Batteriebedarf

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Batteriebedarf pusht Rohstoff-Nachfrage

Mehr Geld für die Batterieforschung, Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland, schnellerer Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung – das sind die Kernpunkte des Dachkonzepts „Forschungsfabrik Batterie“, das Bundesforschungsministerin Karliczek in dieser Woche beim „Batterieforum Deutschland“ in Berlin vorstellte. In den kommenden vier Jahren will das Bundesforschungsministerium demnach angesichts des Wachstums beim Batteriebedarf weitere 500 Millionen Euro investieren, um die technologische Souveränität Deutschlands in der Batterietechnologie zu sichern. Das Geld soll in die gesamte Wertschöpfungskette fließen: die Materialforschung, die Konzeption der Zellen und Prozesse sowie die Produktionsforschung für eine industrielle Batteriezellfertigung.

Batteriebedarf steigt weltweit an

Weltweit steigt die Nachfrage nach Batterien, und die Batterieproduktion gilt als eine Schlüsseltechnologie. Das Öko-Institut hat im Rahmen des Forschungsprojektes Fab4LiB den Rohstoffbedarf der Schlüsselmaterialien für Lithium-Ionen-Zellen bis 2050 berechnet und diese Zahlen ebenfalls im Rahmen des Batterieforums vorgestellt. Die Studie „Gigafactories für Lithium-Ionen-Zellen – Rohstoffbedarf für die globale Elektromobilität bis 2050“ des Öko-Instituts steht online zur Verfügung.

Recyclingaspekt nicht vernachlässigen

In der Annahme, dass die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens im Mobilitätssektor umgesetzt werden, prognostiziert Dr. Matthias Buchert, Experte für Nachhaltige Rohstoffe am Öko-Institut, bis zum Jahr 2030 einen erheblichen Anstieg der Nachfrage für Lithium, Kobalt und Nickel. Falls die Lithium-Ionen-Zellen auch langfristig die Speichertechnologie der Wahl für Elektrofahrzeuge bleiben, werde der Bedarf bis zum Jahr 2050 noch weiter wachsen. Angesichts der aktuell bekannten globalen Reserven für Lithium (16 Millionen Tonnen), Kobalt (7,1 Millionen Tonnen) und Nickel (74 Millionen Tonnen) sei zwar keine Verknappung dieser Rohstoffe zu erwarten. „Bei der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität kann es für einzelne Rohstoffe aber zu zeitlich begrenzten Engpässen kommen“, so Buchert. Daher dürfe der der Recyclingaspekt nicht vernachlässigt werden. Buchert weiter: „Beim ambitioniertem Ausbau der Recyclinginfrastruktur für Lithium-Ionen-Batterien können im Jahr 2030 rund zehn Prozent und im Jahr 2050 sogar 40 Prozent des weltweiten Bedarfs dieser Rohstoffe für die Elektromobilität durch Batterierecycling gewonnen werden.“

Mehr Wertschöpfung in Deutschland ansiedeln

Das Öko-Institut weist darauf hin, dass Batteriesysteme in Europa auch von deutschen Unternehmen hergestellt werden. Die dafür notwendigen Batteriezellen müssten diese Unternehmen vorwiegend von asiatischen Herstellern zukaufen, sie seien also von externen Zulieferern und deren Rohstoffversorgung abhängig. Gleichzeitig bestimme die Batteriezelle maßgeblich über die Leistungsfähigkeit des Batteriesystems und sei das entscheidende Differenzierungsmerkmal in batteriebetriebenen Fahrzeugen. Um Deutschland als Leitmarkt für Elektromobilität zu etablieren, müsse auch die Wertschöpfung überwiegend hierzulande angesiedelt werden.

digitale Identität

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Digitale Identität besser schützen

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) bietet über seine IT-Lernplattform openHPI vom 20. Februar bis zum 6. März 2019 einen kostenlosen Online-Kurs an, der alle Teilnehmenden dazu befähigen soll, ihre digitale Identität besser zu schützen. Kursleiter ist der Potsdamer Informatikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Meinel. „Die jüngsten Cyberangriffe und Datendiebstähle, von denen Prominente betroffen sind, zeigen sehr deutlich, wie viel Aufklärungsbedarf überall noch besteht“, so Meinel.

