VWI Redaktion Keine Kommentare

secIT 2018 – Sonderkonditionen für VWI-Mitglieder

Die secIT 2018 findet am 6. und 7. März im Hannover Congress Centrum (HCC) statt. Die Veranstaltung versteht sich als Treffpunkt für Security-Anwender und -Anbieter und will dem Fachpublikum – IT-Security-Verantwortlichen, Admins, Datenschutzbeauftragten und Entscheidern – eine intensive Austauschmöglichkeit zum Thema Sicherheitsstrategien bieten. Unter anderem soll es um die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), Forensik, Incident Response, Industrie 4.0, IoT, Pentesting, Social Engineering und Threat Intelligence gehen. Auf 2000 Quadratmetern werden sich zudem die wichtigsten Security-Unternehmen der Branche treffen.

Redaktionelle Vorträge und Workshops

Die meiste Redezeit auf der Hauptbühne werden dem Veranstalter zufolge Referenten haben, welche die Redaktionen von c’t, heise Security und iX ausgewählt haben – dabei handelt es sich um herstellerunabhängige Vorträge, die im Programm entsprechend gekennzeichnet sind. Auf der Bühne klärt etwa Joerg Heidrich, Justiziar und Datenschutzbeauftragter der Heise Medien GmbH & Co. KG, in seinem Vortrag „Anforderungen der DSGVO an die IT-Sicherheit“ über die Datenschutz-Grundverordnung auf. Und die White Head Hacker Thomas Krauss und Marco di Filippo nehmen die Besucher in ihrem Vortrag „Piraten 4.0 – Datenleck Mensch und Maschine“ auf eine spannende Reise in die Welt des Social Engineering mit.

Bei den redaktionellen Workshops geht es beispielsweise mit dem Geschäftsführer der SySS GmbH, Sebastian Schreiber, um „Steuerung von Pentests in Großunternehmen“. Im Workshop „Wirtschaftsspionage – bin ich betroffen?“ zeigt Jörg Peine-Paulsen von der Abteilung Wirtschaftsschutz der niedersächsischen Verfassungsschutzbehörde, wie es in Deutschland um das Thema steht. Der Workshop ist bewusst offen gehalten, damit Teilnehmer den Inhalt mit eigenen Beispielen und Fragen mitgestalten können.

Fachwissen von Partnern

Natürlich gibt es bei der secIT 2018 auch Vorträge und Workshops von Partnern, in denen diese zum Teil konkrete Sicherheitslösungen vorstellen, mit denen man sich vor aktuellen Angriffstechniken schützen kann. Das und noch viel mehr führen diese Unternehmen zudem in diversen Expert-Talks weiter aus. Darüber hinaus können sich Besucher auf zwei Themeninseln untereinander und mit Security-Anbietern austauschen. Auf der ersten Themeninsel geht es um Industrie 4.0, IoT und kritische Infrastrukturen. Die zweite Themeninsel hat das Oberthema Sicherheit in Unternehmen und fächert sich auf in Endpoint sowie Managed und Mobile Security. Am Abend des ersten Veranstaltungstages gibt es außerdem eine secIT-Party, die zum entspannten Netzwerken einlädt; zudem ist ein Kickerturnier geplant.

Sonderkonditionen für VWI-Mitglieder

Tickets für die secIT2018 gibt es direkt im Onlineshop. VWI-Mitglieder bekommen im Zuge einer Kooperation einen Nachlass von 25 Prozent auf den Ticketpreis. Den für den Nachlass notwendigen Aktionscode erfahren VWI-Mitglieder in der VWI-Geschäftsstelle.

3D-Scansystem

Beitragsbild: Fraunhofer IGD

VWI Redaktion Keine Kommentare

Vorschau auf die Produktion von morgen

Offiziell öffnet die Hannover-Messe zwar erst im April. Aber rund 40 Unternehmen erlaubten den Medien bereits am 6. Februar ein Preview. Einer dieser Aussteller war das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, das ein neuartiges 3D-Scansystem präsentierte. „Das Besondere an unserem System: Es scannt Bauteile erstmals autonom – und zwar in Echtzeit“, so Pedro Santos vom Fraunhofer IGD. Das Potenzial der Technik erläutern die Forscher anhand von Oldtimern. Auf den Straßen sind sie rar und etwas Besonderes. Geht jedoch etwas am Fahrzeug kaputt, wird diese Sonderstellung schnell zum Problem, da Ersatzteile nicht mehr produziert werden. Im Zuge von Industrie 4.0 und der Produktion mit Losgröße eins soll sich das ändern – und mit Hilfe des neuen 3D-Scansystems.

