Innovationsfähigkeit

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

Wirtschaftskrisen schaden der Innovationsfähigkeit

Die Länder Europas driften hinsichtlich ihrer Innovationsfähigkeit immer weiter auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Grund sind demnach vor allem die unterschiedlichen Reaktionen auf Wirtschaftskrisen: Während die führenden Innovationsnationen innerhalb und außerhalb der Europäischen Union eine antizyklische Strategie bei öffentlich geförderten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) verfolgen, verhalten sich die sogenannten „innovation followers“ – gemeint sind starke, aber nicht führende Innovationsnationen – und mäßig innovative Länder eher prozyklisch. Zudem zeige sich, dass auch kurz- und langfristige Finanzierungsbedingungen wie Haushaltsüberschüsse und Staatsverschuldung die öffentlichen FuE-Ausgaben beeinflussen.

In Krisenzeiten weniger Mittel für Forschung und Entwicklung

Für die Studie haben die ZEW-Forschenden untersucht, wie Staaten angesichts wirtschaftlicher Krisenzeiten mit ihren öffentlichen FuE-Ausgaben – gemessen als staatliche Mittelzuweisungen – umgehen. Basis waren Paneldaten aus 26 Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Zeitraum zwischen 1995 und 2015. Im Durchschnitt richten demnach Staaten ihre FuE-Ausgaben stark prozyklisch aus: Die Wachstumsrate öffentlicher FuE-Ausgaben ist während einer Krise durchschnittlich 2,5 Prozentpunkte niedriger als sonst, und umgekehrt führt ein Anstieg des realen BIP um ein Prozent zu einer Steigerung öffentlicher FuE-Ausgaben um rund 0,2 Prozent.

Starke Innovationsnationen handeln antizyklisch

Zwischen den betrachteten OECD-Ländern gibt es dem ZEW zufolge jedoch enorme Unterschiede. Vor allem europäische Staaten wie zum Beispiel Deutschland, die Niederlande und Schweden sowie Nicht-EU-Länder wie etwa die USA, Australien, Kanada und Südkorea gelten als führende Innovationsnationen, die sich mit Blick auf ihre FuE-Investitionen antizyklisch verhalten. Das heißt, dass diese Länder auch in Krisenzeiten öffentliche FuE-Ausgaben steigern. Dagegen verfolgen Länder wie Frankreich und Österreich als „innovation followers“ oder Spanien, Portugal und Italien als mäßig innovative Nationen eine prozyklische Haushaltspolitik, kürzen ihre öffentlichen FuE-Ausgaben in Krisenzeiten also drastisch.

Unternehmen in Deutschland investieren in ihre Innovationsfähigkeit

Das ZEW hat inzwischen auch Zahlen zu den Innovationsausgaben von Unternehmen in Deutschland vorgelegt: 2016 haben sich diese Innovationsausgaben leicht auf 158,8 Milliarden Euro erhöht und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Auch 2017 und 2018 wollen die Unternehmen laut ZEW zum Teil weiter kräftig in Innovationen investieren: Für das Jahr 2017 wird ein Volumen von 160,5 Milliarden Euro erwartet, für 2018 ein Umfang von 170 Milliarden Euro. Treiber dieses Anstiegs ist vor allem der Fahrzeugbau, aber auch die Metallindustrie, der Maschinenbau und die Kunststoffverarbeitung.

VWI Redaktion Keine Kommentare

Graduation Awards 2018 – Jetzt bewerben!