Der Direktor des HPI will Internetnutzern verdeutlichen, dass jedes Konto im Netz eine eigene, individuelle digitale Identität repräsentiert. „Jeder von uns hat durchschnittlich 25 solcher Internetkonten, zum Beispiel für E-Mail-Dienste, soziale Netzwerke, Online-Shopping oder Lernplattformen“, sagt Meinel. Jede dieser digitalen Identitäten umfasse jeweils ganz verschiedene persönliche Angaben wie E-Mail-Adresse und Passwort sowie oft auch Anschrift und Bankverbindung. Diese umfangreichen und vielfältigen persönlichen Informationen würden Cyberkriminelle zu Diebstahl und Missbrauch animieren. Deshalb werde es immer wichtiger zu wissen, wie sich die eigene digitale Identität effektiv schützen lasse.

Haupteinfallstor für Kriminelle sind Meinel zufolge unsichere Passwörter. Auch im vergangenen Jahr hätten sich viele Internetnutzer bei der Wahl ihrer Passwörter wieder auf simple Zahlenreihen wie 123456 verlassen, kritisiert er. Damit seien sie erhebliche Risiken eingegangen. „Ein derart schwaches Passwort gleicht einer Haustür, in die ich von außen einen Schlüssel stecke. So etwas lädt geradezu zum Identitätsdiebstahl ein“, sagt Meinel. Zwar gebe es keinen hundertprozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl. Aber man müsse es den Kriminellen so schwer wie möglich machen, an das Passwort zu gelangen.

Im Onlinekurs „Digitale Identitäten – Wer bin ich im Netz?“ will openHPI vor allem das Wissen der Teilnehmer über sichere Passwörter, über die Abwehr möglicher Angriffe auf diese sowie über sichere Methoden zu ihrer Speicherung vermehren. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen.

schnelles Internet

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Zu wenig schnelles Internet in Deutschland

Schnelles Internet ist in Deutschland weiterhin für viele Unternehmen nicht verfügbar. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach konnten nur etwa die Hälfte (51 Prozent) aller deutschen Unternehmen mit Zugang zum Internet und mindestens zehn Beschäftigten im Jahr 2018 einen schnellen Internetanschluss nutzen. Als schnell gilt ein fester Breitbandanschluss mit einer vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde.

Den Statistikern zufolge hat sich die Verfügbarkeit damit in den vergangenen beiden Jahren verbessert. Deutschland liege jedoch wie in den Vorjahren im europäischen Mittelfeld. EU-weit haben demnach 48 Prozent der Unternehmen in allen EU-Mitgliedstaaten einen schnellen Internetanschluss. Die Spitzenplätze in der Europäischen Union belegten im Jahr 2018 Schweden und Dänemark (jeweils 75 Prozent), die Niederlande (70 Prozent) und Portugal (69 Prozent). Am geringsten verbreitet war schnelles Internet bei Unternehmen in Griechenland (33 Prozent), Italien (32 Prozent) und Frankreich (31 Prozent).

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln nennt diese Zahlen in Zeiten, in denen Industrie 4.0 ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sei, alarmierend. Trotz aller mahnenden Worte von Ökonomen, Forschern und Unternehmen sei schnelles Internet in Deutschland immer noch ein stiefmütterlich behandeltes Thema. Mit dieser Einstellung werde Deutschland seine wirtschaftliche Stellung nicht mehr lange halten können.