Produktion mit Losgröße eins

Das defekte Bauteil wird auf einen Drehteller gelegt, der sich unter einem Roboterarm mit dem Scanner befindet. Der Roboterarm fährt den Scanner dann so um das Bauteil herum, dass er mit möglichst wenigen Aufnahmen die komplette Geometrie erfassen kann. Dafür braucht er, je nach Größe und Komplexität des Bauteils, einige Sekunden bis Minuten. Bereits während des Scans erstellen intelligente Algorithmen im Hintergrund ein dreidimensionales Abbild des Objekts. Danach wird mit einer Materialsimulation überprüft, ob ein 3D-Druck den Anforderungen in punkto Stabilität genügt. Im nächsten Schritt wird das Bauteil über einen 3D-Drucker ausgedruckt – und kann im Oldtimer verbaut werden.

Wie Santos betont, liegt die Entwicklungsleistung jedoch nicht im Scanner an sich, sondern in der Kombination des Scanners mit einer Ansichtenplanung zu einem autonomen Gesamtsystem. Für diese ebenfalls vom Fraunhofer IGD stammende Ansichtenplanung ermitteln Algorithmen anhand eines ersten Scans, welche weiteren im Anschluss sinnvoll sind, um das Objekt mit möglichst wenigen Scans zu erfassen. Diese Vorgehensweise ermögliche es dem System, ihm vollkommen unbekannte Objekte selbständig und schnell zu vermessen. Dies sei bislang einmalig, denn bei bisherigen Scannern sei entweder ein Anlernen nötig gewesen oder das CAD-Modell des Bauteils, um die Lage des Objekts relativ zum Scanner zu erkennen – kein Problem in der Massenproduktion, aber zu aufwändig für Losgröße eins.

Fertigungsassistent für die Industrie 4.0

Das Fraunhofer IGD sieht vielfältige mögliche Anwendungen für den autonomen Scanner. Beispielsweise könne er als Fertigungsassistenz dienen und die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine verbessern. Diese Interaktion stehe im aktuellen Projekt „Autoware“ im Fokus, bei dem es um das Zusammensetzen von Zylindern samt Kolben, Gehäuse und Dichtungen geht. „Unser 3D-Scansystem versetzt Roboter in die Lage, über einen Abgleich mit der Datenbank sowohl zu erkennen, welches Bauteil er gerade vor sich hat, als auch zu ermitteln, welches sein menschlicher Mitarbeiter zum Zusammensetzen des Zylinders als nächstes braucht“, erklärt Santos. Zudem übernehme die Maschine die abschließende Qualitätskontrolle. Im Rahmen weiterer Projekte wollen die Forscher die gesamte Kette von Erfassung, Visualisierung und 3D-Reproduktion durchspielen.

VWI-Finanzforum

Beitragsbild: VWI

VWI Redaktion Keine Kommentare

Premiere für VWI-Finanzforum

VWI-Finanzforum

Der VWI ist mit einer Premiere in das neue Jahr gestartet: Zum ersten Mal richtete der Verband auf Bundesebene ein VWI-Finanzforum aus. 27 Teilnehmer aus ganz Deutschland – alle aktuelle oder zukünftige Finanzvorstände sowie Interessierte – trafen sich vom 11. bis 14. Januar 2018 in Dresden, um sich in finanz- und steuerrechtlichen Themen weiterzubilden.

VWI-Finanzforum mit Workshops und Seminaren

Gemeinsam mit dem VWI-Finanzvorstand Prof. Dr. Heiner Diefenbach und verschiedenen Kooperationspartnern beschäftigten sich die Teilnehmer des Finanzforums in Workshops und Seminaren mit verschiedenen vertrags-, finanz- und steuerrechtlichen Themenstellungen. Das Spektrum reichte dabei von der Akquise von Kooperationspartnern über Steuerrecht und Steuererklärung bis zur Kalkulation von Großveranstaltungen. Die Teilnehmer erhielten Einblicke in die finanzielle Organisation und Struktur des VWI und seiner Hochschulgruppen. Im Anschluss wurde gemeinsam ein Prototyp eines umfassenden Vorstandsübergabe-Dokuments für HG-Finanzer erarbeitet, das in nächster Zeit nochmal überarbeitet und dann zur Verfügung gestellt werden soll.

Geselliges Rahmenprogramm

Der rege Austausch zwischen den Vertretern der Hochschulgruppen in Kombination mit einem weiten Spektrum an Themen rund um die Organisation von Finanzen und Recht bereicherte das Wissen aller Teilnehmer. Über den Rahmen der Veranstaltung hinaus wollen die Finanzvorstände in Kontakt bleiben und weiter an offenen Themenfeldern arbeiten. Natürlich bot das Finanzforum auch über die fachliche Agenda hinaus die perfekte Plattform, sich kennenzulernen und auszutauschen. An den Abenden gab es dafür ein Rahmenprogramm mit kleineren und größeren Überraschungen.

Der Dank aller Teilnehmer geht an Maximilian Russig (Studentischer Vertreter im VWI-Vorstand, VWI ESTIEM Dresden) und Michelle Horn (frühere Studentische Vertreterin im VWI-Vorstand, VWI ESTIEM Dresden) für die Organisation und Durchführung des Events. Außerdem danken sie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Prof. Dr. Michael Schefczyk von der TU Dresden und Edwin Schott von der Pro-WI Assekuranzmakler GmbH & Co. KG für ihre Unterstützung.

VWI-Finanzforum
VWI Redaktion Keine Kommentare

Brutkasten für Smart-Home-Ideen

Das Netzwerk Universal Home bringt jetzt einen Accelerator für die Boomthemen Smart Home, Smart Living und Intelligent Building an den Start. Universal Home ist ein Verbund renommierter Markenhersteller und Dienstleister rund um das Thema Wohnen – Unternehmen wie Dornbracht, Gira, Miele, Steinel, Syzygy, Turck duotec und Vaillant gehören zu den Partnern. Das Start-up-Förderprogramm richtet sich daher gezielt an junge Unternehmen, Ingenieure oder kreative Entwickler unterschiedlicher Disziplinen, die sich mit Lösungen für das digital vernetzte Wohnen beschäftigen. Weiterer Kooperationspartner ist der Ruhr:Hub.

Accelerator startet am 1. April 2018

Über drei Monate hinweg sollen beim Universal-Home-Accelerator die ausgewählten Start-ups intensiv von erfahrenen Mentoren und Branchen-Experten betreut und unterstützt werden. „Das Netzwerk Universal Home entwickelt bereits Visionen zum vernetzten Wohnen und Leben. Der Accelerator soll als Innovations-Beschleuniger dienen, der dabei helfen wird, diese Visionen gemeinsam mit den Start-ups zu verwirklichen“, sagte Programm-Manager Patrick Kitzinger dem Magazin Startup Valley. Darüber hinaus sollen die Start-ups laut Kitzinger von maßgeschneiderten Workshops, dem Zugang zu Unternehmensressourcen, einem globalen Netzwerk und einem gemeinsamen Coworking-Space profitieren. Anders als bei anderen Start-up-Förderprogrammen verzichte Universal Home zunächst auf die übliche Gegenleistung in Form von Anteilen an den teilnehmenden Start-ups. Stattdessen werde eine regelmäßige Präsenz mit mindestens zwei Tagen in der Woche an den ausgewählten Standorten vorausgesetzt.

Bewerbungen noch bis zum 18. Februar

Der offizielle Startschuss für den Universal-Home-Accelerator ist der 1. April 2018. Bewerbungen sind noch bis zum 18. Februar möglich. Die an Universal Home beteiligten Unternehmen hatten den Aufbau des Accelerators am 11. Oktober 2017 beschlossen. „Smart Home und Smart Living gehört ohne Zweifel die Zukunft und hier wollen unsere Mitgliedsunternehmen gemeinsam den Weg der digitalen Transformation ihrer Produkte und Geschäftsmodelle weitergehen“, so Markus Wessel, der Geschäftsführer des Unternehmensverbunds: „Von dem Accelerator für Start-ups versprechen wir uns weitere Ideen, Kooperationen und Produkte für unsere Kunden.“