Herausragende Bachelor- und Masterarbeiten wird der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure (VWI) e.V. auch 2018 wieder mit den VWI Graduation Awards prämieren. „Der VWI will mit den Graduation Awards exzellente wissenschaftliche Arbeiten von Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren auszeichnen“, sagt VWI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Wolf-Christian Hildebrand. „Preiswürdig sind für den VWI dabei vor allem Arbeiten, die einen starken interdisziplinären Ansatz vertreten und den Innovationsgedanken nach vorne bringen.“

Interdisziplinäre Ausrichtung im Fokus

2017 erlebte die Auszeichnung eine gelungene Premiere. Anlass war das 90-jährige Bestehen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, der 1927 an der heutigen TU Berlin aus der Taufe gehoben wurde. Echte Inter- und Multidisziplinarität sind seitdem Markenzeichen des Wirtschaftsingenieurwesens und haben den Studiengang international zu einem Erfolgsmodell gemacht. Die Jury legt bei der Bewertung der eingereichten Arbeiten daher besonderen Wert auf den wissenschaftlicher Anspruch, den Innovationsgehalt und die interdisziplinäre Ausrichtung.

Die Graduation Awards werden in zwei Kategorien vergeben. Der Preis für die Bachelor-Thesis ist mit 500 Euro dotiert, der Preis für die Master-Thesis mit 1000 Euro. Außerdem erhält jeder Gewinner eine zweijährige Mitgliedschaft im VWI e.V., ein Ticket für den Deutschen Wirtschaftsingenieurtag (DeWIT) sowie eine Urkunde über die Auszeichnung.

Bis 30. Juni 2018 für die Graduation Awards bewerben

Bewerberinnen und Bewerber müssen an einer deutschen Hochschule das Fach Wirtschaftsingenieurwesen oder einen vergleichbaren Studiengang abgeschlossen haben. Die Bachelor- oder Master-Arbeit muss auf deutsch oder englisch vorliegen und über eine sehr gute Bewertung verfügen, darf allerdings noch nicht anderweitig prämiert worden sein. Für die Bewerbung ist ein einseitiges Abstract erforderlich. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2018.

Bewerbungen nimmt der VWI unter folgender Adresse entgegen:
Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e.V.
Stichwort: Graduation Award
Geschäftsstelle Bremen
Hermann-Köhl-Straße 7
28199 Bremen

VWI Redaktion Keine Kommentare

Vorreiter oder Nachzügler?

Industrie 4.0 nutzt Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen und wird zu mehr Gerechtigkeit und Stabilität führen – das glaubt international die große Mehrheit der Führungskräfte, die Deloitte für den „Industry 4.0 Readiness Report“ befragt hat. Gleichzeitig sind viele unsicher, wie gut sie selbst aufgestellt sind und welchen Einfluss ihr Unternehmen insbesondere in gesellschaftlichen und sozialen Fragen künftig haben wird. Dass in Deutschland beim Blick auf Industrie 4.0 eine gewisse Unsicherheit berechtigt ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands Bitkom. Demnach muss sich die deutsche Wirtschaft anstrengen, um beim Einsatz neuer Technologien im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.

Abgeschlagen beim Thema Künstliche Intelligenz

68 Prozent der von Bitkom befragten Vorstände und Geschäftsführer sagen, dass deutsche Unternehmen bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz nur zu den Nachzüglern gehören oder sogar weltweit abgeschlagen sind. Diese Position vertreten viele Befragte auch bei anderen Technologien: 3D-Druck (48 Prozent), Blockchain (47 Prozent) und Robotik (45 Prozent), Internet of Things (42 Prozent) und Virtual Reality (41 Prozent) sowie Big Data (37 Prozent) und Drohnen (31 Prozent).

Mehrheit sieht deutsche Wirtschaft in Mittelfeld

Grundsätzlich sehen die befragten Unternehmensmanager die deutsche Wirtschaft bei der Digitalisierung zwar auf einem guten Weg. 36 Prozent verorten die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich aktuell in der Spitzengruppe, weitere zwei Prozent positionieren sie sogar weltweit auf Rang eins. 44 Prozent sehen sie im Mittelfeld, und 13 Prozent geben an, dass die deutsche Wirtschaft zu den digitalen Nachzüglern gehört. Aber nur eine Minderheit der Befragten spricht den deutschen Unternehmen eine Führungs- oder Spitzenposition beim Technologieeinsatz zu. Am ehesten trifft dies noch auf Drohnen (26 Prozent) zu, danach folgen Internet of Things (24 Prozent), Blockchain (18 Prozent), Robotik (16 Prozent), Big Data (15 Prozent), Virtual Reality (13 Prozent) und 3D-Druck (12 Prozent). Schlusslicht bildet der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen (6 Prozent).

