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Ingenieure fanden auch 2017 einen ausgesprochen guten Arbeitsmarkt vor. Das zeigt der jetzt veröffentlichte „Blickpunkt Arbeitsmarkt“ der Bundesagentur für Arbeit. Im Fokus stehen die ingenieurtechnischen Tätigkeitsfelder Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik sowie technische Forschung, Entwicklung, Konstruktion und Produktion. Demnach hat 2017 die Zahl der gemeldeten Stellen die des Vorjahres überstiegen. Auch die Zahl der Beschäftigten ist den Statistikern zufolge weiter gewachsen. Gleichzeitig habe die Zahl der Arbeitslosen, die eine Tätigkeit im ingenieurtechnischen Bereich anstrebten, trotz steigender Absolventenzahlen abgenommen – sie falle so gering aus, dass man von Vollbeschäftigung sprechen könne.
Keine Anhaltspunkte für einen generellen Ingenieurmangel
Wie aus dem „Blickpunkt Arbeitsmarkt“ weiter hervorgeht, gibt es derzeit keine Anhaltspunkte für einen generellen Ingenieurmangel. Jedoch würden überdurchschnittliche Vakanzzeiten und geringe Arbeitslosigkeit einen Expertenmangel in der Fahrzeugtechnik signalisieren. In anderen Fachrichtungen wie dem Maschinenbau, der Elektrotechnik oder der Ver- und Entsorgung sei die Suche nach Fachkräften für Unternehmen in letzter Zeit hingegen einfacher geworden.
Die im Dezember veröffentlichte Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur zeigt, dass hochqualifizierten Technik-Experten zu den gefragten Fachkräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt gehören. Es gibt demnach keinen flächendeckenden Fachkräftemangel in Deutschland, allerdings Engpässe unter anderem in einzelnen technischen Berufsfeldern. Im Vergleich zur letzten Analyse im Sommer 2017 habe sich die Engpasssituation jedoch vor allem bei technisch-akademischen Berufen teilweise entspannt: Bei Schweißfachingenieuren, Stahlbauingenieuren, Experten im Bereich der Mechatronik und Automatisierungstechnik, aber auch bei Ingenieuren im Bereich der Konstruktion und im Gerätebau könne kein Fachkräftemangel mehr festgestellt werden. Gleichzeitig fehlen der Fachkräfteengpassanalyse zufolge jedoch Ingenieure in der Kraftfahrzeugtechnik sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik. Regional zeige sich dieser Mangel insbesondere in Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Hier gebe es aufgrund der Wirtschaftsstruktur – Automobilstandorte, Luftfahrtindustrie usw. – einen überdurchschnittlichen Bedarf an Ingenieuren.
Interdisziplinarität auf dem Arbeitsmarkt gefragt
Die Bundesagentur weist in ihrem „Blickpunkt Arbeitsmarkt“ übrigens wieder explizit darauf hin, dass die Chancen für die Berufsgruppe der Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure auf dem Arbeitsmarkt ausgesprochen gut sind: „Gerade die Verbindung von technischem Knowhow und betriebswirtschaftlichem Sachverstand, die kennzeichnend für die letztgenannte Berufsgruppe ist, hat an Stellenwert gewonnen.“