Kleiner als ein Feuerzeug, weniger als 70 Gramm schwer und trotzdem ein Mittel gegen das Volksleiden Nummer eins in Deutschland? Ralf Seeland und Christoph Tischner sind davon überzeugt. Die beiden Wirtschaftsingenieure haben einen virtuellen Rücken-Coach entwickelt, der aus einem kleinen Sensor zum Anstecken an die Kleidung und einer dazu gehörenden Anwendung auf dem Smartphone besteht. 8sense haben sie ihr Start-up genannt, mit dem sie ihr Produkt weiter entwickeln und schließlich produzieren und vermarkten wollen.
Start-up-Idee mit Sensor und App
Herzstück der Start-up-Idee ist ein kleiner Sensor, der sogenannte 8sense-Clip. Dieser wird unauffällig hinten am Hemd- oder Shirtkragen befestigt und misst Haltungen und Bewegungen der Nutzer. „Eine Besonderheit des Wearables ist das haptische Feedback“, erklärt Ralf Seeland: „Wenn jemand zum Beispiel zu lange in einer starren Haltung sitzt, erinnert der Sensor den Träger durch sanftes Vibrieren daran, die Sitzposition zu verändern.“ Über die dazugehörige App können die Daten und das Verhalten visualisiert werden. „Nur wenn mir ein Problem bewusst ist, bin ich auch in der Lage, etwas zu ändern“, so Ralf Seeland. Daher heißt das Start-up der beiden Wirtschaftsingenieure auch 8sense – der achte Sinn soll virtueller Coach und Begleiter sein.
Neben dem Alltagscoach gibt es auch ein Trainingsmodul: Der smarte Coach schlägt wie bei anderen Sport-Apps passende Übungen vor. Ist der User gerade in Behandlung bei einem Physiotherapeuten, kann dieser eine Schnittstelle nutzen und eigene Trainingspläne anlegen. Auch für das Training kann der Sensor eingesetzt werden. Denn er erkennt die Übungen, erfasst das Training automatisch und kann Echtzeit-Feedback zur Ausführung geben. Dabei muss Training nicht gleich Training sein. Die beiden Gründer sind vor allem stolz auf ihre kleinen Spiele und interaktive Übungen, die fürs Büro aber auch für zuhause geeignet sind.
Crowdfunding-Kampagne gestartet
Seit dem Start im September 2016 haben die Gründer schon einige Preise und Förderungen erhalten, unter anderem den Digitalpreis beim Gründerpreis Rosenheim sowie die Förderung Start?Zuschuss! des Bundeslands Bayerns. Einen weiteren Schub soll eine Crowdfunding-Kampagne bringen, die gerade gestartet ist und noch bis zum 24. November läuft.