Henner Gimpel Fuggerpreis

Beitragsbild: privat

VWI Redaktion Ein Kommentar

Wirtschaftsingenieur erhält Fuggerpreis

Der Wirtschaftsingenieur Prof. Dr. Henner Gimpel wird mit dem Fuggerpreis für die Wissenschaft 2017 ausgezeichnet. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre Nachwuchswissenschaftler der Universität Augsburg geehrt, die sich in ihren herausragenden Forschungsarbeiten mit Nachhaltigkeit und sozialen Komponenten der Wirtschaft auseinandergesetzt haben. Wie die Universität Augsburg mitteilt, erhält Henner Gimpel die Auszeichnung „für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen sowie deren Vermittlung in zahlreichen Publikationen in international renommierten Zeitschriften und Tagungsbänden“.

Analyse und Gestaltung sozio-technischer Informationssysteme

Der inhaltliche Schwerpunkt von Henner Gimpels Arbeit liegt auf der Analyse und Gestaltung sozio-technischer Informationssysteme, in denen Menschen, Informationen und digitale Technologien miteinander interagieren. Die Ziele sind vielfältig: Einerseits geht es um die menschengerechte und wirtschaftlich zielführende Entwicklung und Nutzung von Informationssystemen, andererseits um die Analyse der individuellen Akzeptanz und des Umgangs mit digitalen Technologien in der Finanzwirtschaft, dem Gesundheitswesen oder der High-Tech-Industrie.

Indem Gimpel aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen in praktisch anwendbare Konzepte transferiere und somit zur Lösung unternehmerischer Probleme beitrage, so die Jury, unterstütze er maßgeblich den immer wichtiger werdenden Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis. Aufgrund seiner interdisziplinären Forschungsausrichtung und seiner zahlreichen Aktivitäten zur Verbesserung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erfüllt Henner Gimpel nach Auffassung der Jury die Kriterien des Preises in herausragender Art und Weise. Der Fuggerpreis für die Wissenschaft, der zum fünften Mal vergeben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert.

Interdisziplinären Forschungsausrichtung

Henner Gimpel hat an der Universität Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkten in Betriebswirtschaftslehre und Angewandter Informatik studiert. Im Anschluss an das Studium promovierte er dort in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit Auszeichnung zu Themen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftsinformatik und Verhaltensökonomie. Derzeit ist er Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Augsburg. Daneben ist er in leitender Position am Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement und in der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT tätig.

Batterie oder Breennstoffzelle

Beitragsbild: Shell

VWI Redaktion Ein Kommentar

Batterie oder Brennstoffzelle?

Elektrisch, vernetzt und automatisiert – so sieht in vielen Szenarien die Zukunft der Mobilität aus. Welche Technologie unter der Motorhaube das Rennen machen wird, ist jedoch bislang noch offen: Die Batterie, die regelmäßig an eine Ladesäule gehängt werden muss, oder die Brennstoffzelle, die Wasserstoff von der Tankstelle benötigt? Das Forschungszentrum Jülich hat jetzt im Auftrag des Gemeinschaftsunternehmens H2 Mobility untersucht, mit welchen Kosten die jeweilige Infrastruktur verbunden ist (Comparative Analysis of Infrastructures: Hydrogen Fueling and Electric Charging of Vehicles).

Rentabilität hängt vom Fahrzeugbestand ab

Viele Experten favorisieren zurzeit die Batterie. Zum einen verfügt ein vollkommen elektrischer Prozess über einen hohen Wirkungsgrad, zum anderen existiert das elektrische Netz bereits. Es müsste bloß eine gewisse Menge an weiteren Ladesäulen aufgestellt werden. Bei der Brennstoffzelle hingegen müsste ein Großteil der Infrastruktur noch aufgebaut werden: Elektrolyseure, die mit überschüssigem Strom aus erneuerbaren Quellen Wasser zu spalten, sowie Lagerstätten, Pipelines und Tankstellen für den dabei erzeugten Wasserstoff. Die Forschenden aus Jülich haben beide Szenarien analysiert. Ergebnis: Die Rentabilität hängt davon ab, wie viele Fahrzeuge mit Batterie oder Brennstoffzelle auf den Straßen unterwegs sind.

