Datenschutzhinweis

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Vorsorglicher Datenschutzhinweis

Mit diesem vorsorglichen Datenschutzhinweis informiert der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e. V. (VWI) seine Mitglieder gemäß DSGVO (Artikel 34, Absatz 3, Buchstabe c) über eine meldepflichtige Datenpanne bei seinen Hochschulgruppen. Der Bundesverband hat zudem die zentrale Meldung an die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit vorgenommen.

Hintergrund ist ein Trojaner-Angriff auf die Webseiten der VWI-Hochschulgruppen. Über diesen Trojaner wurden im Zeitraum vor dem 5. Februar 2020 Namen, E-Mail-Adressen und Passwörter von registrierten Usern ausgespäht und möglicherweise im Internet veröffentlicht – nach Kenntnis des VWI betrifft das die Webseiten der Hochschulgruppen Bremen, Dortmund, Duisburg-Essen und Hannover. Mögliche Folge sind unsichere Log-ins sowie ein Missbrauch dieser Daten.

Als Gegenmaßnahme hat der VWI eine IT-Agentur damit beauftragt, alle Webseiten zu analysieren und wiederherzustellen.

Für Rückfragen steht die VWI-Datenschutzbeauftragte Andrea Sorgenfrei zur Verfügung (E-Mail: datenschutz@vwi.org).

Lebensmittel-Logistik

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Lebensmittel-Logistik: Zentral für die Versorgung

Welche zentrale Rolle der Lebensmittel-Einzelhandel und eben auch die Lebensmittel-Logistik spielt, zeigt sich während der Corona-Epidemie besonders deutlich. Prof. Dr. Heinrich Kuhn von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ist überzeugt, dass trotz Schlagzeilen über leere Regale die Versorgung gewährleistet ist. Der Wirtschaftsingenieur ist Inhaber des Lehrstuhls für Supply Chain Management an der KU und hat vor kurzem eine Studie zu den Herausforderungen von Oster- und Weihnachtsfeiertagen für die Lebensmittel-Logistik veröffentlicht.

„Mit dieser zusätzlichen Nachfrage, die auch nur ganz bestimmte Warengruppen und Preissegmente betrifft, konnte der Handel vorab nicht rechnen. Das unterscheidet die aktuelle Situation vom Feiertagsgeschäft zu Weihnachten und Ostern. Hier hat der Handel Erfahrungen aus der Vergangenheit und bereitet sich ganz gezielt vor“, erklärt Kuhn. Leere Regale seien in der aktuellen Situation meist kein Hinweis auf einen längerfristigen Produktmangel, sondern eher auf einen akuten, kurzfristigen Kapazitätsmangel in Produktion und Logistik.

Kuhn weiter: „Die logistischen Prozesse sind sehr fein abgestimmt und einjustiert, um den Kunden bei Normalnachfrage die vielen unterschiedlichen Produkte – rund 50.000 unterschiedliche Produkte in einem normalen Lebensmittelsupermarkt – mit hoher Verfügbarkeit und vor allem zu akzeptablen Preisen anbieten zu können. Wenn nun derartig kurzfristige und in der Höhe extreme Nachfragespitzen auftreten, dann dauert es halt eben eine gewisse Zeit, bis diese Produkte vom Lieferanten über die Zentral- oder Regionallager an die Märkte wieder ausgeliefert werden.“

Ein Warenverteilzentrum eines Lebensmittelhändlers habe nur eine gewisse Tageskapazität zur Kommissionierung und zur Ein- und Auslagerung sowie zum Transport der Produkte zur Verfügung. Wenn plötzlich mehr nachgefragt werde, müssten sich die Nachfüllaufträge der Märkte in eine Warteschlange einreihen. „Die Produkte sind aber verfügbar, entweder beim Lieferanten oder sie liegen bereits im Verteilzentrum des Handels. Also keine Sorge, der Nachschub wird klappen.“ Selbst bei kritischen Warengruppen wie Desinfektionsmitteln rechnet Kuhn mittelfristig mit Entspannung.