Gesellschaft mitgestalten

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Als Entrepreneur die Gesellschaft mitgestalten

Viele Entrepreneure wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern auch die Gesellschaft mitgestalten – und das möglichst nachhaltig. Das zeigt der erste Deutsche Social Entrepreneurship Monitor (DSEM). Wie rasch steigt das Interesse an Social Entrepreneurship? Wie sieht Social Entrepreneurship in Deutschland aus? Und vor welchen gemeinsamen Herausforderungen stehen Social Entrepreneure? Diese und weitere Fragen untersucht der DSEM.

Die Publikation soll einen Beitrag zu mehr Transparenz leisten und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft ermutigen, auf Basis der erhobenen Daten das Potenzial des Sektors zu erkennen und diesen fortlaufend zu unterstützen. Schließlich zeigt die Auswertung der Umfrage dem Autorenteam zufolge, dass Sozialunternehmen in Deutschland höchst innovativ sind und zukunftsfähige Lösungsansätze für lokale Problemstellungen entwickeln. Zudem würden sich Social Entrepreneure aktiv für die Verwirklichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Social Development Goals) einsetzen und sich als wichtige Gestaltungskraft für die Umsetzung der Agenda 2030 etablieren.

Folgende Punkte gehören zu den Ergebnissen des aktuellen DSEM: Social Entrepreneure in Deutschland…

  • …schaffen soziale Innovationen vor Ort: Neun von zehn DSEM-Sozialunternehmen lösen gesellschaftliche Herausforderungen in Deutschland und wollen so die Gesellschaft mitgestalten. Drei Viertel der Teilnehmenden bewerten dabei ihr Produkt beziehungsweise ihr Wirkungsmodell als Marktneuheit, ein Drittel gibt dies sogar auf europäischer oder weltweiter Ebene an.
  • …sind zur Hälfte weiblich: Knapp 50 Prozent der DSEM-Gründenden sind Frauen. Dieser Anteil ist wesentlich höher als beispielsweise bei klassischen Start-ups.
  • …wünschen sich bessere politische Rahmenbedingungen: Die Politik erhält lediglich die Note 4,6 für die Unterstützung von Social Entrepreneurship in Deutschland.
  • …fördern eine Kultur der Mitsprache und Teilhabe: Bei 56 Prozent der DSEM-Sozialunternehmen nehmen die Beschäftigten direkten Einfluss auf die Entscheidungen und haben ein Mitspracherecht.
  • …brauchen passende Finanzierungsangebote: 62 Prozent der Teilnehmenden sehen in der Startfinanzierung und 65 Prozent in der Anschlussfinanzierung eine wesentliche Hürde.

Der DSEM ist aus einer Kooperation zwischen dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entstanden und wurde von SAP ermöglicht. Die Publikation soll künftig jährlich neu herausgegeben werden und die Aktivitäten des Sektors für die Öffentlichkeit sichtbar machen.

Logistik der Zukunft

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Studie zur urbanen Logistik der Zukunft

Szenarien für den urbanen Wirtschaftsverkehr hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO jetzt in einer Studie zur Logistik der Zukunft entwickelt. Schwerpunkt sind laut IAO Konzepte an der Schnittstelle von Stadt und Logistikwirtschaft. Denn einerseits sei der urbane Wirtschaftsverkehr ein funktionaler Bestandteil von Städten für die Versorgung der Bevölkerung, andererseits erhöhe unter anderem die Diskussion rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie Lärm- und Schadstoffbelastungen den Handlungsdruck auf die öffentlichen Akteure. Das Forschungsteam habe daher insbesondere untersucht, welche Anforderungen und Chancen die Automatisierung sowie elektrisch angetriebene Fahrzeuge für den innerstädtischen Wirtschaftsverkehr mit sich bringen. Kern der Ergebnisse sind folgende sechs Szenarien.

Szenario #1: Die Politik als Innovationsmanager. Die Politik hat den Elektroantrieb zum Standard gemacht, jedoch verhindern rechtliche Beschränkungen das automatisierte Fahren weitestgehend. Der Staat dominiert mit einem umfassenden Gestaltungsanspruch für die städtische Logistik.