Viele Hürden für Industrie 4.0

Als größte Hürde beim Einsatz von Technologien für Industrie 4.0 im eigenen Unternehmen nehmen 45 Prozent der Befragten die Anforderungen an den Datenschutz wahr. Weitere kritische Faktoren sind Anforderungen an die technische Sicherheit (39 Prozent) und der Mangel an Fachkräften (33 Prozent) sowie langwierige Entscheidungsprozesse (27 Prozent) und fehlende Zeit im Alltagsgeschäft (18 Prozent). Geld spielt letztlich auch eine Rolle: 14 Prozent der Befragten fehlen finanzielle Mittel für den Einsatz, 7 Prozent bezweifeln den wirtschaftlichen Nutzen.

VWI Redaktion Keine Kommentare

secIT 2018 – Sonderkonditionen für VWI-Mitglieder

Die secIT 2018 findet am 6. und 7. März im Hannover Congress Centrum (HCC) statt. Die Veranstaltung versteht sich als Treffpunkt für Security-Anwender und -Anbieter und will dem Fachpublikum – IT-Security-Verantwortlichen, Admins, Datenschutzbeauftragten und Entscheidern – eine intensive Austauschmöglichkeit zum Thema Sicherheitsstrategien bieten. Unter anderem soll es um die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), Forensik, Incident Response, Industrie 4.0, IoT, Pentesting, Social Engineering und Threat Intelligence gehen. Auf 2000 Quadratmetern werden sich zudem die wichtigsten Security-Unternehmen der Branche treffen.

Redaktionelle Vorträge und Workshops

Die meiste Redezeit auf der Hauptbühne werden dem Veranstalter zufolge Referenten haben, welche die Redaktionen von c’t, heise Security und iX ausgewählt haben – dabei handelt es sich um herstellerunabhängige Vorträge, die im Programm entsprechend gekennzeichnet sind. Auf der Bühne klärt etwa Joerg Heidrich, Justiziar und Datenschutzbeauftragter der Heise Medien GmbH & Co. KG, in seinem Vortrag „Anforderungen der DSGVO an die IT-Sicherheit“ über die Datenschutz-Grundverordnung auf. Und die White Head Hacker Thomas Krauss und Marco di Filippo nehmen die Besucher in ihrem Vortrag „Piraten 4.0 – Datenleck Mensch und Maschine“ auf eine spannende Reise in die Welt des Social Engineering mit.

Bei den redaktionellen Workshops geht es beispielsweise mit dem Geschäftsführer der SySS GmbH, Sebastian Schreiber, um „Steuerung von Pentests in Großunternehmen“. Im Workshop „Wirtschaftsspionage – bin ich betroffen?“ zeigt Jörg Peine-Paulsen von der Abteilung Wirtschaftsschutz der niedersächsischen Verfassungsschutzbehörde, wie es in Deutschland um das Thema steht. Der Workshop ist bewusst offen gehalten, damit Teilnehmer den Inhalt mit eigenen Beispielen und Fragen mitgestalten können.

Fachwissen von Partnern

Natürlich gibt es bei der secIT 2018 auch Vorträge und Workshops von Partnern, in denen diese zum Teil konkrete Sicherheitslösungen vorstellen, mit denen man sich vor aktuellen Angriffstechniken schützen kann. Das und noch viel mehr führen diese Unternehmen zudem in diversen Expert-Talks weiter aus. Darüber hinaus können sich Besucher auf zwei Themeninseln untereinander und mit Security-Anbietern austauschen. Auf der ersten Themeninsel geht es um Industrie 4.0, IoT und kritische Infrastrukturen. Die zweite Themeninsel hat das Oberthema Sicherheit in Unternehmen und fächert sich auf in Endpoint sowie Managed und Mobile Security. Am Abend des ersten Veranstaltungstages gibt es außerdem eine secIT-Party, die zum entspannten Netzwerken einlädt; zudem ist ein Kickerturnier geplant.

