Der Vorstand des VWI (Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e.V.) blickt mit großem Respekt auf die Demonstrationen der letzten Tage und schließt sich den dort zum Ausdruck gebrachten Befürchtungen an.
In der deutschen Wirtschaft gibt es viele Beispiele, in denen verschieden zusammengesetzte Teams sehr gut funktionieren.
Als Wirtschaftsingenieure sind wir oft Teil solcher Teams.
Dabei sind Merkmale wie Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Religion, private Liebesbeziehungen oder Vermögen nachrangig, es kommt allein auf die fachliche Kompetenz und das eingebrachte Engagement sowie die Fähigkeit zur Zusammenarbeit an.
Deshalb fragt sich der VWI, warum zunehmend solche Merkmale für die Beurteilung von Menschen genutzt werden. Zu beurteilen sind stattdessen deren Taten.
Gerade in den Tätigkeitsbereichen von Wirtschaftsingenieuren zeigt sich beispielhaft die Komplexität der Probleme, die wir als Gesellschaft heute lösen müssen. Die Konzentration auf das Thema Migration hilft dort nicht weiter.
Gleichzeitig sehen wir in unserem Land an vielen Stellen, dass zunehmend qualifizierte Menschen fehlen, um die vielen anstehenden Aufgaben zu bearbeiten.
Aus diesen Gründen verstehen wir nicht, wie eine Idee entstehen kann, Menschen verschiedener Herkunft ohne Anlass aus Deutschland zu entfernen.
Abgesehen von dem Signal, das mit solch einer Idee an viele Menschen gesendet wird und das das gutnachbarschaftliche Zusammenleben erheblich verschlechtern könnte: Der Schaden, der daraus für unsere Volkswirtschaft entstehen würde, wäre immens, und unsere Innovationsfähigkeit wäre massiv eingeschränkt.
Allein die Diskussion darüber verunsichert betroffene Menschen unter uns, so dass manche bereits in Betracht ziehen, Deutschland zu verlassen.
Deshalb möchte der VWI sich hier ganz klar positionieren: Bitte geht nicht!
Wir brauchen Menschen, die etwas können und dies einbringen oder etwas lernen wollen.
Dieses Thema und die Absicht, bürgerliche Freiheiten und Menschenrechte auf parlamentarischem Weg einzuschränken, um die eigenen Pläne möglichst einfach durchsetzen zu können, betrifft uns alle und erfordert deshalb auch von jedem einzelnen Menschen die Entscheidung, ob er dieses Risiko eingehen möchte.
Aus diesem Grund: Nehmen Sie Ihre demokratischen Rechte wahr. Sagen Sie Ihre Meinung. Respektieren Sie die Meinung anderer. Unterstützen Sie andere entsprechend Ihrer Möglichkeiten. Sehen Sie bei Gewalt nicht weg.