ZevRA: Ressourcenschonende Automobilproduktion

Beitragsbild: Adobe Firefly/KI-generiertes Bild

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Im Projekt Ekoda (Effiziente und wirtschaftliche kreislauforientierte Demontage und Aufbereitung) arbeitet ein Forschungsteam des Fraunhofer IWU in Chemnitz bereits daran, den Reuse-Anteil bei Gebraucht- oder Unfallwagen zu erhöhen, die bislang oft mit hohem Energieaufwand verschrottet werden. Jetzt will unter Federführung des Fraunhofer IWU ein Konsortium aus 28 europäischen Partnern zudem Wege in eine konsequent ressourcenschonende Automobil-Produktion aufzeigen: Im EU-Projekt ZEvRA (Zero Emission electric vehicles enabled by haRmonised circulArity) wollen die beteiligten Unternehmen und Institutionen auf Basis eines beliebten Serienmodells von Skoda virtuell ein Circular Car Concept entwickeln. Zu Demonstrationszecken werden sie ein Fahrzeug mit Teilen aus recycelten Werkstoffen aufbauen, die den Kriterien der Kreislaufwirtschaft entsprechen.

Hintergrund: Bis 2035 sollen nach EU-Vorgaben Neufahrzeuge nahezu vollständig aus recycelten, überarbeiteten, umfunktionierten, reparierten oder wiederverwendeten Teilen hergestellt werden; der Verbrauch neuer Rohstoffe für die Pkw-Produktion soll gegen Null gehen. Trotzdem müssen Neufahrzeuge auch künftig alle Anforderungen hinsichtlich der Crashsicherheit erfüllen und den Qualitätsansprüchen der Kunden genügen. Im Projekt ZevRA soll die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden: von der Materialbereitstellung und der Herstellung bis zu den Prozessen am Ende des Produktlebens. Dafür will ZEvRA eine Methodik für zirkuläres Design und eine ganzheitliche Kreislaufbewertung entwickeln. Betrachtet werden die wichtigsten Materialien, die im Materialmix eines typischen Elektrofahrzeugs mehr als 84 Prozent abdecken: Stahl, Aluminium, Thermoplast-Verbundstoffe, Kunststoffe, Glas, Reifen und Seltene Erden. Zudem sollen digitale Tools Kreislauffähigkeit, Rückverfolgbarkeit und virtuelle Integration von Komponenten in ein vollständig reproduzierbares Fahrzeug sicherstellen.

Zu den Partnern des bis Ende 2026 laufenden EU-Projekts gehören unter anderem Pkw-Hersteller wie Volkswagen, Skoda und Stellantis sowie große Zulieferer wie Faurecia und Continental. Wichtige Erkenntnisse und Ergebnisse von ZevRA sollen so breit in der Automobilindustrie verankert werden und Wirkung entfalten.

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