Lieferketten Li-Io

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion 2 Kommentare

Lieferketten: Lithium und Graphit für die Batterieproduktion

Für das Ziel einer sauberen Umwelt und nachhaltigen Wirtschaft sind die gesamten Lieferketten entscheidend – das gilt auch für die Elektromobilität. Das Öko-Institut hat jetzt unter Nachhaltigkeits- und Umweltgesichtspunkten in einer Kurzstudie zwei Rohstoffe untersucht, die für die heutigen Generationen von Lithium-Ionen-Batterien von entscheidender Bedeutung sind: Lithium und Graphit.

Lithium gilt als das Schlüsselelement schlechthin in Lithium-Ionen-Batterien. Die steigende Nachfrage kann aktuellem Einschätzungen zufolge durch eine zusätzliche Rohstoffgewinnung und ein wachsendes Recycling gedeckt werden. Die Gewinnung von Lithium aus Salzsee-Solen in Chile, Argentinien und Bolivien steht häufig aufgrund der Wasserknappheitsthematik im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit und Kritik, spielt jedoch inzwischen anteilsmäßig mit einem Drittel der Weltproduktion eine abnehmende Rolle.

Inzwischen stellt Australien rund zwei Drittel der Weltproduktion. Beim Abbau des lithiumhaltigen Minerals Spodumen bleiben Reststoffe zurück, die in großen Absetzbecken gesammelt werden. Diese Art der Reststofflagerung kann ohne adäquates Management risikobehaftet sein – neben strikten Sicherheitskonzepten für die Absetzbecken muss zudem der Schutz der Biodiversität bei jedem Minenstandort individuell bewertet und berücksichtigt werden.

Graphit ist Hauptbestandteil von 96 Prozent der Anoden in Lithium-Ionen-Batterien. Er kann als Naturgraphit abgebaut oder über ein Verfahren auf Koksbasis synthetisch hergestellt werden. Beide Materialien – natürlicher und synthetischer Graphit – kommen heute zum größten Teil aus China und haben einen signifikanten ökologischen Fußabdruck. So kommt es beim Abbau des Naturgraphits zu einer erheblichen Staubentwicklung, die zu gesundheitlichen Problemen wie Atembeschwerden und einer verminderten Lungenfunktion führen kann. Zudem wird Graphit mit anorganischen Säuren gereinigt, die bei unsachgemäßer Freisetzung Umweltschäden verursachen können.

Als Ausgangsmaterial des synthetischen Graphits wird eine Kohlenstoffquelle benötigt, die in der Regel als Nebenprodukt der Erdöl- und Kohleindustrie anfällt. Bei der Herstellung sind sehr hohe Temperaturen von mehr als 2500 Grad Celsius über mehrere Tage notwendig. Die damit verbundenen Emissionen hängen sehr stark vom dafür eingesetzten Energiemix ab. Ein Strommix mit möglichst hohen regenerativen Anteilen ist essenziell, um eine signifikante Minderung der Umweltbelastung für Herstellung von Synthesegraphit zu erreichen.

Die Kurzstudie „Ökologische und sozio-ökonomische Herausforderungen in Batterie-Lieferketten: Graphit und Lithium“ ist im Rahmen des BMBF-Verbundprojektes ‘Fab4Lib – Forschung zu Maßnahmen zur Steigerung der Material- und Prozesseffizienz bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette“ entstanden. Es erforscht innovative Lösungen entlang der Wertschöpfungs- und Lieferketten der Lithium-Ionen-Technologie und soll diese in Demonstratoren als Vorbereitung für eine Zellfertigung in Deutschland validieren.

Corona, CEO-Outlook, Auswirkungen auf die Produktion

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Ein Kommentar

CEO-Outlook: Corona beeinflusst die Prognosen

Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche der Unternehmensführung. Das zeigt der CEO-Outlook 2020 der Unternehmensberatung KPMG. Der Umfrage zufolge hat beispielsweise die Gewinnung und die Bindung von Beschäftigten wegen der globalen Covid-19-Pandemie für Unternehmen massiv an Bedeutung gewonnen. Nach Ansicht der CEOs hat sich das Thema ‘Personal’ in Folge der Pandemie inzwischen zum wichtigsten Geschäftsrisiko entwickelt, noch vor Lieferketten- und Umweltrisiken. Maß noch Anfang des Jahres nur einer von hundert CEOs Personalfragen geschäftskritische Bedeutung bei (1 Prozent), war es im Sommer schon jeder fünfte (21 Prozent).