Sonderkonditionen für VWI-Mitglieder

Tickets für die secIT2018 gibt es direkt im Onlineshop. VWI-Mitglieder bekommen im Zuge einer Kooperation einen Nachlass von 25 Prozent auf den Ticketpreis. Den für den Nachlass notwendigen Aktionscode erfahren VWI-Mitglieder in der VWI-Geschäftsstelle.

3D-Scansystem

Beitragsbild: Fraunhofer IGD

VWI Redaktion Keine Kommentare

Vorschau auf die Produktion von morgen

Offiziell öffnet die Hannover-Messe zwar erst im April. Aber rund 40 Unternehmen erlaubten den Medien bereits am 6. Februar ein Preview. Einer dieser Aussteller war das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, das ein neuartiges 3D-Scansystem präsentierte. „Das Besondere an unserem System: Es scannt Bauteile erstmals autonom – und zwar in Echtzeit“, so Pedro Santos vom Fraunhofer IGD. Das Potenzial der Technik erläutern die Forscher anhand von Oldtimern. Auf den Straßen sind sie rar und etwas Besonderes. Geht jedoch etwas am Fahrzeug kaputt, wird diese Sonderstellung schnell zum Problem, da Ersatzteile nicht mehr produziert werden. Im Zuge von Industrie 4.0 und der Produktion mit Losgröße eins soll sich das ändern – und mit Hilfe des neuen 3D-Scansystems.

Produktion mit Losgröße eins

Das defekte Bauteil wird auf einen Drehteller gelegt, der sich unter einem Roboterarm mit dem Scanner befindet. Der Roboterarm fährt den Scanner dann so um das Bauteil herum, dass er mit möglichst wenigen Aufnahmen die komplette Geometrie erfassen kann. Dafür braucht er, je nach Größe und Komplexität des Bauteils, einige Sekunden bis Minuten. Bereits während des Scans erstellen intelligente Algorithmen im Hintergrund ein dreidimensionales Abbild des Objekts. Danach wird mit einer Materialsimulation überprüft, ob ein 3D-Druck den Anforderungen in punkto Stabilität genügt. Im nächsten Schritt wird das Bauteil über einen 3D-Drucker ausgedruckt – und kann im Oldtimer verbaut werden.

Wie Santos betont, liegt die Entwicklungsleistung jedoch nicht im Scanner an sich, sondern in der Kombination des Scanners mit einer Ansichtenplanung zu einem autonomen Gesamtsystem. Für diese ebenfalls vom Fraunhofer IGD stammende Ansichtenplanung ermitteln Algorithmen anhand eines ersten Scans, welche weiteren im Anschluss sinnvoll sind, um das Objekt mit möglichst wenigen Scans zu erfassen. Diese Vorgehensweise ermögliche es dem System, ihm vollkommen unbekannte Objekte selbständig und schnell zu vermessen. Dies sei bislang einmalig, denn bei bisherigen Scannern sei entweder ein Anlernen nötig gewesen oder das CAD-Modell des Bauteils, um die Lage des Objekts relativ zum Scanner zu erkennen – kein Problem in der Massenproduktion, aber zu aufwändig für Losgröße eins.

Fertigungsassistent für die Industrie 4.0

Das Fraunhofer IGD sieht vielfältige mögliche Anwendungen für den autonomen Scanner. Beispielsweise könne er als Fertigungsassistenz dienen und die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine verbessern. Diese Interaktion stehe im aktuellen Projekt „Autoware“ im Fokus, bei dem es um das Zusammensetzen von Zylindern samt Kolben, Gehäuse und Dichtungen geht. „Unser 3D-Scansystem versetzt Roboter in die Lage, über einen Abgleich mit der Datenbank sowohl zu erkennen, welches Bauteil er gerade vor sich hat, als auch zu ermitteln, welches sein menschlicher Mitarbeiter zum Zusammensetzen des Zylinders als nächstes braucht“, erklärt Santos. Zudem übernehme die Maschine die abschließende Qualitätskontrolle. Im Rahmen weiterer Projekte wollen die Forscher die gesamte Kette von Erfassung, Visualisierung und 3D-Reproduktion durchspielen.

