Geht es nach Arthur Kay, sollten viel mehr Menschen viel mehr Kaffee trinken. Kay ist Gründer des britischen Unternehmens bio-bean, das seit 2013 Gastronomie-Abfälle der Kaffeezubereitung in Biokraftstoffe umwandelt. Aus recyceltem Kaffeesatz produziert bio-bean beispielsweise Kaffeebriketts als alternative Festbrennstoffe für Öfen, Kamine und offene Feuerstätten – sie sollen eine höhere Brenntemperatur und eine längere Brenndauer erreichen als Holz. Außerdem extrahiert bio-bean aus Kaffeesatz einen Biodiesel, der teilweise aus Kaffeeöl besteht.
Biodiesel-Anteil von 20 Prozent
In London fahren jetzt die ersten Busse des öffentlichen Personennahverkehrs mit diesem Biodiesel aus Kaffeesatz – er wird als Beimischungskomponente mit einem Anteil von 20 Prozent normalem Diesel zugesetzt. Die Produktion gelang bio-bean in Zusammenarbeit mit Shell und Argent Energy, einem Biodiesel-Hersteller aus Großbritannien. Wie Projektpartner Shell mitteilt, können die Busse den B20-Blend tanken, ohne dafür extra umgerüstet werden zu müssen. Die Kooperation mit bio-bean ist Teil von Shells Kampagne #makethefuture. Damit will der Konzern Start-ups dabei unterstützen, innovative Energielösungen umzusetzen.
Reststoffe als Ressource neu definieren
Arthur Kay wertet das Projekt als großartiges Beispiel für neue Möglichkeiten, wenn Reststoffe als ungenutzte Ressource neu definiert werden. „Wir haben in Großbritannien angefangen – aber stellen Sie sich das Potenzial eines Landes wie Deutschland vor, in dem mehr als 61 Milliarden Tassen Kaffee pro Jahr getrunken werden“, so Kay: „Wenn wir unseren Umgang mit Reststoffen ändern, können wir in Zukunft nachhaltigere Städte schaffen.“