Beitragsbild: Christian Wißler

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Kooperationsnetzwerk: 3D-Druck für den Mittelstand

Auch kleine und mittelständische Unternehmen sollen künftig modernste 3D-Drucktechniken für die Herstellung von Endprodukten nutzen können. Das ist das Ziel des Kooperationsnetzwerks „3D Composite Print“. Weitere Netzwerkpartner sind willkommen.

Innovationen auf dem Gebiet des industriellen 3D-Drucks vorantreiben und an die Produktionsbedingungen des Mittelstands anpassen – daran arbeiten die Universität Bayreuth, die Fraunhofer-Projektgruppe Regenerative Produktion in Bayreuth und verschiedene deutsche Unternehmen im Rahmen des Kooperationsnetzwerks 3D Composite Print (3D-CP). 3D-Drucktechniken setzen sich immer stärker auch bei der Fertigung von Endprodukten durch. Statt Werkzeuge und aufwändige Formen zu nutzen, um Bauteile durch Gießen, Fräsen oder Drehen herzustellen, können diese Produkte Schicht für Schicht aus Pulvern, Flüssigkeiten und Filamenten im 3D-Druck aufgebaut werden.

Kompetenzen entwickeln, Industrialisierung voranbringen

„Eine solche additive Fertigung ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen interessant, die häufig nur kleine Stückzahlen benötigen“, sagt Markus Kafara, Fachgebietsleiter am Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik der Universität Bayreuth und zugleich Fachgebietsleiter bei der Fraunhofer-Projektgruppe. Eine Herstellung mit konventionellen Verfahren und Werkzeugen sei in vielen Fällen zu zeit- und kostenaufwändig. Um Technologien der additiven Fertigung nutzen zu können, bedürfe ist allerdings eines umfangreichen Knowhows – beispielsweise auf dem Gebiet der Materialwissenschaft, der Steuerungs- und Antriebstechnik, der Programmierung und der Qualitätssicherung. Hier setzt das Netzwerk 3D-CP an, das gerade in die zweite Phase geht und aus dem Zentralen Investitionsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert wird. Zusammen mit dem Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik und der Fraunhofer-Projektgruppe Regenerative Produktion arbeiten mittlerweile neun Unternehmen daran, die Industrialisierung des 3D-Drucks voranzubringen und die dafür nötigen Kompetenzen zu entwickeln.

Offen für Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen

„Mit dabei sind robotif, die Faserverbundspezialisten von ZCK, PICCO’s 3D World GmbH, die Steuerungsentwickler von isepos, Maisenbacher Engineering, die acad Prototyping, der Werkzeughersteller Maier Tools, die Materialentwickler Rheneon und 3dk.berlin sowie die Universität Bayreuth“, sagt Kafara. Nachdem grundlegende technische Herausforderungen identifiziert und Qualitätsnormen präzisiert werden konnten, wollen die Netzwerk-Partner nun in der zweiten Förderphase konkrete Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf den Weg bringen. Unter anderem will das Netzwerk die Reproduzierbarkeit, Qualität und Geschwindigkeit der Technologien verbessern. Interessierte Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus allen Branchen können dem Netzwerk jederzeit beitreten. „Wir sind offen für Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen“, so Kafara: „Jede Fima aus den Branchen Digitalisierung, additive Fertigung oder mit Interesse am 3D-Druck und Industrie 4.0 kann mit Fragestellungen an uns herantreten.“ (ph)

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Mit dem Bogenfahrrad den Markt erobern

Das dreiköpfige Gründerteam „bowbike“ der TU Chemnitz will einen außergewöhnlich gestalteten und im Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbaren Fahrradrahmen aus Carbon auf den Markt bringen – made in Germany.