Batterie oder Brennstoffzelle

Investitionsbedarf zunächst nahezu gleich

Wie die Jülicher Studie zeigt, sind die Investitionen in den Infrastrukturausbau für beide Technologien bei geringen Fahrzeugbeständen bis zu einigen Hunderttausend nahezu gleich. Der Wasserstoff würde in diesem Zeitraum noch von der Industrie aus konventionellen Quellen bereitgestellt werden. Es dürfte dann eine Übergangsphase folgen, während der die Erzeugung und Speicherung von grünem Wasserstoff mit Hilfe von Überschussstrom ausgebaut wird – was wegen der Kosten für die dafür notwendigen Elektrolyseure den Wasserstoff-Preis in die Höhe treibt. Gleichzeitig werde jedoch damit möglich, saisonale Überschüsse der erneuerbaren Energien in Form von Wasserstoff über längere Zeiten zu speichern, was mit der Batterietechnik alleine so nicht möglich sei.

Elektroautos mit Batterie langfristig nicht optimal

„Elektroautos mit Batterie stellen in dieser Phase den kostenoptimalen Pfad dar, langfristig sind sie aber nicht optimal“, erklärt Martin Robinius. Der Wirtschaftsingenieur ist Abteilungsleiter der Verfahrens- und Systemanalyse des Instituts für Elekrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3) vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-3) und einer der Autoren der Studie. Ab mehreren Millionen Fahrzeugen beginne sich das Verhältnis umzukehren. Die Studie aus Jülich betrachtet eine Marktdurchdringung von bis zu 20 Millionen Fahrzeugen, was knapp der Hälfte des heutigen Bestands entspricht. Dann seien die Investitionen in eine Ladesäulen-Infrastruktur mit rund 51 Milliarden Euro höher als der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur für 40 Milliarden Euro. Die Mobilitätskosten hingegen würden sich in diesem Stadium kaum unterscheiden und in beiden Fällen zwischen 4,5 und 4,6 Euro-Cent pro Kilometer liegen.

Empfehlung: Beide Pfade ausbauen

Die Studienautoren empfehlen, beide Pfade auszubauen. „Setzen wir von Anfang an alles auf nur eine Karte, dürfte es schwierig werden, das System umzustellen, wenn sich die Rahmenbedingungen verändern“, gibt Robinius zu bedenken. „Wir brauchen beide Infrastrukturen und wir können sie uns auch leisten“, sagt Institutsleiter Detlef Stolten: „Batterie und Brennstoffzelle schließen sich nicht gegenseitig aus. Und wir müssen so schnell wie möglich damit beginnen, beide Technologien aufzubauen. Darin liegt sicher auch eine große Chance für die Innovationsfreudigkeit in unserem Land der Ingenieure.“

Batterie oder Breennstoffzelle
Innovationsreport

Beitragsbild: NASA

VWI Redaktion Keine Kommentare

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist teuer

Wie steht es um das Vertrauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft? Diese Frage hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln Menschen in 20 europäischen Ländern gestellt. Die Ergebnisse zeigt der jetzt veröffentlichte IW-Vertrauensindex 2017. Der Vertrauensindex ist ein Mittelwert aus drei Einzelindizes zum Wirtschaftssystem, zum politischen System und zum Gesellschaftssystem. Deutschland belegt dabei mit 75,3 von 100 möglichen Punkten den fünften Platz unter den 20 untersuchten Ländern – hinter Schweden (89,5), Dänemark (87,7), Finnland (87,5) und den Niederlanden (80,3). Den letzten Platz der Tabelle belegt Griechenland mit gerade einmal 5,5 Punkten.

Deutsche vertrauen in ihr Wirtschaftssystem

Auch bei den drei Einzelindizes zeigen sich deutliche Unterschiede. Der Teilindex ‘Wirtschaftssystem’ setzt sich unter anderem aus den Indikatoren Inflation, Arbeitslosenrate und Konsumentenvertrauen zusammen. Deutschland belegt in diesem Ranking für 2017 den ersten Platz – beim ersten IW-Vertrauensindex 2015 war es noch Platz vier. Grund dafür ist die gute Wirtschaftslage und insbesondere die geringe Arbeitslosenquote, erklärt IW-Ökonom Dominik Enste, Leiter des Kompetenzfelds Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik. Während der Teilindex für Deutschland bei gut 84 Punkten steht, kommen beispielsweise Spanien (Platz 18) und Italien (Platz 19) nur auf jeweils gut 50 Punkte – und Schlusslicht Griechenland erzielt gerade einmal acht Punkte.

