Strukturwandel durch Digitalisierung

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Strukturwandel in der Arbeitswelt analysiert

Umbrüche in der Arbeitswelt sind nichts Neues. Beispiele sind die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert, die Etablierung von Robotern und Computern in der Arbeitswelt des 20. Jahrhunderts und aktuell die Einführung neuer vernetzter digitaler Technologien. Mit jedem Strukturwandel wurden Stimmen laut, die vor dem Verlust von Arbeitsplätzen warnten. „Fortschritt macht arbeitslos“, titelte beispielsweise der Spiegel im Jahr 1978 zum Thema Computer-Revolution.

Zu einem differenzierteren Ergebnis kommt allerdings das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB). Zwei IAB-Forscher, der Volkswirt Hermann Gartner und der Wirtschaftsingenieur Heiko Stüber, haben den Strukturwandel des deutschen Arbeitsmarktes seit den 70er Jahren analysiert. „Es ist zwar richtig, dass neue Technologien zu einem Abbau von Arbeitsplätzen in bestimmten Berufen oder Industrien führen können“, so die Forscher: „Jedoch sorgen neue Technologien zugleich für einen Arbeitsplatzaufbau in anderen Berufen oder Industrien.“ Der deutsche Arbeitsmarkt habe den Strukturwandel seit den 70er Jahren bislang alles in allem ausgleichen können. Auf längere Sicht betrachtet seien etwa in dem Maß, in dem Arbeitsplätze abgebaut wurden, auch neue entstanden.

Strukturwandel führt zu qualitativen Veränderungen

„Technischer Fortschritt hat in Deutschland bislang nicht zu weniger Arbeit geführt, sondern zu einer Umschichtung von Arbeitsplätzen und Arbeitskräften“, schreiben Gartner und Stüber. Für Hochqualifizierte seien sogar mehr Arbeitsplätze hinzu gekommen als verschwunden. Für Geringqualifizierte seien dagegen weniger Stellen entstanden als abgebaut wurden. Die technologische Entwicklung sei also mit einer qualitativen Veränderung des Bedarfs an Arbeitskräften verbunden gewesen.

Bezogen auf die aktuelle Digitalisierungsdebatte rund um Industrie 4.0 erwarten die Forscher, dass auch dieses Mal das Beschäftigungsniveau in Deutschland unterm Strich nicht sinken wird. Das IAB prognostiziert allerdings große Umbrüche: Durch die Digitalisierung werden demnach rund 1,5 Millionen Stellen wegfallen, jedoch in ähnlichem Umfang auch neue entstehen. „Dass neu entstehende Arbeitsplätze oft ein anderes Anforderungsniveau aufweisen als die weggefallenen Arbeitsplätze, ist mit ein Grund, dass es immer ein bestimmtes Maß an Mismatch-Arbeitslosigkeit gibt“, so die Forscher. Qualifizierung sowie professionelle Beratung und Vermittlung seien deshalb von zentraler Bedeutung, damit die Beschäftigten mit den Herausforderungen der Digitalisierung und dem damit einhergehenden Strukturwandel schritthalten können.

Ralf Feierabend ConMoto

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Sommerinterview: Ralf Feierabend, ConMoto

ConMotos Geschäftsführender Gesellschafter Dr.-Ing. Ralf Feierabend gründete die Unternehmensberatung 1990 in München. Der Wirtschaftsingenieur arbeitete von 1980 bis 1986 für die Robert Bosch GmbH in Stuttgart in verschiedenen Führungspositionen. Von 1987 bis 1990 war er Direktor Logistik bei der Bosch Siemens Hausgeräte GmbH in München. Ralf Feierabend ist Experte für die Themen Strategie, Technologiemanagement, Prozessoptimierung und Restrukturierung.

Herr Feierabend, warum haben Sie Wirtschaftsingenieurwesen studiert?
Ich habe mit zwei Semestern Maschinenbau in Hannover angefangen. Aber das war mir zu einseitig. Ich wollte nie Spezialist für eine ganz bestimmte Aufgabe sein, sondern immer ganzheitlich-unternehmerisch an Aufgaben herangehen.

