MINT-Lücke: Trotz schwacher Konjunktur weiterhin groß

Beitragsbild: IW Köln

VWI Redaktion Ein Kommentar

Dem Statistischen Bundesamt zufolge wird 2023 das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um etwa 0,3 Prozent gesunken sein. Dass sich dieser konjunkturelle Einbruch in den MINT-Berufen nur in erstaunlich geringem Maße bemerkbar macht, zeigt der „MINT-Frühjahrsreport 2024“, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln für BDA, Gesamtmetall und „MINT Zukunft schaffen“ erstellt hat: Die MINT-Lücke bleibt weiterhin groß.

Dem Report zufolge lagen in den MINT-Berufen insgesamt im März 2024 rund 449.300 zu besetzende Stellen vor. Gleichzeitig waren bundesweit 213.900 Personen arbeitslos gemeldet, die gerne einem MINT-Erwerbsberuf nachgehen würden. Daraus lässt sich in einem ersten Schritt im Rahmen einer unbereinigten Betrachtung ableiten, dass über sämtliche Anforderungsniveaus bundesweit mindestens 235.400 offene Stellen in MINT-Berufen nicht besetzt werden konnten. Unter Berücksichtigung des qualifikatorischen Mismatches resultiert jedoch für März 2024 eine, über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien aggregierte, Arbeitskräftelücke in Höhe von 244.400 Personen.

Differenziert man die MINT-Lücke nach Bereichen, so zeigen sich die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen mit 77.900, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 45.400, in den Bauberufen mit 36.700, in den Berufen der Metallverarbeitung mit 30.900 und in den IT-Berufen mit 29.500 fehlenden Arbeitskräften.

„Um möglichst viele Schülerinnen und Schüler für ein Studium in einem der MINT-Fächer zu begeistern, ist es erforderlich, möglichst früh die dafür notwendigen Kompetenzen zu schaffen. Ziel sollte es daher sein, im Schulsystem möglichst hohe mathematisch-naturwissenschaftliche Kompetenzen zu vermitteln“, heißt es in dem Report weiter. Der VWI unterstützt schon lange die Initiative „MINT Zukunft schaffen“. VWI-Geschäftsführer Thomas Ritter beispielsweise gehört zu den MINT-Botschaftern der Initiative.

MINT-Vorreiter gesucht – jetzt bewerben!

Übrigens: Noch bis zum 31. Mai 2024 läuft die Bewerbungsphase für die beiden Siegel „MINT-freundliche Schule“ und „Digitale Schule“. Kennen Sie eine Schule, die in dem Bereich gut aufgestellt ist? Dann regen Sie doch bei den Lehrerinnen und Lehrern eine Bewerbung um eines der Siegel an – oder gleich um beide! Rückfragen hierzu gerne an Thomas Ritter (thomas.ritter@vwi.org). Mehr Informationen zu den Siegeln und zum Ablauf der Bewerbung sowie die Bewerbungsunterlagen gibt es unter https://mintzukunftschaffen.de/.

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