Für den Teilindex ‘Politisches System’ hat das IW Köln Kriterien wie das Vertrauen in die Regierung und das Parlament, die politische Stabilität und die Rechtsstaatlichkeit herangezogen. Am besten schneiden hier die skandinavischen Länder mit jeweils gut 90 Punkten ab, Deutschland erreicht mit 79 Punkten den sechsten Platz. Ganz unten landen Italien mit acht Punkten und Griechenland mit nur einem Punkt. Für den Teilindex ‘Gesellschaftssystem’ hat das Institut das Vertrauen in die Mitmenschen sowie in deren Fairness und Hilfsbereitschaft gemessen. Auch hier schneiden mit Dänemark, Finnland und Schweden skandinavische Länder mit jeweils deutlich mehr als 90 Punkten am besten ab, Deutschland belegt mit 62 Punkten den achten Platz. Schlusslichter sind Portugal mit 28 Punkten, die Slowakei mit 13 Punkten und Griechenland mit knapp acht Punkten.

Fehlendes Vertrauen ist teuer

Fehlt das Vertrauen, treten häufig Kontroll- und Strafmechanismen an seine Stelle. Ein teurer Ersatz, warnt das IW Köln. Denn wenn beispielsweise Partner überwacht, Produkte geprüft oder Verträge durchgesehen werden müssen, kostet das Zeit und Geld. Bei gegenseitigem Vertrauen hingegen könnten einige dieser Transaktionskosten eingespart werden.

Vertrauensindex 2017
Wachstum

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Ein Kommentar

Global CEO Survey zeigt viel Optimismus

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat Top-Manager weltweit zu ihren Erwartungen für die kommenden zwölf Monate befragt. Die Ergebnisse des Global CEO Survey zeigen vor allem Optimismus: Zum ersten Mal erwartet mit 57 Prozent eine Mehrheit der Firmenchefs ein Wachstum der globalen Wirtschaft – im Vorjahr waren es nur 29 Prozent. PwC zufolge ist dieser Sprung der höchste jemals erreichte Anstieg und gleichzeitig auch das optimistischste Ergebnis, das beim Global CEO Survey bisher erreicht worden ist. Der Blick auf das eigene Unternehmen ist jedoch skeptischer als die Einschätzung der globalen Wirtschaftsentwicklung. 42 Prozent der weltweit befragten CEOs sind zuversichtlich, dass ihr Artbeitgeber in den kommenden zwölf Monaten wächst (Vorjahr: 38 Prozent). Beim Blick auf die kommenden drei Jahre erwarten 45 Prozent ein Wachstum des eigenen Unternehmens.

Deutsche Manager optimistischer und skeptischer zugleich

Bei den deutschen Managern fallen die Einschätzungen noch etwas deutlicher aus als im internationalen Durchschnitt. Die Perspektiven der Weltkonjunktur sehen 61 Prozent optimistisch, für das Wachstum des eigenen Unternehmens sind jedoch nur 33 Prozent zuversichtlich. Sorgen bereiten den deutschen Top-Managern Aspekte wie Überregulierung (43 Prozent), Populismus (30 Prozent), politische Unsicherheiten (28 Prozent) und Terrorismus (24 Prozent), aber auch mögliche Cyberangriffe (28 Prozent) und eine nicht ausreichende Verfügbarkeit von Schlüsselqualifikationen (24 Prozent). Beim Drei-Jahres-Ausblick erwarten 35 Prozent der deutschen CEOs Wachstum im eigenen Unternehmen und sind damit optimistischer als im Vorjahr. Übrigens sieht das Ausland Deutschland als einen Top-Wachstumstreiber: Für jeden fünften CEO weltweit ist Deutschland ein wichtiger Wachstumsmarkt, nur die USA (46 Prozent) und China (33 Prozent) gelten als noch wichtiger.