Welche Skills, die Sie im Studium erlernt haben, waren für Ihren Werdegang besonders wichtig?
Zum einen habe ich an der Technischen Universität Berlin genügend Grundkenntnisse im Maschinenbau mitbekommen, um mit den Technikern halbwegs auf Augenhöhe diskutieren zu können. Zum anderen war die Logistik für meinen beruflichen Start bei Bosch von herausragender Bedeutung. Ich hatte ja das Glück, als einer der ersten bei Prof. Helmut Baumgarten dieses Thema vertiefen zu können. Auf diesem Feld bestand in der Industrie großer Nachholbedarf. Ich habe dadurch sehr schnell Führungsaufgaben übernehmen können. Auch als ich 1990 die ConMoto Strategie & Realisierung gegründet habe, war die Logistik das Fundament für den Erfolg.

Welche Bedeutung hat für Sie als Wirtschaftsingenieur der Faktor Interdisziplinarität?
Grundsätzlich werden wirtschaftlich erfolgreiche Lösungen interdisziplinär entwickelt. Wirtschaftsingenieure sind aufgrund ihrer interdisziplinären Ausbildung geborene Moderatoren zwischen den unterschiedlichen Fachrichtungen. Die Japaner haben uns gelehrt, dass viele deutsche Produkte in der Vergangenheit zu komplex und zu teuer konstruiert waren. Das machen wir heute besser. ConMoto hilft Unternehmen bereits in der Entwicklungsphase eines Produktes, systematisch kostenoptimierte Lösungen zu finden. Das geht nur interdisziplinär.

Sind aus Ihrer Sicht Absolventen und Professionals mit einem weiten Horizont momentan besonders gefragt?
Ein weiter Horizont hat noch nie geschadet! Gefragt sind Absolventen und Professionals, die vermeintlich komplexe Themen so „zerlegen“ können, dass die verbleibende Komplexität beherrschbar ist. Ich bin seit fast 30 Jahren Unternehmensberater. Dieser Beruf verlangt, dass man sich sehr schnell in unterschiedliche Aufgabenstellungen hineindenken kann. Die Fachleute mit der tiefen spezifischen Expertise sitzen auf der Kundenseite. Deren Know-how muss eher in der Breite als in der Tiefe ergänzt werden.

Stichwort weiter Horizont: Müssen Unternehmen umdenken und neben einer interdisziplinären Arbeitsweise auch Faktoren wie Vielfalt oder Diversität mehr berücksichtigen?
Wir sind Unterzeichner der Charta der Vielfalt. Diversität in vielfacher Form ist für uns ein Schlüssel zum Erfolg! Wir haben bei insgesamt rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern etwa 20 Muttersprachen bei ConMoto. Darunter sind auch sehr unterschiedliche Berufe. Gerade berufliche „Außenseiter“, wir hatten sogar schon Mediziner, haben häufig einen ganz besonderen Zugang zu guten Lösungen. Die richtige Mischung zwischen Jung und Alt ist ebenfalls wichtig.
Frauen im Team sind definitiv ein Vorteil. Im Moment haben wir leider mal wieder eine Phase, in der relativ wenige Frauen bei uns arbeiten. Wir kümmern uns darum, das zu ändern. Zum Beispiel bietet ConMoto seinen Beraterinnen und Beratern ein flexibles Arbeitszeitmodell an, das die freie Wahl zwischen einer Vier-Tage-Woche und einer Fünf-Tage-Woche ermöglicht – bei gleichem Grundgehalt. So können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Arbeitszeit nach Bedarf an ihre Lebenssituation anpassen. Wir sind zuversichtlich, dass uns dieses Arbeitszeitmodell zu einem besonders interessanten Arbeitgeber macht.

Von welcher technischen und/oder gesellschaftlichen Entwicklung erwarten Sie in den kommenden fünf bis zehn Jahren ein die Zukunft besonders prägendes Potenzial?
Ganz klar – die Digitalisierung wird die Zukunft prägen. Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden. Die Smart Factory ist im Aufbau. Deshalb müssen Unternehmen jetzt eine Digitalisierungsstrategie entwickeln oder sie werden zu den Verlierern gehören. Genau für diese Strategie- und Umsetzungsthemen brauchen Unternehmen die Methodenkompetenz und den Sachverstand von Wirtschafsingenieuren.

In den Sommerinterviews befragt der VWI in loser Folge Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen, die wichtige Positionen in Industrie und Lehre innehaben, zu ihrem Blick auf das Berufsbild.