„Wesentlich erscheint mir in dieser angespannten Situation anzuerkennen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Lebensmittelhandel und Drogerien zurzeit eine wesentliche Versorgungsleistung für uns alle leisten – und dies im internationalen Vergleich mit sehr effizienten Logistiksystemen“, betont Kuhn. Daher bestehe auch kein Grund zu Hamsterkäufen. Kuhn fordert alle Kundinnen und Kunden zu respektvollem Verhalten im Supermarkt auf. Dazu gehöre beispielsweise, die notwendige Distanz zu Verkäufern und anderen Kunden zu halten und im Idealfall mit Karte zu bezahlen, um Bargeldaustausch zu minimieren.

Teaballs

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WiIng-Start-up Teaballs: Teegenuss ohne Beutel

Die Idee entstand am Frühstückstisch, jetzt gibt es das Produkt nicht nur im eigenen Online-Shop, sondern auch in ersten stationären Läden: Teaballs, die beutellose Tee-Alternative – eine Erfindung des Wirtschaftsingeneurs Simon Schmidt aus Gründau im Main-Kinzig-Kreis. Hinter der Idee stand Schmidts Wunsch, Teebeutel zu umgehen. Ihn störte nicht nur das Warten während der Ziehzeit des Tees, sondern auch das Geschlabber und der Müll in Verbindung mit den gängigen Teebeuteln. Gemeinsam mit seiner Schwester ertüftelte er daher eine beutellose Alternative: ein schneller und mobiler Tee aus dem Spender.

Der Herstellungsprozess von Teaballs beginnt zunächst mit der Pflanze. Über ein schonendes Dampf-Extraktionsverfahren, bei dem laut Teaballs alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben, wird ein pulverförmiges Extrakt gewonnen und in Tablettenform gepresst. Danach folgen die Veredlung und die Qualitätskontrolle, wobei die Teaballs entstaubt und auf Größe, Gewicht und Löslichkeit geprüft werden. Zwei bis vier Kügelchen reichen, um mit heißem oder kaltem Wasser einen sofort trinkfertigen Tee herzustellen. „Tee ist etwas für die Sinne, das soll es auch bleiben. Wir verändern quasi nur die Praktikabilität der Verpackung bei gleichzeitiger Erhöhung der Genussqualität“, sagt Simon Schmidt. Die Abfüllung der Teaballs erfolgt übrigens in den Werkstätten des Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V. (BWMK). Und die Spender für die Teaballs sind nachfüllbar, dafür werden die Kügelchen in umweltfreundlichen, recycelbaren Glasflaschen angeboten.

In fünf klassischen Geschmacksrichtungen gibt es Teaballs bereits: Earl Grey, Grüner Tee, Hibiskus, Minze und Kamille. Weitere Geschmacksrichtungen sind geplant. Erhältlich sind sie im Online-Shop, in einigen kleineren Fachgeschäften im Main-Kinzig-Kreis sowie seit Januar in den Sorten Minze, Kamille und Grüner Tee auch bei der Drogeriekette Müller. „Wir freuen uns sehr, dass die Drogeriekette Müller unsere Teaballs bundesweit listet und so jeder Teetrinker regional unser Produkt kaufen kann. Für das Unternehmen ist ein so starker Partner ein großer Gewinn, stellt uns für die Zukunft aber auch vor ambitionierte Herausforderungen in Sachen Produktion, Logistik und Produktqualität“, so Erfinder Simon Schmidt.

Corona, CEO-Outlook, Auswirkungen auf die Produktion

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VWI-Verbandskreditkarte: Stornierungskosten bei Corona

Viele Mitglieder nutzen die kostenlose Verbandskreditkarte des VWI. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise verzeichnet VWI-Kooperationspartner John Kames zurzeit etliche Anfragen von Mitgliedern, die mit der Kreditkarte Reisen gebucht haben, die sie jetzt aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr antreten können. Vielfach wird nachgefragt, ob die in der Mastercard Gold inkludierte Reiserücktrittsversicherung – hier die kompletten Reiseversicherungsbedingungen als PDF – eventuell anfallende Stornierungskosten übernimmt.