Weiteres Ergebnis des CEO-Outlook: 80 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die Covid-19-Pandemie die Digitalisierung im Unternehmen um mehrere Monate (50 Prozent) oder gar Jahre (30 Prozent) beschleunigt hat. In zwei von drei Unternehmen wurde auch die Schaffung digitaler Geschäftsmodelle oder Einkommensströme entsprechend früher erreicht. Zwei Drittel der CEOs wollen aufgrund der Pandemie verstärkt in neue Technologien und die Digitalisierung ihres Unternehmens investieren. Beispielsweise wollen drei Viertel wollen ihre Mittel zur digitalen Zusammenarbeit und Kommunikation weiter aufbauen. Und fast ebenso viele gehen davon aus, dass ihr Unternehmen künftig weniger Büroflächen benötigen wird.

Zudem überdenken zwei Drittel der befragten CEOs ihre globale Lieferketten-Strategie. Zu den Hauptgründen gehörte, schneller auf sich ändernde Kundenanforderungen reagieren zu können, im Falle einer erneuten Katastrophe robuster aufgestellt zu sein und der soziale Druck, näher am Heimatstandort zu produzieren. Der gesellchaftliche Trend zu mehr Klimaschutz scheint ebenfalls endgültig auf der Agenda der CEOs angekommen zu sein und wird nach Ansicht vieler Unternehmenschefs zunehmend businessrelevant. So gehen zwei Drittel der befragten CEOs davon aus, dass ihr Umgang mit Klimarisiken mit darüber entscheiden wird, ob sie in fünf Jahren noch im Amt sein werden.

Übrigens hat sich die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage durch die CEOs aufgrund der Covid-19-Pandemie drastisch geändert. Äußerten sich Anfang des Jahres noch 68 Prozent optimistisch über die Aussichten der globalen wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden drei Jahren, sank dieser Wert im Zuge der Pandemie im Juli/August auf nur noch 36 Prozent. Dabei beurteilen die meisten CEOs die wirtschaftlichen Aussichten ihres eigenen Unternehmens deutlich optimistischer als die der Weltwirtschaft.

Powertrain-Studie Strategy&

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

E-Mobilität: Strategy& legt Powertrain-Studie vor

Unter dem Titel „Staying profitable in the new era of electrification“ hat die PwC-Strategieberatung Strategy& eine aktuelle Powertrain-Studie veröffentlicht. Demnach stehen batterieelektrische Mittelklassefahrzeuge mit 300 Kilometer Reichweite in der Pole-Position und werden ab 2024 günstiger sein als Verbrenner – bei einer Reichweite bis 150 Kilometer seien die Gesamtkosten für Verbraucher bereits heute niedriger als andere Antriebsarten.

Der Powertrain-Studie zufolge wird der Umstieg auf E-Autos jedoch nicht nur durch eine wachsende Kundennachfrage forciert, sondern ebenso durch regulatorische Maßnahmen der Politik – beispielsweise europaweite CO2-Flottengrenzwerte. Um die CO2-Ziele der EU zu erfüllen, müssen Automobilhersteller bis 2030 den Anteil elektrifizierter Fahrzeuge auf 35 bis 45 Prozent anheben, so Strategy&. Allerdings bleiben demnach leistungsstarke batterieelektrische Autos mit Reichweiten von über 600 Kilometer für Verbraucher weiterhin teuer, und es sei noch nicht absehbar, wann diese Modelle Käufern einen Betriebskostenvorteil bieten. Ohnehin seien alternative Antriebe in der Herstellung weiterhin teurer als vergleichbare Verbrennungsmotoren.