Umsicht Wissenschaftspreis 2019

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Umsicht-Wissenschaftspreis für WiIng Kai Mainzer

Bereits 2018 hat ein Wirtschaftsingenieur den Umsicht-Wissenschaftspreis erhalten: Dr. Stefan Kippelt bekam damals die Auszeichnung für seine Dissertation „Dezentrale Flexibilitätsoptionen und ihr Beitrag zum Ausgleich der fluktuierenden Stromerzeugung Erneuerbarer Energien“. In diesem Jahr, in dem der Umsicht-Förderverein den Preis zum zehnten Mal vergibt, geht die Auszeichnung an Dr. Kai Mainzer. Der Wirtschaftsingenieur wurde für seine Dissertation „Analyse und Optimierung urbaner Energiesysteme – Entwicklung und Anwendung eines übertragbaren Modellierungswerkzeugs zur nachhaltigen Systemgestaltung“ prämiiert.

Kai Mainzer hat am KIT Wirtschaftsingenieurwesens studiert und seine Diplomarbeit zum Thema „Preissenkungsstrategien für dynamische Stromtarife“ verfasst. 2012 ging es für ihn an den Lehrstuhl für Energiewirtschaft am KIT. Seit Oktober 2018 leitet der promovierte Wirtaschaftsingenieur die Forschungsgruppe Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

In seiner ausgezeichneten Promotion hat Kai Mainzer ein Modell entwickelt, das automatisierte Analysen unter anderem zur Bestimmung der Energienachfrage und der Potenziale für erneuerbare Energien erlaubt. Denn insbesondere kleinen Gemeinden fehlt es oft an Know-how, um lokale Potenziale zur Emissionsminderung zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu identifizieren, die der Erreichung der eigenen Nachhaltigkeitsziele dienen. Bei Mainzers Modell werden sowohl die Investitions- als auch die Einsatzplanung für Energieumwandlungstechnologien auf der Angebots- und Nachfrageseite berücksichtigt. Einen besonderen Wert bei der Entwicklung des Modells namens „RE3ASON“ (Renewable Energies and Energy Efficiency Analysis and System Optimization) legte Mainzer auf die Übertragbarkeit der einzelnen Methoden, damit diese in möglichst vielen Städten und Gemeinden angewendet werden können.

Der Förderverein will mit dem Preis Menschen auszeichnen, die hervorragende industrie- und marktnahe Forschung leisten. Besonderes Augenmerk bei der Beurteilung liegt der Jury zufolge auf dem fachwissenschaftlichen Niveau und dem nachhaltigen Nutzen der Arbeit für Umwelt und Gesellschaft. Spezieller Wert wird demnach auf den Innovationsgrad, die Markt- und Anwendungsnähe sowie auf eine gut verständliche und überzeugende Darstellung gelegt. Neben Dissertationen können Abschlussberichte, Studien, aber auch Whitepaper etc. eingereicht werden.

Amazon

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Amazon ist branchenübergreifend allgegenwärtig

Amazon wächst und wächst und ist inzwischen branchenübergreifend allgegenwärtig. Unabhängig von dem Unternehmen ist nach Zahlen des IfH Köln nur noch ein Viertel der Onlineumsätze. Und auch der Einfluss auf den stationären Handel ist durch die zunehmende Vorabinformationssuche immer deutlicher zu spüren. Denn als häufig angesteuerte Inspirationsquelle und intensiv genutzte Produktsuchmaschine ist der Online-Anbieter der Dreh- und Angelpunkt für relevante Informationen. In seiner Studie „Gatekeeper Amazon – Vom Suchen und Finden des eigenen Erfolgswegs“ nimmt das IfH Köln die Handelsaktivitäten des Onlineriesen und seinen Einfluss auf die Kaufentscheidungen der Konsumenten detailliert unter die Lupe.

Amazon beeinflusst auch den stationären Handel

Wie die Studie zeigt, generiert Amazon seine Wachstumsimpulse zurzeit vor allem aus dem Marktplatzgeschäft. Das Eigenhandelsgeschäft ist demnach 2018 nur um 2,2 Prozent gewachsen. Doch das Unternehmen ist nicht nur branchenübergreifend allgegenwärtig, sondern längst auch kein reines Online-Phänomen mehr. Die Studie zeigt detailliert auf, wie stark sein Einfluss auf die gesamte deutsche Handelslandschaft ist. Und dieser Einfluss wächst massiv, so die Studie: Rund 31 Prozent aller Umsätze im Nonfood-Bereich – egal ob online oder stationär – sind den Zahlen zufolge schon heute von der Plattform abhängig. Ganze sieben Prozent sind Umsatz des Handelsriesen selbst, die übrigen 24 Prozent entfallen auf Umsätze, die direkt von ihm beeinflusst werden – zum Beispiel durch die Informationssuche auf der Onlineplattform. Selbst in der Fashion-Branche ist rund ein Viertel des Marktvolumens von Amazon abhängig. In anderen Branchen fällt dieser Anteil deutlich höher aus.