Szenario #2: High-Tech-Flottenbetreiber revolutionieren die Stadtlogistik. Im Nah- und Regionalverkehr ist das batterieelektrische Fahren wirtschaftlich attraktiv, auch das hoch automatisierte Fahren ist in vielen Anwendungsfällen möglich und bringt wirtschaftliche Vorteile. Ein liberaler Rechtsrahmen öffnet den Weg zur Durchsetzung der Stadtlogistik mit wirtschaftlich attraktiven Innovationen.

Szenario #3: Die Innovationskraft des Marktes. Elektromobilität ist aufgrund eines funktionierenden Lademanagements und unternehmensübergreifend organisierter Stadtlogistik zum Standard geworden. Mehrere Marktakteure entwickeln gemeinsam eine neue, durch kundennahe Innovationen geprägte Marktordnung für die Stadtlogistik.

Szenario #4: Emissionsarme Stadtlogistik als kommunalpolitische Aufgabe. Das Streben nach Luftreinhaltung hat der Batterie im Nahbereich zum Durchbruch verholfen. Dagegen spielt die Automatisierung in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine geringe Rolle. Die Kommunen haben aktive Gestaltungsmöglichkeiten und streben vielfach die autofreie Innenstadt an.

Szenario #5: Nachhaltigkeit als Leitlinie der Stadtlogistik. Die Stadtlogistik ist nur noch elektrisch zulässig und hat sich ganzheitlich so verändert, dass hoch automatisierte Zustellhilfen in der Stadt die Regel sind. Aus einem starken Nachhaltigkeitsbewusstsein heraus hat insbesondere die Bevölkerung einen eigenen Gestaltungsanspruch für die städtische Logistik.

Szenario #6: Die Stadt definiert sich neu. Die Elektromobilität hat sich als Folge von Förderprogrammen und Regulierungsmaßnahmen dort etabliert, wo dies die Reichweite der Fahrzeuge zulässt. Daten regeln die effizientere Organisation des kommunalen Verkehrs und der Verkehrsflächen. Die Weiterentwicklung von Bundes- und Europarecht eröffnet weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten für die Kommunalpolitik.

Das Fraunhofer IAO hat die Konzepte in Kooperation mit der Hochschule Heilbronn anhand der drei Beispielstädte Leipzig, Mannheim und München im Rahmen eines zweistufigen Workshop-Prozesses entwickelt. In den Workshops waren sowohl Vertreter der öffentlichen Hand, Akteure der Logistikwirtschaft, Betroffene aus Handel und Industrie sowie Beteiligte aus der Bürgerschaft einbezogen. Die Workshops erfolgten im Auftrag der Forschungsvereinigung Automobiltechnik (FAT) im Verband der Automobilindustrie (VDA).

Big-Data-Potenzial

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Mehrere KI-Zentren in Deutschland

Es gibt in Deutschland nicht den einen großen Standort für Künstliche Intelligenz, sondern mehrere KI-Zentren für entsprechende Forschungseinrichtungen und Start-ups. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des IW Köln. Demnach gibt es basierend auf dem Internetportal GERit (German Research Institutions) in Deutschland 46 Einrichtungen im Fachgebiet Künstliche Intelligenz. Diese befinden sich an 26 unterschiedlichen Hochschulen sowie je einer Fraunhofer- und einer Max-Planck-Gesellschaft. Hinzu kommt als weitere Forschungseinrichtung in diesem Bereich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit Standorten in Berlin, Bremen, Kaiserslautern, Osnabrück, Saarbrücken und Sankt Wendel.

