Ganzheitliche Planung plus Monitoring
Autoren des Themeninfos sind Professor Thomas vom Lützkendorf vom Fachgebiet Immobilienwirtschaft des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Dr. Andreas Enseling vom Institut Wohnen und Umwelt aus Darmstadt. Aus Sicht der Autoren zeigt das Papier, dass bei einem energieoptimierten Gebäude durch eine integrierte, ganzheitliche Planung in Verbindung mit einem Monitoring die Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann. Dabei berücksichtigen sie, dass die eingenommene Perspektive sowie Annahmen zu Energiepreisen, Kapitalmarktentwicklung und Nutzungsdauer eine große Rolle spielen, wenn die Wirtschaftlichkeit eines energieoptimierten Gebäudes beurteilt wird. Denn die wirtschaftliche Bilanz für umgesetzte Maßnahmen fällt für Bauherren, Investoren, Planer oder Mieter jeweils sehr unterschiedlich aus.
Komplexe Berechnung von Aufwand und Nutzen
„Die Beurteilung des Nutzens wird stark durch die Perspektive des Betrachters beeinflusst“, sagt Professor Thomas vom Lützkendorf in einem ergänzenden BINE-Interview: „Und es gibt noch eine Besonderheit: Der Nutzen liegt in der Zukunft, Entscheidungen basieren daher zumeist auf einer Prognose des Nutzens. Im Unterschied dazu scheint die Bestimmung des Aufwandes – also in der Regel der Baukosten – zunächst einfacher zu sein. Doch bei einer notwendigen Einbeziehung der Lebensdauer der Bauteile und Systeme, der Wartungskosten oder des Hilfsenergiebedarfs ist auch dies nicht trivial.“
Wirtschaftliche Vertretbarkeit rechtlich geboten
Die Autoren stellen in dem BINE-Themeninfo verschiedene Betrachtungsweisen zur Wirtschaftlichkeit sowie Methoden zur Erfassung der wesentlichen Zahlungsflüsse und Kosten vor. Besonders in der frühen Planungsphase sind demnach Kostenkennwerte für Wärmeschutzmaßnahmen und Anlagentechnik hilfreich, um sich zwischen verschiedenen Varianten zu entscheiden. Schließlich ist die wirtschaftliche Vertretbarkeit ist auch ein Gebot des Energieeinspargesetzes (EnEG) und der daraus abgeleiteten Energieeinsparverordnung (EnEV).