Mobilität Roland Berger

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Mobilität der Zukunft ohne eigenes Auto

Die Automobilindustrie wird in Zukunft allein mit ihrem traditionellen Geschäftsmodell, also dem Verkauf von Neuwagen, nicht mehr bestehen können. Diese These zieht sich durch viele Marktberichte und spiegelt sich auch in dem aktuellen Automotive Disruption Radar von Roland Berger. Als Grund nennt die Unternehmensberatung vor allem die Entwicklung hin zu autonom fahrenden Autos und alternativer Mobilität: Immer mehr Menschen würden lieber Robotaxis fahren, als ein eigenes Auto zu besitzen – unter Stadtbewohnern in den USA sagen das 40 Prozent, unter jungen Chinesen 26 Prozent. Und auch die Nutzung von Carsharing, Ridesharing oder Taxis steigt: in amerikanischen Städten auf 13 Prozent, in Singapur auf mehr als 16 Prozent und in China auf mehr als 18 Prozent. In Deutschland sind es laut Automotive Disruption Radar noch deutlich weniger, dafür hat sich der Anteil seit Anfang 2017 fast verdoppelt: von 1,9 auf 3,7 Prozent.

Automobilindustrie und Investoren reagieren

Roland Berger beobachtet, dass sich beim Thema Mobilität der Fokus von Automobilindustrie und Investoren bereits den Verbraucherwünschen entsprechend ändert. Automotive-Unternehmen haben demnach ihre Entwicklungskapazitäten im Bereich Autonomes Fahren massiv aufgestockt: Die Anzahl der Mitarbeiter, die in diesem Feld tätig sind, ist laut Roland Berger zwischen 2016 und 2017 weltweit von 41.000 auf 51.000 gestiegen – ein Plus von 22,5 Prozent. Und während 2016 weltweit noch 9,3 Milliarden Dollar Risikokapital für Mobilitätsprojekte zur Verfügung gestanden hätten, seien es 2017 bereits 21,4 Milliarden gewesen – ein Plus von 130 Prozent. Auch für das Thema Künstliche Intelligenz, das beim Thema Autonomes Fahren ein wichtiger Faktor sei, habe es 2017 mit gut 3,2 Milliarden Dollar mehr als doppelt so viel Risikokapital gegeben wie 2016.

Mobilität ändert sich in städtischen wie ländlichen Regionen

Angesichts ihrer weltweit erhobenen Daten sprechen die Automobilexperten von Roland Berger von einem unaufhaltsamen Trend, der die Autoindustrie umkrempeln wird. Demnach lassen verschiedene, von der Unternehmensberatung regelmäßig erhobene Parameter den Schluss zu, dass sich der Markt für Mobilität rasch ändert. Beispielsweise entwickele sich die Idee vom fahrerlosen Mobilitätsdienst gerade von einem technologischen Traum zu einer konkreten Anwendung: In Arizona werde ein Anbieter schon bald die ersten autonom fahrenden Taxis im Realbetrieb einsetzen, andere Unternehmen hätten vergleichbare Pläne angekündigt.

Drohende Fahrverbote könnten Transformation befördern

„Alle unsere Umfragen zeigen eindeutig, dass weltweit der Wunsch zunimmt, mobil zu sein, ohne unbedingt ein eigenes Auto zu besitzen“, sagt Norbert Dressler, Partner von Roland Berger und Leiter des Competence Center Automotive in der DACH-Region. „Perspektivisch bedeutet dies, dass das Geschäft mit Neuwagen langsamer wachsen wird. Eine Entwicklung, die eine starke Transformation bei den Automobilherstellern sowie bei vielen Zulieferer fordern wird.“ Aus Sicht der Unternehmensberatung könnten Faktoren wie die drohenden Fahrverbote in Innenstädten die Entwicklung zusätzlich antreiben. Und auch in ländlichen Regionen seien neue Formen der Mobilität gefragt, nicht zuletzt wegen der älter werdenden Bevölkerung.

Digitalisierung: Smarte grüne Welt

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Digitalisierung: Smarte grüne Welt?

