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Eine Smart Factory zielt vor allem auf eine intelligente Vernetzung von Menschen und Maschinen in Produktion und Logistik – der Kern von Industrie 4.0. Für diese intelligente Vernetzung sind neuartige Mensch-Maschine-Schnittstellen und interaktive Assistenzsysteme erforderlich. Deren Einführung verläuft in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) jedoch sehr viel schleppender als in Großunternehmen. Vor diesem Hintergrund haben das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) und das International Performance Research Institute (IPRI) ein Software-Tool entwickelt, das die Einführung unterstützt.

„Kleine und mittlere Unternehmen sind sich der Bedeutung dieser für Industrie 4.0 wichtigen Technologien bewusst, zögern aber im Vergleich zu Großunternehmen bei deren Einführung“, sagt Wirtschaftsingenieur Stefan Willeke, der das Projekt am IPH geleitet hat. Die Gründe dafür sind aus seiner Sicht unterschiedlich: Oft können Unternehmen die Potenziale interaktiver Assistenzsysteme nicht abschätzen, kennen die Anforderungen für deren Nutzung nicht oder haben kein systematisches Vorgehen, um diese erfüllen zu können.

Kostenloses Software-Tool mit Reifegradmodell

Wie die beiden Institute mitteilen, soll ihr neuer Wegweiser in Richtung Industrie 4.0 KMU zeigen, was es bereits auf dem Markt gibt, welche Technologien für welche Vorteile in der Produktion sorgen und wie hoch die entsprechenden Kosten sind. Das Software-Tool bietet demnach eine klare Übersicht über die unterschiedlichen Systeme und deren Einsatzpotenziale. Das soll Unternehmen als Grundlage für ihre Entscheidung dienen, welche Technologien sie einführen möchten und können.

Das im Tool integrierte Reifegradmodell soll zudem dabei helfen, die Anforderungen genau zu planen und zu steuern, die für den Einsatz von interaktiven Assistenzsystemen erfüllt werden müssen. Die Unternehmen können also prüfen, wie weit sie von der Umsetzung entfernt sind, welche Technologien am besten für ihr Vorhaben geeignet sind, welche sie bereits einsetzen können oder welche Maßnahmen sie zunächst umsetzen müssen. „Das Schöne an dem Tool ist, dass die Unternehmen es immer wieder einsetzen können. Nach jedem Schritt können sie mit dem Tool erneut prüfen, in welcher ‚Reifestufe‘ sie sich gerade befinden“, so Willeke.

Das Software-Tool kann beim IPH kostenfrei heruntergeladen werden (unter Ergebnisse/Software-Demonstrator).

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