Unter dem Namen bowbike haben drei Tüftler der TU Chemnitz ein ultraleichtes Fahrrad entwickelt, das auf den ersten Blick an das Sportgerät eines Bogenschützen erinnert: Das Oberrohr und die Sitzstreben des Fahrradrahmens sind fest miteinander verbunden, das Unterrohr und die Kettenstreben werden durch ein straff gespanntes Seil ersetzt. Hendrik Berthel, der vor kurzem noch Sports Engineering studierte, hat in seiner Abschlussarbeit diese Idee vertieft. Gemeinsam mit dem Wirtschaftsingenieur Sven Gläser und dem Maschinenbau-Studenten Leon Kontny will er mit dem Bogenfahrrad möglichst bald den Fahrradrahmenbau revolutionieren und den Markt erobern.

Ein Fahrradrahmen aus Carbon ist im Vergleich zu Aluminium- oder Stahlkonstruktionen zwar federleicht, aber auch deutlich teurer. Die ausschließlich Zugkräfte aufnehmenden Bestandteile des Fahrradrahmens haben die Chemnitzer daher mit einem wesentlich leichteren, seilförmigen Medium ersetzt. Und der bisher von Hand aus einem Glasfaserverbundwerkstoff gefertigte obere Teil des Rahmens soll künftig mit einer neuartige Technologie kostengünstig produziert werden. „Den entscheidenden Anstoß gab uns eine Pultrusions-Anlage am benachbarten Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. Sie eröffnete uns den Zugang zu der Technologie des Strangziehens und den damit verbundenen Möglichkeiten, faserverstärkte Kunststoffprofile herzustellen“, sagt Berthel.

In den nächsten zwei Jahren wollen die Chemnitzer ihr Gründervorhaben und die Verknüpfung des Fahrradrahmenkonzeptes mit dem Strangziehverfahren vorantreiben. Mithilfe eines EXIST-Gründerstipendiums wollen sie ein verkaufsfertiges Produkt in Serienreife erstellen und parallel an Neuentwicklungen arbeiten. „Unser primäres Ziel ist es, einen in Preis-Leistung unschlagbaren Fahrradrahmen aus Kohlefasern auf den Markt zu bringen – made in Germany“, sagt Wirtschaftsingenieur Sven Gläser. Für Fahrradhändler würden sich so mehrere Vorteile ergeben, etwa die direkte Kommunikation mit dem Hersteller, eine kurzfristige Lieferfähigkeit und ein hoher Qualitätsstandard: „Wir könnten nachfrageorientiert Fahrradrahmen produzieren und wissen durch unsere bisherigen Marktforschungsaktivitäten, dass viele Fahrradhändler eine Produktion in Deutschland der Fertigung in Asien vorziehen würden.“

Die vom bowbike-Team forcierte Marktsparte liegt im City-, Trekking-, E-Bike- und Kinderfahrradbereich. Hauptzielgruppe seien Kunden, die ein günstiges und leichtes Fahrrad mit gutem Design suchen. Perspektivisch halten die drei Gründer es außerdem für möglich, einen ökologischen Fahrradrahmen aus Biofasern und Biokunststoffen herzustellen. (ph)

Beitragsbild: Fraunhofer IPM

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Fraunhofer IPM: Bauteile mit Fingerabdruck

In der Massenproduktion ist für die Produktions- und Prozessoptimierung eine effiziente Rückverfolgbarkeit einzelner Komponenten wichtig, aber häufig schwierig. Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM hat dafür mit „Track & Trace Fingerprint“ ein markerfreies System entwickelt.

Hoch vernetzte Produktionsabläufe und globale Zulieferketten machen es für die Industrie zur einer Herausforderung, einzelne Komponenten komplexer Produkte im Nachhinein zurückzuverfolgen. Bei hochpreisigen Bauteilen kommen für die Identifizierung RFID-Etiketten, DataMatrix-Codes oder auch chemische Marker zum Einsatz. In der Massenproduktion, wo auch auf den ersten Blick unscheinbarste Teile die Qualität eines komplexen und teuren Endprodukts beeinträchtigen können, sind solche Lösungen jedoch häufig zu teuer oder technisch nicht realisierbar – speziell bei kleinen und preissensitiven Elementen wie elektrischen Steckverbindern oder Zündkerzen. Die Lösung für die individuelle Wiedererkennung und Authentifizierung solcher Komponenten soll „Track & Trace Fingerprint“ vom Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM bringen.