Dass die Digitalisierung ein gesellschaftlicher Megatrend ist – darin sind sich alle einig. „Alles wird sich ändern!“, lautet der prophetische Ruf aus der IT-Branche, der inzwischen zur gängigen Einschätzung über die Tragweite der Digitalisierung geworden ist. Doch was bedeutet diese Technik für Ökologie und Gerechtigkeit? Führt sie in eine smarte grüne Welt, in der alle vom technologischen Fortschritt profitieren und zugleich schonender mit der Umwelt umgehen? Oder in einen digitalen Kapitalismus, in dem sich Geld und Macht auf wenige konzentrieren und die Wirtschaft noch weiter über die planetaren Grenzen hinauswächst? Diesen Fragen widmen sich Steffen Lange und Tilman Santarius in ihrem jetzt erschienenen Buch „Smarte grüne Welt? Digitalisierung zwischen Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit“.

Schnell und tief in den Alltag hineingewirkt

„Viele meinen, dass die digitalen Neuerungen ‘disruptiv’ seien“, so die Autoren, also mit einem Ruck Geschäftsfelder, Kommunikationsweisen, Herstellungsverfahren oder Konsumgewohnheiten erschüttern und umwälzen. Tatsächlich habe noch nie eine technologische Entwicklung so schnell und so tief in den Alltag hineingewirkt: „Mit dem Internet der Dinge, Big Data, künstlicher Intelligenz, Smart Cities oder selbstfahrenden Autos werden derzeit Visionen einer Welt entworfen, die weitreichende Auswirkungen auf viele Lebens- und Wirtschaftsbereiche haben könnten. Noch wissen wir zwar nicht, was davon Wirklichkeit werden wird. Aber wir sollten uns darauf vorbereiten: Unsere Zukunft dürfte ganz maßgeblich von der Digitalisierung geprägt werden. Offen ist nur die Frage: Wird dies unsere Gesellschaft in eine positive Richtung verändern?“

Design-Prinzipien für eine nachhaltige Digitalisierung

Steffen Lange ist Ökonom am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Mitglied des Konzeptwerks Neue Ökonomie. Tilman Santarius leitet als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler die Forschungsgruppe ‘Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation’ der Technischen Universität Berlin und des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). In ihrem Buch präsentieren die Autoren Möglichkeiten, wie die Digitalisierung zum Schutz der Biosphäre beitragen und soziale Gerechtigkeit verbessern kann. Aber sie zeigen auch, dass eine solche Entwicklung kein Selbstläufer ist. Denn neben vielen Chancen sehen sie auch große Risiken und Nebenwirkungen für die ökologische Transformation und den sozialen Umbau der Gesellschaft. Daher analysieren und illustrieren sie, wie sich die neuen Technologien bisher auf Energie- und Ressourcenverbräuche, Konsum und Arbeitsplätze, Ungleichheit und Wirtschaftswachstum ausgewirkt haben. Darüber hinaus entwickeln sie Design-Prinzipien für eine nachhaltige Digitalisierung – damit sie die Welt auch wirklich smarter macht.

Steffen Lange, Tilman Santarius: Smarte grüne Welt? Digitalisierung zwischen Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit, Paperback, 268 Seiten, ISBN 978-3-96238-020-5, 15,00 Euro. Auch als E-Book erhältlich.

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Impuls 2018 – Jetzt bewerben!

Impuls 2018 heißt das McKinsey-Event zur digitalen Zukunft der Automobilindustrie, das vom 3. bis zum 6. Mai am Nürburgring stattfindet. Die Unternehmensberatung will dabei Studierende aller Fachrichtungen, Absolventinnen und Absolventen, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Young Professionals mit den Chancen der Digitalisierung für die umsatzstärkste Branche Deutschlands vertraut machen – und mit ihren Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bei McKinsey. Bewerbungsschluss ist der 26. März 2018.

