Lkw-Transporte

Beitragsbild: MAN

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Zehn Milliarden Euro zusätzliche Kosten sind der deutschen Wirtschaft im Jahr 2022 durch den Mangel an qualifiziertem Fahrpersonal entstanden. Zu diesem Ergebnis kommt die Konsortialstudie zur „Begegnung von Kapazitätsengpässen in der Logistik mit Schwerpunkt Fahrpersonal“. 2023 fehlen demnach für Lkw-Transporte mehr als 70.000 Fahrerinnen und Fahrer; dieser Mangel wird jährlich um rund 20.000 Beschäftigte zunehmen.

16 Unternehmen, fünf Verbände und ein Betreiber einer digitalen Matching-Plattform für Arbeitgeber und gewerbliche Fachkräfte haben sich an der Studie beteiligt. Die breit abgestützte Analyse brachte einen umfangreichen Katalog mit 40 verschiedenen Ursachen hervor, die direkt (Einsatz und Gewinnung von Fahrpersonal) oder indirekt (Organisation und Marktentwicklung) für den Mangel an Fahrpersonal verantwortlich gemacht werden können. Besonders treten dabei die Arbeitsbedingungen, das Arbeitsumfeld sowie das Bild des Berufs in der Öffentlichkeit hervor.

Im Zuge der Untersuchungen hat das Autorenteam zahlreiche Maßnahmen zur Begegnung des Personalmangels für Lkw-Transporte analysiert und bewertet. 19 Maßnahmen davon besitzen ein hohes Potenzial und genießen besondere Popularität. Darunter fallen politische Maßnahmen wie der Ausbau der Parkplätze, unternehmerseitige Maßnahmen wie den Einsatz eines speziellen Verantwortlichen für die Belange des Fahrpersonals sowie perspektivische Maßnahmen wie die Ausweitung der Potenziale digitaler Plattformen. Durch gezielt angesetzte Maßnahmen kann, so die Studie, vorhandenes Personal gebunden und neues gewonnen werden.

Kurzfristig haben demnach unternehmensübergreifende Optimierungsverfahren zusammen mit der Steigerung der Transparenz und dem Einsatz digitaler Anwendungen die größten Potenziale, dem Kapazitätsengpass im Straßengüterverkehr zu begegnen. Denn mit vorhandenen digitalen Lösungen seien schon jetzt vorhandene Kapazitäten besser planbar, wenn ihr Potenzial entsprechend besser genutzt wird – auch aus ökonomischen und ökologischen Gründen. Demgegenüber sei vom autonomen Fahren auf mittelfristige Sicht potenziell wenig Entlastung zu erwarten.

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