Oberflächen mit individuell ausgeprägter Mikrostruktur

Wie Projektleiter Dr. Alexander Förste erläutert, nutzt die Fraunhofer-Technologie die individuell ausgeprägte Mikrostruktur der Oberflächen von Bauteilen und Halbzeugen. Zunächst wird ein ausgewählter Bereich des Bauteils mit seinen spezifischen Strukturen und deren Position mit einer Industrie-Kamera hochaufgelöst aufgenommen. Aus dem Bild wird dann eine charakteristische Bitfolge – der Fingerprint – errechnet und einer individuellen ID zugeordnet. Diese Paarung wird in einer Datenbank hinterlegt, außerdem kann die ID mit weiteren Informationen wie Mess- oder Herstellungsdaten verknüpft werden. Für eine spätere Identifizierung des Bauteils wird der Vorgang einfach wiederholt; ein Datenabgleich nach der Bildaufnahme liefert zuverlässig und fehlerfrei den entsprechenden Fingerprint-Code und somit weitere individuelle Merkmale des Bauteils.

Förste zufolge eignen sich viele Materialien für diese Art der markierungsfreien Rückverfolgung – von glatten Kunststoffen über Aluminium und Eisenguss bis hin zu lackierten Oberflächen. Der stochastische Fingerabdruck eines Bauteils lasse sich auch bei Losgrößen von mehreren 100.000 Stück im Sekundentakt eindeutig identifizieren, was eine Zuordnung von bauteilbezogenen Daten im Produktionstakt ermögliche. Da keine zusätzlichen Marker oder IDs am Produkt angebracht würden, sei dieses System nicht nur fälschungssicher, sondern auch sehr ökonomisch realisierbar. Außerdem funktioniere die Objekterkennung wegen der großen Zahl möglicher Messpunkte zuverlässig auch bei Störeinflüssen wie Verunreinigungen oder Kratzern.

Pilotprojekt bei Automobilzulieferer

Einen ersten Prototyp des neuen Verfahrens hat das Fraunhofer IPM im Rahmen des Projekts „Track4Quality“ bereits im Einsatz. In der zweiten Hälfte des Jahres 2017 soll zudem bei einem Partner aus der Automobilzulieferindustrie eine Pilotinstallation in Betrieb genommen werden. (ph)

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Münchner Kreis legt Studie zur Mobilität 2025+ vor

Ohne Vernetzung bleibt die Mobilität auf der Strecke – dieses Fazit zieht der Münchner Kreis mit Blick auf die Mobilität der Zukunft. Hintergrund ist die jetzt vorgelegte Studie „Mobilität.Erfüllung.System. Zur Zukunft der Mobilität 2025+“.

Die größten Anforderungen an die Mobilität der Zukunft sind die Kundenzentrierung sowie die Notwendigkeit, in einem vernetzten, zusammenhängenden Mobilitätssystem zu denken. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Mobilität.Erfüllung.System. Zur Zukunft der Mobilität 2025+“. Der Münchner Kreis hat diese Studie gemeinsam mit mehreren Partnerunternehmen und unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie erstellt und jetzt in Berlin vorgelegt.

Als Kernergebnisse hat die Studie neun strategisch wichtige Themenfelder für die Mobilität der Zukunft identifiziert und für diese Themenfelder Handlungsempfehlungen abgeleitet:

