Blockchain

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Blockchain: Chancen für Mobilität und Logistik

„Chancen und Herausforderungen der DLT (Blockchain) in Mobilität und Logistik“ heißt das vom Fraunhofer FIT erarbeitete Grundgutachten, das jetzt im Rahmen des Blockchain-Forums des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) vorgestellt wurde. Das Gutachten stellt die ökonomischen Potenziale, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die für das Verständnis notwendigen technischen Grundlagen der Distributed-Ledger- beziehungsweise Blockchain-Technologie vor, um die Chancen und Herausforderungen dieser Technologien insbesondere im Mobilitäts- und Logistiksektor zu verdeutlichen.

Vereinfacht erklärt handelt es sich bei einer Blockchain um eine Kette von Daten, die Block um Block anwächst. In jedem Block sind Transaktionen wie zum Beispiel Geldtransfers zusammengefasst. Ein kryptografisches Verfahren verbindet die einzelnen Blöcke miteinander. Die jeweils neueste Kopie der Blockchain wird nicht zentral, sondern redundant auf den Computern der unmittelbar Beteiligten abgelegt. Diese Grundstruktur soll die Blockchain-Technologie manipulationssicher machen, da nachträgliche Änderungen sofort auffallen würden und damit als nicht praktikabel gelten. So sollen Eigentum und Ansprüche beziehungsweise Werte nachweislich dokumentiert werden können und damit eindeutig zuordenbar bleiben. Im Zusammenspiel mit weiteren Technologien soll die Technologie Kosten senken sowie die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von ganzen Branchen steigern können. Insbesondere für die Bereiche Mobilität und Logistik eröffnen sich laut Gutachten weitreichende Chancen.

Blockchain in konkreten Anwendungen

Das Grundgutachten sucht Antworten auf zentrale Fragestellungen etwa zum Datenschutz, den ökonomischen Prinzipien, dem Stromverbrauch und vor allem den generischen Einsatzzwecken. Zudem zeigt es anhand von Anwendungsbeispielen – Frachtpapiere, elektrisches Laden, Ridesharing und Platooning – konkrete Einsatzmöglichkeiten. „Gerade im Anwendungsbeispiel der Frachtpapiere hat das Grundgutachten großes Potenzial aufgezeigt“, so das Fraunhofer FIT: „Das Beispiel Platooning – also das Kolonnenfahren von Lastkraftwagen – stellt Verrechnungsmöglichkeiten von Kosteneinsparungen über Hersteller und Spediteure hinweg vor. Das Anwendungsbeispiel Ridesharing hingegen skizziert, an welchen Stellen aktuelle DL-Technologien an Grenzen kommen. Das Anwendungsbeispiel elektrisches Laden erklärt schließlich, welcher digitalen Prozessverbesserungen es bedarf, um das Elektroautoladeerlebnis zu verbessern, und welche auch nichttechnischen Herausforderungen für die Verbreitung dieser Lösung existieren.“

VWI Wissen 2019

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VWI Wissen 2019: Auf den Spuren des Stahls

Gutes liegt so nah – von diesem Gedanken hat sich die VWI-Hochschulgruppe Duisburg-Essen bei der Organisation des VWI Wissen 2019 leiten lassen. Mitten im Ruhrgebiet, einem der geschichtsträchtigsten Industriegebiete der Welt, bot die Veranstaltung vom 15. bis zum 19. Mai ein themenreiches Programm auf den Spuren des Stahls vom Erz bis zum Hightech-Produkt. Dabei ging der Blick sowohl zurück auf die über 150-jährige Geschichte des Industriestandorts als auch nach vorn auf Gegenwart und Zukunft der Hochtechnologien, die den „Pott“ inzwischen ausmachen.