Preise, Bewertungen, Empfehlungen

Aus Sicht der Studienautoren hängt die Abhängigkeit der Handelsumsätze in erster Linie mit dem veränderten Informationsverhalten der Kundschaft zusammen. So nutzen immer mehr Menschen sowohl vor dem Onlinekauf als auch vor dem stationären Kauf Amazon als Informationsquelle – die Studie zeigt, dass durchschnittlich 60 Prozent der Onlinekäufe und 27 Prozent aller stationären Käufe eine entsprechende Recherche vorausgeht. Im Bereich „CE & Elektro“ ist demnach dieses Verhalten besonders ausgeprägt: Bei rund 67 Prozent der Onlinekäufe und 44 Prozent der Anschaffungen im stationären Handel wird vorab auf der Plattform recherchiert. Vor dem Kauf werde Amazon vor allem als Preisanker, als Informationsquelle für Produktbewertungen und für Produktempfehlungen genutzt. Vor allem die Kundenbewertungen der Community liegen demnach hoch im Kurs, und auch Bestseller und Choice-Produkte genießen einen hohen Vertrauensvorschuss.

Insgesamt, so das IfH Köln, steigt der Anteil der Onlineinformationssuche bei Amazon in der Mehrheit der Branchen teilweise deutlich an. Der Einfluss des Online-Unternehmens auf den gesamten Handel nehme dadurch weiter zu.

Autobauer für mehr Elektromobilität

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Deutsche Autobauer wollen massiv in Elektromobilität investieren

Um die Emissionen im Verkehrssektor zu senken, wollen deutsche Autobauer bis 2023 ihr Angebot an Elektroauto-Modelle verfünffachen. Triebfeder ist vor allem die Politik, denn Deutschlands CO2-Emissionen sinken zu langsam. Das führte der Projektionsbericht 2019, den das Bundesumweltministerium im Mai in Berlin vorlegte, deutlich vor Augen. Schon im jüngsten Klimaschutzbericht hatte ein Gutachterkonsortium darauf aufmerksam gemacht, dass die Maßnahmen im Verkehrssektor nicht greifen. Und auch EU-weit ist der Verkehr der einzige Sektor, in dem seit 1990 kein signifikanter Rückgang der Treibhausgasemissionen verzeichnet wurde.

Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass die EU in diesem Jahr ehrgeizige Vorschriften zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Pkw und Transportern festgelegt hat. Bis 2030 sollen demnach die flottenweiten CO2-Emissionen von Neuwagen um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken; bis 2025 gilt ein Reduktionsziel von 15 Prozent. Das CO2-Reduktionsziel für neue Transporter liegt bei 31 Prozent bis 2030. Hersteller, deren Flottenemissionen die Grenzwerte überschreiten, sollen eine Abgabe für alle zusätzlichen CO2-Emissionen zahlen.

Autobauer fordern Unterstützung seitens der Politik

Angesichts der ungebrochen hohen Absatzzahlen für Neuwagen in der EU – der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet für 2019 mit etwa 15,5 Millionen – setzen die CO2-Flottengrenzwerte die Autobauer spürbar unter Druck. Denn dass die neuen Modelle immer weniger CO2 ausstoßen, reicht nicht aus. „Um die sehr ehrgeizigen CO2-Flottengrenzwerte der EU für 2030 zu erreichen, ist die schnelle Marktdurchdringung von E-Fahrzeugen notwendig“, sagte VDA-Präsident Bernhard Mattes jetzt bei der Halbjahres-Pressekonferenz des Verbandes in Berlin. Auch wenn das in Brüssel nicht so laut gesagt werde, so Mattes: „Fakt ist, dass diese Flottengrenzwerte erstmals implizit auch eine Technologievorgabe enthalten, mit der die Ziele erreicht werden können.“

Mattes zufolge steht daher in den kommenden Jahren die Elektromobilität, rein batterieelektrisch und als Plug-in-Hybrid, im Fokus der Transformation der Automobilindustrie. Mattes: „Im Jahr 2030 müssen in Deutschland sieben bis 10,5 Millionen E-Autos im Bestand auf der Straße sein. Das ist nur bei hoher Kundenakzeptanz und optimalen Rahmenbedingungen möglich – und alles andere als ein Selbstläufer.“ Die Industrie werde in den kommenden drei Jahren 40 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung alternativer Antriebe investieren und bis 2023 ihr Modellangebot auf über 150 E-Modelle verfünffachen.