  • 1. Anonymität in der Mobilität von Morgen ist eine Illusion
    Zukünftige Mobilitätserfüllungssysteme funktionieren nur unter Verwendung persönlicher Daten aller beteiligten Akteure, für deren Nutzung international einheitliche Regelungen geschaffen werden müssen.
  • 2. Offliner bleiben auf der Strecke
    Zukünftig wird der Zugang zu Mobilität digital sein. Damit alle daran teilhaben können und keine digitale Spaltung entsteht, muss der Zugang auch für Offliner geregelt werden.
  • 3. Feindliche Übernahme – Personen und Güter reisen zukünftig fremd
    Da globale Plattformen die Wertschöpfung in der Mobilität auf radikale Weise verändern, müssen zukünftige Mobilitätsökosysteme besonders schnell auf sich wandelnde Kundenbedürfnisse reagieren – sowohl bezüglich des Transports von A nach B als auch in Bezug auf das Angebot zusätzlicher Services zur Nutzung der Transportzeit. Infolgedessen wird eine Vielfalt an Mobilitätsdienstleistungen entstehen, die offene, freie Marktplätze erfordert.
  • 4. Das Infrastrukturverständnis von Gestern blockiert die Infrastrukturpolitik von Morgen
    Dem derzeit fehlenden ganzheitlichen Ansatz der Infrastrukturpolitik gilt es die Kompetenz für domänenübergreifende und beschleunigte politische Entscheidungsprozesse entgegenzusetzen.
  • 5. Raus aus dem Silodenken
    Derzeit herrschen starre Denkmuster vor, die Mobilität einschränken und Synergien verhindern. Für eine flexible Verknüpfung aller Mobilitätsoptionen müssen Potenziale geschaffen und ausgeschöpft werden.
  • 6. Anbieter im Blindflug – Kennen sie ihre Kunden noch?
    Klassische Mobilitätsanbieter orientieren sich zu wenig und erst zu spät an den Kundenbedürfnissen, sodass neue Mobilitätsökosysteme ohne sie gestaltet werden. Um zukünftig auf dem Markt bestehen zu können, ist die Kundenzentrierung unerlässlich.
  • 7. Mobilität ist mehr als Ankommen
    Der Zusatznutzen wird die Wahl des Transportmittels zukünftig stark beeinflussen. Neue Qualitäten des Transports sowie zusätzliche Angebote zur Gestaltung der Reisezeit werden entscheidende Faktoren im Wettbewerb sein.
  • 8. Virtuelle Mobilität ersetzt physische Mobilität
    Physische Mobilität wird an Bedeutung verlieren, z.B. beim Einkaufen, Lernen oder bei der Arbeit, und virtuelle Mobilität in der Lebens- und Arbeitswelt als echte Alternative gesehen werden müssen.
  • 9. Bis zum Stillstand – Güter und Menschen stehen im Wettbewerb um Verkehrsraum
    Die Logistik ist ein wichtiger Innovationstreiber im Bereich Mobilität. Personen- und Güterverkehr sind in der intelligenten Stadt der Zukunft als Systemverbund zu verstehen und zu betreiben.

Der Studie zufolge werden die drei wichtigsten Akteure des Systems in den kommenden Jahren zentrale Herausforderungen bewältigen müssen. Die Politik muss demnach bei der Planung und Gestaltung der Infrastrukturen das Silodenken überwinden und alle Akteure mithilfe einer Systemperspektive einbeziehen. Unternehmen könne der Sprung in die Zukunft der Mobilität nur gelingen, wenn sie sich auf die veränderten Kundenbedürfnisse einstellen, ihre Geschäftsmodelle vor allem im Hinblick auf neu entstehende Plattformen und Marktplätze neu ausrichten sowie branchenübergreifende Kooperationen eingehen. Aber auch Nutzer müssen der Studie zufolge umdenken, wenn sie ihre Mobilitätsbedürfnisse zukünftig erfüllen und dabei die vielfältigen Potenziale ausschöpfen möchten. (ph)

Beitragsbild: Bundesagentur für Arbeit

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Arbeitsagentur: Interdisziplinarität bringt Vorteile

Die Statistiker der Bundesagentur für Arbeit haben eine Analyse der Arbeitsmarktsituation für Ingenieurinnen und Ingenieure veröffentlicht. Demnach hat die Verbindung von technischem Knowhow und betriebswirtschaftlichem Sachverstand an Stellenwert gewonnen.

Die Bundesagentur für Arbeit hat in ihrer Berichtsreihe „Blickpunkt Arbeitsmarkt“ eine Analyse der Arbeitsmarktsituation für Ingenieurinnen und Ingenieure im Jahr 2016 veröffentlicht. Betrachtet werden die ingenieurtechnischen Tätigkeitsfelder Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik sowie technische Forschung, Entwicklung, Konstruktion und Produktion.

