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Ein neues interdisziplinäres Forschungsnetzwerk will die Nachhaltigkeit globaler Lieferketten voran treiben. Das Netzwerk „Research Network Sustainable Global Supply Chains“ soll neue Forschungen anstoßen, das Fachwissen führender Wissenschaftler auf der ganzen Welt bündeln sowie Fachtagungen und Dialoge mit politischen Entscheidungstragenden und anderen Interessengruppen organisieren. Geleitet wird das Netzwerk von vier deutschen Forschungsinstitutionen: dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA) und dem Institut für Weltwirtschaft (IfW).

Den zentralen Knotenpunkt des Netzwerkes bildet die Website www.sustainablesupplychains.org, auf der das Netzwerk Forschungsergebnisse rund um das Thema Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten sammelt und analysiert. Dazu zählen Fachbeiträge zu Themen wie wirtschaftliche Entwicklung, Sozial- und Arbeitsstandards, Umwelt- und Klimafolgen, Nachhaltigkeitsstandards und Unternehmensverantwortung. In einem Blog und einem Podcast will das Netzwerk zudem wissenschaftliche Erkenntnisse, neue Ideen und Entwicklungen sowie daraus resultierende politische Empfehlungen diskutieren. Ab Anfang 2022 soll auf der Website ein jährlich erscheinender elektronischer Jahresbericht zum neusten Forschungsstand zu finden sein.

„Die steigende Anzahl von freiwilligen und gesetzlichen Verpflichtungen zur Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards in internationalen Lieferketten bietet der Forschung die Möglichkeit, deren Wirkungen auf Handel, Arbeitsbedingungen, Löhne und Umwelt – vor allem in Entwicklungsländern – systematisch zu untersuchen“, so Jann Lay vom GIGA. „Auch die COVID-19-Pandemie zeigt überdeutlich, wie wichtig es ist, Lieferketten gerecht zu gestalten“, ergänzt Melanie Müller von der SWP. „Etwa wenn es um den Zugang zu Impfstoffen geht oder um die plötzliche Stornierung von Aufträgen, die zum Beispiel Textil-Beschäftigte von heute auf morgen in Arbeitslosigkeit ohne jegliche soziale Sicherung stürzt.“

Neben Videomitschnitten von Veranstaltungen sowie Fachartikeln hat das Forschungsnetzwerk bislang zwei Podcasts auf seiner neuen Internetpräsenz veröffentlicht. In der ersten Folge haben sich Gary Gereffi, Direktor des Global Value Chains Center an der Duke University in North Carolina, und Tilman Altenburg vom DIE über die größten Risiken für Lieferketten unterhalten. In der zweiten Folge mit Bernice McLean, Leiterin der Abteilung Industrialisierung der Entwicklungsagentur der Afrikanischen Union, und mit Melanie Müller von der SWP geht es um Störungen der globalen Lieferketten, welche die Covid-19-Pandemie aufgedeckt hat. Weitere Beiträge sollen folgen.

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