VWI-Finanzforum

Beitragsbild: VWI

VWI Redaktion Keine Kommentare

Premiere für VWI-Finanzforum

VWI-Finanzforum

Der VWI ist mit einer Premiere in das neue Jahr gestartet: Zum ersten Mal richtete der Verband auf Bundesebene ein VWI-Finanzforum aus. 27 Teilnehmer aus ganz Deutschland – alle aktuelle oder zukünftige Finanzvorstände sowie Interessierte – trafen sich vom 11. bis 14. Januar 2018 in Dresden, um sich in finanz- und steuerrechtlichen Themen weiterzubilden.

VWI-Finanzforum mit Workshops und Seminaren

Gemeinsam mit dem VWI-Finanzvorstand Prof. Dr. Heiner Diefenbach und verschiedenen Kooperationspartnern beschäftigten sich die Teilnehmer des Finanzforums in Workshops und Seminaren mit verschiedenen vertrags-, finanz- und steuerrechtlichen Themenstellungen. Das Spektrum reichte dabei von der Akquise von Kooperationspartnern über Steuerrecht und Steuererklärung bis zur Kalkulation von Großveranstaltungen. Die Teilnehmer erhielten Einblicke in die finanzielle Organisation und Struktur des VWI und seiner Hochschulgruppen. Im Anschluss wurde gemeinsam ein Prototyp eines umfassenden Vorstandsübergabe-Dokuments für HG-Finanzer erarbeitet, das in nächster Zeit nochmal überarbeitet und dann zur Verfügung gestellt werden soll.

Geselliges Rahmenprogramm

Der rege Austausch zwischen den Vertretern der Hochschulgruppen in Kombination mit einem weiten Spektrum an Themen rund um die Organisation von Finanzen und Recht bereicherte das Wissen aller Teilnehmer. Über den Rahmen der Veranstaltung hinaus wollen die Finanzvorstände in Kontakt bleiben und weiter an offenen Themenfeldern arbeiten. Natürlich bot das Finanzforum auch über die fachliche Agenda hinaus die perfekte Plattform, sich kennenzulernen und auszutauschen. An den Abenden gab es dafür ein Rahmenprogramm mit kleineren und größeren Überraschungen.

Der Dank aller Teilnehmer geht an Maximilian Russig (Studentischer Vertreter im VWI-Vorstand, VWI ESTIEM Dresden) und Michelle Horn (frühere Studentische Vertreterin im VWI-Vorstand, VWI ESTIEM Dresden) für die Organisation und Durchführung des Events. Außerdem danken sie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Prof. Dr. Michael Schefczyk von der TU Dresden und Edwin Schott von der Pro-WI Assekuranzmakler GmbH & Co. KG für ihre Unterstützung.

VWI-Finanzforum
VWI Redaktion Keine Kommentare

Brutkasten für Smart-Home-Ideen

Das Netzwerk Universal Home bringt jetzt einen Accelerator für die Boomthemen Smart Home, Smart Living und Intelligent Building an den Start. Universal Home ist ein Verbund renommierter Markenhersteller und Dienstleister rund um das Thema Wohnen – Unternehmen wie Dornbracht, Gira, Miele, Steinel, Syzygy, Turck duotec und Vaillant gehören zu den Partnern. Das Start-up-Förderprogramm richtet sich daher gezielt an junge Unternehmen, Ingenieure oder kreative Entwickler unterschiedlicher Disziplinen, die sich mit Lösungen für das digital vernetzte Wohnen beschäftigen. Weiterer Kooperationspartner ist der Ruhr:Hub.