Der Broschüre zufolge war 2016 der Arbeitsmarkt für Ingenieure ausgesprochen gut. Zwar sei das Nachfragehoch der Jahre 2011 bis 2013 nicht erreicht worden, jedoch habe es mehr offene Stellen gegeben als im Vorjahr. Die Zahl der beschäftigten Ingenieure sei 2016 weiter gewachsen. Gleichzeitig habe die Zahl der Arbeitslosen, die eine Tätigkeit als Ingenieur anstrebten, trotz wachsender Absolventenzahlen abgenommen: Nach wie vor falle sie so gering aus wie in kaum einer anderen Berufsgruppe.

Anhaltspunkte für einen generellen Ingenieurmangel sieht die Bundesagentur für Arbeit derzeit nicht. Jedoch sei ein Expertenmangel in der Fahrzeugtechnik, der Automatisierungstechnik sowie der Metall- und Schweißbautechnik zu erkennen. In anderen Fachrichtungen wie der Produktionsplanung und -steuerung, der Maschinenbautechnik, der Elektrotechnik oder der Ver- und Entsorgung habe sich die Suche nach Fachkräften in letzter Zeit entspannt.

Wirtschaftsingenieurwesen: Mehr Studierende, mehr Absolventen

Mit Blick auf die Wirtschaftsingenieure heißt es in der Broschüre, dass gerade die Verbindung von technischem Knowhow und betriebswirtschaftlichem Sachverstand auf dem Arbeitsmarkt an Stellenwert gewonnen habe. Entsprechend sei die Zahl der Absolventen und der Studierenden deutlich gestiegen. 2015 hätten rund 19.500 Personen ein Studium als Wirtschaftsingenieur abgeschlossen, weitere 8.000 ein Studium des Allgemeinen Ingenieurwesens – ein Zuwachs von sechs bzw. zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Hochschulstatistik seien 2015/16 rund 107.000 Personen für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens eingeschrieben gewesen, 46.000 für ein Studium der Allgemeinen Ingenieurwissenschaften – das seien drei bzw. fünf Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie. „Im Bereich des Wirtschaftsingenieurwesens hat dabei der ingenieurwissenschaftliche Schwerpunkt erheblich an Bedeutung gewonnen“, heißt es in der Broschüre: „Wählte im Jahr 2009 nur etwa jeder Vierte diesen Schwerpunkt, so war es 2015/16 bereits deutlich mehr als jeder Zweite.“ (ph)

Beitragsbild: Wikipedia/Jan.boedeker

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Energiewende als industrieller Transformationsprozess

Die Transformation industrieller Infrastrukturen vor dem Hintergrund der Energiewende ist Inhalt einer jetzt veröffentlichten Analyse des Wuppertal Instituts und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. Mehrere Fallstudien untersuchen rückblickend den Verlauf sowie Treiber und Hindernisse solcher Transformationsprozesse in ausgewählten Regionen und Unternehmen.

Im Rahmen des Themen-Clusters “Transformation Industrieller Infrastrukturen” des Virtuellen Instituts “Transformation – Energiewende NRW” hat ein Team des Wuppertal Instituts und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen jetzt eine Analyse mit Fallstudien zu industriellen Transformationsprozessen veröffentlicht. Bei den untersuchten Regionen und Unternehmen handelt es sich um die Industrie-Symbiose in Kalundborg (Dänemark), den Chemiepark Bitterfeld-Wolfen und das regionale Spitzencluster für Automatisierung in Ostwestfalen-Lippe sowie um die Evonik Industries AG und die Stadtwerke Aachen (STAWAG).