Impuls 2018 mit authentischen Einblicken

Globale Megatrends wie Elektromobilität, Shared Mobility und autonomes Fahren revolutionieren aus Sicht von McKinsey den Automobilsektor. Im Zuge des Workshops wollen McKinsey-Beschäftigte aus der Automotive Practice sowie aus dem McKinsey Center for Future Mobility den Teilnehmenden vermitteln, wie diese Trends die Automobilindustrie bis 2030 verändern werden. Danach steht die Bearbeitung praxisnaher Automotive-Fallstudien in kleinen Teams auf dem Programm. Parallel können die Teilnehmenden ‘on the job’ und unter Anleitung ihre Fähigkeiten – vor allem in den Bereichen Problemanalyse, Teamarbeit und Präsentation – ausbauen und trainieren.

Während des viertägigen Workshops soll es außerdem ausgiebig Gelegenheit geben, hinter die Kulissen der Unternehmensberatung zu blicken. Die Teilnehmenden können dabei vielfältige Kontakte knüpfen und mehr erfahren über die Menschen bei McKinsey, ihre Werte, das Bewerbungs- und Auswahlverfahren sowie die interdisziplinäre Arbeitsweise. Das Rahmenprogramm verspricht das Entdecken des Nürburgrings auch hinter den Kulissen – und die Möglichkeit, Sustainable Mobility live und im doppelten Wortsinn zu erfahren.

McKinsey übernimmt Kosten und Organisation

Die Teilnahme am Workshop Impuls 2018 ist mit keinen Kosten verbunden. McKinsey übernimmt sowohl die Organisation als auch die Kosten für Transport, Unterbringung und Verpflegung. Für Rückfragen stehen die verantwortlichen Recruiter von McKinsey per Mail oder telefonisch unter +49 221 208-7510 zur Verfügung.

 

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Acht Faktoren für den Projekterfolg

Die Zusammenarbeit zwischen externen Projektleitern und ihren Kunden läuft in der Mehrzahl der Fälle nicht reibungslos. Eine Studienbefragung der TU Dortmund in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) hat ergeben, dass es bei zwei Dritteln der Projekte größere Herausforderungen gibt. Die Fragen im Fokus: Welche Klippen müssen Berater in der Kooperation mit ihren Kunden häufig umschiffen? Und wann wird eine Herausforderung zu einem Problem, das den Projekterfolg gefährdet?

Kein Projekterfolg ohne klare Absprachen

Branchenübergreifend sehen demnach die Projektleiter in der unzureichenden Mitwirkung der Auftrag gebenden Unternehmen das größte Problem. Beispiele dafür sind verstreichende Fristen oder nicht ausreichende Teil- oder Vorarbeiten. Studienleiter Florian Kopshoff von der TU Dortmund hat auf Basis der Studienergebnisse (Langfassung) insgesamt acht Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit von Klienten und externen Projektexperten identifiziert. Aus seiner Sicht gehören alle diese Punkte auf das Projektradar: „Sie helfen, zentrale Herausforderungen in der Projektarbeit systematisch vorzudenken und bösen Überraschungen vorzubeugen“, so Kopshoff.

