Der Zukunft ist eine neue Professur der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule gewidmet: Anfang 2019 wurde der Wirtschaftsingenieur Prof. Dr. habil. Heiko von der Gracht auf den Lehrstuhl im Bereich Zukunftsforschung an der Hochschule berufen.
Systematisch mit der Zukunft beschäftigen
Die Forderung nach wissenschaftlichen Lehrstühlen im Fachbereich Zukunftsforschung ist nicht neu: Schon 1932 wies der englische Schriftsteller H.G. Wells in einer Radioshow der BBC darauf hin, dass es hunderte von Professoren gibt, welche die Vergangenheit untersuchen, aber niemanden, der sich systematisch mit der Zukunft beschäftigt. 2010 erhielt das Feld der Zukunftsforschung seine erste wissenschaftliche Anerkennung durch eine deutsche Hochschule: mit der Vergabe einer ordentlichen Professur an der RWTH Aachen. Nach Ausscheiden des Professors drei Jahre später wurde diese jedoch nicht mehr nachbesetzt. Damit führt Heiko von der Gracht heute einen von nur zwei Lehrstühlen für Zukunftsforschung an deutschen Universitäten, die das Thema wissenschaftlich erforschen und einen Schwerpunkt auf das Zukunftsmanagement in der Ausbildung der angehenden Fach- und Führungskräfte legen.
Interdisziplinär und wissenschaftlich fundiert
Der Fokus des Wirtschaftsingenieurs liegt der Hochschule zufolge auf den Themenfeldern strategische Vorausschau, neue Technologien, digitale Transformation und Zukunftskompetenz, außerdem verfügt er über besondere Expertise in Bezug auf die Szenario- und die Delphi-Methode. Orakelt wird bei der Zukunftsforschung übrigens nicht: „Vielmehr geht es darum, interdisziplinär und auf Grundlage wissenschaftlicher Standards und Methoden gültige Zukunftsannahmen zu treffen, Szenarien zu simulieren und konkrete Maßnahmen für Strategie und Innovation zu entwickeln“, sagt von der Gracht. Seine aktuellen Fragestellungen reichen von „unternehmerischen Erfolgsfaktoren in der Zukunft“, über Szenarien zu „Künstlicher Intelligenz und Kollege Roboter“ bis hin zur Zukunft der Gesellschaft, beispielsweise Liebe, Lust und Leidenschaft im Jahr 2040.