Hintergrund ist, dass die Realisierung der Energiewende über die Grenzen einzelner Wirtschaftssektoren hinweg zu einem grundlegenden Wandel führen wird: von der umfassenden Nutzung fossiler Brennstoffe zu einem weitgehend von erneuerbaren Energien geprägten Energiesystem. Eine solche Transformation des Energiesystems könne Innovationsprozesse anstoßen und daher ökonomische Chancen bieten, schreiben die Studienautoren. Gleichzeitig bringe sie große systemische Herausforderungen mit sich, die sowohl technische als auch nicht-technische industrielle Infrastrukturen betreffen: „So gilt es einerseits, die technischen Elemente des Energiesystems zu modernisieren. Dabei müssen insbesondere die Systemintegration erneuerbarer Energien vorangetrieben, Energieflüsse zur Erhöhung der Energieeffizienz kombiniert (Stichwort industrielle Symbiose) und industrielle Produktionsprozesse optimiert werden. Dies erfordert substantielle Investitionen der betroffenen Unternehmen, aber auch der energieintensiven Industrie und des produzierenden Gewerbes. Parallel dazu müssen auch die nicht-technischen Infrastrukturen, wie zum Beispiel die Rahmenbedingungen für Innovationsprozesse innerhalb von Unternehmen und in der Politik, an die Anforderungen zur Transformation des Energiesystems angepasst werden.“

Die jetzt vorgelegte Studie analysiert rückblickend den Verlauf aber auch Treiber und Hindernisse der Transformationsprozesse in den ausgewählten Regionen und Unternehmen. Sowohl die Kurzfassung als auch die Langfassung stehen zum freien Download bereit. (ph)

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VWI Wissen 2017: Bremen hebt ab!

Unter dem Motto „Bremen hebt ab!“ trafen sich 70 VWI-Mitglieder im April zum VWI Wissen 2017. Die fünf Tage standen ganz im Zeichen der Luft- und Raumfahrt.
Rund um das Thema Luft- und Raumfahrt drehte sich im April das VWI Wissen 2017 in Bremen. Der erste Abend begann schwerelos im ZARM, dem Bremer Zentrum für angewandte Raumfahrt und Mikrogravitation: Neben dem Leiter des Instituts sprachen zwei Mitarbeiter über ihre Projekte in der Schwerelosigkeit, und ein Antriebsingenieur der OHB-Systems AG gab einen spannenden Einblick in die Philosophie von New Space.
Am nächsten Vormittag unternehmen die 70 Teilnehmer eine umfangreiche Exkursion zu den Airbus-Werken in Bremen. Nachmittags stellten sich der Institutsleiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Bremen und ein Professor der Hochschule Bremen den Fragen des Plenums: Unter dem Titel „Fliegen im Jahr 2050“ diskutierten die Teilnehmer visionäre Antriebs-, Flug- und Raumfahrtsysteme. Den Abend prägte ein feierlicher Empfang durch den Bremer Staatsrat im historischen Bremer Rathaus. Der dritte Tag startete mit einer Besichtigung einer Privatjet-Wartungshalle und der Exkursion zu den Laborräumen des Bremer DLR-Instituts für Raumfahrtsysteme. Nachmittags stand eine Kontaktmesse auf der Event-Agenda, außerdem ein Vortrag der Firma P3.

Am vierten Tag hatten alle Teilnehmer die Chance, sich als Flugzeugingenieure auszuprobieren: In der Engineering Competition entstanden Flugmodelle mit bis zu 120 cm Spannweite, die abschließend per Abschussvorrichtung getestet wurden. Am Nachmittag erkundeten die Flugpioniere dann bei einer Stadtrallye die Hansestadt Bremen, bevor die erfolgreichen Tage abends auf der Mensaparty in der Uni gefeiert und am folgenden Sonntagmorgen mit einem ausgiebigen Brunch abgeschlossen wurden.Ausrichter des VWI Wissen 2017 waren die Hochschulgruppen der Universität und der Hochschule Bremen. Die Organisatoren hoffen, dass die Tradition von vielen anderen Hochschulgruppen weiter getragen wird und dieses spannende Format fortbesteht.

Valentin Dehs, Vorstandsvorsitzender VWI-Bremen und Projektleitung VWI Wissen 2017 (ph)

Beitragsbild: Wikipedia/Manfred Sauke

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Die Zeit und “Die schlaueren BWLer?”