  • Aufklären: Ein hoher Aufwand für die illustrative und verständliche Klärung von Vor- und Nachteilen, Eigenschaften sowie der zu erwartenden Ergebnisse des Projektes lohnt sich.
  • Eindringen: Ein tiefes Verständnis für Produkte, Prozesse und Anforderungen des Klienten ist für einen externen Projektexperten unabdingbar. Dafür müssen zentrale Experten aus den Unternehmen frühzeitig in Projektsitzungen eingebunden sein und je nach Situation eigene Informationen vor Ort erhoben werden.
  • Doppelter Boden: Um bei Personalwechseln oder -ausfällen auf der Klientenseite gewappnet zu sein, sollten erfolgskritische Positionen im Projekt durch Mehrfach-Besetzungen und Vertretungsregeln abgefedert werden können.
  • Interessen steuern: Die unterschiedlichen Interessen – besonders auch der kritischen Akteure – im Klientenunternehmen müssen aktiv gesteuert werden.
  • Mit allen Lagern: Einigungen sollten gerade auch mit den besonders kritischen Entscheidern im Klientenunternehmen erfolgen. So spart man sich schwergängige Entscheidungsprozesse und abweichende Bewertungen der Projektergebnisse.
  • Klar beauftragen: Ein lückenlos und transparent gestalteter Informationsfluss sowie eine verbindliche Einigkeit über weiterzugebende Inhalte innerhalb der Klientenorganisation sorgen für eine verlässliche Grundlage bei der Projektzusammenarbeit.
  • Ehrlich vergleichen: Offene und ehrliche Vergleiche von Vor- und Nachteilen in Frage kommender Lösungen oder von Wettbewerbsprodukten verhindern, dass Konzepte im Projektverlauf vermischt und falsche Bewertungsmaßstäbe angelegt werden.
  • Passiv nur mit Vertrauen: Erfolgreiche Projektarbeit setzt beim Auftraggeber Interesse für eingeschlagene Lösungswege oder fundamentales Vertrauen in den externen Projektleiter hinsichtlich der Wahl des richtigen Weges voraus. Fehlt beides, und der Klient nimmt trotzdem intensiven Einfluss auf das Projekt, drohen unüberbrückbare Konflikte. Ein Projektabbruch muss dann eine Option sein.

Untersuchung wird fortgesetzt

Studienleiter Florian Kopshoff promoviert zum Thema Kundenkompetenz im Projektgeschäft am Lehrstuhl für Marketing der TU Dortmund. Zurzeit sammelt er weiterhin anonymisierte Angaben aus abgeschlossenen Projekten, damit Projektbeteiligte in Zukunft Stolpersteinen besser ausweichen können. Alle Teilnehmer sollen nach Abschluss der Untersuchung die Ergebnisse dieser Studie und eine Einordnung ihres eigenen Projekts erhalten.

Digitalisierung der Logistik

Beitragsbild: Bosch

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Bootcamp zur Digitalisierung der Logistik

Bei einem kostenlosen dreitägigen Bootcamp können Bachelor-Studierende im März in Hamburg die Digitalisierung der Logistik erforschen. Experten und Unternehmer gehen davon aus, dass die neuen Technologien die Logistik in den kommenden Jahren grundlegend verändern werden und enorme Effizienzgewinne bringen können. Beispielsweise erlauben es die neu gewonnenen Kommunikationsdaten, datengestützt Entscheidungen zu treffen, um besser, schneller und zuverlässiger als der Wettbewerb zu sein. Gleichzeitig ermöglichen es neue Interaktionsformen wie Chatbots, Kunden permanent in Logistikprozesse einzubeziehen und mit dem Internet der Dinge zu verbinden. Hierdurch können Kundenanfragen und Bestellungen aufgenommen, Lieferungen in Echtzeit verfolgt und Lieferdaten dynamisch an die jeweiligen Kundenanforderungen angepasst werden.

Digitalisierung in der Praxis: Chatbots und IoT-Lösungen programmieren

Die Bootcamp-Teilnehmer sollen sich dem Veranstalter zufolge mit wichtigen Fragestellungen auseinandersetzen: Welches Potenzial hat die Digitalisierung zur Optimierung von Prozessen? Wie sammelt und analysiert man Daten zum Nutzen der Supply Chains? Wie können Kunden von den neuen Technologien profitieren? Vertreter aus dem Unternehmensbereich Business Intelligence & Analytics von Kühne + Nagel wollen aufzeigen, wie sich die neuen Technologien einsetzen lassen: Als Fallgeber wollen sie gemeinsam mit den Studierenden Einsatzmöglichkeiten entwickeln, erste Lösungen erarbeiten und für einfache Geschäftsprozesse eigene Chatbots und IoT-Lösungen programmieren. Die nötigen Werkzeuge, um erste Prototypen zu entwickeln, sollen die Branchen-Spezialisten aus dem Bereich Travel & Transport von IBM den Studierenden an die Hand geben – alle Bootcamp-Teilnehmer erhalten dafür Zugriff auf die IBM Cloud.