Von der Politik erwartet der VDA-Präsident nun ebenfalls „entsprechende Anstrengungen“, beispielsweise beim Aufbau der Infrastruktur, für den die Automobilindustrie nicht im Alleingang verantwortlich sein könne. Schließlich gehe es nicht nur um eine neue Antriebsart, sondern auch um einen „politisch-gesellschaftlich getriebenen Systemwechsel“. Daher müsse die Ladeinfrastruktur im öffentlichen und privaten Raum muss rasch, nachhaltig und flächendeckend ausgebaut werden. Für Mattes sind bis zum Jahr 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte notwendig, außerdem 100.000 Schnellladepunkte und mehrere Millionen private Ladepunkte. Außerdem müssten Hemmnisse in den Bereichen Miet- und Wohneigentumsrecht sowie Energiewirtschaftsrecht abgebaut werden. Ein Masterplan, den der VDA „zeitnah“ gemeinsam mit Politik und Gewerkschaften erarbeiten will, soll alle Punkte zusammenfassen. Mattes: „Entscheidend ist koordiniertes Vorgehen auf allen Ebenen.“

Umfrage Berufsbilduntersuchung

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Unternehmen: Umfrage zur Berufsbilduntersuchung 2019

Seit 1972 führt der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e. V. regelmäßige Untersuchungen zum Berufsbild des Wirtschaftsingenieurs durch. Das „Berufsbild Wirtschaftsingenieurwesen in Ausbildung und Praxis“ erscheint alle vier Jahre und gilt als das Standardwerk für das Wirtschaftsingenieurwesen. Die Berufsbilduntersuchung bietet allen Interessierten vielfältig aufbereitete Informationen rund um den Studiengang und hat zum Ziel, das Berufsbild des Wirtschaftsingenieurs aus allen relevanten Perspektiven detailliert darzustellen. Für jede neue Auflage werden zahlreiche Hochschulen, Unternehmen, berufstätige Wirtschaftsingenieure und Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens befragt.

2019 soll die 15. Auflage der Berufsbilduntersuchung erscheinen. Vor diesem Hintergrund bittet das Autorenteam Unternehmen beziehungsweise Beschäftigte von Personalabteilungen, an einer Online-Umfrage teilzunehmen. Diese wird weniger als 15 Minuten in Anspruch nehmen; über einen individuellen Zugangslink kann die Umfrage jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Alle Angaben dienen ausschließlich statistischen Zwecken.

Berufsbilduntersuchung: Job-Anforderungen konkretisieren

Damit die Ergebnisse der Umfrage so detailliert und aussagekräftig wie möglich sind, ist der VWI auf die Mithilfe möglichst vieler Unternehmen beziehungsweise Beschäftigter in Personalabteilungen angewiesen. Bitte helfen Sie uns durch Ihre Teilnahme an der Umfrage, die Anforderungen der modernen Berufswelt an Wirtschaftsingenieure darzustellen. Von den Erkenntnissen dieser Untersuchung profitieren auch die Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesens und werden so in die Lage versetzt, sich optimal auf den Berufseinstieg vorzubereiten.

Leitfaden, Ethik-Leitlinien für KI

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Ethik-Leitlinien für Künstliche Intelligenz

Weitere Ethik-Leitlinien für die Entwicklung vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz hat jetzt eine von der EU-Kommission berufene unabhängige Expertengruppe vorgelegt. Dabei handelt es sich um insgesamt 33 Anforderungen, die einen auf den Menschen ausgerichteten Ansatz in der Künstlichen Intelligenz unterstützen und zudem berücksichtigen sollen, dass KI zu den transformativsten Technologien für Innovation und Produktivität zählt. Die aktuellen Empfehlungen ergänzen die Ethik-Leitlinien, welche die Expertengruppe bereits im April veröffentlicht hatte.