Plug-In-Hybride verursachen laut Strategy& in der EU aktuell Materialmehrkosten von etwa 3600 Euro je Fahrzeug. Bei batterieelektrischen Fahrzeugen seien es 4500 Euro zusätzlich und bei Brennstoffzellenfahrzeugen wegen kleiner Stückzahlen rund 35.000 Euro. Bis 2030 ist der Powertrain-Studie zufolge eine Reduktion der Zusatzkosten für E-Antriebe im Vergleich zu Verbrennermodellen zu erwarten. Die Mehrkosten für Plug-In-Hybride sinken den Prognosen zufolge auf etwa 2500 Euro, für batterieelektrischen Fahrzeuge auf rund 1500 Euro und für Brennstoffzellenfahrzeuge auf circa 3000 Euro. Die größten Kostentreiber in der Herstellung sollen demnach aber auch in Zukunft die Batteriesysteme sein.

Für Verbraucher zählen aus Sicht von Strategy& neben den Betriebskosten auch bei alternativen Antrieben noch weitere Kaufargumente. Als Beispiele nennt die Strategieberatung vor allem Sicherheit und Komfort, Flexibilität, das Fahrgefühl, aber auch Nachhaltigkeit oder der Zugang zu Null-Emissions-Zonen.

Transparenz

Beitragsbild: J&M Business Consulting GmbH

VWI Redaktion Keine Kommentare

Kreislaufwirtschaft: Warum Transparenz in der Lieferkette unverzichtbar ist

Verbraucher und Abnehmer fordern verstärkt Transparenz hinsichtlich Herkunft und Zusammensetzung von Produkten und Erzeugnissen. Dieser Trend wird zunehmend auch vom Gesetzgeber erkannt und mittels neuer Richtlinien und Verordnungen in geltendes Recht überführt. Der Rahmen spannt sich hierbei von der Herstellung bis hin zur Entsorgung und Verwertung der Produkte. Während zur Verbesserung von Sozial- und Umweltstandards in Herstellungsländern die Verabschiedung eines Lieferkettengesetzes geplant ist, hat die Abfallrahmenrichtlinie der EU nachhaltigeres Wirtschaften zum Ziel – bis hin zu einer verwirklichten Kreislaufwirtschaft.

Die Erweiterte Abfallrahmenrichtlinie von 2018

Das Recycling von Erzeugnissen wird durch als besonders besorgniserregende eingestufte Stoffe erschwert, sogenannte SVHC (Substances of Very High Concern). Diese in der REACH-Verordnung (1) festgelegten Stoffe haben je nach Einsatz das Potenzial einer besonders schwerwiegenden Auswirkung auf Mensch und Umwelt. Beispielsweise rufen diese als endokrine Disruptoren neurologische Entwicklungsstörungen hervor oder werden als krebserregend eingestuft. Bekannte Beispiele sind Weichmacher in Kunststoffen oder Metalle wie Blei und Cadmium.

In der erweiterten Abfallrahmenrichtlinie wurde daher das Aufsetzen einer Datenbank beschlossen, mit der Absicht, solche SVHC in Produkten über den gesamtem Lebenszyklus zu verfolgen und diese bei der Müllverwertung zu berücksichtigen zu können. Diese Fähigkeit ist ein Aspekt der Material Compliance – der Fähigkeit, die Zusammensetzung und Konzentration in Produkten und den darin verbauten Komponenten zu kennen und zu steuern.

Ein wesentliches Ziel für nachhaltige und effiziente Material Compliance muss daher ein systematischer Ansatz zur Erfassung der im Produkt enthaltenen Substanzen sein.

Die SCIP-Datenbank

Ab Januar 2021 sind Hersteller und Lieferanten verpflichtet, SVHC in ihren Produkten entsprechend der REACH-Verordnung in der zentralen EU-weit gültigen SCIP-Datenbank anzuzeigen (2). In Ergänzung zu den bereits bestehenden Deklarationspflichten gemäß REACH erfordert die SCIP-Datenbank unter anderem eine Information darüber, wo in Produkten genau SVHC mit einem Anteil oberhalb 0,1 Prozent nach Gewicht lokalisiert sind.