Unter dem Titel “Die schlaueren BWLer?” beschäftigt sich die Wochenzeitung Die Zeit in ihrer aktuellen Ausgabe mit den Wirtschaftsingenieuren. Neben den Ergebnissen des CHE Rankings geht es um Studieninhalte und den fachinternen Konflikt um die Berufsbezeichnung “Ingenieur”.

Die schlaueren BWLer?“ hat die Wochenzeitung Die Zeit in ihrer aktuellen Ausgabe (24. Mai 2017, Seite 64) einen Artikel über Ausbildung und Berufsbild von Wirtschaftsingenieuren überschrieben. Die Geschichte des Wirtschaftsingenieurwesens wird in dem Text kurz angerissen, ebenso die aktuellen Inhalte und Konzepte von Studiengängen an Fachhochschulen/HAW und Universitäten. Erwähnt werden – vor allem wegen ihres guten Abschneidens beim aktuellen CHE Ranking – die Hochschule Reutlingen, die Hochschule Furtwangen, die Hochschule Harz/Wernigerode und die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken.

Außerdem geht in dem Artikel um Arbeitsbereiche und Zukunftsaussichten von Wirtschaftsingenieuren sowie um den fachinternen Konflikt, wer die Berufsbezeichnung „Ingenieur“ führen darf. In diesem Zusammenhang kommt auch der VWI zu Wort, der den in 15 von 16 Bundesländern inzwischen gescheiterten Vorstoß der Ingenieurkammern, den Mint-Anteil im Studium auf mindestens 70 Prozent festzulegen und insgesamt ihren Einfluss auszuweiten, scharf kritisiert.

Ergänzend zum Text finden sich auf der Seite die Ergebnisse des aktuellen CHE Rankings für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an Fachhochschulen/HAW sowie an Universitäten. (ph)

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Deutsche Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs

Ein Plus meldet das Statistische Bundesamt für das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2017. Demnach ist die deutsche Wirtschaft im Vergleich zum vierten Quartal 2016 um 0,6 Prozent gewachsen.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist die deutsche Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs. Den aktuell veröffentlichten Zahlen zufolge lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2017 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,6 Prozent höher als im vierten Quartal 2016.

Wie die Statistiker melden, kamen die positiven Impulse sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Insbesondere die Investitionen hätten zum Jahresbeginn deutlich angezogen: In Ausrüstungen seien 1,2 Prozent mehr investiert worden als im vierten Quartal 2016, die Bauinvestitionen seien – begünstigt unter anderem durch die milde Witterung – sogar um 2,3 Prozent gestiegen. Zudem hätten die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben um 0,3 Prozent gesteigert, und auch die staatlichen Konsumausgaben seien um 0,4 Prozent höher ausgefallen als im Vorquartal.

Die Nachfrage aus dem Ausland hat laut Destatis ebenfalls zugelegt. Den vorläufigen Berechnungen zufolge seien insgesamt 1,3 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert worden als im vierten Quartal 2016. Die Importe hätten sich im selben Zeitraum um 0,4 Prozent erhöht. Insgesamt habe der Außenbeitrag – also die Differenz aus Exporten und Importen – rechnerisch mit 0,4 Prozentpunkten zum Wirtschaftswachstum beigetragen.

Wachstum in fast allen Bereichen

Im Vergleich zum ersten Quartal 2016 hat sich das Wirtschaftswachstum den Statistikern zufolge ebenfalls erhöht: Das preis­bereinigte BIP lag im ersten Quartal 2017 um 2,9 Prozent höher als im ersten Quartal 2016. Zusätzlich korrigiert um den außergewöhn­lich starken Kalendereinfluss aufgrund der Lage der Feiertage habe sich ein Anstieg des BIP um 1,7 Prozent ergeben. „Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung zum Jahresbeginn 2017 mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei in allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor“, schreiben die Statistiker: Die größten Zuwachsraten verzeichneten sie im Verarbeitenden Gewerbe (+4,1 Prozent), im Baugewerbe (+4,0 Prozent), im Bereich der Unternehmensdienstleister (+3,8 Prozent) sowie bei den Informations- und Kommunikationsdienstleistern (+3,7 Prozent). Insgesamt sei die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 2,9 Prozent höher ausgefallen als im ersten Quartal 2016.