Rund 25 Teilnehmer aus VWI-Hochschulgruppen zwischen Berlin und Kempten waren für das fünftägige VWI-Event in die Metropolregion Rhein-Ruhr gekommen. Einen buchstäblich tiefen Blick in die Geschichte gewährte ihnen am Donnerstag das Deutsche Bergbau-Museum Bochum. Das größte Bergbaumuseum der Welt bietet neben weitläufigen übertägigen Ausstellungen auch ein originalgetreues Anschauungsbergwerk unterhalb des Museumsgeländes. Dass die Geschichte der Region noch viele weitere Kapitel erleben wird, zeigte am gleichen Tag ein Vortrag über die neue Seidenstraße: Unter dem Namen „One Belt, One Road“ will China eine Verbindung der Volksrepublik zu Asien, Europa und Afrika schaffen. Duisburg, zurzeit Europas größter Binnenhafen und daher wichtiger Logistikknoten am Rhein, soll den Schlusspunkt der 11.000 Kilometer langen Route bilden. Weitere Vorträge zu Themen wie Spritzguss und Produktentwicklung sowie eine Besichtigung des Labors zur Additiven Fertigungstechnik an der Universität Duisburg rundeten den Tag ab.

Mit dem VWI Wissen 2019 bei Thyssenkrupp Steel zu Gast

Den Freitag bestimmte eine ganztägige Exkursion zu Thyssenkrupp Steel in Duisburg. Der Hochofen war ebenso Teil der Führung wie das Walzwerk und der Bereich Anwendungstechnik – in diesem Ideenlabor wird an Stahl für unterschiedlichste Einsatzbereiche getüftelt. Ein Wirtschaftsingenieur des Unternehmens gab danach Einblicke in sein Arbeitsfeld und stellte die Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten bei dem traditionsreichen Konzern vor. Am Samstag rundete eine Führung durch den Landschaftspark Duisburg-Nord das Fachprogramm ab. Der etwa 180 Hektar große Landschaftspark rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich ist einer der Ankerpunkte der Europäischen Route der Industriekultur sowie der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet.

Neben Fachlichem kam beim VWI Wissen 2019 auch der gesellige Teil nicht zu kurz. Die Stadtrallye fiel zwar wetterbedingt ins Wasser, aber beim gemeinsamen Grillabend mit den Sponsoren, einer Planwagenfahrt mit Stadtführung durch Duisburg und bei Ausflügen in das Nachtleben des Ruhrgebiets gab es viel Gelegenheit zum Kennenlernen und Netzwerken. Alle Teilnehmer waren mit Programm und Ablauf hochzufrieden. Ihr Dank gilt den Organisatoren der HG Duisburg-Essen, der Firma Thyssenkrupp Steel sowie den Sponsoren des Events: MLP, Murtfeldt Kunststoffe, ProWi, Signal Iduna und Techniker Krankenkasse.

VWI Wissen 2019

HG Brandenburg 2019

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Brandenburg: VWI-Hochschulgruppe gegründet

Seit dem 15. Mai 2019 hat der VWI eine neue Hochschulgruppe in Brandenburg. Sieben Gründungsmitglieder trafen sich an diesem Tag und wählten Oliver Gruhl (1. Vorsitzender), Maria Claudia Ponce Duran (2. Vorsitzende) und Fabian Schuster (Schatzmeister) in die Vorstandsämter.

Auf die drei Vorstände und ihre Mitstreiter wartet nun jede Menge Arbeit: Sie wollen die VWI-Hochschulgruppe an der TH Brandenburg bekannt machen, ein Semesterprogramm ausarbeiten, weitere Treffen sowie Workshops und Fun Events vorbereiten und die strategische Ausrichtung der neuen Hochschulgruppe beraten. Eine erste Kontaktmöglichkeit für alle Interessenten wird der 24. Mai sein: Beim Tag der offenen Tür der THB will sich die neue Hochschulgruppe mit einem eigenen Stand vorstellen. Außerdem ist eine schnelle Verknüpfung zum Netzwerk Ost (NeO) geplant, damit die Mitglieder den Verband und vor allem das Netzwerk schnell kennen und auch nutzen lernen.