Aus diesem Anspruch folgen große Herausforderungen auf die Entwicklungs- und QM-Prozesse, vor allem aber auch auf das Lieferantenmanagement. Insbesondere hoch komplexe Produkte mit breitem oder sogar offenen Variantenraum basieren auf komplexen und volatilen Lieferketten. Substanzinformationen innerhalb der Supply Chain zu kommunizieren und zu verarbeiten wird zukünftig gleichermaßen notwendig wie schwierig.

Herausforderungen an Hersteller und Lieferanten

Die Verpflichtung zur Deklaration wird einen Großteil der herstellenden Industrie betreffen, von KMU über mittelständische Unternehmen bis zu Konzernen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen verfügen nur über begrenzte organisatorische und personelle Kapazitäten, sich den damit verbundenen Aufgaben zu stellen. Durch seine Auswirkungen berührt das Thema mehrere Abteilungen und Strukturen entlang des Wertstroms. Material Compliance betrifft diese in unterschiedlicher Ausprägung, was bei der zukünftigen Prozessgestaltung zu berücksichtigen ist. Hinzu kommt ein oftmals nicht ausreichender Einfluss auf Zulieferer außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums und damit eine eingeschränkte Möglichkeit, diese im erforderlichen Maß zur Kooperation zu sensibilisieren.

Die Analyse der bestehenden Lieferkette, sowie die priorisierte, schrittweise Qualifizierung hin zu einem Lieferantenmanagement, das den Erfordernissen der SCIP-Datenbank gerecht wird, ist Basis der Material Compliance.

Transparenz

Self-Assessment und Web-Infotag für Unternehmen zur SCIP-Datenbank

Für Unternehmen stellt sich die Frage, welche Vorbereitungen zur Deklaration ihrer Erzeugnisse in der SCIP-Datenbank getroffen werden müssen. Die J&M Business-Consulting GmbH hat hierzu ein Self-Assessment für Unternehmen entworfen, die damit ihre organisatorischen sowie prozess- und IT-bezogenen Voraussetzungen einschätzen können. Auf Basis dieser Einschätzung ist ein Benchmarking mit vergleichbaren Unternehmen vorgesehen.

Um die SCIP-Datenbank und seine Bedeutung für Unternehmen zu beleuchten, veranstaltet der VDMA hierzu am 27. August einen Web-Infotag.

Weiterführende Links:

  • Self-Assessment für Unternehmen: hier klicken
  • VDMA Abteilung Technik, Umwelt und Nachhaltigkeit:
    https://tun.vdma.org/
  • Info und Anmeldung zum SCIP Infotag (für VDMA-Mitglieder):
    https://tun.vdma.org/viewer/-/v2article/render/49855695

Mitglieder des VWI sowie VDMA erhalten von der J&M Business Consulting GmbH auf Anfrage eine kostenfreie und unverbindliche Übersicht über das Thema sowie die Aspekte, die von Unternehmen zu untersuchen sind, um ihrer Produktverantwortung gerecht zu werden.

Weiterführende Links:
1 Echa SCIP-Datenbank (SCIP: Substances of Concern in Products).
2 Die REACH-Verordnung der EU

Ein Gastbeitrag der J&M Business Consulting GmbH. Dieser Artikel wurde auch auf LinkedIn publiziert.

VWI Redaktion Ein Kommentar

Neues Fördermitglied im VWI: Horbach

Der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e. V. (VWI) heißt ein neues Fördermitglied willkommen: die Horbach Wirtschaftsberatung für Akademiker. Seit 1983 bietet das Unternehmen Finanzberatungen an, die so individuell sind wie das Leben seiner Kundinnen und Kunden. Die Finanzpläne werden passend zu den persönlichen Lebenszielen erstellt – insbesondere für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure.

