Mit der möglichen Übertragbarkeit von Ansätzen aus dem Bereich Gamification auf das Projektmanagement hat sich Johannes Schenk von der TH Mittelhessen in Friedberg in seiner Bachelor-Arbeit beschäftigt. Dafür erhielt der Wirtschaftsingenieur den ‘Deutschen Studienpreis Projektmanagement 2017’ der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement. Mit dem jährlich verliehenen Preis prämiert die GPM wissenschaftliche Abschlussarbeiten mit zukunftsweisenden Ideen oder originellen Lösungen zu Teilbereichen des Projektmanagements.
Motivation steigern, Kompetenzen vermitteln
Betreut von Prof. Dr. Claus Hüsselmann hat sich Johannes Schenk mit der Verwendung von Elementen der Spielgestaltung bei der Lösung von Managementaufgaben befasst. Der Wirtschaftsingenieur untersuchte, wie sich Gamification-Methoden im Projektmanagement nutzen lassen, um eine Motivationssteigerung bei Projektmitarbeitern zu erzielen. Außerdem arbeitete er heraus, wie sich die Anwendung von Spielprinzipien zur Vermittlung von Projektmanagement-Kompetenz in der Erwachsenenbildung und der Hochschullehre eignet.
Unter Gamification versteht man die Anwendung von Spielelementen in einem spielfremden Kontext. Davon abzugrenzen sind sogenannte Serious Games, die als Spiele definiert werden, die einen tieferen Sinn haben. Johannes Schenk hat als Ausgangspunkt seiner Analyse eine Expertenumfrage zum Thema Gamification im Projektmanagement durchgeführt. Neben der Expertenumfrage nutzte er Chous „Octalysis“-Tool, mit dem Gamification-Ansätze und -Elemente analysiert, bewertet und schließlich veranschaulicht werden können. Dieses Gamification-Framework geht davon aus, dass mindestens einer von acht Kernantrieben jede menschliche Handlung als Motivation begründet.
Einfluss auf Wissensvermittlung, Problemlösung und Lernkultur
Schenk hat nicht nur untersucht, inwiefern Gamification zu einer Steigerung der Motivation führen kann. Darüber hinaus stellte er fest, dass die Verbindung von Realität und Spiel Einfluss auf Wissensvermittlung, Problemlösung und Lernkultur hat. Mit Blick auf den internationalen Projektmanagement-Standard IPMA Competence Baseline (ICB 3.0) sei dieser Einfluss insbesondere für die zueinander in Hauptbeziehung stehenden Kompetenzelemente „Engagement und Motivation“ sowie „Personalmanagement“ von Bedeutung. Schenk griff jedoch auch die Kompetenzelemente „Problemlösung“, „Entspannung und Stressbewältigung“, „Kreativität“, „Information und Dokumentation“ sowie „Kommunikation“ thematisch auf.
Die Jury ist sicher, dass das Thema Gamification hochaktuell ist und für das Projektmanagement in Zukunft eine große Bedeutung haben wird. Johannes Schenk habe mit seiner Bachelor-Arbeit angesichts der noch spärlichen Literatur in diesem Bereich eine beträchtliche systematische Leistung vollbracht.
sehr cooler Ansatz!