Unterstützer in der TH Brandenburg

„Wir haben die neue VWI-Hochschulgruppe in Brandenburg nicht neben der THB gegründet, sondern bewusst in der THB“, sagt Oliver Gruhl. Dafür seien alle wichtigen Personen und alle Organe im Vorfeld angesprochen und informiert worden. Daher könne die neue HG von Anfang an auf Unterstützung zählen – beispielsweise vom Fachbereich Technik, dem Gründungszentrum und der Pressestelle, aber auch seitens der Professoren wie beispielsweise VWI-Präsident Prof. Dr. Wolf-Christian Hildebrand, Prof. Dr.-Ing. Sören Hirsch und Prof. Dr.-Ing. Steffen Doerner. „Diese gute Anbindung ist ein wichtiger Vorteil“, sagt Oliver Gruhl: „Denn das Getriebe kann nur funktionieren, wenn alle Zahnräder ineinandergreifen.“

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VWI unterstützt Allianz für Entwicklung und Klima

Der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e. V. (VWI) ist jetzt Teil der Allianz für Entwicklung und Klima des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Im Rahmen der Klimakonferenz im polnischen Kattowitz hatte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller die Initiative vorgestellt. Ziel der Allianz ist, es Unternehmen und Organisationen zu erleichtern, freiwillig und wirksam CO2-Kompensationsprojekte in Entwicklungsländern zu finanzieren und dadurch die eigene CO2-Bilanz klimaneutral zu gestalten – zum Beispiel durch Investitionen in Biogas-Anlagen, Windkraft, Solarenergie oder Aufforstung. Über 270 Unterstützer haben sich der Initiative bereits angeschlossen: Unternehmen und Behörden, Kompensationsanbieter und Verbände, Projektentwickler und die Zivilgesellschaft.

Für das Klima: Emissionen vermeiden, reduzieren, kompensieren

Der VWI will in den kommenden Jahren den Energie-und Papierverbrauch des Verbandes reduzieren, sich aber vor allem auf die Emissionen konzentrieren, die durch die Reisen seiner Funktionsträger verursacht werden. Erklärtes Ziel ist es, die durch diese Mobilität verursachten Emissionen soweit möglich weiter zu reduzieren und die nicht vermeidbaren Emissionen zu kompensieren.

„Der Schutz des Klimas ist eine Überlebensfrage der Menschheit“, so das BMZ: „Die Grenzen der Belastbarkeit der Erde werden immer schneller erreicht. Die Industrieländer sind hauptverantwortlich für den Klimawandel. Die Hauptleidtragenden des Klimawandels sind die Menschen in den Entwicklungsländern. Deshalb geht es im Klimabereich um mehr als ökologische Fragen.“ Folgende übergeordnete Ziele hat sich die Allianz gegeben:

  • Politische Anerkennung der Kompensation von Emissionen, die über die Verpflichtungen von Paris hinausgeht
  • Massives Wachstum des freiwilligen Emissionshandelsmarktes
  • Verbesserung der institutionellen und politischen Rahmenbedingungen
  • Erfassung und Kommunikation bereits erfolgter Kompensationsmaßnahmen
  • Mobilisierung von Finanzmitteln für Klimaschutz und Entwicklung
  • Politische Unterstützung und Orientierungsleistungen für die Mitglieder der Allianz
  • Ermöglichung von Erfahrungsaustausch sowie Bündelung und Verbreitung von Know-how
  • Vernetzung der verschiedenen Stakeholder
  • Internationalisierung des Ansatzes
Rankings zum Wirtschaftsingenieurwesen, CHE-Ranking 2020

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Rankings zum Wirtschaftsingenieurwesen

Fast zeitgleich haben Wirtschaftswoche und CHE ihre aktuellen Rankings deutscher Universitäten und Fachhochschulen vorgelegt. In beiden Rankings ist das Wirtschaftsingenieurwesen vertreten.

Wiwo: Aachen und München vorn

Die Wirtschaftswoche hat zwischen Oktober und Dezember 2018 in Zusammenarbeit mit der Beratungsgesellschaft Universum 650 Personalverantwortliche deutscher Unternehmen dazu befragt, von welchen Hochschulen sie am liebsten Mitarbeiter rekrutieren und auf welche Kriterien sie dabei besonders achten. Für den Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen kam bei den Universitäten die RWTH Aachen auf Platz eins, bei den Fachhochschulen belegte die Hochschule München den Spitzenplatz.