Anmeldeschluss: 4. März 2018

Das Bootcamp „Digitalization in Logistics“ wird vom 21. bis zum 23. März 2018 von der Kühne Logistics University sowie den Unternehmen Kühne + Nagel und IBM in Hamburg veranstaltet. Schwerpunkt sind das Internet der Dinge und Chatbots. Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Bachelor-Studierende mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund, insbesondere aus den Fachbereichen Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik. Programmierkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, aber alle Bootcamp-Teilnehmer benötigen einen eigenen Laptop. Unterrichtssprache ist Englisch. Die Teilnahme am Bootcamp ist kostenlos, Anmeldeschluss ist der 4. März.

Platooning

Beitragsbild: MAN

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Lkw-Platooning im Praxistest

Platooning

15 Meter statt wie biesher 50 – das könnte in Zukunft der Abstand sein, in dem Lkw in einer Kolonne sicher auf Autobahnen fahren können. Platooning nennt sich das dafür eingesetzte Fahrzeugsystem: Alle im Platoon fahrenden Fahrzeuge sind durch eine sogenannte elektronische Deichsel mittels einer Car-to-Car-Kommunikation miteinander verbunden. Das führende Fahrzeug gibt Geschwindigkeit und Richtung vor, die elektronische Kopplung der Fahrzeuge soll die Verkehrssicherheit gewährleisten. Ziel dieses Windschattenfahren ist vor allem ein niedrigerer Kraftstoffverbrauch bei den beteiligten Lkw.

Platooning auf der A9 zwischen München und Nürnberg

DB Schenker, MAN Truck & Bus und die Hochschule Fresenius testen vernetzte Lkw jetzt im Logistikalltag. Dass Platooning technisch funktioniert, haben den Partnern zufolge bereits mehrere Projekte gezeigt. Jetzt geht es um die Anpassung dieser Technologie an die realen Alltagsbedingungen der Logistik. Im Rahmen der Kooperation sollen daher Lkw-Kolonnen im Regelbetrieb von DB Schenker über mehrere Monate im realen Straßenverkehr auf der A9 zwischen München und Nürnberg eingesetzt werden – nicht mit Testfahrern, sondern mit Berufskraftfahrern von DB Schenker am Steuer. „Wir möchten herausfinden, welche Auswirkungen die neue Technologie auf die Fahrer hat“, erläutert Prof Dr. Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius. „Die Resultate der Untersuchung an der Mensch-Maschine-Schnittstelle sollen unmittelbar zurück in die Technologieentwicklung fließen.“

Unterwegs im Logistikalltag

Ab April sind die ersten vereinzelten Fahrten des Platoons auf der A9 vorgesehen. Dabei sollen die Lkw zunächst noch ohne Ladung unterwegs sein, um zunächst die Fahrbedingungen im alltäglichen Verkehrsfluss zu untersuchen und die am Projekt beteiligten Fahrer in der Bedienung der Fahrzeuge zu schulen. Nach Abschluss dieser Phase sind zunächst wöchentliche und schließlich tägliche Testfahrten geplant. Diese sollen im Laufe des Jahres 2018 zu Linienfahrten mit realen Ladungen ausgebaut werden. Geplant ist, dass dann bis zu dreimal täglich Platoons zwischen den DB Schenker-Logistikzentren in München und Nürnberg fahren werden.

PyeongChang 2018

Beitragsbild: PyeongChang2018

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PyeongChang: Gold für angehenden Wirtschaftsingenieur

(Update) Bei den olympischen Spielen von PyeongChang bekommt ein angehender Wirtschaftsingenieur besonders viel Aufmerksamkeit: Eric Frenzel. Bereits bei der Eröffnungsfeier stand der 29 Jahre alte Sachse im Rampenlicht, als er mit der Fahne die deutsche Delegation anführte. Zuvor hatte sich der Nordische Kombinierer beim Rennen um diese Aufgabe in einer Online-Wahl unter Athleten und Fans gegen die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg, Rodlerin Natalie Geisenberger und den Eishockey-Nationalspieler Christian Ehrhoff durchgesetzt.

