digitaler Stress

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Die bislang umfangreichste repräsentative Befragung von Erwerbstätigen zur Belastung und Beanspruchung durch Arbeit mit digitalen Technologien hat jetzt Wirtschaftsingenieur Prof. Dr. Henner Gimpel gemeinsam mit einem Autorenteam vorgelegt. Die Studie „Digitaler Stress in Deutschland“ wurde in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Projektgruppe Wirtschaftsinformatik erarbeitet und von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert. „Unsere über Branchen und Bundesländer hinweg repräsentative Studie beschäftigt sich mit der voranschreitenden Digitalisierung und dem aus ihr resultierenden veränderten Belastungs- und Beanspruchungsprofil am Arbeitsplatz“, erläutert Gimpel, der zurzeit eine Professur für Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Augsburg hat und daneben in leitender Position am Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement und in der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT tätig ist. „Häufig wissen die Erwerbstätigen damit nicht oder nur unzureichend umzugehen“, so Gimpel weiter: „Die Folge: Digitaler Stress.“

Der Studie zufolge lässt sich digitaler Stress über alle Regionen, Branchen, Tätigkeitsarten und individuellen demographischen Faktoren hinweg feststellen. Demnach geht übermäßiger digitaler Stress mit einer deutlichen Zunahme gesundheitlicher Beschwerden einher. Beispielsweise leide mehr als die Hälfte der Beschäftigten, die sich einem hohen digitalen Stress ausgesetzt sehen, unter Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeiner Müdigkeit. Nachweislich verringere übermäßiger digitaler Stress die berufliche Leistung und sei zugleich mit einem starken Work-Life-Konflikt verbunden.

Digitalisierungsgrad allein sorgt nicht für digitalem Stress

Wie die Studie weiter zeigt, ist der Digitalisierungsgrad des Arbeitsplatzes allein nicht ausschlaggebend für das Ausmaß an digitalem Stress. Eine zentrale Rolle spiele vielmehr das Ungleichgewicht zwischen den Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien einerseits und den Anforderungen, die diese an die Arbeitnehmer stellen, andererseits. „Umso überraschender ist unser Ergebnis, dass digitaler Stress bei den 25- bis 34-jährigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ausgeprägter ist als bei anderen Altersgruppen“, so Gimpel. Geschlechterübergreifend werde die Verunsicherung im Umgang mit digitalen Technologien als der größte Stressor wahrgenommen. Aber insbesondere die Unzuverlässigkeit der Technologien und die Überflutung mit digitalen Technologien in allen Bereichen des Lebens spielen laut Studie neben weiteren Faktoren eine signifikante Rolle.

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