„Dass unsere Fakultät zu den renommiertesten Talentschmieden für Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen zählt, ist ein Erfolg aller Mitglieder“, sagt Prof. Dr. Hermann Englberger, Dekan der Hochschule München und Mitglied des VWI-Beirats: „Das gefragte Profil resultiert aus der interdisziplinären Verflechtung von Engineering und Management. Unsere Absolventinnen und Absolventen stehen für fachübergreifendes Denken und Handeln, sie verbinden technologischen Sachverstand mit unternehmerischer Urteilskraft.“

CHE: Keine starren Rankings

Die Ergebnisse des CHE-Rankings, für das über 150.000 Studierende befragt und mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen untersucht wurden, sind keine starre Ranglisten. „Die Ergebnisse der Untersuchung werden bewusst nicht zu einer Gesamtpunktzahl zusammengerechnet. Der Grund: Es gibt einfach nicht ‚die beste Hochschule‘, nicht für ein Fach und erst recht nicht für alle Fächer“, schreiben die Verantwortlichen. In jedem Jahr wird ein Drittel der Fächer neu beurteilt, für das Wirtschaftsingenieurwesen schreibt das Ranking in der jetzt vorgelegten Ausgabe 2019/20 daher lediglich die 2017 ermittelten Ergebnisse fort. Das vollständige Ranking steht unter www.zeit.de/che-ranking nach einer kostenlosen Registrierung zur Verfügung: Die Nutzer können mit interaktiven Suchmöglichkeiten das Ranking nach ihren individuellen Studienbedürfnissen nutzen, um die passende Hochschule zu finden.

Isar-HGV

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Isar-HGV tagte in Landshut

2002 wurde die VWI-Hochschulgruppe Landshut gegründet, jetzt richtete sie – zum dritten Mal nach 2013 und 2007 – vom 1. bis zum 5. Mai die Hochschulgruppenversammlung (HGV) der studentischen VWI-Mitglieder aus. Etwa 120 Teilnehmer kamen aus 38 Hochschulgruppen aus allen Ecken Deutschlands und selbst von der HG Bukarest zur Isar-HGV, um gemeinsam über vielfältige den Verband betreffende Themen zu beraten. Parallel fand auch wieder die Veteranen-HGV statt, unter anderem mit einer Stadtrallye durch Landshut. Und an den Abenden kam das Feiern nicht zu kurz – mit einem Grillabend, einem zünftigen Essen in der Tafernwirtschaft, einem Festzeltabend auf der Landshuter Frühjahrsdult und einem Umtrunk in der Burgschänke hoch über den Dächern der Stadt. Zum Abschluss trafen sich alle VWIler am Sonntagmorgen noch zu einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück.

Workshops und Gruppendiskussionen sowie Berichte über studentische Initiativen und Kooperationen bestimmten das offizielle Programm. Zum Auftakt stattete VWI-Präsident Wolf-Christian Hildebrand der Versammlung einen Besuch ab, weitere offizielle Gäste waren neben VWI-Geschäftsführer Axel Haas Hochschulpräsident Karl Stoffel als Schirmherr, der Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz sowie Markus Schmitt, Leiter des Landshuter Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen und Sprecher der VWI-Regionalgruppe Ost- und Niederbayern. Und auch mehrere Kooperationspartner waren – teilweise mit Vorträgen – bei der Frühjahrs-HGV präsent: Auxil, Intech, Kiefel Technologies, MLP, ProWI und Texas Instruments.

Isar-HGV: Verbandsevents 2020 vergeben

Im Rahmen der Frühjahrs-HGV wurden außerdem wichtige VWI-Veranstaltungen für das Jahr 2020 vergeben: Die Frühjahrs-HGV 2020 wird die Hochschulgruppe Bremen ausrichten, das VWI Wissen die HG Hannover, den VWI Fünfkampf die HG Bielefeld und das diesjährige Fachforum – das Finanzforum – die HG Dortmund. Der Vergabeprozess für den kreatiFallstudienwettbewerb läuft zurzeit noch.
Ein großes Dankeschön der Teilnehmer der Frühjahrs-HGV geht an die Kooperationspartner und Sponsoren sowie insbesondere an die Landshuter Projektleitung und ihre ewa 30 engagierten Helfer: Die fünftägig Veranstaltung war großartig organisiert, und die HG Landshut präsentierte sich als erstklassiger Gastgeber.