Die Leistungen von Horbach reichen vom ganzheitlichen Vorsorge- und Vermögensmanagement über die betriebliche Altersvorsorge bis zur Immobilienberatung. Die Kunden werden umfassend beraten, ein Leben lang. Individuelle Wünsche und Vorhaben werden dabei stets berücksichtigt. Horbach arbeitet mit mehr als 150 Produktpartnern zusammen und kann so aus einer umfangreichen Produktvielfalt schöpfen. Aus dieser Vielfalt heraus wird jeder persönliche Finanzplan erarbeitet – die Grundlage für den finanziellen Schutz und die wirtschaftliche Freiheit jedes Kunden. Dabei werden nicht nur die Vorteile der finanziellen Möglichkeiten beleuchtet, sondern auch Veränderungen berücksichtigt und mögliche Versorgungslücken aufgezeigt.

Fördermitglieder unterstützen VWI-Verbandsarbeit

Der VWI hat sich zum Ziel gesetzt, Wirtschaftsingenieuren und Wirtschaftsingenieurinnen in Ausbildung und Beruf zur Seite zu stehen sowie den Netzwerkgedanken voranzutreiben. Beides gelingt nur dank der Unterstützung von Unternehmen und Hochschulen sowie den zahlreichen Kooperationen mit Organisationen, Initiativen und Vereinen. Die vielfältigen Leistungen, die der VWI für alle Mitglieder anbietet, werden unter anderem durch Unternehmen und Hochschulen ermöglicht, die sich als Fördermitglieder einbringen. VWI-Fördermitglieder erhalten den vollen Mitgliedsstatus und damit den vollen Zugang zu den Verbandsmitgliedern. Im Unterschied zu einem Sponsoring können Unternehmen, die den Status des Fördermitgliedes haben, so aktiv an der Verbandspolitik mitwirken. Sie erhalten zudem alle VWI-Publikationen, Ermäßigungen bei VWI-Veranstaltungen und vieles mehr.

Sie haben Interesse an einer Fördermitgliedschaft? Setzen Sie sich mit dem VWI für ein individuelles Angebot in Verbindung.

LinkedIn

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Ein Kommentar

VWI-Netzwerk: Regionalgruppen jetzt auf LinkedIn

Der VWI hat für jede Regionalgruppe eine eigene Gruppe auf LinkedIn eingerichtet. Dort können sich zum einen alle Regionalgruppenmitglieder virtuell vernetzen, zum anderen können Interessierte der geeigneten LinkedIn-Regionalgruppe beitreten. So wird sichtbar, welche VWI-Mitglieder in der jeweiligen Region tätig sind. Außerdem werden Netzwerktreffen innerhalb der Gruppe gepostet, bei denen VWIler untereinander Kontakt aufnehmen und sich austauschen können.

Einen Überblick über alle Regionalgruppen und die jeweiligen Links zu LinkedIn bietet die Webseite des VWI.

Den direkten Weg zur jeweiligen Regionalgruppe bei LinkedIn gibt es auch hier – klicken Sie einfach auf die entsprechende Gruppe und bitten Sie um Aufnahme.

Die mehr als 20 Regionalgruppen des VWI sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Sie bilden mit ihren Aktivitäten und ihrem Engagement ein vitales Netzwerk von Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren und machen Angebote für alle Mitglieder des Verbandes. Die Veranstaltungen und Treffen in den Regionalgruppen bieten inhaltlich ein breites Spektrum. Außerdem eröffnen sie die Gelegenheit, neue Kontakte zu anderen Mitgliedern zu knüpfen, bestehende weiter zu vertiefen und sich in persönlichen Gesprächen auszutauschen.

Bei Fragen zu den Regionalgruppen und ihren Auftritten bei LinkedIn können sich VWI-Mitglieder an Vorstandsmitglied Matthias Maroske wenden.

Berufserfahrung Wirtschaftsingenieure

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Ein Kommentar

Wirtschaftsingenieure: Weiter gefragt

Aktuellen Medienberichten zufolge sind im zweiten Quartal 2020 die Stellenangebote für Ingenieurinnen und Ingenieure in den meisten Fachgebieten stark zurückgegangen. Wirtschaftsingenieure werden in diesen Berichten nicht erwähnt. Für Unternehmen liegen Wirtschaftsingenieure voll im Trend, wenn sie in der Ausbildung und in der beruflichen Praxis nach dem Motto „lebenslanges Lernen“ ihr Wissen stets den aktuellen Anforderungen angepasst haben. Dazu gehört auch, regelmäßig Weiterbildungsangebote innerhalb und außerhalb der Unternehmen oder anderer Institutionen wahrzunehmen.