Für die Situation der Start-ups haben die IW-Autoren Daten der Initiative AppliedAI und des Unternehmens Asgard zu KI-Start-ups in Deutschland ausgewertet. Demnach zeigt sich in Deutschland eine relativ breite regionale Streuung der Start-ups, deren Geschäftsmodell nach den genannten Quellen auf KI basiert. Insgesamt finden sich in den Daten 164 KI-Start-ups bundesweit; Spitzenreiter bei den Städten ist Berlin inklusive Umland mit knapp 70 Unternehmen.

Der Vergleich von KI-Start-ups und KI-Forschungseinrichtungen zeigt laut IW Köln, dass in den Städten Berlin, München, Hamburg und Karlsruhe die Anzahl der Start-ups deutlich die der Forschungseinrichtungen übersteigt, während es in Bremen, Dresden und Aachen umgekehrt sei. So biete beispielsweise die Universität Bremen drei sogenannte Arbeitsgruppen zu KI sowie das Centrum für Komplexe Systeme und Visualisierung, jedoch gebe es nur zwei KI-Start-ups nach den verwendeten Quellen.

„Die Daten zeigen, dass aktuell in Deutschland zahlreiche KI-Start-ups gegründet werden, ohne eine KI-Forschungseinrichtung in der regionalen Nähe zu haben“, schreiben die IW-Autoren. Die regionale Streuung von KI-Zentren habe dabei Vor- und Nachteile: „Zum einen zeigt sich, dass Gründungen auch abseits großer Forschungszentren möglich sind. Auf der anderen Seite können möglicherweise Spillover aus den Forschungseinrichtungen durch räumliche Nähe besser internalisiert werden. Darüber hinaus kann eine höhere Konzentration an einem oder wenigen Standorten die Entwicklung von KI-Start-ups möglicherweise beschleunigen.“

Künstliche Intelligenz

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Künstliche Intelligenz: Starkes Marktwachstum erwartet

Der europäische Markt für Künstliche Intelligenz soll von aktuell rund drei Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro im Jahr 2022 wachsen. Das geht aus der Studie „AI in Europe – Ready for Take-off“ des European Information Technology Observatory (EITO) hervor. Demnach sollen die Ausgaben für Server und Speicherplatz lediglich um 24 Prozent pro Jahr steigen, während die Umsätze mit Software (45 Prozent) und Dienstleistungen rund um KI (47 Prozent) deutlich stärker anziehen. Dem EITO-Bericht zufolge investiert das produzierende Gewerbe in Europa aktuell am stärksten in KI. Auf dem zweiten Platz liegt die Finanzbranche, gefolgt vom Handel. Bis zum Jahr 2022 werden die größten Ausgabesteigerungen im Gesundheitswesen sowie im Handel erwartet.

Dem Branchenverband Bitkom zufolge gibt es inzwischen ein breites Angebot an marktfähigen Lösungen, die Künstliche Intelligenz nutzen – von Software-Tools, die für Sprach- oder Bilderkennung genutzt werden können, über fertige Lösungen etwa für Chatbots zur Kundenberatung bis zu komplexen Anwendungen, mit denen sich personalisierte Mailings fast ohne menschliches Zutun versenden lassen. Allerdings seien die Unternehmen in Europa bei KI-Investitionen noch sehr zurückhaltend. Eine Bitkom-Studie hatte vor kurzem ergeben, dass nur jedes vierte deutsche Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten (25 Prozent) angibt, der KI-Technologie interessiert und aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Ebenso viele bezeichnen sich selbst als kritisch oder ablehnend – und 17 Prozent haben sich mit dem Thema noch gar nicht beschäftigt. Zugleich sind laut Studie zwei Drittel der Bundesbürger (64 Prozent) überzeugt, dass der Wohlstand hierzulande in Gefahr gerät, wenn Deutschland bei der Künstlichen Intelligenz nicht zu den führenden Nationen gehört.