Besondere Rolle für die überregionale Verbandsarbeit

Die HGV findet einmal pro Semester statt. Sie ist die Zusammenkunft von Vertretern aller Hochschulgruppen, der Studentischen Vertretung und des Bundesteams. Im Vordergrund steht die Verbandsarbeit, die Information der Studierenden über aktuelle Verbandsentwicklungen und die Wahlen der ausrichtenden Hochschulgruppen für die Verbandsevents. Daher spielt die HGV eine besondere Rolle für die überregionale Verbandsarbeit und die Vernetzung der Mitglieder.

Isar-HGV

Kraftstoffe aus der Klimaanlage

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KIT: Kraftstoffe aus der Klimaanlage gewinnen

Crowd Oil nennt sich das Konzept, bei dem Klima- und Lüftungsanlagen aus der Umgebungsluft CO2 und Wasser filtern und daraus synthetische Kraftstoffe herstellen sollen. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der University of Toronto (UoT) haben es in der Zeitschrift Nature Communications vorgestellt (Roland Dittmeyer, Michael Klumpp, Paul Kant, Geoffrey Ozin: Crowd oil not crude oil). „Wenn wir den erneuerbaren Wind- und Solarstrom sowie Kohlenstoffdioxid direkt aus der Umgebungsluft nutzen, um Kraftstoffe herzustellen, dann können wir große Mengen an Treibhausemissionen vermeiden“, sagt Professor Roland Dittmeyer vom Institut für Mikroverfahrenstechnik (IMVT) des KIT: „Wir wollen die Synergien zwischen der Lüftungs- und Klimatechnik auf der einen und der Energie- und Wärmetechnik auf der anderen Seite nutzen, um Kosten und Energieverluste bei der Synthese zu senken. Darüber hinaus könnten durch Crowd Oil viele neue Akteure für die Energiewende mobilisiert werden.“

In ihrer gemeinsamen Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Nature Communications zeigen die Wissenschaftler um Roland Dittmeyer vom KIT und Geoffrey Ozin von der UoT anhand quantitativer Betrachtungen am Beispiel von Bürogebäuden, Supermärkten und Energiesparhäusern das CO2-Einsparungspotenzial ihrer Vision von dezentralen, an Gebäudeinfrastruktur gekoppelten Konversionsanlagen. Nach den Berechnungen des Teams würde beispielsweise allein die Menge CO2, die potenziell in den Lüftungsanlagen der rund 25.000 Supermärkte der drei größten Lebensmittelhändler Deutschlands abgeschieden werden könnte, ausreichen, um etwa 30 Prozent des Kerosinbedarfs oder rund acht Prozent des Dieselbedarfs in Deutschland zu decken. Zudem wäre eine Verwendung der erzeugten Energieträger in der chemischen Industrie als universelle Synthesebausteine möglich.

Das Team greift für sein Konzept unter anderem auf Voruntersuchungen der einzelnen Prozessschritte und Prozesssimulationen zurück. Um diese Ergebnisse bestätigen zu können, bauen die Forscher des IMVT zusammen mit Projektpartnern derzeit am KIT den voll integrierten Prozess auf. Obwohl die Bausteine der vorgeschlagenen Technologie wie die Anlagen zur CO2-Abtrennung und zur Synthese von Energieträgern teilweise schon heute kommerziell erhältlich sind, bedarf es den Forschern zufolge noch großer Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen sowie einer Anpassung der rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, um diese Vision in die Praxis umzusetzen.

in alten Denkmustern verhaftet

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KPMG: Automobilbranche steckt in alten Denkmustern fest

Eine weltweite Studie von KPMG und Egon Zehnder unter mehr als 500 hochrangigen Entscheidern der Automobilindustrie stellt der Branche kein gutes Zeugnis aus. Demnach ist die Automobilindustrie auf strategischer Ebene und in der Unternehmenskultur noch sehr stark in alten Denkmustern verhaftet und nicht wirklich für eine tiefgreifende Transformation der Branche gerüstet.