Zweifel am positiven Einfluss der Globalisierung

Das Motto des jüngsten Weltwirtschaftsgipfel in Davos – „Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt“ – beschäftigt dem Global CEO Survey zufolge auch die Befragten in ihrem beruflichen und unternehmerischen Alltag. 82 Prozent sind der Meinung, in einer zersplitterten Welt mit multiplen fragmentierten Volkswirtschaften zu leben. Sie sehen eine Entwicklung hin zu vielfältigeren Normen und Wertvorstellungen (82 Prozent), zu regionalen Handelsblöcken (73 Prozent), zu steigendem Nationalismus (65 Prozent), zu verschiedenen Wirtschaftsmodellen (60 Prozent) und zu erhöhtem Steuerwettbewerb (54 Prozent). Auch die Zweifel über den positiven Einfluss der Globalisierung sind laut Global CEO Survey gewachsen. Diese Zweifel äußern die befragten CEOs beim Blick auf die Fairness im globalen Steuerwettbewerb (26 Prozent), auf die Bekämpfung des Klimawandels und der Ressourcenknappheit (30 Prozent) sowie auf die Schließung der Lücke zwischen Arm und Reich (39 Prozent).

Global CEO Survey
Sounds E-Mobilität

Beitragsbild: TU München

VWI Redaktion Keine Kommentare

Sounds für eine sichere Mobilität

Neue Elektro- und Hybridfahrzeuge müssen ab Mitte 2019 mit einem akustischen Warnsystem ausgestattet werden. Die Vorgaben für dieses Warngeräusch hat die entsprechende EU-Verordnung eher weit gefasst. Zwar dürfen keine Musikstücke abgespielt werden, aber mit welchen Sounds die einzelnen Fahrzeuge Fußgänger auf sich aufmerksam machen, bleibt weitgehend den Herstellern überlassen – das Geräusch soll so ähnlich klingen wie ein Fahrzeug, aber nicht genau so wie ein Diesel oder ein Benziner. Vorgeschrieben sind die Warngeräusche in Europa für E-Fahrzeuge aber lediglich bei Geschwindigkeiten von bis zu 20 Stundenkilometern. Bei höheren Geschwindigkeiten gilt bereits das Geräusch als ausreichend, das die Reifen auf der Fahrbahn erzeugen.

E-Autos mit Sounds unverwechselbar machen

Die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen präsentiert auf ihrer Homepage ein Hörbeispiel für ein akustisches Warnsystem – das allerdings eher an ein startendes Raumschiff erinnert als ein Auto. An der TU München (TUM) entwickeln Psychoakustikerinnen und Psychoakustiker zurzeit die entsprechenden Geräusche. Hugo Fastl, Professor am Lehrstuhl für Mensch-Maschine-Kommunikation, erforscht in diesem Zusammenhang die Grundlagen des Geräuschdesigns für Elektroautos. Die entwickelten Sounds selbst sind zwar noch geheim. Aber laut Fastl will jeder Automobilhersteller ein Geräusch, das für das jeweilige Auto typisch ist: „Schließlich klingt im Moment ein BMW auch anders als ein Mercedes oder ein Porsche – das soll bei den E-Autos ebenfalls so sein.“

Frequenzbereich, Klangfarbe, Rauigkeit

Die TUM-Forschenden setzen die gewünschten Sounds aus mehreren Facetten zusammen. Zunächst wird einem Grundgeräusch eine mittlere Tonhöhe zugeordnet – diese ist einfach abzustrahlen und für die meisten Menschen gut hörbar. Die Tonhöhe kann jedoch auch Rückschlüsse auf das Tempo des Autos zulassen, beispielsweise indem sie bei Beschleunigung nach oben geht. Eine weitere Eigenschaft der Geräusche ist die Klangfarbe, die das Team per Computer erzeugt. „Das ist wie in der Musik“, sagt Fastl: „Sie können auch auf dem Smartphone die ersten Takte einer Mozart-Symphonie abspielen, so dass jeder die Melodie erkennt. Wenn das von einem Kammerorchester mit zehn Musiker gespielt wird, ist es schon besser. Und ein volles Orchester mit 50 Personen kann dann so spielen, wie es sich der Komponist vorgestellt hat.“ Weiterer wichtiger Teil des Sounds: die sogenannte Rauigkeit. „Wenn Rauigkeit in einem Geräusch ist, wird es als sportlich empfunden“, erklärt Fastl. „Einen Ferrari ohne Rauigkeit können Sie schlecht verkaufen.“