Gesten im Museum

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Gesten-Ausstellung in weiteren Museen

Gesten wie der erhobene Zeigefinger begleiten nicht nur unser Sprechen und sind inzwischen mehr als ein Teil der Alltagskommunikation. Denn Gesten gewinnen bei der Steuerung technischer Geräte immer mehr an Bedeutung, sei es zur Bedienung von Fernsehern oder Industrierobotern oder bei der Kommunikation mit fahrerlosen Autos. Daher wird die interaktive Ausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“, die im vergangenen Winter mehr als 16.000 Besucherinnen und Besucher in das Sächsische Industriemuseum Chemnitz führte, bald auch in Berlin und in Frankfurt am Main zu sehen sein.

Die Sonderausstellung bildet den Abschluss des Forschungsprojekts „Hands and Objects in Language, Culture, and Technology: Manual Actions at Workplaces between Robotics, Gesture, and Product Design“. Der Schwerpunkt von MANUACT lag auf Handhabungsgesten – einerseits mit Fokus darauf, wie diese aus dem Umgang mit Gegenständen, Werkzeugen und Maschinen hervorgehen und dann für Zwecke der Kommunikation redebegleitend zum Einsatz kommen, andererseits vor dem Hintergrund, wie für die Mensch-Maschine-Interaktion eine Gestensteuerung entwickelt werden kann, die zwar intuitiv ist und an die kommunikativen Gesten aus unserem Alltag anschließt, mit diesen auch nicht in Konflikt gerät.

Das Berliner Museum für Kommunikation stellt in einem leicht veränderten Zuschnitt die Welt der Gesten vom 11. April bis 1. September 2019 aus. „Wie die Sprache der Hände, unser alltäglicher Objektgebrauch und seine Geschichte zusammenhängen, wird auch in Berlin den Mittelpunkt der Ausstellung bilden und so außerdem auf ungewöhnliche Weise begreifbar machen, was sprachwissenschaftliche Gestenforschung mit der Arbeitswelt der Zukunft zu tun hat“, sagt Prof. Dr. Ellen Fricke von der Technischen Universität Chemnitz. Im September wandert die Ausstellung dann 400 Kilometer weiter und wird bis März 2020 im Frankfurter Museum für Kommunikation präsentiert.

Vorsätze realisieren

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Gute Vorsätze im Job umsetzen

Viele Menschen formulieren zum Jahreswechsel nicht nur private Vorsätze, sondern auch berufliche. Eine aktuelle Studie am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung ist der Frage nachgegangen, unter welchen Voraussetzungen die Chancen besonders gut sind, diese Vorsätze auch umzusetzen. Ergebnis: Wichtig ist, wie Menschen ihre Fähigkeit zur Selbstkontrolle einschätzen. Wer sich beispielsweise für 2019 vornehme, im Job disziplinierter zu sein, der profitiere bei der Umsetzung dieses Vorsatzes von der Vorstellung, dass dem Menschen Willenskraft nahezu unbegrenzt zur Verfügung stehe.

Glaube an die eigene Willenskraft entscheidend

Den Forschern zufolge sind in vielen Bereichen der modernen Arbeitswelt Anforderungen selbstverständlich geworden, bei denen Menschen ihre Emotionen im Griff haben müssen – beispielsweise wenn erwartet wird, im Kundenkontakt stets freundlich zu bleiben. Es verlange ein hohes Maß an Selbstkontrolle, die wahren Gefühle zugunsten zielorientierten Verhaltens zu unterdrücken. Das strenge an und könne zur Erschöpfung führen. „Frühere Studien konnten zeigen, dass die Fähigkeit zur Selbstkontrolle stark abnimmt, wenn wiederholt Aufgaben erledigt werden müssen, bei denen man sich kontrollieren muss“, so das Autorenteam.