Leider nicht in jedem Fall, so John Kames: „Reiserücktrittsversicherungen zahlen in der Regel nicht für Ausfälle durch unvermeidbare außergewöhnliche Umstände. Die Ausbreitung eines Virus gilt als so ein außergewöhnlicher Umstand. Die Mastercard Gold Reiserücktrittsversicherung – Versicherungsbedingungen Abschnitt 7a, Seite 18 – greift bei familiären Todesfällen und bei Krankheit. Bei beiden muss eine entsprechend Bescheinigung vorgelegt werden.“

Wie John Kames weiter mitteilt, werden bei einem Flugausfall aufgrund einer behördlich angeordneten Quarantäne die Reisekosten in der Regel voll rückerstattet. Werde jedoch ein Flug trotz einer Reisewarnung des Auswärtigen Amts durchgeführt, sei eine kostenfreie Stornierung oft nicht möglich. Kames empfiehlt, die Fluggesellschaft sofort zu kontaktieren und um eine kostenlose Umbuchung oder Kostenerstattung zu bitten. Zwar könne auch die Fluggesellschaften darauf hinweisen, dass dieser Virus ein außergewöhnlicher Umstand sei, für den das Unternehmen nicht verantwortlich gemacht werden könne. Die meisten Fluggesellschaften würden sich aber sehr kulant verhalten.

Klassische Pauschalreisen können in der Regel am einfachsten storniert werden, so Kames weiter. Je nach Zeitpunkt und Kurzfristigkeit könne ein Veranstalter allerdings dafür prozentual eine Gebühr verlangen, denn er habe den Corona-Virus als außergewöhnlichen Umstand nicht zu verantworten. Angesichts der Lage seien jedoch die meisten Veranstalter großzügig; sie erstatten den kompletten Reisepreis oder buchen die Reise kostenlos um. „Hier sollte – auch bei Reisen die für den Sommer bereits gebucht wurden – Kontakt mit dem Veranstalter aufgenommen werden, denn es ist nicht sicher, wie lange dieser Virus grassiert und ob die Reise auch dann angetreten werden kann“, sagt Kames. „Im Internet gibt es eine Vielzahl von Hinweisen, wie man sich verhalten kann und was bei bereits gebuchten Reisen zu tun ist.“

Kostenlose Mastercard Gold für VWI-Mitglieder

Der VWI bietet seinen Mitgliedern als Verbandskreditkarte eine kostenfreie Mastercard Gold an. Möglich macht das eine Kooperation mit der Advanzia Bank. Jedes VWI-Mitglied kann für sich und den Partner zu gleichen Konditionen diese Verbandskreditkarte beantragen. Sie ermöglicht nicht nur das bargeldlose Bezahlen weltweit, sondern auch zahlreiche weitere zahlreiche Vorteile – unter anderem eine kostenlose Reiseversicherung sowie Rabatte bei Autovermietungen. Über die Details informiert der VWI im Mitgliederbereich.

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SaSCh

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SaSCh: Lieferketten durchgängig überwachen

Mit einer lückenlosen Qualitätsüberwachung in der Lieferkette hat sich das Projekt SaSCh befasst, dessen erfolgreichen Abschluss das Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen (BIBA) jetzt meldet. SaSCh steht für „Digitale Services zur Gestaltung agiler Supply Chains“. Ergebnis ist laut BIBA eine technische Innovation: ein cyber-physisches System, das mobile Sensoren und Gateways, 3D-Bildverarbeitung, Cloud-Plattformen und digitale Services integriert. Damit soll SaSCh die durchgängige digitale Erfassung qualitäts- und zustandsrelevanter Daten in der Lieferkette ermöglichen. Die Projektergebnisse seien am Beispiel von Zulieferteilen für die Automobilindustrie erfolgreich geprüft worden und auch auf andere Branchen übertragbar.

„Die Überwachung der Qualität von Bauteilen, Komponenten und Produkten entlang der ganzen Lieferkette erfolgt durch mobile Sensoren und stationäre Kameras. Sie erfassen und digitalisieren qualitätsrelevante Umwelteinflüsse. Die Daten werden in einer Cloud, also in einer Datenwolke gespeichert“, sagt Michael Teucke. Der Wirtschaftsingenieur ist BIBA-Wissenschaftler und -Projektleiter. Der unternehmensübergreifende Austausch der Ereignisdaten erfordert die Verwendung einer einheitlichen Sprache, hier nach dem EPCIS-Standard. EPCIS steht für „Electronic Product Code Information Services“; er wurde von der Standardisierungsorganisation GS1 entwickelt und im Rahmen des Projektes erweitert.