Unternehmen können Ethik-Leitlinien bewerten

Um die Ethik-Leitlinien zu prüfen und weiterzuentwickeln, können Unternehmen und Organisationen in der gesamten EU nun die Bewertungsliste für die Schaffung vertrauenswürdiger KI, die Teil der Leitlinien sind, testen. Wie die EU-Kommission mitteilt, haben bereits mehr als 300 Organisationen ihr Interesse bekundet. Die Online-Umfrage läuft bis zum 1. Dezember 2019. Die Ergebnisse sollen dann Anfang 2020 veröffentlicht werden.

Die EU-Kommission betont, dass eine vertrauenswürdige künstliche Intelligenz alle geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten und eine Reihe von Anforderungen erfüllen muss. Spezifische Bewertungslisten sollen dazu beitragen, die Erfüllung der einzelnen Kernanforderungen zu überprüfen:

  • Vorrang menschlichen Handelns und menschlicher Aufsicht: Systeme künstlicher Intelligenz sollten gerechten Gesellschaften dienen, indem sie das menschliche Handeln und die Wahrung der Grundrechte unterstützen‚ keinesfalls aber sollten sie die Autonomie der Menschen verringern, beschränken oder fehlleiten.
  • Robustheit und Sicherheit: Eine vertrauenswürdige künstliche Intelligenz setzt Algorithmen voraus, die sicher, verlässlich und robust genug sind, um Fehler oder Unstimmigkeiten in allen Phasen des Lebenszyklus des Systems künstlicher Intelligenz zu bewältigen.
  • Privatsphäre und Datenqualitätsmanagement: Die Bürgerinnen und Bürger sollten die volle Kontrolle über ihre eigenen Daten behalten, und die sie betreffenden Daten sollten nicht dazu verwendet werden, sie zu schädigen oder zu diskriminieren.
  • Transparenz: Die Rückverfolgbarkeit von Systemen künstlicher Intelligenz muss sichergestellt werden.
  • Vielfalt, Nichtdiskriminierung und Fairness: Systeme künstlicher Intelligenz sollten dem gesamten Spektrum menschlicher Fähigkeiten, Fertigkeiten und Anforderungen Rechnung tragen und die Barrierefreiheit gewährleisten.
  • Gesellschaftliches und ökologisches Wohlergehen: Systeme künstlicher Intelligenz sollten eingesetzt werden, um einen positiven sozialen Wandel sowie die Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortlichkeit zu fördern.
  • Rechenschaftspflicht: Es sollten Mechanismen geschaffen werden, die die Verantwortlichkeit und Rechenschaftspflicht für Systeme künstlicher Intelligenz und deren Ergebnisse gewährleisten.
Microsoft Office Sicherheit

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Microsoft Office: Tipps für mehr Sicherheit

Die Sicherheitslage im Internet ist für viele ein Thema. Bitkom Research zufolge sehen 89 Prozent der Internetnutzer eine wachsende Bedrohung durch Internetkriminalität. Gleichzeitig fühlen sich demnach nur 34 Prozent selbst in der Lage, ihre internetfähigen Geräte ausreichend vor Angriffen zu schützen. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Empfehlungen zur sicheren Konfiguration von Microsoft Office veröffentlicht.

Der Behörde zufolge nutzen Cyber-Angreifer oft weit verbreitete Software-Produkte, um mit einfachen Mitteln möglichst viele Computer-Systeme mit Schadsoftware zu infizieren. „Aufgrund ihrer großen Verbreitung stehen die Softwareprodukte der Microsoft-Office-Familie daher automatisch im Fokus von Cyber-Kriminellen, um Schwachstellen oder unsichere Konfigurationen von Standardfunktionen der Büro-Software möglichst breit ausnutzen zu können“, so das BSI.