Im strategischen und operativen Fokus der Unternehmen ist eine End-to-End- oder Life-Cycle- Berechnung – zum Beispiel bei Investitionen, beim Energieverbrauch, in der Materialwirtschaft, im Qualitätsmanagement, in der Produktentwicklung und in weiteren Bereichen – von großer Bedeutung. Damit rückt die technisch-wirtschaftliche Betrachtung von den entsprechenden Unternehmensprozessen immer mehr in den Vordergrund, und gleichzeitig die Attraktivität von Wirtschaftsingenieuren.

Besonders ausgelöst wird diese neue Entwicklung von der Kundenseite und von öffentlichen Meinungsbildnern. Die Anforderungen an Nachhaltigkeit – also lange Lebensdauer, Wirtschaftlichkeit, Wiederverwertbarkeit, geringer Energieverbrauch – werden zunehmend Bestandteil von Image und Markeninhalten.

Die Chancen für Wirtschaftsingenieure steigen weiter, weil besonders diese Berufsgruppe an der Veränderung und Neuentwicklung von Geschäftsmodellen mitwirken kann. Praktisches Beispiel: Angebote in der Industrie werden immer technisch-wirtschaftlich mit einer Amortisationsbetrachtung vorgenommen – eine klassische Aufgabe für den Wirtschaftsingenieur. Das meisten Chancen scheint die Transformation von Geschäftsprozessen in die Digitalisierung zu werden, mit Nutzung neuer Software-Tools auf Plattformen oder in der Cloud und der Anwendung neuer Methoden wie 3D-Druck, Augmented Reality, Robotics, Sensorik, dualer Zwilling etc.

Die Merkmale und Kompetenzen von Wirtschaftsingenieuren ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, das eigene Berufsbild selbstbewusst bei Mitarbeitersuchenden und den Unternehmen zu kommunizieren.

Von Peter Bauditz, Ehrenmitglied des VWI-Beirats

 

Für die 15. Auflage seiner Berufsbilduntersuchung „Wirtschaftsingenieurwesen: Hochschulausbildung, Wissenschaft und Praxis“ hat der VWI alle relevanten Fakten rund um das Berufsbild des Wirtschaftsingenieurs zusammengetragen.

VWImpact Expertentalk

Beitragsbild: VWI

VWI Redaktion Keine Kommentare

VWImpact: Premiere für Expertentalk

Social Entrepreneurship, Nachhaltigkeit, das Lösen gesellschaftlicher Missstände – das sind die Themen von VWImpact. In diesem Jahr fand zum ersten Mal der VWImpact-Expertentalk statt. Dieser bildete den Auftakt einer nun regelmäßig stattfindenden Gesprächsreihe, mit der der VWI seiner ökologisch-sozialen Verantwortung stärker nachkommen und mit Impulsgebern aus Wirtschaft und Gesellschaft über progressive Zukunftstrend ins Gespräch kommen will. Bei der Premiere dieses Veranstaltungsformat war Mateusz Wielopolski zu Gast. Sein Thema: „Circular Economy als Chance für ökointelligente Innovation“.

Etwa 60 Teilnehmende trafen sich zu dem Expertentalk, und vom Studierenden bis zum Pensionär waren alle Altersgruppen vertreten. Mateusz selbst verfügt über knapp zehn Jahre internationale Erfahrung in der Innovations- & Technologieentwicklung, primär im Bereich nachhaltiger Materialien, und ist inzwischen mit seiner Firma Ævolution im Bereich der Nachhaltigkeitsberatung aktiv.

Der Vortag selbst behandelte sämtliche Impulse, die für eine ganzheitliche Betrachtung des Themas Kreislauftwirtschaft relevant sind – von den Beweggründen derartiger Überlegungen über konkrete Definitionsansätze bis hin zu Fragen nach Konsequenzen und Möglichkeiten der Implementierung auf unternehmensseitiger Ebene. Und perspektivisch, dieser Schluss bleibt jedenfalls nach dem Vortrag, wird die nächste industrielle Revolution diesen Megatrend nicht nur tangieren, sondern vielmehr als zentrales Fortschrittsziel betrachten müssen – schließlich steht außer Frage, dass es auf einem begrenzten Planeten kein unbegrenztes Ressourcenwachstum geben kann.