Auf Basis der technischen Lösungen und der dadurch möglichen Datenauswertung wurden im Projekt innovative Geschäftsmodelle für verschiedene smarte digitale Services zur Sicherung von Produktqualität sowie Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Anlieferungen entwickelt. Zu den Services zählen unter anderem Tracking und Tracing von Produktkomponenten in multimodalen Transportketten – also Kombinationen von Schiff, Bahn und Lkw etc. – sowie automatische Benachrichtigungen an Zulieferer und Logistik-Dienstleister bei Auftreten unerwarteter Ereignisse in der Kette. Um solche Ereignisse handelt es sich beispielsweise, wenn Waren absehbar verspätet beim Empfänger ankommen oder sie unterwegs außergewöhnlichen Bedingungen wie extremen Temperaturen, Feuchte beziehungsweise Nässe oder Schocks durch Erschütterungen ausgesetzt waren. Das System bedient sich dafür diverser Sensoren zur Registrierung und der smarten Verarbeitung der Daten zu den Umgebungsbedingungen.

Die Potenziale einer sensorischen Lieferkettenüberwachung im Hinblick auf eine Verbesserung ihrer logistischen Leistungsfähigkeit wurden vom BIBA mittels eines Simulationsmodells einer multimodalen Zulieferkette bestimmt. Dadurch konnte unter anderem gezeigt werden, dass die zeitnahe Erfassung von Störungen an verschiedenen Transportstufen Rückmeldungen beschleunigt und die Planungssicherheit erhöht. Zudem hat das Forscherteam einen Leitfaden für digitale Geschäftsmodelle erstellt, der verschiedene Methoden zur Analyse und Bewertung von Geschäftsmodellen beschreibt und mit einem Vorgehensmodell koppelt. Dabei werden auch die rechtlichen Aspekte berücksichtigt.

„Angesichts der weltweit verteilten Produktionsnetze und den zugehörigen komplexen Lieferketten gilt die Logistik mittlerweile als ein bedeutender, wettbewerbsrelevanter Differenzierungsfaktor“, sagt BIBA-Leiter Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag. Entsprechend wichtig sei ein umfassendes Monitoring der Waren auf den vielfältigen Transportwegen. „Die Herausforderung dabei ist der unternehmensübergreifende Datenaustausch entlang der Lieferketten. Die Architektur des SaSCh-Systems mit seiner Organisation der Datentransfers gewährleistet höchstmögliche Transparenz bei gleichzeitiger Wahrung der Datensouveränität. Alle Akteure im Netzwerk können auf standardisierte Funktionen und Prozesse zurückgreifen und erhalten für sie relevante Statusmeldungen noch vor der Ankunft der Ware. Damit können die Beteiligten nicht nur wie bisher reaktiv, sondern nun proaktiv handeln.“

An dem Forschungsprojekt waren neben dem BIBA die Unternehmen BLG Logistics (Bremen), Bosch (Stuttgart/Bühl) und queo (Dresden) sowie die Standardisierungsorganisation GS1 Germany (Köln) beteiligt. Es wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Technologieprogramm „PAiCE – Digitale Technologien für die Wirtschaft“ gefördert und vom DLR Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, Bonn) betreut. Die Projektpartner arbeiten nun an einer Lösung für den Markt.

Fachkolloquium Soziale Innovationen

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Fachkolloquium Soziale Innovationen: Call for Abstracts

In einem Fachkolloquium wird sich der VWI am 12. November 2020 in Magdeburg zum zweiten Mal dem Thema Soziale Innovationen widmen. Bekannte Beispiele für Soziale Innovationen sind das Internet, Wikipedia, Smartphones oder Wearables: Während Innovationen für sich betrachtet Erfindungen sind, die in einem Markt bei einer zahlungsbereiten Kundschaft ankommen, stellen Soziale Innovationen zusätzlich einen Nutzen für die Gesellschaft dar. Die Veranstalter des Fachkolloquiums suchen mit diesem Call for Abstracts für die Themen Energie, Mobilität und Klimawandel – die zentralen Herausforderungen unserer Zeit – ganzheitliche, interdisziplinäre Lösungsansätze und Vorschläge für Soziale Innovationen. Einsendeschluss ist der 30. April 2020.

