ethische Standards

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6000 Beschäftigte in acht europäischen Ländern hat das Londoner Institute of Business Ethics (IBE) in Zusammenarbeit mit dem Leadership Excellence Institute Zeppelin (LEIZ) der Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen und weiteren internationalen Partnern zum Thema „Ethics at Work 2018“ befragt. Ergebnis: Mitarbeiter fühlen sich oft überfordert, wenn sie sich in ihren Unternehmen mit ethischen Standards auseinandersetzen müssen. Das macht die Umsetzung solcher Standards aus Sicht der Autoren zunehmend zu einer Herausforderung der strategischen Unternehmensführung – und rückt die Rolle von Führungskräften für die ethische Unternehmenskultur sowie entsprechender Programme in den Fokus.

Ethischen Standards ein günstiges Umfeld schaffen

„Die Menschen folgen ihren Vorgesetzten“, sagt IBE-Direktorin Philippa Foster Back. Managern komme daher eine Schlüsselrolle dabei zu, die ethische Kultur eines Unternehmens zu definieren. Organisationen müssten sicherstellen, dass Führungskräfte speziell im Hinblick auf ethische Entscheidungen weitergebildet und unterstützt würden, gerade weil der Druck auf alle Mitarbeiter aktuell zunehme. Diejenigen Unternehmen, die ein solches förderliches Umfeld bereits bieten, weisen laut der Studie bessere Ergebnisse auf, wenn es beispielsweise um die Einschätzung über die vorherrschende Ehrlichkeit geht oder die Bereitschaft, ethisches Fehlverhalten zu melden. Ein wichtiger Aspekt, denn ethisches Fehlverhalten – so ein weiteres Ergebnis der Studie – ist immer noch verbreitet. Zugleich hat aber auch die Bereitschaft und Wahrscheinlichkeit zugenommen, dass Mitarbeiter ein solches Fehlverhalten melden.

LEIZ-Direktor Prof. Dr. Josef Wieland zufolge ist die Studie sehr innovativ. Es handelt sich demnach um die einzige Studie weltweit, die erforscht, wie sich Ethik und Rechtschaffenheit auf der Ebene der Mitarbeiter darstellen. Wieland: „Das Leadership-Thema ist dabei zentral. Die Relation zwischen der Führung und den Geführten wird in den Blick genommen und um eine neue Perspektive ergänzt, indem gefragt wird: Was denken und erleben die Geführten?“ Zudem biete die Studie einen Vergleich der europäischen Länder im Hinblick auf Werte und Unternehmenskultur, auch das habe es in dieser Form noch nicht gegeben.

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