenüber, der für einen gemeinsamen Verhandlungserfolg eine wichtige Rolle spielt, käme bei digitalen Verhandlungen zu kurz.

Die Frage, wie sich Verhandlungen aus dem Home-Office erfolgreicher gestalten ließen, haben das Forschungsteam und der DGVF-Vorstand in einem interaktiven Workshop mit rund 80 Teilnehmenden vertieft. Ergebnis: Bereits eine gute Vorbereitung kann die Zufriedenheit mit den Gesprächen positiv beeinflussen, hinzu kommen eine Reihe von interaktiven Tools und Techniken, durch die sich digitale Verhandlungen besser gestalten lassen.

Organisationen könnten zudem einen Verhaltenskodex für digitale Verhandlungen festlegen, unter anderem um möglichen Unsicherheiten zu begegnen – etwa, was passiert, wenn Zoom ausfällt oder das Kind früher aus der Schule kommt und in die Verhandlung platzt.

 

Transformationsprozesse

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Transformationsprozesse: Digitalisierung und Elektromobilität

Im Automobilbereich sorgen Digitalisierung und Elektromobilität für grundlegende Transformationsprozesse. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Sabine Pfeiffer, Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie mit dem Schwerpunkt Technik – Arbeit – Gesellschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), hat nun am Beispiel Volkswagen untersucht, wie sich diese Transformationsprozesse für die Beschäftigten darstellen. Kernbotschaften der breit angelegten empirischen Studie mit dem Titel „Arbeit und Qualifizierung 2030“ sind: Bei den Beschäftigten besteht eine hohe Bereitschaft zu Weiterbildung und persönlicher Veränderung, außerdem haben sie einen ausgeprägten Gestaltungswillen und ein grundsätzliches Vertrauen in sich und das Unternehmen. „Dagegen ist das Vertrauen in die Politik in puncto Arbeitsplatzsicherheit und Weiterbildungsperspektiven deutlich angeschlagener“, so Sabine Pfeiffer.

Ein zweiter zentraler Fokus der Studie, die auf Initiative des Volkswagen Nachhaltigkeitsbeirates entstanden ist, liegt auf den Ressourcen der Beschäftigten, die ihnen zur Verfügung stehen, um für den Umbruch gewappnet zu sein. „Entgegen der üblichen Sichtweise in der Forschung wollten wir den Fokus nicht darauflegen, was Transformation für die ferne Zukunft des Arbeitsmarktes bedeutet“, so Pfeiffer. „Uns ging es vielmehr darum, klarzumachen, wieviel Aufwand überhaupt nötig ist, damit der Wandel überhaupt ins Laufen kommt. Wir können zeigen, dass ein Großteil der Transformation bei den normalen Beschäftigten ankommt und von ihnen gestaltet wird.“

Die Studie eröffnet damit einen Einblick in die – möglicherweise unterschätzten – Potenziale, die im Unternehmen vorhanden sind und für einen erfolgreichen Wandel systematischer entfaltet werden können. So wird die Digitalisierung von den Beschäftigten nicht per se als „Jobkiller“ gesehen, vielmehr finden sich sogar erhoffte und willkommene Entlastungserwartungen, die sich an die Digitalisierung richten. Zugleich wird der Wechsel in eine technisch veränderte Welt nicht grundsätzlich als die große Zäsur empfunden, sondern als gewissermaßen bekannte Normalität. Die Studie klammert aber auch nicht aus, an welchen Stellen die Transformation schmerzliche Einschnitte bedeuten kann – wenn bisherige Expertise beispielsweise plötzlich entwertet, da nicht mehr gebraucht wird.

Dem Forschungsteam zufolge gibt das für diese Studie erhobene empirische Material einen einmaligen Einblick in den Maschinenraum der Transformation bei Volkswagen. Fast 200 Beschäftigte, Führungskräfte, Experten und Interessenvertreter kamen demnach in über 100 qualitativen Interviews und zahlreichen Workshops zu Wort. Mehr als 3520 Beschäftigte gaben über eine quantitative Befragung Auskunft. Ergänzt wurde der einmalige quantitative und qualitative Datensatz um eine Online-Erhebung mit über 600 Beschäftigten der Automobilbranche außerhalb von Volkswagen sowie einer Branchenanalyse. Die Studie steht sowohl im Volltext als auch in einer Kurzfassung online zur Verfügung.

Karrieretag Familienunternehmen bei PERI

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PERI: Karrieretag Familienunternehmen in Weißenhorn

Der nächste Karrieretag Familienunternehmen findet am 28. April 2023 in Weißenhorn bei Ulm statt. Gastgeber ist die PERI SE. Ab sofort können sich Hochschulabsolventinnen und -absolventen aller Fachrichtungen – insbesondere Ingenieure, Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler (m/w/d) – sowie Young Professionals und Führungskräfte für die Zulassung vormerken lassen. Bewerbungsschluss ist der 27. März 2023.

PERI ist nach 2007 und 2014 bereits zum dritten Mal Gastgeber der Recruiting- und Kontaktmesse. Das Familienunternehmen, das 2021 gut 1,6 Milliarden Euro Umsatz verzeichnete, ist international einer der größten Hersteller und Anbieter von Schalungs- und Gerüstsystemen. Mit Stammsitz in Weißenhorn bei Ulm bedient PERI mit rund 9100 Beschäftigten und deutlich mehr als 240 Lagerstandorten in über 70 Ländern seine Kunden mit innovativen Systemgeräten und umfangreichen Serviceleistungen rund um die Schalungs- und Gerüsttechnik.

„Seit mehr als 50 Jahren steht die Marke PERI für Spitzentechnologie, Innovationskraft und Kundennähe. Wir sind ein unabhängiges Familienunternehmen mit einer starken, gewachsenen und unverwechselbaren Kultur und Werten, die unsere Zusammenarbeit und den PERI-Spirit prägen“, so Alexander Schwörer, Miteigentümer von PERI. „Wir sind immer auf der Suche nach Menschen, die sich bei uns mit Neugier, Offenheit und guten Ideen einbringen möchten. Der Karrieretag ist für uns eine hervorragende Gelegenheit, um mit unseren Gästen ins Gespräch über berufliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten bei PERI zu kommen.“

VWI-Mitglieder: Wildcards für den Karrieretag Familienunternehmen

Der Karrieretag wurde von führenden Familienunternehmen, dem Entrepreneurs Club und der Stiftung Familienunternehmen ins Leben gerufen und hat sich als Veranstaltung für High Potentials fest etabliert. Zu der Veranstaltung werden nur akkreditierte Interessenten zugelassen. Der VWI kooperiert mit dem Karrieretag Familienunternehmen. VWI-Mitglieder haben daher die Möglichkeit, von einer begrenzten Zahl von Wildcards im Bewerbungsverfahren zu profitieren: Absolventen (Abschluss ab 2022) sowie Professionals (mit bis zu zehn Jahren Berufserfahrung) geben dafür bitte im Bewerbungsformular das Stichwort „VWI Wildcard“ an.

Weitere geplante Termine und Gastgeber 2023

7. Juli 2023: WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG, Stuttgart; Bewerbungsschluss: 12. Juni 2023
10. November 2023: Viega GmbH & Co. KG, Attendorn; Bewerbungsschluss: 9. Oktober 2023

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