Eine Goldmedaille sicher – und zwei weitere Chancen in PyeongChang

Auch beim ersten olympischen Wettkampf der Nordischen Kombinierer machte Eric Frenzel das Rennen: Am 14. Februar wurde er Olympiasieger auf der Normalschanze. Und in dieser Woche sind für Frenzel, der in Mittweida Wirtschaftsingenieurwesen studiert, sogar zwei weitere Medaillen möglich. Am 20. Februar findet der Einzelwettbewerb auf der Großschanze statt, am 22. Februar der Teamwettbewerb. Bei der nordischen Kombination werden die beiden Einzeldisziplinen Skispringen und Skilanglauf kombiniert; sie gilt als Königsdisziplin des nordischen Skisports.

Schon 2014 in Sotschi erfolgreich

Bereits 2014 in Sotschi holte Eric Frenzel eine olympische Goldmedaille. Kein Wunder also, dass viele Studierende und Lehrende der Hochschule Mittweida Frenzels ersten Wettkampf in PyeongChang live verfolgten und auch in dieser Woche weiter die Daumen drücken werden. „Er ist natürlich in seinem Olympia-Semester und macht deshalb nicht so viel für das Studium“, zitiert die Freie Presse den für Frenzel zuständigen Professor André Schneider. Frenzel hat sich demnach „nicht nur eine der schwersten Sportarten, sondern mit dem Wirtschaftsingenieur mit Diplom auch eines unserer schwersten Studienfächer ausgesucht.“

Frenzel nicht der einzige angehende Wirtschaftsingenieur

Eric Frenzel ist übrigens nicht allein mit dem Studienfach Wirtschaftsingenieurwesen. Auch sein Teamkollege Johannes Rydzek, der als Nordischer Kombinierer in PyeongChang bei den gleichen Wettkämpfen startet, ist angehender WiIng. Rydzek studiert an der Hochschule Kempten.

Update 20. Februar

Beim Wettbewerb der Nordischen Kominierer von der Großschanze war der angehende Wirtschaftsingenieur Johannes Rydzek erfolgreich: Er sicherte sich die Goldmedaille vor seinem Teamkollegen Fabian Rießle. Wirtschaftsingenieurwesen-Student Eric Frenzel gewann die Bronzemedaille.

Update 22. Februar

Und noch eine Goldmedaille: Vinzenz Geiger, Fabian Rießle sowie die beiden angehenden Wirtschaftsingenieure Eric Frenzel und Johannes Rydzek haben in PyeongChang den Teamwettbewerb der Nordischen Kombinierer gewonnen.

Update Biathlon

Der angehende Wirtschaftsingenieur Benedikt Doll stand in PyeongChang übrigens ebenfalls zwei mal auf dem Treppchen: Der Biathlet gewann bei der Verfolgung sowie bei der Herrenstaffel jeweils die Bronzemedaille. Doll studiert Wirtschaftsingenieurwesen – Marketing und Vertrieb an der Hochschule Furtwangen.

Dragon ISS

Beitragsbild: DLR

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„Die Erde als Ganzes betrachten“

Als im Dezember eine US-amerikanische Dragon-CRS-13-Kapsel mit einer Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral zur Internationalen Raumstation ISS startete, waren drei Zellkultur-Experimente von deutschen Wissenschaftlern mit an Bord. 30 Tage blieben die biologischen Proben mit Immun-, Nerven- und Krebszellen in der Schwerelosigkeit. Seit ihrer Rückkehr zur Erde werden sie im Labor untersucht. Langfristig sollen die neuen Erkenntnisse aus dem Experiment Patienten auf der Erde zugute kommen. Beteiligt an dem Forschungsprojekt war auch die Wirtschaftsingenieurin Sabrina Herbst.