Das Thema Nachhaltigkeit mit den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung bringt neue Anforderungen für das Management von Unternehmen. Während ein Unternehmen wie von selbst eine ökonomische Nachhaltigkeit anstrebt, bedarf es hinsichtlich Ökologie und sozialer Verantwortung gezielter Anstrengungen, die nicht selten Kosten verursachen, aber eine Einschätzung des Return on Investment oder der Amortisationszeit von weniger als drei Jahren schwierig machen. Ingenieure sind der Ansicht, dass nur mit Technologieeinsatz die Herausforderungen der Umwelt und Gesellschaft gemeistert werden können. Sozialwissenschaftler sehen das häufig anders. Eine Brücke könnten hier Soziale Innovationen bauen, die in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend von technologischen Erfindungen geprägt worden sind.

Können Unternehmen und deren Beschäftigte mit Sozialen Innovationen Lösungen auf die aktuellen Herausforderungen finden? Wie können Soziale Innovationen gefördert werden? Bedarf es spezieller Skills bei Beschäftigten und Führungskräften, die bereits in der Ausbildung vermittelt werden müssen? Bedarf es interdisziplinärer Teams, um ganzheitlich und schnell derartige Lösungen zu entwickeln? Sind spezielle Organisationsformen notwendig? Das 2. Fachkolloquium Soziale Innovationen geht diesen Fragen nach und diskutiert unter anderem Lösungen für eine Wende bei Energie und Mobilität sowie gegen den Klimawandel.

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WiIng-Start-up Auvisus automatisiert das Kassieren

Geht es nach den Gründern des Start-ups Auvisus, wird Künstliche Intelligenz bald in vielen Kantinen anzutreffen sein – nicht am Herd, aber an der Kasse. „Warteschlangen in der Kantine sind ärgerlich für Kundinnen und Kunden, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Kantine“, sagt Wirtschaftsingenieur Felix Schweikardt, der gemeinsam mit Elektroingenieur Kai Dierenbach Auvisus am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gegründet hat: „Mittels Bilderkennung auf Basis Künstlicher Intelligenz können wir dieses Problem lösen.“

Um das Kassensystem mit Auvisus zu nutzen, müssen die Kantinenkunden ihr Tablett einfach unter eine Kamera stellen. Ein künstliches neuronales Netz identifiziert dann unmittelbar Merkmale wie Form, Größe oder Farbe und sortiert die Speisen entsprechend in einem imaginären Raum. Ähnliche Speisen werden entlang dieser Merkmale einem ähnlichen Ort zugeordnet – und hat man die KI entsprechend trainiert, ist auch die Speise gleich erkannt. Das bedeutet: Die Kamera erfasst in Echtzeit Gerichte und Getränke auf dem Tablett und zeigt den Preis an; bezahlt wird dann per Karte. Das normale Kantinengeschirr kann dafür weiter verwendet werden. Und auch Salate, die an der Kasse gewogen werden müssen, kann das System erkennen und abrechnen: Wenn der Algorithmus den Salat erkennt, wird der Kunde gebeten, ihn anzuheben. Über das Negativgewicht lässt sich dann der Preis bestimmen.

Das Marktpotenzial ist aus Sicht der Gründer groß. Immerhin werden jährlich elf Milliarden Mahlzeiten in europäischen Kantinen serviert. „Die Idee, Kantinenessen optisch zu erfassen, ist tatsächlich entstanden, als wir selber zu lange in der Mensa in der Schlange standen“, sagte Schweickhardt im SWR: „Und dann war der erste Schritt zu testen: Ist es technisch möglich auf der einen Seite und auf der anderen Seite: Ist der Markt da? Und als wir das erkannt haben, haben wir das Unternehmen gegründet.“

Auvisus ist als Plug-in mit bestehenden Prozessen kompatibel und kommt im Idealfall ohne Personal aus. Am KIT haben die Gründer ihre Lösung bereits erfolgreich getestet. Und im Februar erhielten sie dafür den Intergastra Innovationspreis 2020.