Baukasten für zielgruppenrelevante Geräusche

Ein selbst konzipierter und programmierter Sound-„Baukasten“ hilft dem TUM-Team dabei, zielgruppenrelevante Geräusche zu entwickeln. „Das ist ein Computer, der diverse Schalle wie Zutaten abrufen kann; über Algorithmen, die wir selbst entwickelt haben“, erklärt Fastl. Die Geräuschmaschine sieht aus wie ein Mischpult im Tonstudio. Über Regler wird ein synthetischer Klang kreiert und anschließend nach Hörversuchen bearbeitet und angepasst. Die Innengeräusche werden für die E-Fahrzeuge übrigens ebenfalls zielgruppengerecht designt, obwohl es dazu keine Vorschrift gibt – das Original-Geräusch klingt in Autofan-Ohren wohl zu sehr nach Straßenbahn. „Wer einen BMW 7er fährt, mag es eher ruhig“, sagt Fastl dazu: „Ein Porschefahrer dagegen möchte von seiner Investition auch was hören.“ Der Psychoakustiker plädiert übrigens dafür, nicht alle Vorteile der geräuscharmen Elektrofahrzeuge aufzugeben. „Es werden immer mehr Autos mit automatischer Fußgängererkennung auf den Markt kommen. Wir schlagen vor, dass die Geräusche von E-Fahrzeugen nur dann abgestrahlt werden, wenn ein Fußgänger in der Nähe ist.“

VWI Redaktion Keine Kommentare

Digitale Plattformen für viele kein Begriff

Während viele Unternehmen sich bereits praktisch mit dem Thema Industrie 4.0 auseinandersetzen, gehen bei anderen im Bereich Digitalisierung die Uhren deutlich langsamer. Digitale Plattformen beispielsweise erwirtschaften Milliarden-Umsätze und haben in den vergangenen Jahren ganze Branchen wie die Hotellerie, den Handel oder auch die Musik- und Filmindustrie grundlegend verändert. Einer aktuellen Bitkom-Umfrage zufolge geben jedoch 54 Prozent der Geschäftsführer und Vorstände von Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten an, dass sie von Plattform-Ökonomie, Plattform-Märkten oder digitalen Plattformen noch nie gehört haben. 43 Prozent kennen demnach die Begriffe. Das ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, 36 Prozent der Befragten die Begriffe kannten und 62 Prozent noch nie davon gehört hatten.

Besonders Industrieunternehmen sind bei Plattformen skeptisch

Wie die Bitkom-Umfrage weiter zeigt, tun sich allerdings auch jene Unternehmen, die bereits von der Plattform-Ökonomie gehört haben, mit deren Nutzung oder Etablierung weiterhin schwer. So geben 39 Prozent dieser Unternehmen an, dass digitale Plattformen für das eigene Geschäft nicht relevant seien. Besonders skeptisch sind Industrieunternehmen: Von ihnen sagen 67 Prozent, das Thema sei für sie ohne Bedeutung. Im Handel ist dieser Anteil mit 18 Prozent am Geringsten. Immerhin bieten 55 Prozent der Unternehmen, die den Begriff digitale Plattformen kennen, eigene Produkte oder Dienste auf einer Plattform an. 43 Prozent kaufen Produkte auf Plattformen ein oder buchen dort Dienstleistungen. Und zehn Prozent der Unternehmen, denen digitale Plattformen bekannt sind, betreiben selbst ein solche Plattform.

Weiter Nachholbedarf beim schnellen Internet

Auch das schnelle Internet ist in vielen Unternehmen noch nicht angekommen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Im Jahr 2017 verfügten demnach 42 Prozent aller Unternehmen in Deutschland, die Zugang zum Internet und mindestens zehn Beschäftigten haben, über einen schnellen Internet­anschluss. Darunter verstehen die Statistiker einen festen Breitbandanschluss mit einer vertraglich festgelegten Daten­übertragungsrate von mindestens 30 Mbit/s. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Unternehmen mit schnellem Internet in Deutschland zwar um vier Prozentpunkte gestiegen. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland jedoch weiterhin im Mittelfeld und nur knapp über dem Durchschnitt aller 28 EU-Staaten. Die Spitzen­plätze in der Europäischen Union belegten im Jahr 2017 Dänemark (73 Prozent) und die Niederlande (65 Prozent), weniger verbreitet war schnelles Internet bei Unternehmen in Zypern und Griechenland (beide 25 Prozent) sowie in Italien (23 Prozent).