In vielen Innenstädten stößt die Infrastruktur an ihre Kapazitätsgrenzen. Davon ist auch die urbane Logistik betroffen. „Immer mehr Menschen wollen mobil sein, aber die Antwort darauf können nicht immer mehr Autos und immer mehr Straßen sein“, sagte dazu der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, Bernhard Mattes, beim jüngsten Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Die Zukunft der Mobilität müsse neu gedacht werden, vor allem in den urbanen Ballungsräumen.
Viele Unternehmen arbeiten an Ideen, wie sich die Straßen in den Innenstädten entlasten lassen. Wirtschaftsingenieur Christian Kühnold beispielsweise verfolgt für die urbane Logistik sein Projekt Smart City Loop: Über unterirdische Frachtröhren will sein Unternehmen künftig Waren auf Paletten vollautomatisch von einem Güterverkehrszentrum am Stadtrand in die Innenstadt transportieren. Der bauliche Aufwand dafür sei nicht größer als bei der Verlegung eines Kanals.
Und wo es nicht ohne Fahrzeuge geht, testen Unternehmen bereits intensiv alternative Transportmittel und Möglichkeiten der Zustellung: Von Lastenrädern über Elektro-Lastwagen bis hin zur Crowd Delivery laufen zahlreiche Projekte in ganz Deutschland. Bis 2020 will die deutsche Automobilindustrie insgesamt 40 Milliarden Euro in die Dekarbonisierung investieren. Und weltweit stammt jedes dritte Patent zum Elektroantrieb laut Untersuchungen des Ifo-Instituts aus Deutschland.
Themendossier Urbane Logistik
Zum Status quo und zu den Perspektiven der urbanen Logistik hat der BVL ein Themendossier zusammengestellt. Darin sind auch viele Quellen zum Weiterlesen enthalten. Das Themendossier steht online zur Verfügung.