Accelerator startet am 1. April 2018

Über drei Monate hinweg sollen beim Universal-Home-Accelerator die ausgewählten Start-ups intensiv von erfahrenen Mentoren und Branchen-Experten betreut und unterstützt werden. „Das Netzwerk Universal Home entwickelt bereits Visionen zum vernetzten Wohnen und Leben. Der Accelerator soll als Innovations-Beschleuniger dienen, der dabei helfen wird, diese Visionen gemeinsam mit den Start-ups zu verwirklichen“, sagte Programm-Manager Patrick Kitzinger dem Magazin Startup Valley. Darüber hinaus sollen die Start-ups laut Kitzinger von maßgeschneiderten Workshops, dem Zugang zu Unternehmensressourcen, einem globalen Netzwerk und einem gemeinsamen Coworking-Space profitieren. Anders als bei anderen Start-up-Förderprogrammen verzichte Universal Home zunächst auf die übliche Gegenleistung in Form von Anteilen an den teilnehmenden Start-ups. Stattdessen werde eine regelmäßige Präsenz mit mindestens zwei Tagen in der Woche an den ausgewählten Standorten vorausgesetzt.

Bewerbungen noch bis zum 18. Februar

Der offizielle Startschuss für den Universal-Home-Accelerator ist der 1. April 2018. Bewerbungen sind noch bis zum 18. Februar möglich. Die an Universal Home beteiligten Unternehmen hatten den Aufbau des Accelerators am 11. Oktober 2017 beschlossen. „Smart Home und Smart Living gehört ohne Zweifel die Zukunft und hier wollen unsere Mitgliedsunternehmen gemeinsam den Weg der digitalen Transformation ihrer Produkte und Geschäftsmodelle weitergehen“, so Markus Wessel, der Geschäftsführer des Unternehmensverbunds: „Von dem Accelerator für Start-ups versprechen wir uns weitere Ideen, Kooperationen und Produkte für unsere Kunden.“

Henner Gimpel Fuggerpreis

Beitragsbild: privat

VWI Redaktion Ein Kommentar

Wirtschaftsingenieur erhält Fuggerpreis

Der Wirtschaftsingenieur Prof. Dr. Henner Gimpel wird mit dem Fuggerpreis für die Wissenschaft 2017 ausgezeichnet. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre Nachwuchswissenschaftler der Universität Augsburg geehrt, die sich in ihren herausragenden Forschungsarbeiten mit Nachhaltigkeit und sozialen Komponenten der Wirtschaft auseinandergesetzt haben. Wie die Universität Augsburg mitteilt, erhält Henner Gimpel die Auszeichnung „für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen sowie deren Vermittlung in zahlreichen Publikationen in international renommierten Zeitschriften und Tagungsbänden“.

Analyse und Gestaltung sozio-technischer Informationssysteme

Der inhaltliche Schwerpunkt von Henner Gimpels Arbeit liegt auf der Analyse und Gestaltung sozio-technischer Informationssysteme, in denen Menschen, Informationen und digitale Technologien miteinander interagieren. Die Ziele sind vielfältig: Einerseits geht es um die menschengerechte und wirtschaftlich zielführende Entwicklung und Nutzung von Informationssystemen, andererseits um die Analyse der individuellen Akzeptanz und des Umgangs mit digitalen Technologien in der Finanzwirtschaft, dem Gesundheitswesen oder der High-Tech-Industrie.

Indem Gimpel aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen in praktisch anwendbare Konzepte transferiere und somit zur Lösung unternehmerischer Probleme beitrage, so die Jury, unterstütze er maßgeblich den immer wichtiger werdenden Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis. Aufgrund seiner interdisziplinären Forschungsausrichtung und seiner zahlreichen Aktivitäten zur Verbesserung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erfüllt Henner Gimpel nach Auffassung der Jury die Kriterien des Preises in herausragender Art und Weise. Der Fuggerpreis für die Wissenschaft, der zum fünften Mal vergeben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert.

Interdisziplinären Forschungsausrichtung

Henner Gimpel hat an der Universität Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkten in Betriebswirtschaftslehre und Angewandter Informatik studiert. Im Anschluss an das Studium promovierte er dort in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit Auszeichnung zu Themen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftsinformatik und Verhaltensökonomie. Derzeit ist er Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Augsburg. Daneben ist er in leitender Position am Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement und in der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT tätig.