Zur Verdeutlichung dieser Denkweise führen die Studienautoren einige Umfrageergebnisse an. Über die Hälfte der Befragten ist beispielsweise der Meinung, dass Digitalisierung in erster Linie Prozessänderungen in der Fertigung bedeutet (57 Prozent). Ein Wandel der Unternehmenskultur und ein entsprechendes Bewusstsein auf Führungsebene dagegen werden in diesem Zusammenhang als weniger wichtig erachtet. In der Anwendung digitaler Technologien sind die Manager eher zurückhaltend: Nur 40 Prozent sehen sich hier als Vorreiter; die Mehrheit (fast 50 Prozent) dagegen sieht sich als „frühe Nachahmer“. Zwei von drei Befragten (66 Prozent) sind der Ansicht, traditionelle und neue Geschäftsmodelle müssten parallel betrieben werden. Nur jeder Dritte (34 Prozent) ist von der Notwendigkeit eines kompletten Wandels von Geschäftsmodell und Produkten überzeugt – und sich durchaus bewusst, dass sich damit heute noch keine Gewinne einfahren lassen.

Mit Denkmustern brechen und klare Visionen entwickeln

„Was vielerorts fehlt, sind eine klare Vision für die eigene Rolle im digitalen Ökosystem und mutige Schritte in Form von Partnerschaften mit Technologieunternehmen“, heißt es bei KPMG. Die meisten Manager glauben aus Sicht der Unternehmensberatung, es sei mit Produktverbesserungen getan und verfahren nach dem Motto ‚das schaffen wir schon alleine‘. Laut Egon Zehnders steht die Automobilindustrie vor der Herausforderung, eine Kultur zu schaffen, welche die Lücke zwischen traditionellen und digitalen Fähigkeiten schließt. Die besten Chancen im Mobilitätsrennen haben demnach die Unternehmen, welche die Digitalisierung meistern und gleichzeitig erstklassige Ingenieurskunst weiterentwickeln.

Track and Trace

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Track and Trace: Technologien analysiert

Um ihre Prozesse in Echtzeit zu kontrollieren, anzupassen und zu verbessern, setzen die Logistikwirtschaft und das verarbeitende Gewerbe häufig auf die Erkennung und Verfolgung von Objekten. Erst wenn einzelne Objekte über den gesamten Logistikprozess identifiziert und lokalisiert werden können, ist die Gestaltung nahtloser und digitaler Daten- sowie Informationsprozesse möglich. Auch das verarbeitende Gewerbe benötigt Industrie-4.0-Produktionskonzepte mit eng getakteten Lieferketten und schlanken Produktionsprozessen. Das Fraunhofer IAO hat daher im Rahmen einer Studie verschiedene digitale Objekterkennungs-Technologien analysiert und will damit eine Bewertungsgrundlage für den Einsatz verschiedener Varianten von Track and Trace liefern.

Die Kurzstudie „Track and Trace Technologien im Überblick“ ist laut Fraunhofer IAO nicht allein für klassische Logistikunternehmen von Bedeutung, sondern nahezu für jede Branche, in der Waren und Teile bewegt beziehungsweise transportiert werden müssen. Deshalb bestehe die Studie zum einen aus einer Charakterisierung der Technologien, in der die Funktionsweise und mögliche Anwendungsfelder aufgezeigt werden. Zum anderen enthalte sie eine Bewertungsmatrix, welche die Vor- und Nachteile der Technologien aufzeige.