Wirtschaftsingenieurin unterstützte das Projekt technisch

Die Doktorandin der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und der Universität Magdeburg hat an den Behältern mitgearbeitet, in denen die Immunzellen in das Dragon-Raumschiff eingesetzt wurden – ein modulares System, das unter anderem die Sterilität jedes Bauteils erfordert. „Immunzellen müssen unter einer gleichbleibenden Temperatur von 37 Grad Celsius in einer Wärmebox transportiert und in einem exakt definierten Zeitfenster zeitnah vor dem Start in die Rakete montiert werden“, erklärt Sabrina Herbst: „Das ist ein Prozess, bei dem nichts schiefgehen darf.“

Die Forschung an Immunzellen ist ein Vorhaben von Prof. Dr. Dr. Oliver Ullrich von den Universitäten Magdeburg und Zürich. Zu diesem Team gehört auch Sabrina Herbst als Vertreterin der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Frank Engelmann vom Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Die Wirtschaftsingenieurin unterstützte das Projekt vor allem technisch: „In der Schwerelosigkeit wirken enorme Kräfte auf den Menschen wie auf die Technik“, so Sabrina Herbst. „Das bedeutet, dass die technischen Systeme komplexe Anforderungen erfüllen müssen. Beispielsweise muss der Austritt jeglicher Flüssigkeiten verhindert werden.“

Vor Ort im Kennedy Space Center

Den Start der Rakete hat Sabrina Herbst im vergangenen Dezember zwar nicht live miterleben können. Der Termin musste mehrmals verschoben werden, so dass der Start schließlich erst nach ihrer Abreise stattfand. Aber zuvor war sie im Team im Kennedy Space Center nicht zuletzt auch als Kommunikatorin aktiv: „Die Züricher und Magdeburger Wissenschaftler sind Mediziner und Biologen. Die Kollegen, die den Einbau der Testbehälter in die Rakete verantworten, sind Maschinenbauer. Da gibt es schon die ersten Unterschiede bei den Fachbegriffen. Durch meine mehrjährige Arbeit in der Forschungsgruppe von Prof. Ullrich und Prof. Engelmann und durch meinen Masterabschluss als Wirtschaftsingenieurin verstehe ich beide ‘Sprachen’ und konnte oft ‘übersetzen’.“

Der Wissenschaftlerin liegt das interdisziplinäre Arbeiten sehr. Sabrina Herbst wünscht sich daher, die Vorbereitungen für die geplanten neuen Versuchsreihen mit Immunzellen für die ISS erneut mit begleiten zu dürfen. Dass die Forschungsergebnisse für die Medizin, die Biologie und die Raumfahrt gleichermaßen bedeutend sind, ist dabei nur ein Grund. „Die Erde als großes Ganzes zu betrachten ist nicht nur eine Philosophie“, sagt die Wirtschaftsingenieurin: „Das ist eine Herausforderung.“

Dragon ISS
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VWI-Aktivitäten in Ihrer Nähe

Auch im Jahr 2018 will der VWI seinen Mitgliedern wieder zahlreiche Aktivitäten und Netzwerktreffen in den Regionen anbieten. Gerade wird für das Jahr 2018 eine aktualisierte Auflage der Regionalgruppenbroschüre erstellt. Diese Broschüre enthält nicht nur alle wichtigen Informationen zur Regionalgruppenarbeit, sondern auch die langfristig vorausgeplanten Termine der Regionalgruppen für das laufende Jahr. Sobald die Broschüre fertig ist, wird sie den VWI-Mitgliedern per E-Mail zugehen.

Vitales Netzwerk im gesamten Bundesgebiet

Die mehr als 20 Regionalgruppen des VWI sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Sie bilden mit ihren Aktivitäten und mit ihrem Engagement ein vitales Netzwerk von und für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure. Die Veranstaltungen und Treffen in den Regionalgruppen sind Angebote für alle Mitglieder des Verbandes. Neben einem breiten Spektrum an fachlichen Themen bieten sie auch die Gelegenheit, neue Kontakte zu anderen Mitgliedern zu knüpfen, bestehende Kontakte weiter zu vertiefen und sich in persönlichen Gesprächen auszutauschen und besser kennenzulernen.

Der VWI lädt alle Mitglieder herzlich ein, an den Stammtischen und Veranstaltungen in den Regionen teilzunehmen und die vielfältigen Angebote des VWI aktiv zu nutzen. Auch neue Ideen für die Regionalgruppenarbeit vor Ort sind jederzeit willkommen. Die aktuellen Termine und Themen finden sich online in der aktuellen Regionalgruppenbroschüre. Der VWI wünscht allen Teilnehmenden interessante Treffen und einen informativen Austausch.