Batterie oder Breennstoffzelle

Beitragsbild: Shell

VWI Redaktion Ein Kommentar

Batterie oder Brennstoffzelle?

Elektrisch, vernetzt und automatisiert – so sieht in vielen Szenarien die Zukunft der Mobilität aus. Welche Technologie unter der Motorhaube das Rennen machen wird, ist jedoch bislang noch offen: Die Batterie, die regelmäßig an eine Ladesäule gehängt werden muss, oder die Brennstoffzelle, die Wasserstoff von der Tankstelle benötigt? Das Forschungszentrum Jülich hat jetzt im Auftrag des Gemeinschaftsunternehmens H2 Mobility untersucht, mit welchen Kosten die jeweilige Infrastruktur verbunden ist (Comparative Analysis of Infrastructures: Hydrogen Fueling and Electric Charging of Vehicles).

Rentabilität hängt vom Fahrzeugbestand ab

Viele Experten favorisieren zurzeit die Batterie. Zum einen verfügt ein vollkommen elektrischer Prozess über einen hohen Wirkungsgrad, zum anderen existiert das elektrische Netz bereits. Es müsste bloß eine gewisse Menge an weiteren Ladesäulen aufgestellt werden. Bei der Brennstoffzelle hingegen müsste ein Großteil der Infrastruktur noch aufgebaut werden: Elektrolyseure, die mit überschüssigem Strom aus erneuerbaren Quellen Wasser zu spalten, sowie Lagerstätten, Pipelines und Tankstellen für den dabei erzeugten Wasserstoff. Die Forschenden aus Jülich haben beide Szenarien analysiert. Ergebnis: Die Rentabilität hängt davon ab, wie viele Fahrzeuge mit Batterie oder Brennstoffzelle auf den Straßen unterwegs sind.

Batterie oder Brennstoffzelle

Investitionsbedarf zunächst nahezu gleich

Wie die Jülicher Studie zeigt, sind die Investitionen in den Infrastrukturausbau für beide Technologien bei geringen Fahrzeugbeständen bis zu einigen Hunderttausend nahezu gleich. Der Wasserstoff würde in diesem Zeitraum noch von der Industrie aus konventionellen Quellen bereitgestellt werden. Es dürfte dann eine Übergangsphase folgen, während der die Erzeugung und Speicherung von grünem Wasserstoff mit Hilfe von Überschussstrom ausgebaut wird – was wegen der Kosten für die dafür notwendigen Elektrolyseure den Wasserstoff-Preis in die Höhe treibt. Gleichzeitig werde jedoch damit möglich, saisonale Überschüsse der erneuerbaren Energien in Form von Wasserstoff über längere Zeiten zu speichern, was mit der Batterietechnik alleine so nicht möglich sei.

Elektroautos mit Batterie langfristig nicht optimal

„Elektroautos mit Batterie stellen in dieser Phase den kostenoptimalen Pfad dar, langfristig sind sie aber nicht optimal“, erklärt Martin Robinius. Der Wirtschaftsingenieur ist Abteilungsleiter der Verfahrens- und Systemanalyse des Instituts für Elekrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3) vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-3) und einer der Autoren der Studie. Ab mehreren Millionen Fahrzeugen beginne sich das Verhältnis umzukehren. Die Studie aus Jülich betrachtet eine Marktdurchdringung von bis zu 20 Millionen Fahrzeugen, was knapp der Hälfte des heutigen Bestands entspricht. Dann seien die Investitionen in eine Ladesäulen-Infrastruktur mit rund 51 Milliarden Euro höher als der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur für 40 Milliarden Euro. Die Mobilitätskosten hingegen würden sich in diesem Stadium kaum unterscheiden und in beiden Fällen zwischen 4,5 und 4,6 Euro-Cent pro Kilometer liegen.