Die ausführlichen Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2017 stellt Destatis online zur Verfügung. (ph)

Beitragsbild: VWI

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HGV Kassel: Wissensaustausch und Ideenschmiede

Zu ihrer jährlichen Hochschulgruppenversammlung (HGV) trafen sich vom 10. bis zum 14. Mai die studentischen VWI-Mitglieder in Kassel. Für die Beteiligten war das Treffen Wissensaustausch, Ideenschmiede und Spaß zugleich.

Die Hochschulgruppenversammlung (HGV) ist die größte Zusammenkunft studierender Wirtschaftsingenieure in Deutschland. In diesem Jahr trafen sich die studentischen VWI-Mitglieder vom 10. bis zum 14. Mai in Kassel und erlebten das Treffen wieder als gelungene Kombination von Wissensaustausch, Ideenschmiede und Spaß. Die Teilnehmer kamen aus allen Ecken Deutschlands und selbst von der Hochschulgruppe Bukarest, um gemeinsam über vielfältige den Verband betreffende Themen zu beraten.

Nach einer kurzen Begrüßung durch das Organisationsteam der Hochschulgruppe Kassel, VWI-Geschäftsführer Axel Haas sowie Vertreter der Stadt und der Universität Kassel folgten drei gut ausgefüllte Tage mit Sitzungen, Workshops, kleineren Gruppendiskussionen und einem abwechslungsreichen Abendprogramm. Es gab Berichte über studentische Initiativen und über Kooperationen wie zum Beispiel mit dem europäischen Netzwerk ESTIEM (European Students of Industrial Engineering and Management) sowie Abstimmungen zu künftigen Veranstaltungen und Austragungsorten. Als besonders interessant werteten die Teilnehmer die Vorstellung des VWI-Vorstandes, der parallel zur HGV in Kassel seine seine Vorstandssitzung abhielt und zudem bei der Abendveranstaltung das Gespräch mit den zahlreich vertretenen Hochschulgruppen suchte. Wichtiger Bestandteil der HGV war außerdem wieder ein enger Kontakt zur Wirtschaft: Lokale beziehungsweise im VWI aktive Unternehmen trugen mit Vorträgen und Fallstudien inhaltlich wesentlich zur Qualität des Events bei, und auch ein Firmenkontaktforum gehörte wieder zum Programm.

Die Gestaltung der HGV hatten traditionsgemäß maßgeblich die Studentische Vertreter (SV) übernommen, aber auch das Bundesteam und die Hochschulgruppenkooperationen füllten verschiedene Programmpunkte aus. Die Mitglieder des Bundesteams leiteten darüber hinaus verschiedene Arbeitsgruppen, welche viele hilfreiche Tipps für die alltägliche Arbeit der Hochschulgruppen lieferten. Aus Sicht der Hochschulgruppen bietet die HGV stets den perfekten Rahmen, um die gegenseitige Vernetzung voranzutreiben sowie um sich über ähnliche Problemstellungen und hochschulgruppeninterne Aktivitäten vor Ort auszutauschen. Nicht zuletzt kamen in Kassel viele neu angestoßene Projekte des Verbandes zur Sprache, die gerade umgesetzt werden.

Anstrengend und spannend – so lautete das Fazit der Teilnehmer nach der HGV. Und viele kehrten wohl mit dem Gefühl nach Hause zurück, dass der VWI jetzt und in Zukunft sowohl die Interessen der Wirtschaftsingenieure mit starker Stimme vertritt als auch viele spannende Themen zur Weiterentwicklung des Verbandes angeht. Ihr besonderer Dank gilt noch einmal der Hochschulgruppe Kassel für die gute Organisation, den Sponsoren sowie allen engagierten Vertretern des Verbandes, die gemeinsam die Zukunft des VWI aktiv gestalten wollen.

Julia Seitz und Maximilian Löffel, VWI-ESTIEM Hochschulgruppe Karlsruhe (ph)