Ihr Engagement vor Ort

Sie möchten eine Regionalgruppe leiten oder durch Ihr Engagement unterstützen? Wenden Sie sich an VWI-Vorstandsmitglied Matthias Maroske (E-Mail).

Avatare

Beitragsbild: EmpaT

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Bewerbungsdialoge mit Avataren trainieren

Empathische Trainingsbegleiter für den Bewerbungsprozess müssen nicht länger Menschen sein: EmpaT heißt das Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), in dessen Rahmen jetzt eine interaktive 3D-Trainingsumgebung für Bewerbungsgespräche erforscht und entwickelt wurde. Nutzer sollen damit ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten in einem interaktiven Dialog mit virtuellen Avataren einschätzen und verbessern können. EmpaT koppelt den Projektinformationen zufolge erstmals eine Echtzeit-Analyse sozialer Signale wie Sprache, Mimik oder Körperhaltung mit einem neu entwickelten Benutzermodell für Emotionen. Dieses Modell namens MARSSI – Model for Appraisal, Regulation and Social Signal Interpretation – kann das Verhalten des interaktiven Avatars an die sozio-emotionale Situation des Gegenübers anpassen.

Den Avataren Leben einhauchen

Eine besondere Herausforderung war den Projektpartnern zufolge die realitätsnahe Gestaltung des emotionalen Feedbacks durch den Avatar. Ein Team aus Informatikern, Psychologen und 3D-Grafik-Experten hat dafür die Interpretation von sozialen und emotionalen Signalen erforscht, die für eine Einfühlung und Anpassung an den jeweiligen Benutzer und seine Situation notwendig sind. Zum Einsatz kommen unter anderem hoch entwickelte Hardwaresensoren, die soziale Kommunikationssignale wie Blick-, Augen-, Hand- und Körperbewegungen erfassen und diese Informationen für eine adaptiv-reaktive Steuerung des EmpaT-Trainingsavatars nutzbar machen. MARSSI beschreibt auf symbolischer Ebene, wie Sequenzen sozialer Signale mit internen emotionalen Zuständen verknüpft werden können und vereint erstmals verschiedenartige Erkenntnisse – aus der Psychologie, den Kognitionswissenschaften und der Künstlichen Intelligenz. So werden in Echtzeit eine aufeinander abgestimmte Kommunikation zwischen Benutzern und Avataren sowie die Simulation verschiedener emotional-sozialer Interaktionsmuster möglich. Um detailliertere Hypothesen bezüglich interner Benutzer-Emotionen automatisch erzeugen zu können, ist dem Projektteam zufolge allerdings zusätzliche (Grundlagen-)Forschung notwendig.

Guter Ansatz hinsichtlich Angstreduktion, Körpersprache und Interviewperformance

„Der EmpaT-Ansatz ist ein weiterer Schritt in Richtung sozial-emotionale interaktive Systeme, die zu unterschiedlichen Trainingszwecken eingesetzt werden können“, erklärt Projektleiter Dr. Patrick Gebhard vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Im Projekt wurden laut Gebhard 22 Akzeptanz- und Evaluationsstudien durchgeführt, um ein möglichst breites Bild zu bekommen, welche Faktoren ein Bewerbungsgespräch beeinflussen und wie die EmpaT-Simulation akzeptiert wird. Dabei habe sich gezeigt, dass der EmpaT-Ansatz der klassischen Vorbereitung auf Job-Interviews hinsichtlich Angstreduktion, Körpersprache und Interviewperformance überlegen sei (Dear Computer Teach Me Manners: Testing Virtual Employment Interview Training). Virtuelles Training – gestützt durch automatische Erkennung von non-verbalem Verhalten und erweitert um Analyse und Feedback zum non-verbalen Verhalten – könne dazu dienen, echte Bewerbungsgespräche effektiv vorzubereiten.

Avatare