Studie Künstliche Intelligenz

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Künstliche Intelligenz als Wettbewerbsfaktor

Wie kommt Künstliche Intelligenz in der Unternehmenspraxis an? Welche Potenziale versprechen sich Unternehmen davon, welche Auswirkungen erhoffen und fürchten sie, und wo werden KI-Technologien schon in der Praxis eingesetzt? Diese und weitere Fragen zu den Potenzialen und Auswirkungen von KI hat das Fraunhofer IAO auf Basis einer Befragung untersucht und in der Publikation „Künstliche Intelligenz in der Unternehmenspraxis“ zusammengestellt. Das Papier ist ab sofort kostenlos erhältlich und gibt eine Übersicht darüber, inwieweit KI in Unternehmen in Deutschland bereits eingesetzt wird, welche Auswirkungen von KI auf Organisation, Personal und Führung zu erwarten sind und welche Konzepte und Strategien Unternehmen verfolgen, die bereits KI-Anwendungen implementiert haben.

„Wir waren erstaunt, wie viele Unternehmen bereits KI-Anwendungen sehr erfolgreich im Einsatz haben“, sagt Wirtschaftsingenieur Thomas Meiren, der zum Autorenteam gehört: „Die Resonanz der Unternehmen hat gezeigt, dass es sich lohnt, sich einfach zu trauen, Dinge auszuprobieren. Alle der befragten Unternehmen, die KI-Technologien einsetzen, profitieren davon. Oft genügen anfangs auch kleine Lösungen, die große Wirkung entfalten.“

Künstliche Intelligenz gilt als sogenannter Game Changer für die Arbeits- und Lebenswelt. In der Politik werden laut Fraunhofer IAO gerne Wettbewerbsvergleiche zwischen den führenden Industrienationen angestellt, in der Forschung neue Initiativen und Projekte gefeiert und in Talkshows bunte Zukunftsszenarien autonom agierender Anwendungen skizziert. Dabei werde jedoch oft vergessen, dass KI kein neues Phänomen sei, sondern bereits Einzug in die Praxis vieler Unternehmen gehalten habe.

Kernbestandteil der Studie bildet eine schriftliche Befragung, an der sich insgesamt 309 Unternehmen beteiligt haben. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den 49 Betrieben, die bereits KI-Anwendungen im Einsatz und in einem gesonderten Fragebogenteil über ihre Praxiserfahrungen berichtet haben. Ergänzt wird die Breitenerhebung durch Interviews mit ausgewählten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie drei Fallbeispielen aus Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größenordnungen.

Wie die Studie zeigt, beschäftigen sich derzeit 75 Prozent der befragten Betriebe mit Fragestellungen zu KI, 16 Prozent haben bereits eine praktische KI-Anwendung im Einsatz. Unternehmen erwarten von KI in erster Linie einen Beitrag zu Produktivitätssteigerung. Hindernisse werden in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit, dem Fehlen maßgeschneiderter Lösungen und den hohen Kosten zur Einführung gesehen. Sämtliche befragten Unternehmen, die bereits über praktische Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz verfügen, bescheinigen ihren jeweiligen Anwendungen einen hohen Nutzen.

Für die Unternehmen kommt es laut Fraunhofer IAO nun darauf an, die Potenziale für den Einsatz von KI systematisch zu ermitteln, tragfähige Lösungen zu entwickeln und die Anwendungen unter enger Einbeziehung der Mitarbeitenden umzusetzen. Ein Leitfaden am Ende der Studie soll dafür eine Reihe an Vorschlägen und Empfehlungen liefern.

Rolle der Verpackung

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Die Rolle der Verpackung in Logistikprozessen

Über „Die Rolle der Verpackung in Logistikprozessen“ spricht Stefan Schmidt (VWI-Kompetenznetzwerk Produktion und Logistik) beim 29. Deutschen Materialfluss-Kongress 2020 in München. Schwerpunkt seines Vortrags werden Auswirkungen auf eine nachhaltige Logistik mit Fokus Lebensmittelbereich sein.

Zur Einführung wird es um die grundsätzlichen Anforderungen an die Verpackung von Lebensmitteln gehen, zudem um die besonderen Herausforderungen beim Transport von Avocados, die zu den Lebensmitteln mit hohem Verpackungs-, Logistik- und CO2-Aufwand gehören. „Die Lebensmittelsicherheit vom Erzeuger bis zum Verbraucher ist von entscheidender Bedeutung und hängt zum Beispiel von Verpackungs- und Logistikprozessen ab“, erläutert Schmidt. Zum einen erfüllen Verpackungen Hauptfunktionen wie Schutz, Konservierung, Rückverfolgbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Komfort/Zweckmäßigkeit und Präsentation/Darbietung, zum anderen sekundäre Funktionen wie Handhabung, Eindämmung (Sicherheitsbehälter), Identifizierung, Etikettierung und Eignung sind. Die wesentliche Rolle der Verpackung in der Logistik besteht darin, den Produkten während Lagerung und Transport den notwendigen Schutz zu bieten und Kosten zu reduzieren. Insbesondere bei Lebensmitteln wirkt sie sich positiv auf die Produktdistribution und -sicherheit aus, verlängert die Haltbarkeit, erleichtert den Transport und senkt Kosten, da durch geeignete Verpackungen der vorhandene Raum optimal genutzt werden kann.