Angriffswege über Microsoft Office

Als beliebte Angriffswege gelten demnach beispielsweise die Makro-Funktion in Word-Dokumenten oder aktive HTML-Anzeigen in E-Mail-Programmen. Angriffe mit Ransomware oder mit Schadsoftware-Varianten wie Emotet hätten über diese Angriffswege in den vergangenen Monaten auch in Deutschland zahlreiche Unternehmen getroffen und großen Schaden verursacht. Die Empfehlungen für eine sichere Konfiguration von Word, Excel, Outlook und Co. sollen dabei helfen, die Angriffsfläche signifikant reduzieren. „Diese IT-Sicherheitsmaßnahmen sollten idealerweise Teil einer strukturierten Vorgehensweise zur Absicherung der Unternehmensnetzwerke sein, wie sie etwa der IT-Grundschutz des BSI empfiehlt“, so BSI-Präsident Arne Schönbohm. Die Allianz für Cyber-Sicherheit sei die richtige Anlaufstelle für Unternehmen und Organisationen jeder Größe, um sich über IT-Sicherheit zu informieren, mit Gleichgesinnten Best-Practice-Beispiele zu diskutieren und von der Expertise des BSI zu profitieren.

Cyber-Sicherheitsempfehlungen

Insgesamt hat das BSI sieben Cyber-Sicherheitsempfehlungen für eine sichere Konfiguration von Microsoft Office 2013/2016/2019 erstellt. Wie das BSI weiter mitteilt, richten sich die Empfehlungen an mittelgroße bis große Organisationen, in denen die Endsysteme mit Gruppenrichtlinien in einer Active-Directory-Umgebung verwaltet werden. Die dahinterliegenden Sicherheitsprinzipien gelten demnach gleichermaßen für kleine Organisationen und Privatanwender. Die dargestellten Empfehlungen können der Behörde zufolge ohne die Beschaffung zusätzlicher Produkte durchgeführt werden und sind mit vergleichsweise wenig Aufwand durchführbar.

Cloud-Nutzung

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Cloud-Nutzung setzt sich in Unternehmen durch

Laut einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der KPMG wächst die Cloud-Nutzung in Deutschland so stark wie nie. 2018 nutzten demnach 73 Prozent der 553 befragten Unternehmen Rechenleistungen aus der Cloud; 2017 waren es noch 66 Prozent. Weitere 19 Prozent planen oder diskutieren der Umfrage zufolge die Cloud-Nutzung. Lediglich für acht Prozent der Unternehmen ist die Cloud immer noch kein Thema.

Cloud Computing bezeichnet aus Sicht der Anwender die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen wie beispielsweise Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Datennetze. Das Datennetz kann ein unternehmens- beziehungsweise organisationsinternes Intranet (Private Cloud Computing) oder das öffentliche Internet (Public Cloud Computing) sein. Laut Bitkom Research nutzten 2018 etwa 55 Prozent der Unternehmen Private-Cloud-Anwendungen, 35 Prozent setzten auf Public-Cloud-Lösungen.

Cloud-Nutzung als Motor der Digitalisierung

„Cloud-Anwendungen sind nicht nur kosteneffizienter, sondern auch die Basis für zukunftsfähige Geschäftsmodelle“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research. Demnach sorgt die Cloud-Nutzung in vielen In vielen Unternehmen für positive Seiteneffekte. 57 Prozent der Cloud-Nutzer gaben in der Umfrage an, dass der Cloud-Einsatz einen großen Beitrag zur Digitalisierung des Unternehmens insgesamt leistet. Für die Digitalisierung interner Prozesse sagen dies 52 Prozent, und 24 Prozent gesteht dem Cloud Computing einen großen Beitrag für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu. „Die digitale Transformation eines Unternehmens startet häufig mit Cloud-Lösungen. In der Praxis sind sie der Motor der Digitalisierung“, sagt Peter Heidkamp, Head of Technology bei KPMG.

Zwar ist die Public Cloud im Vergleich noch nicht so weit verbreitet, die Public-Cloud-Anwender machen jedoch größtenteils positive Erfahrungen. 80 Prozent sehen dadurch eine schnellere Skalierbarkeit ihrer IT-Leistungen; 76 Prozent bestätigen eine Verbesserung beim ortsunabhängigen Zugriff auf ihre IT; für 54 Prozent hat die Public Cloud die eigene Datensicherheit verbessert. 18 Prozent der befragten Anwender gibt an, dass durch die Public Cloud die IT-Kosten abgenommen haben. 37 Prozent nennen einen geringeren IT-Verwaltungsaufwand, 36 Prozent jedoch einen höheren Aufwand durch die Public Cloud.