Empfehlung: Beide Pfade ausbauen

Die Studienautoren empfehlen, beide Pfade auszubauen. „Setzen wir von Anfang an alles auf nur eine Karte, dürfte es schwierig werden, das System umzustellen, wenn sich die Rahmenbedingungen verändern“, gibt Robinius zu bedenken. „Wir brauchen beide Infrastrukturen und wir können sie uns auch leisten“, sagt Institutsleiter Detlef Stolten: „Batterie und Brennstoffzelle schließen sich nicht gegenseitig aus. Und wir müssen so schnell wie möglich damit beginnen, beide Technologien aufzubauen. Darin liegt sicher auch eine große Chance für die Innovationsfreudigkeit in unserem Land der Ingenieure.“

Batterie oder Breennstoffzelle
Innovationsreport

Beitragsbild: NASA

VWI Redaktion Keine Kommentare

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist teuer

Wie steht es um das Vertrauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft? Diese Frage hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln Menschen in 20 europäischen Ländern gestellt. Die Ergebnisse zeigt der jetzt veröffentlichte IW-Vertrauensindex 2017. Der Vertrauensindex ist ein Mittelwert aus drei Einzelindizes zum Wirtschaftssystem, zum politischen System und zum Gesellschaftssystem. Deutschland belegt dabei mit 75,3 von 100 möglichen Punkten den fünften Platz unter den 20 untersuchten Ländern – hinter Schweden (89,5), Dänemark (87,7), Finnland (87,5) und den Niederlanden (80,3). Den letzten Platz der Tabelle belegt Griechenland mit gerade einmal 5,5 Punkten.

Deutsche vertrauen in ihr Wirtschaftssystem

Auch bei den drei Einzelindizes zeigen sich deutliche Unterschiede. Der Teilindex ‘Wirtschaftssystem’ setzt sich unter anderem aus den Indikatoren Inflation, Arbeitslosenrate und Konsumentenvertrauen zusammen. Deutschland belegt in diesem Ranking für 2017 den ersten Platz – beim ersten IW-Vertrauensindex 2015 war es noch Platz vier. Grund dafür ist die gute Wirtschaftslage und insbesondere die geringe Arbeitslosenquote, erklärt IW-Ökonom Dominik Enste, Leiter des Kompetenzfelds Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik. Während der Teilindex für Deutschland bei gut 84 Punkten steht, kommen beispielsweise Spanien (Platz 18) und Italien (Platz 19) nur auf jeweils gut 50 Punkte – und Schlusslicht Griechenland erzielt gerade einmal acht Punkte.

Für den Teilindex ‘Politisches System’ hat das IW Köln Kriterien wie das Vertrauen in die Regierung und das Parlament, die politische Stabilität und die Rechtsstaatlichkeit herangezogen. Am besten schneiden hier die skandinavischen Länder mit jeweils gut 90 Punkten ab, Deutschland erreicht mit 79 Punkten den sechsten Platz. Ganz unten landen Italien mit acht Punkten und Griechenland mit nur einem Punkt. Für den Teilindex ‘Gesellschaftssystem’ hat das Institut das Vertrauen in die Mitmenschen sowie in deren Fairness und Hilfsbereitschaft gemessen. Auch hier schneiden mit Dänemark, Finnland und Schweden skandinavische Länder mit jeweils deutlich mehr als 90 Punkten am besten ab, Deutschland belegt mit 62 Punkten den achten Platz. Schlusslichter sind Portugal mit 28 Punkten, die Slowakei mit 13 Punkten und Griechenland mit knapp acht Punkten.

Fehlendes Vertrauen ist teuer

Fehlt das Vertrauen, treten häufig Kontroll- und Strafmechanismen an seine Stelle. Ein teurer Ersatz, warnt das IW Köln. Denn wenn beispielsweise Partner überwacht, Produkte geprüft oder Verträge durchgesehen werden müssen, kostet das Zeit und Geld. Bei gegenseitigem Vertrauen hingegen könnten einige dieser Transaktionskosten eingespart werden.

Vertrauensindex 2017