Unter dem Stichwort Grüne Logistik wird Stefan Schmidt dann die Problematik erläutern, dass der gute Wille zur Übernahme zusätzlicher Kosten deutlich stärker ausgeprägt ist als die tatsächliche Bereitschaft. Und mit Blick auf zukünftige Anforderungen an Unternehmen und Konsumenten wird er abschließend Themen wie Haltbarkeit, Lebensmittelverschwendung, Plastikverpackungen sowie die fünf R – refuse, reduce, reuse, recycle und rot – von Zero Waste aufgreifen.

„Der Verpackungsmüll ist sehr in den Fokus der öffentlichen Diskussion geraten“, sagt Stefan Schmidt. Entscheidend ist aus seiner Sicht nicht die Verpackung selbst, sondern die Behandlung der Verpackung in einer nachhaltigen Logistikkette: reduzieren, wiederverwenden, recyceln. Unternehmen sollten ihre Aufmerksamkeit auf die Reduzierung aller Arten des Verbrauchs von Ressourcen richten – nicht nur aus Gründen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz oder gesellschaftlichem Anspruch, sondern auch da Verpackungen durchschnittlich bis zu zwei Prozent und bei Lebensmitteln bis etwa sechs Prozent der Produktkosten ausmachen.

„Entscheidend ist eine umweltgerechte Denkhaltung“, betont Schmidt: „Der Umgang mit der Verpackung ist ein Einstieg in diese Denkweise, die für den ressourcenschonenden Verbrauch der weiteren 94 bis 98 Prozent der Güter unbedingt erforderlich ist.“ Die nachhaltige Beschaffung leiste dazu einen Beitrag. Alle Beteiligten – sowohl Unternehmen als auch Konsumenten – müssen daher aus ihrem Umweltbewusstsein heraus konkrete Umweltaktivitäten entwickeln.

CO2-Reduktion

Viele Menschen irren bei der Frage, was einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Finanzforum 2020

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Finanzforum 2020 – Termin verschoben

Die Hochschulgruppe Dortmund richtet das VWI Finanzforum 2020 aus. Als eine der größten themenbezogene Veranstaltungen versteht sich das Finanzforum als VWI-interne Austauschplattform für Finanzvorstände der Hochschulgruppen sowie des Bundesverbandes. Geplant sind fünf Tage voller interessanter Workshops und Vorträge rund um das Thema Finanzen.

Aufgrund der Corona-Epidemie wurde der für April geplante Termin abgesagt. Sobald der Ausweichtermin sicher feststeht, werden wir an dieser Stelle darüber informieren und auch einen neuen Anmeldelink einstellen.

In den Workshops können die Teilnehmenden alles zur Weiterentwicklung der Finanzen ihrer Hochschulgruppe lernen und sich mit anderen Finanzvorständen über die Finanzarbeit austauschen. Zu den Workshopthemen beim Finanzforum 2020 gehören beispielsweise korrekte Buchführung, Finanzordnung und Event-Abrechnungen. Zusätzlich werden die Kooperationspartner das Programm mit Firmenvorträgen und weiteren Workshops ergänzen. Das bietet die Möglichkeit, sich mit den Unternehmen auszutauschen und wichtige Kontakte zu gewinnen.

Neben der inhaltlichen Seite des Events ist natürlich auch für ein abwechslungsreiches Abendprogramm gesorgt. Hier stehen ein Karriereabend, eine National Night, Kegeln und noch vieles mehr auf dem Plan.

Der Teilnehmerbeitrag beträgt 60 Euro und beinhaltet das Programm, die Verpflegung und die Übernachtung in der Unterkunft der HG Dortmund.