Im Hinblick auf die Bedienung neuer digitaler Technologien aus der Cloud sind Anwendungen im Bereich Internet der Dinge (IoT) beziehungsweise Industrie 4.0 derzeit der häufigste Einsatzort für Public-Cloud-Lösungen. So arbeiten 20 Prozent der Unternehmen, die die Public Cloud nutzen, damit planen oder über den Einsatz diskutieren, mit der Public Cloud im IoT-Bereich. 15 Prozent haben die Public Cloud für E-Commerce-Anwendungen aktiviert, eld Prozent benötigen sie für Data-Management-Plattformen. Nur wenige setzen bereits auf Schlüsseltechnologien aus der Public Cloud wie Künstliche Intelligenz (zwei Prozent) oder Blockchain (ein Prozent).

Studie Robocabs

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Robocabs: Nutzer erwarten zweckmäßige und bequeme Lösung

Mit der Nutzerakzeptanz sogenannter Robocabs befasst sich eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Kooperation mit dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE). Denn während vor einigen Jahren die Thematik des autonomen Fahrens noch weitgehend im Fokus der Automobilkonzerne, Softwareunternehmen oder Zulieferer stand, ist sie heute längst Teil des öffentlichen Diskurses und damit in der Gesellschaft angekommen.

Die bisherige Forschung befasst sich weitgehend mit der technischen Umsetzung oder den digitalen Möglichkeiten, die selbstfahrenden Fahrzeuge in den bestehenden Fahrzeugmarkt zu integrieren. Die jetzt vorgelegte Akzeptanzstudie geht der Frage nach, wie man sich zukünftig fahrerlose Robocabs und ihre weniger automatisierten Vorstufen aus Nutzersicht vorstellen muss und was die Bedingungen ihrer Nutzung sind: Was wünschen sich potenzielle Nutzerinnen und Nutzer? Was sind motivierende und was sind hemmende Faktoren? Welche Fahrzeugkonzepte stehen im Mittelpunkt? Handelt es sich eher um einsitzige Kleinstfahrzeuge oder auf Ridesharing ausgerichtete Minibusse? Bieten sie eine günstige Alternative zu bestehenden Angeboten oder sind sie eher in Richtung hoher Kundenkomfort ausgelegt?

Robocabs stoßen auf Interesse und Neugierde

Zur Erhebung der Nutzerperspektive hat das Autorenteam quantitative Umfragen mit insgesamt etwa 2400 Teilnehmenden in Deutschland, China und den USA in Kombination mit qualitativen Interviews unter ausgewählten Testpersonen durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Befragten gegenüber dem Mobilitätskonzept eines Robocabs sehr aufgeschlossen sind und diesem mit Interesse und Neugierde begegnen. „Sie erwarten eine zweckmäßige und bequeme Mobilitätslösung, um umweltfreundlich, effizient und sicher von A nach B zu gelangen“, sagt Maximilian Werner vom Fraunhofer IAO. Insgesamt sei die Akzeptanz in China am höchsten, gefolgt von den USA und Deutschland. „In Deutschland werden Robocabs eher noch als Ergänzung zu den aktuell genutzten Transportmitteln gesehen, in China hingegen sogar als Ersatz. Interessanterweise würden die Befragten in den USA und in China vor allem klassische Taxifahrten durch ein Robocab ersetzen, in Deutschland könnten den Aussagen zufolge sogar Bus und Tram eine Konkurrenz bekommen“, so Werner weiter.

Die spezifischen Anforderungen der Nutzer an Fahrzeugeigenschaften, Karosserie und Ausstattung ändern sich der Studie zufolge mit dem jeweiligen Einsatz- und Nutzungszweck. Insgesamt wünschen sich die Befragten autonome Fahrzeuge nicht als Prestigeobjekt, sondern als zuverlässiges, praktisches und zügiges Transportmittel. Als überzeugendste Faktoren für die Nutzung von Robocabs nennen sie neben einer Erweiterung des Mobilitätsangebots vor allem das Wegfallen der Parkplatzsuche, die größere Flexibilität sowie die permanente Verfügbarkeit. „Da die autonomen Fahrzeuge sich flexibel an den Bedarf anpassen und gleichzeitig durch die Mitnahmemöglichkeit für eine optimale Fahrzeugauslastung sorgen, erwarten Nutzerinnen und Nutzer, dass der Verkehr dadurch optimiert und effizienter gestaltet wird“, sagt ISOE-Mobilitätsforscher Konrad Götz. Zusammengefasst ist demnach die Erwartung an Robocabs, dass diese die Umwelt entlasten und eine sinnvolle Alternative im Stadtverkehrssystem bilden.