Die e.GO Mobile AG aus Aachen gewinnt in der Kategorie Transportsysteme den Deutschen Solarpreis 2018. Das Start-up ist aus dem Umfeld des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen hervorgegangen und wird von RWTH-Professor Günther Schuh geleitet. Ziel ist eine bezahlbare und alltagstaugliche Elektromobilität in Deutschland; im Zentrum steht ein kompaktes Elektrofahrzeug für den urbanen Raum. Wie die Solarpreis-Jury hervorhebt, sei der e.GO Life dank modernster Entwicklungsprozesse und eng vernetzter Fertigungsabläufe in einem Drittel der Zeit und mit nur einem Zehntel der branchenüblichen Kosten entwickelt worden. Bereits seit 1994 zeichnet Eurosolar Menschen und Organisationen mit dem Deutschen Solarpreis aus, die sich beispielhaft für eine erneuerbare, dezentrale und bürgernahe Energiewende einsetzen.
Der Viersitzer e.GO Life soll ab Ende 2018 in drei verschiedenen Leistungsstufen von 20 bis 60 kW in Aachen in Serie produziert werden. Weitere Projekte sind dem Unternehmen zufolge bereits in der Umsetzung. Ab 2019 ist beispielsweise die Serienproduktion des e.GO Mover geplant. Dabei handelt es sich um einen autonom fahrenden sowie universell ausbau- und einsetzbaren Kleinbus für den Personen- oder Lastentransport. Damit zeigt das Unternehmen laut Solarpreis-Jury „eindrucksvoll, wie man zukunftsfähige Mobilität innovativ und realistisch gestalten kann und gleichzeitig bei Bau und Betrieb die Umweltbelastungen minimiert.“ Dank der engen Verzahnung von Forschung und Praxis in interdisziplinären Projektteams sei es dem Team der e.GO Mobile AG gelungen, neue Maßstäbe bei der Entwicklung, Umsetzung und Markteinführung zu setzen. Zudem habe das Team bewiesen, dass Wettbewerbsfähigkeit vor allem eine Frage des Ideenreichtums und der zielgerichteten Anwendung technologischer Ressourcen sei.
Solarpreis 2017 für den Streetscooter
Vor der Gründung der e.GO Mobile AG hatte Professor Dr. Günther Schuh gemeinsam mit seinem RWTH-Kollegen Professor Achim Kampker bereits mit dem Streetscooter für Aufsehen gesorgt. Der Streetscooter ist das Produkt eines gleichnamigen Start-ups, das 2010 zunächst als privatwirtschaftlich organisierte Forschungsinitiative gegründet wurde. Die Deutsche Post wurde 2011 im Rahmen der IAA auf ein Konzeptfahrzeug aufmerksam, auf dessen Basis Konzern und Forscher dann gemeinsam einen auf die Ansprüche des Logistikers zugeschnittenen Transporter entwickelten. Ende 2014 kaufte der Konzern das Start-up für einen nicht genannten Preis komplett auf.