Dieser Ansatz ist inzwischen auch schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Daher dürfte für Unternehmen jedweder Art zumeist schon jetzt die Flucht nach vorne die beste Strategie sein – sprich: Wertschöpfungsketten transformieren, das Kerngeschäft konsequent validieren und in disruptive Geschäftsmodell investieren. Der Grund dafür liegt langfristig betrachtet jedenfalls auf der Hand: mehr Zukunftsfähigkeit durch ein attraktiveres Brand Image und regulatorische Vorteile, eine beschleunigte Digitalisierung und eine bessere Anpassungsfähigkeit. Oder anders ausgedrückt, wie es der britische Architekt Cameron Sinclair einmal überaus treffend formuliert hat: „When sustainability is viewed as being a matter of survival for your business, I believe you can create massive change.”

Abschließend will der VWI auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich „Danke“ sagen – ganz besonders natürlich zu Mateusz Wielopolski für seinen lebhaften Einsatz, aber auch zu den Teilnehmenden, die durch ihre Beteiligung diesen fruchtbaren Austausch erst möglich gemacht haben.

Von Jürgen Baumgärtner, VWI

KI: Ankunft von Transporten prognostizieren

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

KI: Ankunft von Transporten prognostizieren

Ein Wissenschaftlerteam der TU Berlin hat in Zusammenarbeit mit DB Cargo und der Kühne Logistics University ein intelligentes System entwickelt, das Störungen in der Logistikkette vorhersagt – und es damit erlaubt, die Ankunft von Transporten genauer zu prognostizieren. Bisher ist eine solche Prognose wegen der Komplexität der einzelnen Transport- und Umschlagprozesse sowie der vielen möglichen Störungen eher schwierig. Das hat weitreichende wirtschaftliche und ökologische Folgen für die weltweiten Logistiknetzwerke, da Lieferungen unpünktlich ankommen, Transportmittel suboptimal ausgelastet sind und der Koordinationsaufwand für die Akteure hoch ist.

Um das Problem zu lösen, setzt das kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekt „Smart Event Forecast for Seaports“ (SMECS) auf die Potenziale Künstlicher Intelligenz (KI). Die Projektleitung lag beim Fachgebiet Logistik der TU Berlin von Prof. Dr.-Ing. Frank Straube. Das Team um den Wirtschaftsingenieur hat Verfahren des Maschinellen Lernens für ein intelligentes System genutzt, das die Ankunftszeit von Transporten mit Lkw und Zug über Straße und Schiene prognostiziert, um das pünktliche Eintreffen von Containern an wichtigen Prozessabschnitten wie dem Seehafen frühzeitig bewerten zu können. Entlang der Logistikkette werden dabei den beteiligten Unternehmen neben der ETA-Information (Estimated Time of Arrival) auch Ineffizienzen und Störungen sowie geeignete Handlungsmaßnahmen aufgezeigt. „Das Projekt beweist die Machbarkeit KI-basierter Prognosen und zeigt die strategische Bedeutung von Daten für die Logistik“, so Straube.

Um Prognosen erstellen zu können, hat das Team die Transportkette in verschiedene Teilabschnitte – Lkw-Transport, Umschlag auf den Zug, Zugtransport – zerlegt und dafür jeweils individuelle IT-Modelle mit unterschiedlichen Algorithmen entwickelt. Hierzu gehören neben Prognosemodellen für den Straßen- und Schienentransport auch Lösungen für Umschlag- und Rangierprozesse in den logistischen Knotenpunkten. Die Lernalgorithmen wurden mit historischen Daten von vier Jahren aus insgesamt 15 verschiedenen IT-Systemen der beteiligten Unternehmen gefüttert. Neben Informationen über den genauen Verlauf von Transporten beinhalteten diese Daten rund 50 im Projekt ermittelte Faktoren, die Einfluss auf die Abläufe der einzelnen Prozesse haben – betriebliche Informationen wie Personaleinsatzplanungen, Fahrzeugeigenschaften, Strecken- und Infrastrukturauslastungen sowie externe Faktoren wie Baustellen und Wetterbedingungen. Auf Basis der historischen Daten lernten die Algorithmen die Zusammenhänge zwischen diesen Einflussfaktoren und den Prozesszeiten und wenden dieses Wissen auf neue, unbekannte Fälle an.

