Junge, deutsche Anleger sind auf der Überholspur: Seit 2017 hat sich der Online-Umfrage „pro Aktie“ zufolge die Anzahl der Aktieninvestoren unter den 25- bis 34-Jährigen mehr als verdoppelt. Waren 2017 noch 19 Prozent der Altersgruppe in Aktienwerten investiert, so sind es heute 40 Prozent. Warum Aktien eine so wertvolle Anlageklasse darstellen und was junge Ingenieure bei dieser Form der Geldanlage beachten sollten, wird im Folgenden beleuchtet.
Hohe Gewinne
Ein wichtiger Grund für die Geldanlage in Aktien in Zeiten anhaltend niedriger Zinsen auf Erspartes ist ihre hohe Rendite. Allein in Deutschland haben die größten Aktiengesellschaften über die letzten Jahrzehnte im Durchschnitt eine Wertentwicklung von sieben bis neun Prozent pro Jahr erreicht. Der Vergleich der Renditen zu konservativen Anlagen zeigt einen enormen Unterschied beim späteren Vermögen.
Möchte eine 27-jährige Ingenieurin in der heutigen Nullzins-Phase 10.000 Euro als Altersvorsorge beiseitelegen, hat sie in 40 Jahren bei einem Zinssatz von einem Prozent rund 15.000 Euro Vermögen aufgebaut. Würde sie den gleichen Betrag in Aktien zu einer Rendite von sieben Prozent pro Jahr investieren, könnte sie in 40 Jahren über rund 150.000 Euro verfügen. Die Auswahl der richtigen Anlage erhöht in diesem Fall das verfügbare Vermögen auf das Zehnfache.
Fehler vermeiden
Trotz der enormen Gewinnchancen gilt es, einige Grundregeln zu beachten. Aufgrund der starken Schwankungen von Aktienvermögen sollte ein Anlagezeitraum von mindestens zehn Jahren eingehalten werden – besser sind mindestens 15 Jahre. Falls in diesem Zeitraum ein Crash an den Börsen das Vermögen reduziert, bleibt genügend Zeit, um vom anschließenden Aufschwung zu profitieren und mit einer Kurssteigerung zu verkaufen.
Wie die Studie zeigt, halten sich jedoch 72 Prozent der jungen Anleger im Alter von 25 bis 34 Jahren nicht an diese Vorgehensweise, sie beabsichtigen einen vorzeitigen Verkauf ihrer Aktienanteile innerhalb der nächsten zehn Jahre. Damit wird das vermeintlich profitable Investment zu einer Spekulation beziehungsweise Wette, mit der Anleger Geld verlieren können.
Ebenfalls von Bedeutung ist, mit welchem Instrument in Aktien investiert wird. Wer Einzelaktien oder aktiv gemanagte Aktienfonds erwirbt, geht häufig ein höheres Risiko ein als derjenige, der kostengünstig die Durchschnittsrendite des Aktienmarktes mit einem ETF (Exchange Traded Fund) abschöpft. Bei einem ETF handelt es sich um einen Indexfonds, der die Aktien nach der Verteilung in einem bestehenden Index wie Dax oder Dow Jones kauft und laufend anpasst.
Experten hinzuziehen
Wer nachhaltig und planbar Gewinne mit seinem Vermögen erzielen möchte, sollte sich mit einem erfahrenen Investor oder einem Finanzanlagenspezialisten, der unabhängig und auf Honorarbasis arbeitet, zusammensetzen. Gerade über lange Anlagezeiträume ist das persönliche Investment-System, das erst einmal mit einem Spezialisten herzuleiten ist, sehr wichtig. Eine laufende Überprüfung der Investment-Aktivitäten sorgt zusätzlich für mehr Sicherheit und Planbarkeit der Geldanlage.
Ein Gastbeitrag von Wirtschaftsingenieur André Mäß, www.finanzfest.de