Track and Trace: Barcodes, RFID, Real Time Location, Blockchain

Die Studie vergleicht digitale Objekterfassungs-Technologien in folgenden vier Feldern: optoelektronische Erkennung (Barcodes), Sender-Empfänger-Systeme (RFID), Echtzeit-Lokalisierung (RTLS) und Blockchain-Technologie. Innerhalb dieser vier Basisverfahren existieren unterschiedliche Varianten zur Objekterkennung. Da sich nicht alle Varianten für die gleichen Bedingungen eignen, hat das Fraunhofer IAO sie anhand logistikspezifischer Kriterien bewertet. Die so entstandene Bewertungsmatrix soll einen Überblick über die Unterschiede, Anwendungsfelder sowie Vor- und Nachteile bieten.

ICE 2025+

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ICE 2025+ sucht nach dem Sparbenziner

In einem aktuellen Projekt der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV) suchen vier Hochschulinstitute aus Aachen, Braunschweig, Darmstadt und Stuttgart nach dem Sparbenziner. Ziel ist es, den Wirkungsgrad künftiger Benzinmotoren auf bis zu 50 Prozent zu steigern und gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch gegenüber heutigen Motoren um rund ein Drittel zu senken. Das gesamte Antriebssystem soll im Zuge von ICE 2025+ so optimiert werden, dass im realen Betrieb ein möglichst günstiger Verbrauch erzielt wird.

Der methodische Ansatz des Forscherteams besteht dem FVV zufolge darin, verschiedene vorab ausgewählte Technologien – etwa eine erhöhte Verdichtung oder eine Wasser-Zusatzeinspritzung – zu kombinieren und den Einfluss auf den Systemwirkungsgrad zu untersuchen. Um das Antriebssystem auf reale Fahrbedingungen abzustimmen, sollen sowohl verschiedene Fahrzeugklassen als auch unterschiedliche Hybridvarianten in die Untersuchung einbezogen werden. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes ICE 2025+ sollen im Frühjahr 2020 vorliegen.

Vier Institute, vier Arbeitspakete

Die beteiligten Hochschulinstitute haben das Forschungsprojekt in vier Arbeitspakete aufgeteilt. Innerhalb des ersten Arbeitspaketes, das vom Institut für Verbrennungskraftkraftmaschinen und Fahrzeugantriebe der TU Darmstadt verantwortet wird, sollen die Grundlagen für die Fahrzeugsimulation gelegt werden. Dieser Schritt sei wichtig, um mit den in den anderen Arbeitspaketen entstehenden Motordaten exakte Aussagen über die CO2-Emissionen des Gesamtfahrzeugs unter realitätsnahen Betriebsbedingungen treffen zu können. Gleichzeitig soll für die elektrischen Antriebskomponenten eine Betriebsstrategie gefunden werden, die es dem Verbrennungsmotor ermöglicht, so effizient wie möglich zu arbeiten.

Der Projektteil Motorsimulation wird am Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen der Universität Stuttgart bearbeitet und besteht vor allem darin, mit Hilfe schneller Rechenverfahren verbindliche Aussagen über Wirkungsgradsteigerungen durch verschiedene Technologiekombinationen treffen zu können. Zudem soll ein virtueller Motor entstehen, der es erlaubt, die Rückwirkung externer Maßnahmen auf den Motor abzuschätzen. Die Maßnahmen zur Wirkungsgradsteigerung innerhalb des Projekts sollen jedoch nicht nur simuliert, sondern auch an einem Einzylinder-Forschungsmotor getestet werden. Den Aufbau und Betrieb dieses Versuchsmotors verantwortet das Institut für Verbrennungskraftmaschinen der TU Braunschweig. Die dabei entstehenden Ergebnisse sollen neben der Technologiebewertung auch der Verbesserung der Simulationsmodelle dienen.

Innerhalb des vierten Arbeitspaketes untersucht der Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen der RWTH Aachen den Einfluss CO2-neutraler Kraftstoffe auf das Motorverhalten. Dafür sollen verschiedene synthetische Kraftstoffe, in Reinform wie als Beimischung, an einem Forschungsmotor getestet werden. Auch diese Ergebnisse sollen – neben einer Potenzialbewertung möglicher Kraftstoffalternativen hinsichtlich Wirkungsgrad und Emissionen – der Verbesserung existierender Simulationsmethoden für den Verbrennungsprozess dienen.