Im Anschluss an die Entwicklung der einzelnen Prognosemodelle erfolgte deren Integration in ein Gesamtsystem, das die Berechnung einer „Door-to-Port-ETA“ für Transportaufträge zulässt. Das Prognosesystem des SMECS-Projektes wurde zusätzlich um eine KI-basierte Entscheidungsunterstützung ergänzt, die in Abhängigkeit der ETA-Prognose Anschlusskonflikte der einzelnen Prozesse automatisch detektiert und den beteiligten Akteuren Empfehlungen für optimierende Maßnahmen bereitstellt. So können Akteure potenzielle Störungen und Prozessverzögerungen bei Transporten frühzeitig erkennen und zielgerichtet eingreifen.

Um die Ergebnisse des Projektes der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat das Team sein Prognosesystem in eine webbasierte Anwendung in Form eines Demonstrators überführt. Diese Darstellung eröffnet die Möglichkeit, die Potenziale von KI am Beispiel ausgewählter historischer, anonymisierter Transportaufträge interaktiv zu erproben.

Tool bewertet Recyclingfähigkeit von Verpackungen

Beitragsbild: Henkel

VWI Redaktion Keine Kommentare

Verpackungen: Tool bewertet Recyclingfähigkeit

Verpackungen sollen Produkte schützen, unter anderem bei Transport und Lagerung. Um nachhaltige Verpackungen zu entwickeln und Ressourcen zu schonen, hat Henkel ein einfach zu bedienendes Softwaretool entwickelt, das Kunststoffverpackungen schnell und zuverlässig auf ihre Recyclingfähigkeit überprüft. Inzwischen kann das Tool namens EasyD4R neben Kunststoff auch Verpackungen aus Papier und Karton, Glas, Aluminium und Weißblech analysieren.

Ursprünglich hat Henkel EasyD4R entwickelt, um die Recyclingfähigkeit neuer Verpackungen bereits während der Produktentwicklung schnell und zuverlässig zu ermitteln. Das Tool basiert auf öffentlichen und anerkannten Kriterienkatalogen wie beispielsweise von Plastics Recyclers Europe und ist bei Henkel unternehmensweit im Einsatz. Dass EasyD4R funktioniert, hat eine unabhängige Prüfung durch das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT bestätigt. Die Wissenschaftler analysierten dafür die Bewertungssoftware und deren Ergebnisse und verglichen sie mit nationalen sowie internationalen Standards.

Die Software bewertet die Recyclingfähigkeit von Verpackungen anhand ihrer Zusammensetzung und der einzelnen Gewichtsanteile der jeweiligen Bestandteile wie zum Beispiel Grundmaterialien, Verschlusssysteme, Etiketten oder Farben. Für alle Bestandteile ist die jeweilige Eignung für die Sortier- und Recyclingprozesse hinterlegt. Auf dieser Basis zeigt EasyD4R nach einem Ampelbewertungssystem ein klares Ergebnis an: Es veranschaulicht, welches Design zu welchem Prozentsatz recyclingfähig ist und wo Verbesserungspotenziale bestehen. So unterstützt es bei der Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen.

Henkel stellt das Bewertungstool auf seiner Webseite unter www.henkel.de/easyd4r öffentlich zur Verfügung, damit es noch weitere Unternehmen und Organisationen nutzen und so einfacher nachhaltige Verpackungslösungen entwickeln können. Henkel will damit die offene Zusammenarbeit fördern und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen. Denn das könne nur gelingen, wenn alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten – und zwar mit klaren Definitionen und einheitlicher Bewertung.