Klimaschutz

Beitragsbild: Pixabay

VWI Redaktion Keine Kommentare

Die Dekarbonisierungsziele der meisten Unternehmen sind ambitioniert. Langfristige Ambitionen und konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz klaffen in der Praxis jedoch häufig weit auseinander, und viele Entscheidungsträger unterschätzen den unternehmerischen Nutzen solcher Maßnahmen. Zu diesem Ergebnis kommt das Capgemini Research Institute in der neuen Studie „A World in Balance – Why sustainability ambition is not translating to action“, die den Auftakt zu einer neuen Studienreihe mit jährlicher erscheinungsweise bildet. Darin will das Institut untersuchen, inwiefern Konzerne ihrer Verantwortung zu ökologischer Nachhaltigkeit nachkommen, und die Fortschritte der kommenden Jahre evaluieren.

Für die erste Ausgabe wurden im August und September 2022 in zwölf Ländern branchenübergreifend insgesamt 2004 Manager aus 668 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde US-Dollar befragt. Demnach werden Nachhaltigkeitsziele durchaus in Geschäftsstrategien integriert: Weltweit sagen fast zwei Drittel (64 Prozent; in Deutschland 60 Prozent) der Manager, dass Nachhaltigkeit auf der Agenda jedes Mitglieds der Geschäftsführung ihres Unternehmens steht. Aber erst knapp die Hälfte (49 Prozent, in Deutschland 51 Prozent) hat eine Reihe von Klimaschutz-Initiativen für die nächsten drei Jahre definiert. Und nur 37 Prozent der Befragten weltweit – 46 Prozent in Deutschland – gibt an, dass ihr Unternehmen das Betriebsmodell hin zu mehr Nachhaltigkeit umgestaltet.

Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass es vielen Unternehmen an einer kollektiven Vision sowie an funktionsübergreifender Koordination ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen mangelt und dass die unterschiedlichen Teams noch immer isoliert voneinander arbeiten. So geben beispielsweise weltweit nur 43 Prozent – in Deutschland 49 Prozent – der Befragten an, dass nachhaltigkeitsbezogene Daten verfügbar sind und innerhalb der gesamten Organisation zugänglich gemacht werden. Bei 61 Prozent der Unternehmen in Deutschland stehen diese Daten auch für externe Stakeholder wie Investoren, Aktivisten, Regierungsstellen und Konsumenten zur Verfügung; international ist dies bei 48 Prozent der Fall.

Zu den wichtigsten Beweggründen für Nachhaltigkeitsmaßnahmen zählt aktuell für 60 Prozent der Entscheidungsträger international (63 Prozent in Deutschland) der Druck von bestehenden und potenziellen Mitarbeitenden; für 57 Prozent (in Deutschland 64 Prozent) ist es das Bestreben, schärferen zukünftigen Regularien zuvorzukommen. 52 Prozent der Führungskräfte versprechen sich steigende Einnahmen davon. Nur einer von fünf Befragten (21 Prozent international, 18 Prozent in Deutschland) sieht einen klaren unternehmerischen Nutzen in Nachhaltigkeit, während 53 Prozent weltweit sowie 51 Prozent in Deutschland der Meinung sind, die Kosten für derartige Maßnahmen überstiegen den potenziellen Nutzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert