Verhandlungen

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Auch berufliche Verhandlungen werden vom häuslichen Arbeitssetting beeinflusst. Das zeigt die gemeinsame Studie „New Work & Verhandlungen“ der Universitäten Hohenheim und Potsdam in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Verhandlungsforschung e.V. (DGVF), welche die Vor- und Nachteile des Verhandelns aus dem Home-Office beleuchtet: Obwohl die Verhandlungsziele im Home-Office effizienter verfolgt werden, ist ein Großteil der Befragten mit ihrer Performance eher unzufrieden und glaubt, keine besseren Verhandlungsergebnisse zu erzielen.

Ein Großteil der Befragten sieht es als vorteilhaft an, den eigenen Arbeitsalltag im Home-Office flexibler gestalten zu können. Auch steigt im Home-Office laut Angaben der Befragten auch der Erfolgsanspruch an die geführten Verhandlungen. Zudem werden diese aus dem Home-Office als effizienter wahrgenommen. So geben die Befragten beispielsweise an, sich mehr auf die wesentlichen Aspekte zu konzentrieren und die Zeitplanung in Bezug auf die Prozesse besser zu kontrollieren.

Gleichzeitig sinkt im Home-Office die Verbindlichkeit der Verhandelnden gegenüber dem Arbeitgeber und den Verhandlungspartnern. So fehle im Vorfeld der Verhandlungen oft der Austausch mit Vorgesetzten oder im Team, in dem Ratschläge ausgetauscht werden oder an gemeinsame Verhandlungsziele erinnert wird. Auch der informelle Austausch mit dem Verhandlungsgegenüber, der für einen gemeinsamen Verhandlungserfolg eine wichtige Rolle spielt, käme bei digitalen Verhandlungen zu kurz.

Die Frage, wie sich Verhandlungen aus dem Home-Office erfolgreicher gestalten ließen, haben das Forschungsteam und der DGVF-Vorstand in einem interaktiven Workshop mit rund 80 Teilnehmenden vertieft. Ergebnis: Bereits eine gute Vorbereitung kann die Zufriedenheit mit den Gesprächen positiv beeinflussen, hinzu kommen eine Reihe von interaktiven Tools und Techniken, durch die sich digitale Verhandlungen besser gestalten lassen.

Organisationen könnten zudem einen Verhaltenskodex für digitale Verhandlungen festlegen, unter anderem um möglichen Unsicherheiten zu begegnen – etwa, was passiert, wenn Zoom ausfällt oder das Kind früher aus der Schule kommt und in die Verhandlung platzt.

 

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