Kompetenzmanagement

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Im Zuge der digitalen Transformation wird es immer mehr auf die passenden Kompetenzen der Beschäftigten ankommen. Als Hilfestellung für ein bedarfsgerechtes Kompetenzmanagement in Unternehmen hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO nun eine Handlungsempfehlung veröffentlicht. Der im Auftrag der Dieter Schwarz Stiftung entstandene Leitfaden „Vorgehensweise zur Kompetenzbedarfsermittlung in Organisationen“ kann kostenlos heruntergeladen werde und soll beispielsweise Personalabteilungen und Weiterbildungsverantwortlichen in Unternehmen Impulse liefern, um (technologieinduzierte) Trends zu erkennen und in der Praxis umzusetzen beziehungsweise passende Lernangebote zu entwickeln.

Das Papier zeigt in einer fünfstufigen Vorgehensweise auf, wie technologische Trends identifiziert und auf deren Relevanz im Anwendungskontext der beruflichen Weiterbildung analysiert und übertragen werden können.

  1. Strategieanbindung: Wie können wir die Unternehmensstrategie durch Kompetenzmanagement unterstützen?
    Ziel: Identifikation der Auswirkungen strategischer Ziele der Organisation auf Beschäftigte
  2. Kompetenzmodell: Wie bilden wir Kompetenzen optimal ab?
    Ziel: Strukturierung und Spezifikation des Kompetenzmodells mit Kompetenzklassen, Kompetenzniveaus, SOLL-Profilen
  3. Kompetenzmessung: Welche Kompetenzen haben wir schon heute und welche müssen wir entwickeln?
    Ziel: Messung und Beurteilung vorhandener Kompetenzen (Kompetenzprofil, IST-Einschätzung, SOLL-IST-Vergleich)
  4. Kompetenzaufbau: Wie entwickeln wir Kompetenzen bedarfsgerecht?
    Ziel: Festlegung, wie Kompetenzen aufgebaut werden sollen (Prüfung vorhandene Maßnahmen, Festlegung neuer Maßnahmen)
  5. Kompetenzbilanz: Wie bewerten wir die Ergebnisse und den Nutzen des Kompetenzmanagements?
    Ziel: Bilanzierung des gesamten Prozesses und der durchgeführten Maßnahmen

Ergänzt wird die Vorgehensweise um Stimmen aus Wissenschaft, Wirtschaft und betrieblicher Weiterbildung. Diese Stimmen zeigen unter anderem, an welchen Stellen es in der Kompetenzbedarfsermittlung häufig noch hapert, beispielsweise bei der Anbindung des Kompetenzmanagements an strategische Ziele der Organisationen.

Das Fraunhofer IAO betont, dass es nicht den „one best way“ für Unternehmen gibt, da organisatorische Rahmenbedingungen, Größe, Unternehmenskultur etc. sich erheblich voneinander unterscheiden. Die Methoden und Schritte müssten daher an die individuellen Anforderungen von Unternehmen angepasst werden. Insgesamt könne die in dem Leitfaden dargestellte Kompetenzbedarfsermittlung auf Grund ihrer flexiblen Gestaltungsoptionen jedoch Transformationsprozesse und Digitalisierungsaktivitäten in Unternehmen effektiv und vor allem aktiv unterstützen.

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