Die darauf aufbauende Annahme, wonach Willenskraft eine nur begrenzt verfügbare Ressource ist, werde jedoch seit einigen Jahren infrage gestellt. Auch vom Autorenteam der Studie: „Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es einen Einfluss hat, welches Konzept von Willenskraft in unserem Kopf vorherrscht: Wer davon ausgeht, dass Willenskraft nicht leicht erschöpfbar ist, sondern uns unlimitiert zur Verfügung steht, schneidet bei anhaltenden mental anstrengenden Aufgaben besser ab als Personen, die von einer nur begrenzt verfügbaren Ressource der Willenskraft ausgehen.“ Auch mit Blick auf den Arbeitsalltag bestätigt sich der Studie zufolge, dass sich bestimmte Vorstellungen von Willenskraft auf die Leistungsfähigkeit auswirken können.

Unternehmenskultur beeinflusst Einstellung der Beschäftigten

„Unsere Willenskraft ist möglicherweise nicht so stark begrenzt, wie wir ursprünglich vermutet haben“, fasst Studienautorin Anne-Kathrin Konze einen Teil der Studie zusammen, die im European Journal of Work and Organizational Psychology veröffentlicht wurde (Can Faith Move Mountains? How Implicit Theories about Willpower Moderate the Adverse Effect of Daily Emotional Dissonance on Ego-Depletion at Work and Its Spillover to the Home-Domain). „Gehen wir dennoch davon aus, dass unsere Fähigkeit zur Selbstkontrolle schnell aufgebraucht ist, werden wir gewohnheitsmäßig unsere eigenen Fähigkeiten unterschätzen.“ Auch die Unternehmenskultur könne einen Einfluss darauf nehmen, welche Einstellung Angestellte bezüglich der Grenzen von Willenskraft haben. „In einem Unternehmen, in dem eher die Grenzen des Machbaren betont, statt Möglichkeiten herausgestellt werden, können Mitarbeiter dazu verleitet werden, an eine sehr stark begrenzte Ressource der Willenskraft zu glauben. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass einzelne Teammitglieder das Optimum ihrer Leistungsfähigkeit verfehlen.“

Mit Google ins Museum

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Mit Google ins Museum

Wer über die Feiertage Kunst und Kultur entdecken möchte, ohne dafür das Sofa verlassen zu müssen, sollte sich bei Google Arts & Culture umsehen. Die Webanwendung des US-amerikanischen Unternehmens Google ermöglicht unter anderem virtuelle Rundgänge durch eine Vielzahl von Museen und Ausstellungen weltweit. Außerdem kann man Kunstwerke oder andere Ausstellungsstücke mit der Zoomfunktion genau unter die Lupe nehmen und viele Geschichten, Fotos, Videos und Manuskripte durchstöbern. Und mit der neuen Selfie-Funktion der App lassen sich die vielen Fotos und Bilder nach einem Konterfei durchsuchen, dass dem eigenen ähnlich sieht.

Google Arts & Culture arbeitet inzwischen eigenen Angaben zufolge mit über 1200 Museen, Galerien und Instituten aus über 70 Ländern zusammen und ermöglicht allen Nutzern den Online-Zugriff auf die Ausstellungen dieser Institutionen. Außerdem kann man Kunstwerke nach Farbe oder Zeitraum filtern oder sich eine persönliche Sammlung anlegen, in der man Lieblingswerke speichert und Sammlungen mit Freunden teilt. Wem die virtuelle Welt nicht plastisch genug ist, hilft die App bei der Sache nach Museen und kulturellen Veranstaltungen in der Nähe. Die App Google Arts & Culture gibt es für Android sowie für iOS.

Der andere Weg: das „Universal Museum of Art“

Auch ohne Google lässt sich Kunst virtuell entdecken – beispielsweise im virtuellen „Universal Museum of Art“ (UMA) in Paris, das seit etwa einem Jahr online ist. Die Ausstellungen lassen sich ebenfalls am Computer, mit dem Smartphone oder mit einer Virtual-Reality-Brille anschauen. Ein Pariser Start-up, das Kunst- ebenso wie Computernerds beschäftigt, erstellt das Museumsprogramm sowie die aufwändig inszenierten Ausstellungen.